1829 / 277 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

aus Alexandrien, vom 27. Juli, daß die dortige Douane an einen Privat Verein fuͤr die äahrliche Summe von 13,709 Boͤrsen (b, 850, 000 Tijrkischen Plastern) auf 3 Jahre ver— pachtet worden ist; dafuͤr werden die Revenüen des Zollam⸗ tes und einige andere Abgaben an diesen Verein abgetreten. Der Inspector und die anderen Beamten sind verändert wor— den. Nur der Direktor der Douane wird ein Turke, die un, ter seinen Befehlen stehenden Beamten dagegen werden sammt⸗ lich Franken seyn. Der Handelsstand befürchtet, daß die neue Zoll Verwaltung bei der Abschätzung der Waaren stren⸗ ger und hemmender verfahren werde.

Dasselbe Blatt enthalt folgendes späͤtere Schrei⸗ ben aus Alexandrien vom 7. Aug. „Der Vice⸗Koͤnig und sein Sohn Ibrahim Pascha sind noch immer hier. Un= ter den sie umgebenden Großen des Hofes befindet sich Venna Vahri, erster Schatzbeamter und Vertrauter des Pa— scha s. Es werden häufige Berathungen Über eine allgemeine Neform in der Verwaltung gehalten. Mehrere einflußreiche Personen haben im Staats- Rathe die Meinung geäußert, daß die Regierung kuͤnftig keines der Landes Erzeugnisse auf eigene Rechnung versenden, sondern die Ausfuhr a is dem 8 überlassen möchte. Dieser Gedanke scheint den

eifall Mehmet -Ali's gefunden zu haben, und seine Ausfüͤh— rung ware allein schon eine insbesondere für den Europaischen Handel sehr wichtige Verbesserung. Die Concurrenz der Re⸗ gierung hemmte bisher immer den Handel, und führte oft das Mißlingen der besten und wohlberechnetsten Privat · Un⸗ ternehmungen herbei. Es ist für einen Kaufmann, so groß auch seine Huülfgmittel seyn mögen, unmöglich, mit Erfolg gegen eine Regierung auzukämpfen, von der er in seinen Geschäften abhängig ist. Die Besorgniß, die Re⸗ lerung möchte bei der Ausfuhr dieses oder jenes Artikels . treten, hemmt jedes bedeutendere Ünternehmen. Andererseits hat sich der Vice König durch mehrjährig- Er, fahrung überzeugen können, das feine Handels Angelegenhei⸗ ten im Auslande immer wie die eines Für sten behandelt wer, den, delten Untergang möglich ist, ud daßz er zwar durch,

die Amerikanische Corvette „Warren“, welche ein Handels . von derselben Flagge escortirte, eingelaufen. Die nkunft dieses Amerikanisches Schiffes, des ersten, welches in Aegypten erschienen ist, hat die Wißbegterde des Vice ⸗Kö— nigs und Ibrahim, Pascha's erregt. Der Letzter wünschte die Corvette zu besehen, und wurke mit den, seinem Range schuldigen e r,, empfangen. Der Prinz ver⸗ weilte sast zwei Stunden auf dem Schiffe und prüfte dasselbe auf s Genaueste. Als er die Corvette verließ, gab diese 21 Kanonenschüͤsse. Ibrahim war von dem, in den Deensten des Vice⸗Königs stehenden 23 Cerisy beglei⸗ tet, und äußerte gegen diesen den Wunsch, zwei Corverten nach Modelle des „Warren“ zu haben. Die Mili tair⸗Organisation erfahrt haͤusige Veränderungen; sie ist jetzt ganz in den Händen Ibrahim, Pascha s; der Vice / König cheint sich nur einen kleinen Thel der Verwaltung und namentlich den auf den Ackerbau bezüglichen, vorbehalten zu aben. Sein Sohn, der seit seiner Kindheit Lust für die affen zeigte, wird dle mülitaicische Macht Aegzptens so weit bringen, als es die Finanzen und die Devölkerung er, lauben. In wenig Jahten wird die Armes bedeutend ver, mehrt und besser organisirt seyn. Ibrahim Pascha verwen- det dä. Seldaten, sobald sie auscrereirt sind, zu den öffentit, Den Arbeiten. Die Römer haben auf diese Weise colossale Dauten ausge fahẽt. / ;

