1829 / 285 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sprochen, konnen die Cabinette den alten, in Truͤmmer zer⸗ r Zustand der Dinge nicht wieder herstellen; ihre Weis heit besteht in Versohnung mit dem was ist, und in Leitung desselben fuͤr Recht, Sitte, Bildung und Humanität. Mie ward ihnen eine schönere Gelegenheit, ihre Weisheit zu be— urkunden. Nicht Halbheit der Einsicht und des Willens, nicht morsche Stuͤtzen des Gesunkenen, nur Entschiedenheit und schöpferische Kraft können auf dem befreiten Boden eine haltbare Ordnung errichten, und dadurch den Frieden der Welt sichern. Ein verkrüppelter Friede würde die De⸗ stimmung Rußlands so wenig aufhalten, als fruͤhere Friedens⸗ schluͤsse die Zuge der Franzöͤsischen Heere durch Europa zu ver⸗ hindern im Stande waren. Nur die Nachtheile der alten Ver⸗ haͤltnisse koͤnnen noch erhalcen werden, wenn es gelingen sollte, den Russen die letzte Erudte des Sieges zu verderben; alle Vortheile kuͤnftiger Erndten wurden ihnen dadurch nur als ausschließender Gewinn gesichert seyn.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New York, 31. August. In der Bo ston⸗Gazette liest man in Dezug auf den neuen Tarif Folgendes: „Das Interesse der Gewerks und Haudelsleute, der Fischer, Stee⸗ fahrer und ackerbautreibenden Klasse, besonders aber der Fa⸗ brikanten unzähliger Artikel, die von jeher in Neu-England existirt haben, kann nicht durch ein System befördert wer, den, das darauf berechnet ist, unsern auswärtigen Handel

u beschränken. Die Zahl derer, die alle die mannigfaltigen Hern nnn. fabriciren, welche fruher unsern Handel mit Westindien und Südamerika bildeten, ist wohl hundertmal größer als die Zahl unserer Spinner und Weber, zu deren Besten man jene verderben will. Alle jene Fabricationen sind bei uns heimisch; sie haben keine Nebenbuhler zu fürchten, und bedürfen keines Schutzes. Sie liefern nach Vefriedi⸗ gung der innern Consamtien einen wirklichen Ueberfluß, der wohlseiler verkauft werden kann, als es irgend ein ftem— des Land zu thun im Stande ist, So wenig man auch fuͤr diesen Uebersluß erhält, fo vermehrt Tech bieses Wenige im- mer den Reichthum der Nation. t sich cinmal den

daß wir un eres andels mit ** * was sollten wir mit allen , sangen, die bisher dahin gingen? Was sollte aus den 5

lern, Segelmachern und allen durch ihn beschäͤstigten Hand⸗ werkern werden? Nicht zu viel gesagt durfte es seyn, daß, wenn es einmal so weit kommen sollte, ein noch nie gesehenes Elend

über uns einbrechen würde. Doch wir sind überzeugt, daß es nie

dahin kommen wird, so lange wir noch eine Masoritaät be— sitzen, welche die Beschlüsse unserer Verwaltung eontrolliren, und ihre Stimme bis zu den Sitzen derjenigen Senatoren erheben kann, die es wagten, so große National Interessen auf das Spiel zu setzen. Spinnen und Weben nach einem oßen Maaßstade!! Welch riesenartiger Gedanke! Wo sol⸗ wir den Absatz finden? Im Auslande gewiß nicht, denn sonst bedurften wir keiner beschügenden Zölle; im Innern also. Doch schon jetzt liefern die Spinnereien und Webereien bei Weitem mehr, als consumirt wird, und ist es vernünfti⸗ Weise wohl vorauszusetzen, daß die Consumtion, seldbst 5 steigender Bevölkerung so junehmen sollte, um den Er, zeugnissen jener Fabriten, * 6 9 6 . und dem angenommenen em nach, vermehren so Absatz zu sichern? Der National-⸗Intelligencer, der früher sehr . en den, der Regierung deigelégten Plan, einen Handels Her lꝛ mit Großbritanien w geeifert hatte, ent⸗ halt jetzt in einer seiner späteren Nummern über diesen Ge— genstand Folgendes: „Ohne ungerecht seyn zu wollem, kaun man einerseits nicht läugnen, daß ein auf den Grund satz der Reeiprocität geschlossener Handels- Tractat mit Großbritanien vortheilhaft für die Vereinigten Staaten seyn könne, und andererseits auch nicht in Abrede stellen, daß vielleicht nur hierdurch unsere Regierung veranlaßt worden ist, einen sol, acetat vorzuschlagen oder anzunehmen.“ DOttienttlichen Blättern zufolge hat der General= die in Washingten erscheinende amtliche Zeitung zu ö autorisict, daß er einen jeden Postmeister 3 k— elcher etwa seine amtlichen Verhalt, 9 11 —— zi 1 es möge für 62 7 die het de n, fade, w, , r rn, m n e, i ,, den Muth des General Det meist, . a nen Postmeister, der Jein. Amts. *. n politischen Zwecken benukt, kffentlich mit einer Strase bedeode, nnd

