1829 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von Coblenz, noch der Konig von Waterlos, noch der König von 1815. Er ist der König von Frankreich von 1829, und zwar fur eine lange Zukunft. Seine schnelle Fassungskraft, unterstützt durch tägliche Erfahrungen, weiß das Rechte stets mit Leichtigkeit aufzusinden. ÜUnveränderlich und unbrugsam in dem einzigen Willen, das Wohl seines Volkes zu fördern und seinen Herrscherstamm zu befestigen, kann er zur Errei⸗ chung dieses Zweckes mehrere Wege ein schlagen; nie würde er aber einen solchen bis ans Ende verfolgen, den ibm die oͤffentliche Meinung als gefährlich schilderte. Der Freund⸗ schaft, aber nicht dem Favoritie mus zugänglich, kann Karl X. schlechte Rathschläge empfangen; der Einfluß aber, den dergleichen Rathgeber auf ihn ausüben, kann nimmer mehr von Dauer seyn; dazu ist der König zu lebhaft und hat zu viel eigenen Willen. Sein edles, wohl wollendes Herz liebt die Popularitàt, die ein ministerielles Blatt noch un— längst das eitelste und schrecklichste der Hirnge— spinnste nannte. Der Menarch ist sich seiner Kraft bewußt; er weiß, daß er von Natur die Gabe besitzt, sich beliebt zu machen, und daß diese Gabe ein wesentliches Mittel zum Regieren ist. Sein Königlicher Stolz, und dieser Stohl ist Weisheit, kann ihn nie ernstlich glauben lassen, daß sein Thron jemals mit irgend einem Ministerinm ge— meinschaftliche Sache machen könne. Er hat mit dem jetzigen nur einen Versuch gewagt, kein Bünduiß mit demfelben geschlossen. Wir haben schon sruͤher gesehen, daß er einen Minister (den Grafen von Villele), dessen Fähigkei= ten er vollkommen zu würdigen wußte, von sich entfernte, weil das Gemeinwohl es erheischte. Warum sollte er also unwiderruflich an Männern hängen, die weniger geschickt, aber mehr compromittirt als dieser sind, und die zur Zeit noch nichts gethan haben?“ Die Bemerkung, daß wenn der König keinen Guͤnstling, er doch einen Sohn habe, giebt = erwähnten Blatte Veranlassung, sich uͤber die des Dauphins auszulassen: „Dieser Sohn,“ äußert „mist durch 2 Alter, 2 militairischen Talente, ng un ne hohen Einsichten, der vertrauteste Nath ge der —— 4 e Ministerium gemein, das sich in Abwesenbeit der Kammern dem Monarchen aufgedrungen bat uad sich bles damit bra, stet, daß es noch zu keinen Staatsstreichen seine Zuflucht ge nommen habe? Loyal, und ein wahrer Freund der Xr e, bildet der Dauphin den schneidendsten Contrast mit den jei⸗ gen Ministern. Der Versassung aufrichtig zugethan, ann er unmöglich glauben, daß es llug und nützlich sex, ohne die Majoritaͤt zu regieren, die Wahl- Kammer und die Wähler gegen sich zu haben und ich blos mit leiden schaftlichen Män— nern zu umgeben. Der Dauphin erkennt seine Pflichten ge⸗ gen den König und das Land. Uebertreibungen eines vorgeblichen Novalismus abhold, kann er nimmermehr glauben, daß Hr. von la Bourdonnaye der prädestinirte Retter des Thrones sey. Leidenschafts los, ver= ständig und in die Zukunft blickend, liebt er nicht jene kurze und gewaltsame Politik, wenach man den Kammern surcht⸗ los entgegengehen und sie im Noihfalle auflösen will. Von dem Dauphin zu dessen Gemahlin übergehend, erinnert das Journal des Debats an die Worte, die diese Prinzessin Fei der Zusammenstellung des gegenwärtigen Ministeriums gelußert haben soll: „Dies ist ein (gewagtes) Unternehmen; ich liebe dergleichen nicht; sie sind uns nie geglückt.“ Das edachte Blatt fährt biernächst fort: Wie sehr muß die eberzeugung, die der Prinzessin diese Worte eingegeben bat, nicht noch bei dem Anblicke der allgemeinen und verderbli⸗ chen Erschatternng, welche die Fortbauer des Ministeriums dem Lande bereleet hat, zugenommen haben! Und hierbei darf man sa nicht Fer 14 lassen, daß die Dauphine die hel denmüthigste Seele dat; daß keine mehr wie sie die Gejah⸗ ren verschmüht. Sie, die wegen ihrer greßen Trüdsale viel⸗ leicht das meiste Recht hätte zu verlangen, daß die Monar⸗ ie ihre ganze Macht entwickele, fühlt sehr wohl, daß die wahre aft der Monarchie weder in der Sematrih zria tent einiger schwachen Manner, noch in der seeiwilligen Unthä⸗ tigkeit einiger gewaltsamen besteht. Die Dauphine, die sich so unerschrocken in Verdeaur benahm, und im Jahr, 1815 einen Brief in so erhabenen und beherzten Ausdrücken schried, räth heute zur Mäßigung; warum? weil heute, mitten im Frieden und nach der Desestigung der Dynastie, alle Schwie⸗ hen, Hindernisse und Gefahren nur von der Regierung selbst ben können. Ven dem Kiuige und seinem Hause bis zur n herab, erhebt sich daher nur eine Stimme gegen das Mintsterium, das über kurz oder lang fallen muß. Die Regierung maß wänschen, daß solches noch vor der Einberufung der Kammern, die Natien, daß es in ihrer Ge— genwart und unter dem Feuer ihrer Reden, geschehe.“