Vereinigte Staaten von Nord- Amerika—

New - Yort, 3 August. In der hiesigen Even in

2 986 Po st liest man: „Wenn man Ten * Zustand der Lander ch den, Perfaernn,, ens Andeutungfn meh, reren öffentlicher Blätter berrttesien fehre, e md, mn,

unumgänglicher Weise den Schluß ziehen müssen, deß du

*

Nation nicht mehr frei ihre Meinung dußern duͤrfe, und daß unsern politischen Einrichtungen, ja unserem ganzen Da—⸗ seyn als Nation ein nahes Ende bevorstehe. enn es nö— thig wäre sich in irgend eine Widerlegung dieser aufreizenden Artikel unredlicher Politiker einzulassen, so würden schon ihre eigenen Behauptungen die besten Mittel dazu liefern. Wenn, wie sie sagen, wirklich eine offenbare und unverholene Ty— rannei herrscht; wenn wirklich die Hände gebunden sind, die Zunge gefesselt und der offentlichen Meinung Stillschwei⸗ gen auferlegt ist, so fragen wir, wie es zugeht, daß sie selbst und ohne alle Veranlassung sich eine so heftige Sprache er— lauben, ohne für die Folgen besorgt zu seyn? Die Sprache warmen Gefühls und bisweilen vielleicht ein ungejügelter Ausdruck sind die natuͤrlichen und fast unvermeidlichen Re— sultate politischer Streitigkeiten sowohl, als jeder andern Art von Kriegen; daß aber Männer, die Anspruch auf Verstand und Vaterlandsliebe machen, ihre Wurde so weit vergessen koͤnnen, daß sie sich gegen das Oberhaupt der Na⸗— tion und seine Beamten die schmaͤhlichsten Ausdrücke erlau— ben, und daß sie so weit ihre Pflicht vergessen, jede von ihm ergriffene Maaßregel schon in ihrer ersten Anwendung hemmen

zu wollen, daß muß eben so sehr Erstaunen als Bedauern erre⸗

gen. Nicht uͤberraschen kann es, wenn sich der Theil von Ne⸗ dactoren öffentlicher Blätter, der es unternommen hat, das Publikum belehren zu wollen, ohne selbst Kenntnisse zu be— sitzen, ein solches Verfahren erlaubt; wenn aber solche Män⸗ ner, die vermöge ihrer Kenntnisse im Stande sind, Gegen⸗ stände gründlich zu untersuchen, sich so tief erniedrigen, ihre Sache mit den 1 zu vertheidigen, so können wir nicht umhin auf's Höchste empört, auszurufen: „O Schaam, wo ist dein Ert then! Wahrlich, ein schlechtes Schauspiel gi andere Nationen ist ein solcher Mißbrauch der r eit; uns aber können solche Verdrehungen und Verläumdungen wesentlich nicht schaden. Die Wahrheit ist allmächtig, 6 muß zuletzt immer den Sieg davon tragen und hat auch schon bei uns gesiegt.

In Süd, Carolina beschäftigt man sich jetzt mit einer Volks- Zählung. Der Verfasser eines Artikels im leston⸗ Courier ist der Meinung, daß das Resultat derselben eine Verminderung der weißen Bevölker hun ö k . any w, . n neu erfunde⸗ nes Ferpetnum mohise, welches ein dort erscheinendes Tagesblatt sich folgendermaaßen ußert: „Wir zweifeln nicht, daß diese Maschine einem selbstbewegenden Princip näher komme, als irgend eine früher erfundene. Ihr großes Ver— dienst ist, außer ihrem praktischen Nutzen, ihre Einfach heit, und die deutlich zu gewinnende Ueberzeugung, daß kein Betrug dabei im Spiel ist. Sie ist eigentlich nichts anders, als die Erläuterung eines der klarsten 2 Der Agent ist die atmosphärische Luft, die vermittelt per⸗ pendiculärer Kästchen und querliegender Rähren, auf die Be⸗ hälter eines Rades einwirkt, das mit größerer oder minderer Geschwindigkeit umhergedreht wird, uni sich so lange obne Un= terbrechung umherdrehen muß, als die Materialien, aus denen die Maschine zusammengesetzt ist, und die gegenwärtig bestehen, den Naturgesetze dauern. Der Erfinder ist ein gewisser Richard Van Dyke aus der Provinz Nem Orleans, der sich fanf Jahre lang mit diesem Gegenstande beschaäftigt hatte, und ein in seiner Gegend allgemein geachteter, kenntnißreicher Mann. Aus seiner Erfindung macht er kein Geheimniß, und erklärt allen Wißbegierigen die Zusammensetzung seiner Maschine mit der größten Bereitwilsigkeit.

Der Gesundbrunnen von Saratoga wird immer häufi⸗ ger besucht. Nach ———— von dorther trafen vor im Laufe einer Woche über 11090 Badegäste ein, deren Ge—

l iger als 1560 belau 23 , 2 —— * . hatte. nter den G nden * er Englische Gesandte, Hr.

d ban din, Gra 5* des ver storbe⸗ nen Marss und Graf 2 oseyh Bonaparte) mit seinem Ge solge. ;

Man hat Briefe aus Laguaira vom 30. Juli, wornach in dem neuen, mit dem 1. A

in allen Columpi in Kraft tretenden Tarif died l ah von * r

Amerikanischen Producten, unter andern die von Mehl, die schon ungeheuer war, noch gesteigert 8. erwar⸗

tet, daß der Verbrauch dadurch um ein Dritrgell abnehmen würde. Von den Ke, muüssen J in rem, j in Papier bezahlt werden; Aus fuhrzölle alle in .

Aus der Hauptstadt Gua wird vom 5. Junt ge

Beilage

affen der Falschheit und der Verllumdung