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zwar in demselben Augenblick, wo er Hunderte seiner Un⸗ ter-Beamten nur deswegen verabschiedet, weil sie sich nicht zum herrschenden Glauben bekennen, und ihre Stellen mit Leuten besetzt, deren groͤßte Empfehlung der Antheil ist, den sie in der gegenwärtigen Politik genommen z die amtliche Erklärung möge sagen was sie wolle noch immer nehmen. Diese werden thun, was ihr Vorgesetzter thut, und werden ihre Rechnung dabei finden.“

Im Staat Rhode⸗Jsland 3 bei den gegenwartig statt findenden Wahlen der nächsten Cengreß⸗Deputirten die früͤ⸗ heren Repräsentanten, mit einer großen Stimmen-Mehrheit, wieder erwählt worden.

Unter die Städte, die durch ihr schnelles Emporblü— hen das allgemeine Erstaunen erregen, gehört unter andern auch die Stadt Rochester in Der, ehe Wo vor nicht länger als 17 Jahren noch Indianische, von Wildaissen ein“ geschlossene Hutten standen, erheben sich jetzt mitten us den rei= zeudsten Umgebungen schone Straßen mit geschmack vollen stei⸗ nernen Haͤusern. Die Einwohner sind wohlhabend und Freunde der Wissenschaften und Künste, wovon sie noch neu— lich, durch 8 der schönen Literatur gewidmeten Athenäums, einen Beweis gegeben haben.

In Vieginien wird die Erziehung der Seidenwiürmer mit großer Thätigkeit betrieben. In der Nähe der Stadt Petersburg besitzt unter andern ein Herr Hannon beinahe i100, 0090 dieser Würmer, die er mit den Blattern des ge— wöhnlichen Mauldeerbaums fuͤttert. Ueberhaupt sollen sich die Staaten Virginia und Nord Carolina ganz vorzüglich zu diesem Kulturzweige eignen.

Im Jahr 1838 lieferte der Staat Louistana S965 Or hoft rohen Zucker, und 39, 873 Orhoft Syrup. Der größte * den eine einzelne Poe n 533 destand aus

ꝑrhoft Zucker, und 750 Orhoft Syrup; mehrere andere Pflanzungen lieferten über 950 Oxhoft Zucker, und verhält, nißmäßig Syrup. Man erwartet dieses Jahr eine noch grö⸗ 6 Ausbeute, indem sich 206 neue Pflanzer angesiedelt aden.

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Afrika. r

D . n rn s Tanger vem 15. Sept. 3 63. ö Land 2 und deschäftigt sich jezt, die zwischen dem Kaiser von Ma rocco und der Spanischen Regierung obwaltenden Differen⸗/ zen in Betreff einiger Geldforderungen auszugleichen. Auch die Uneinigkeiten mit Oesterreich werden, wie man versichert, bald beigelegt werden. Der Kaiser will das von seinen Korsaren gekaperte Oesterreichische Schiff nebst der Ladung ausliefern, wie er bereits die Mannschaft desselben frei ge⸗ geben hat. Dagegen soll er auf dem Verlangen behatren, daß Oesterreich einen in Tanger residirenden Consul ernenne. Der Kaiser hat dem Könige ven Schweden zwei köstliche Pferde und eine Löwin zum Geschenk geschickt.“ z

Inland.

Berlin, 13. October. Die mancherlei lrrigen Nach= richten und Urtheile, welche ber die Mitwirkung Preußens 1 der nunmehr glücklich erfolgten Der ke nnn des Friedens m Orient sich durch offentliche Blätter verbreiten, geden uns Anlaß, nachstehende ea ne, Darstellung des ganzen Zu— sammenhanges hier mitzutheilen.

Schen seit dem * 2 des Seeger zwischen Rußland und der Pforte hegten Se. Masestit der König die Meder, eugung, daß der Kaiser von Rußland, bei der gefühlten

gthwendigkeit zur Ergreifung der Waffen, gleichwohl un, verändert in der dogdernigen Sesinnäung beharke, welche sich als fertwährendes Zlel der Anstrengungen den Frirden ge, setzt, sobald derselbe die in dem Russischen Mantfest ausge, sprochenen Bedingungen darbieten wurde. Diese Uederzen⸗ ung konnte während der im verflossenen Sommer startge, undenen Anwesenheit des Kaisers in Berlin nur ju arähe, rer Destimmtheit und Kraft erhöht werden. In den Unter, cedungen, welche der König mit seinem erhabenen Schwieger,

sohne über die Orientalischen Angelegenhelten e, erklärte der Kaiser sich bereit, zur Cem e; kes Krieges ales, was mit seiner Würde und den unabwelslichen Interessen

seines Reiches irgend vereinbar sey belzutragen, sodald die Pforte ernstlich den Frieden nr . und Üünierhan d,

; . ure g w e. g bears, mit vblltzer Einstinm