seine

Was ist zwischen ihm und einem

Zwölf Jahre lang den

Die Herren Benjamin Constant und Viennet haben ihren Beitritt zu der Pariser Association erklärt. ö Die Quotidienne figdet es sonderbar, daß die Mit⸗ glieder der Kammer, die ihren Beitritt zu der Pariser Asso⸗

tirte bezeichnen; ihrer Meinung nach, hoͤre der Charakter eines Deputirten auf, sobald die Sitzungen geschlossen seyen; Herr Mauguin sey sonach in diesem Augenblicke nichts als ein Advokat, Herr Lafsitte nichts als ein Banquier, Herr Demargay nichts als ein verabschiedeter General, Herr Du⸗ pont nichts als ein pensiontrter Kammer- Präͤsident, Herr von Corcelles aber gar nichts. Noch seltsamer, meint das gedachte Blatt, erscheine jenes Prunken mit dem Deputir⸗ ten- Titel, wenn man dedenke, daß die Deputirten, die solches thaͤten, gerade solche Meinungen damit unterstüͤtßzen wollten,

Herrn Marchal, Dwutirten des Meurthe Departements, worin die Lothringische Association gegen die Angriffe der Gazerte de France vertheidigt wird.

Der Constitutionn el will wissen, daß auch mehrere Pairs zusammengetreten waren, um sich gegen die Erhebung einer jeden ohne die Mitwirkung der Kammern aut ge schrie⸗ benen Steuer, so wie zegen jede Aenderung in dem Wahl⸗ Systeme, wie solches in diesem Augenblicke gesetzlich besteht, zu widersetzen.

Der Fürst Sujzo, Hospodar der Wallachei, ist vorge⸗ stern hier eingetroffen.

Herr Ternaur hat das Schloß Colmoulin bei Monti⸗ villiers im Departement der Niedern Seine gekauft, um da⸗ seldst eine große Flachs spinnerei anzulegen. Die dortige Um⸗ gegend ist jum Flachsbau noch am meisten geeignet; Herr Ternaux will daher 12009 Morgen Landes damit bepfla lassen, und steht noch wegen des Ankaufs eines . gro Ha ede. den er ebenfalls fuͤr den Flachsbau bestimmt, im Handel.

Großbritanien und Irland.

die rau Herzogin von Cumberland auf ihrem ** * os id

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von Cl n Leven, so wie viele andere ho vorneh zugegen waren.

he.

dington, ist hier angekommen und hat bereits mit dem Gra— fen von Abet oeen in amtlichen Angelegenheiten gearveitet. Hert Vesey Fitzgerald und Herr Hugkisson sind auf dem

und trafen dort mit dem Herzoge von Welltugton zusammen, der 2 jetzt zum Besuch des Marquis auf dessen Schlesse verweilt. ;

Der Russische Botschafter und Graf v. Matuschewitsch, die fortwährend hausize Conferenzen mit unserm Minister der auswärtigen Angelegenheiten haben, . vor n auch eine Zusammenkunft mit dem Französtschen Botschaster, Herzog von Laval Montmerench.

Im Morning-Herald heißt es: „Wie man sagt, will der hier befindliche Agent Dom Miguels unsere Negie—⸗ rung durch dringende Verstellungen dewegen, die Anerkennung seines Herrn, als Königs von Portugal, aus zusp rechen. Aehn⸗

liche Schritte sollen bei der Oesterreichischen Regierung ge⸗

tdan worden seyn, und 2 diese Angelegenheit jetzt von bei⸗

den Mächten gemeinschaftlich derathen werden.“ Fur das unverbaältnipmapig rasche Steigen unserer Staat?

Papiere suchen unsere Zeitungen verschiedene Grülnde aufzu⸗

finden. Einige, namentlich die Merning Chreniele und

der Sun, wollen mit Destimmtheit wissen, daß die Brini⸗ sche Regierung damit umqeche, die 3] und Ip Ctigen Obliga—= tionen (die sogenaunten „schweren Steck“) ein zuberu sen, und dagegen ein neues Papier, das nar 21 pCt. Zinsen trägz, zu creiren. Andere messen es dem Umstande bei, daß der Vaaren - Handel jetzt keinen Gewinn ab wer se, und die

talisten es daher vorziehen, ihre Gelder in Staats Papieren anzulegen. ie Aufträge vom Centinent tragen als

die Times von Continental. Angelegenheiten biswenen un. terrichtet ist, ist unter Anderm daraus zu erseben, 1414 zählt, die Preußische Regierung gehe damit am, ein te⸗

wolle sie ihr 5pCtiges Anlehn von 1822 erzihlte da sselbe . vor einigen 53 daß die Rus⸗ iche Regierung ibte ganze Schuld (bekanntlich r . Theile aus perpetucller Rente bestehend) auf

ciation erklärt haben, sich in ihren Erklärungen als Depu⸗

die sie nur als Privatmaäͤnner auszusprechen berechtigt wären. Der Courrier frangais enthält ein Schreiben des

Londen, 24. Oet. Vorgestern hatten der . und m

Unser Gesandter beim Deutschen Bundestage, Herr Ad

Landsitze des Marquis von Hertsord in Suffolk angekemmen

dasn dei, unsere Course zu peussleen; wie schlecht sedech selbst

Päpler zu reiten, das nur 1 pCt. Zinsen träat, und darum

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