1829 / 301 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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anrühren wollte, als bis sie gehörig erwärmt war. 2 tet dieser verkehrten Lebensart, war er im Genuß der besten Gesundheit bis kurz vor seinem Ende. Sein Begräbniß fand am 12. Oet. unter den uͤblichen academischen Feierlichkeiten statt.

Polen.

Warschau, 25. October. Um auch im Königreiche Polen das Andenken an die Siege des Rassischen Heeres in der Turkei zu erhalten, haben des Kaisers von Rußland Majestaͤt unserer Stadt eine bei Adrianopel eroberte Turkische Fahne und 3 Roßschweife zu schenken geruhet. Diese Sie⸗ geszeichen wurden heute in der Johannis Kirche, woselbst 63 bereits eine von dem Könige von Polen Johann III. 6 Wien eroberte Tuͤrkische Fahne befindet, feierlich nieder⸗ gelegt. .

Die Kalte hat sich bei uns fruͤhzeitig eingestellt. Den 21. d. M. hatten wir 5 Grad Kaͤlte.

Der von Herrn Schneider in Berlin erfundene Bade⸗ Apparat hat bei uns allgemeine Anerkennung gefunden, und wird hier bereits häufig angewendet.

Der jetzige Cours der Pfandbriefe ist 53, und werden die Partial Obligationen von 300 Fl. mit Fl. bezahlt.

Deutschlan d.

Darm stadt, 25. Oct. Gestern, Abends gegen 9 Uhr, ist Ihre Koͤnigliche Hoheit die Fran Großherzegin, zu Auer— bach an den Folgen eines Geschwürs in der Brust verschie⸗ den. Man war zwar von der Krankheit der hohen Verstor⸗ benen unterrichtet, hielt jedoch die Gefahr um so weniger fuͤr dringend, als J. K. H. schon mehrere An fälle dieser Art glücklich überstanden hatte. Desto lebhafter ist der all⸗ gemeine Schmerz über den unerwarteten Verlust, durch wel⸗ en das Großherzogliche Haus und das ganze Land in die tiefste Trauer versetzt wird. ;

Mainz, 23. Det. Seit einer Reihe von Jahren er⸗

freuen wir uns hier des Gluͤckes einer seltenen Eintracht

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menschen freundlichen Gesinnungen unserer

Civil⸗ und Militair, de. In Vereinizung dieser und

jener, und mit 12 ung einer großen AnzaKl der acht,

karsten hiesigen Durger, wärde gestern hier ein Fest gefeiert,

das man ein wahres Buͤrgerfest nennen kann und wobei,

nebst dem Tribut der Verehrung und Dankbarkeit, gleichsam

ein neuer Pakt wechselseitiger LZiebe und Hochachtung, seier⸗

lich und nicht ohne Ruͤhrung geschlossen wurde. Schon lange

erkannte man hier allgemein das große Verdienst an, welches

sich die zwei Männer, denen die oberste Militairgewalt hiesi⸗

ger Bundes festung anvertraut ist, um die Aufrechthaltung der Ruhe, Ordnung und Eintracht, um das ungestorte Wohl der hiesigen Buͤrgerschaft, in so mannigfaltigen Beziehungen er, worden haben. Die nun eintretende Zeit des zwischen den

Kronen, Oesterreich und Preußen alle 5 Jahre alternirenden Wechsels dieser bot der Mainzer Burger⸗ schaft eine erwünschte Gelegenheit dar, Ihren Excellen zen dem en Vier Gouverneur, K. Preußischen General Lieutenant,

v. Carlowitz, und dem Hrn. Festungs Commandanten,

K. Oesterreichischen Feldmarschall Lieutenant Grafen von Mensdorff, ein Fest anzubieten. Dieser Gedanke fand allge⸗ meinen Beifall, und nachdem die Geseierten die Einladung angenommen hatten, wurde er alsbald zur Ausfuhrung ge—

dbracht. Der gestrige Tag vereinigte demnach saämmtliche Mi⸗

litair, und Civil Autoritäten nebst beinah 100 der angesehen, * Bewohner hiestger Stadt bei einem Festmable, dessen nordnung und Ausführung eben so wärdevoll, wie die dabei Freude herzlich war, und bei welchem, zur dlei= enden Erinnerung an diesen Tag, den Gefeierten zwei kun st, reich gearbeitete, mit entsprechender Inschtift verschene Po, kale, als Pfand der allgemeinen dankbaren Verchrung der, reicht wurden. Wiesbaden, 23. Oct. Am 15ten d. M. ist die Kur⸗ Dieses Jahres mit der Anzahl von 166338 Kurgästen Durchreisenden geschlossen worden. Wenn dabei bemerkt , daß einige hundert Durchreisende weniger als in den vorigen Jahren sich darin befinden, so ist diese Minderzahl obne Zweifel der schiechten Witterung beizumessen, welche den 2 Sommer hindurch geherrscht hat; 877 ist es erfreulich, daraus zu erseben, daß, ohngeachtet der üblen Wit⸗ rg. ee . der Kurgäste sich um 231 gegen das vo, * ahr ? Hat, die Eencurren deshalb noch immer wie in den, lebten 2 ahren im Zunchmen begriffen ist. Fur alnen unbefangenen Resdachrer isß es eue wahre Freude zu bemerken, Keie nicht allin böchen au dähern Ort? sendeln auch von Privaten immer dahin g wärd, darch Ver,

schönerung der Spaziergänge, so wie durch wer desseruan n

größere Eleganz der Trink“ und Bade ⸗Anstalten dem stets wachsenden Bedürfniß und den Wunschen der Kurgäͤste und der Durchreisenden zuvorzukommen. ;

Frankfurt a. M, 25. Oet. Die zwei ersten Tage der abgelaufenen Woche waren geschäftsstiller, als man er⸗ wartet hatte. Es waren uns von Wien, Amsterdam, Paris und London unveränderte Notirungen zugegangen; noch herrschte einiger Zweifel, ob auch der Sultan den Vertrag vom 11. Sept. ratisicirt habe; dazu kamen die Isdischen Feiertage, welche einen Theil der vornehmsten Geschaäftsmän— ner von der Börse entfernt hielten. Unter diesen Umstan⸗ den fand nur in Qesterreichischen 5p Ctigen Metalliques, Vank⸗ Actien und 4pCtigen Beihmannischen Obsigationen ein am- hafter Um atz zu den Coursen der letzten Tage voriger Woche statt, während es in allen übrigen Fonds ganz stille Slick. Um so entschiedener war die steigende Bewegung, welche ge— gen Mitte der Woche eintrat, und die Course der Oestertei, chischen Effeeten auf eine Höhe trieb, welche man noch vor Kurzem swindelnd wurde genannt haben, die aber nun, nach dem Dafuͤchalten vieler Boͤrsenmanner, noch gar nicht als auf dem außersten Punkte stehend betrachtet werden kann. Man hält vielmehr einige pCt. weiteren Aufschwungs

für ganz wahrscheinlich. Anlaß zu dieser glänzenden Er—

scheinung am Horizont der Börse war vornehmlich die pr. Estafette von Wien gekommene Nachricht vom Abschluß des neuen äpCtigen Anlehns von 25 Millienen Gulden zu dem, bei einem so starken Posten verhältnißmäslig hohen Preise von S pCt., und dem dabei anhaltenden Steigen aller Pa⸗ piere. Die Wirkung dieser Berichte konnte um so ungestor⸗ tec und nachhaltiger sich zeigen, als zu gleicher Zeit dessere Notirungen von er und Amsterdam eintrafen, und über⸗ haupt die Corres⸗ wr von allen Hauptplätzen gün⸗ stig lauteten. o gingen denn bis heute die 5pEtigen Me, talligues von 10246 auf 100, Bank Actien von 1573 auf 1187, Partial von 132 auf 133, 100 Fl. Loose von ii auf 1751, 4pCtige Bethmannische von güß auf 921. . Zinsen aller Oesterr. Berhmannischen Obligationen werden vom 1. Nov. an ohne . baar dahler bezahlt; noch am 1. Oct. wurde 1 pCt. abgejogen) 11pCtige Berhman⸗ nische 1 28 W rr .. *

au un tige Gollische von e e 3 3 2 1 ge Stadt, Banco 6 cal Obligationen, so wie Preuß. Staats · Schuld scheine, jedoch dei minder merklichem Steigen der Courft, 2 3 gefragt. Die Kauflust concentrirt sich dermalen sast aus ⸗/ schließlich auf esterreichische Effekten, besonders werden Me— lalligues und Bank Aetien von reellen Nehmern in starten Posten eingethan. Viele Privat, Kapitalisten zeigen zunch— mendes Vertrauen und machen seldst zu den gesteiger ten sen feste Anlagen in den couranten Effecten Gattungen. Die Spekulanten aufs Fallen sind ganz entmuthigt und entträftet, so daß ihre Operationen nicht mehr in Anschlag kommen. Das baare Geld hält sich in ziemlichem Ueber sluß Dis conto 31 * 31 pCt. und die eemptanten Stäcke aller Fend sind merklich rar am Platz, weshalb denn auch 5p Ctige Metalli= ques pr. Comptant um . pCt. höher, Bank, Actien aber nur um 1 bis 11 Fl. pr. Stück und Partial J pCt. niedri- ger stehen, als auf einen Monat fix. Seit vorgestern fan den hier einige Umsatze in dem neuen pCtigen Oesterreichi= schen Anlehn im Cours von gil bis 92 statt. Da man in; wischen weiß, daß der eine der Anlehn Ucbernehmer zu Wien . Posten dieser neuen 4pCtigen Metalliques zu 87 und B an die Börse gebracht hat, so wollen sich unsere t Geschäftsleute nicht gern zu einem höheren Ceurse verstehen, und meinen, man werde, bei einigem Zusehen, eben so wie zu Wien billiger ankommen. Polnische Parttal Loose sich ziemlich steigend im Cours und werden von reren Spekulanten gesucht. Privatleute machen jedoch nur seiten Ankäufe darin. an auf Hamburg und Berlin sind be⸗

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Ankauf von Hollischen ünd Osyschen Obligationen, Wien ist, in Folge des neuen ine, 2

tis, London und Augsburg mehr Geld als und Leipzig ausgeboten.

Hamburg, N. Oet. Fonds haben sich seit Post merklich gehoben, und waren ju den er , kesonders gestern gesucht. Heute bat die schba Cen, . der etwas nachgelasfen; Melanlques zu 1627 viel 1 und 1026 zu bedingen. Wiener Dank. Acrien 3 u * ? Fl. und pr. 15. Der. a 1319 Fl. gemachs e, 233 uit. nicht über 7Ij zu lasfen, pr. IM. Mer. 71

Beilage

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