revolutionaire Parthei sich
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wobei wir nur noch bemerken, daß, während eine solche
Maaßregel unter dem vorigen Ministerium von den liberalen Blattern mit einer unverschämten Zuversicht verlangt wurde, dieselbe jetzt in diesen Blättern nur noch mit einer gewiss Zaghaftigkeit angedeutet wird.“ . ; Das Journal des Deébats versichert, daß eine sehr erhabene Person sich über das Ministerium in folgender Art * habe: „Man mußte es doch ein wenig mit diesen euten versuchen, die sich immer beklagen!“
Ihrem Versprechen gemäß, theilt die Gazette de ran ce ihren Lesern einen Auszug aus der neuesien Cottu— chen Schrift: „Von den nothwendigen Resultaten der ge—
genwaärtigen Stellung der Krone und der Deputirten / Kam⸗
mer“, mit; sie bemerkt dabei, sie schäte sich glücklich, durch
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diese Mittheilung den Beweis führen zu können, daß Hr. Cottu nichts von der Kraft und Begeisterung, die man in
seinen frühern Schriften wahrnehme, verloren habe. „Die Re⸗ volutionnairs“, heißt es unter Anderm in jenem Auszuge, „machen gewaltigen Larm; sie suchen sich selbst zu betäuden, erfüllen die Lüfte mit ihren Drehungen und fordern das Königthum auf unverschämte Weise heraus. Was vermögen sie aber? Worin besteht ihre Kraft? was sind ihre Wider⸗ stands Mittel? sie wollen die Steuern nicht zahlen? In
Wahrheit, woran denken sie? Glauben sie, daß es hinreiche
zu sagen: Nein, und dem Steuer⸗Empfäͤnger die Thäre vor der Nase zuzuwerfen? Sie mögen, in sofern sie kühn genug dazu sind, es einmal versuchen, die Sachen so weit zu treiben, und sie werden zu ihrer eignen Schmach bald erfahren, daß die Regierung noch tausend Mittel in Händen hat, um die widerspenstigsten Schuldner zur Zablung zu zwingen, ohne ihnen einmal das Vergnügen zu gönnen, das Volk gegen die Gerichtsdiener, Gensdiarmen und Presser aufzuwiegein. Die Revolutionngirs mögen es sich ein für allemal gesagt seyn lassen: die Steuern werden bis zum letzten Heller ein gehen; sie werden ohne Geräusch, ohne Aufsehn, ohne irgend ein Aergerniß eingehen, und zwar durch so einfache und so
8 sichere Mittel, daß nicht die Empfänger die Steuerpflichtigen werden aufzusuchen brauchen, sondern daß diese sich vielmehr
nach jenen drängen werden. Freilich ist es dart für zie Re= volutionnairs, ihre Heffnung, den Thron mittelst eines pas⸗ siven Widerstandes gegen die Verwaltung umzustürzen, ver eitelt zu sehen. Wollen sie indessen itzten Plan durchführen, so bleibt ihnen nichts dbrig, als sich in offener Empörung der Regierung gegenüber zu stellen, und alsdann werden wir
ihnen, wie sie jetzt uns, zurusen: „Laßt sehen!“ — Dic G a⸗ zeitte de Frau ce bemerkt doch am Schlusse des pon ihr geg de,
nen Auszuges, es befänden sich darin einige Vorschläge, die sie sricht loben koͤnne; der Verfasser rathe nämlich dem Könige gesetzs, widrige Maaßregeln nach Aunalogte derer an, für welche die unter ähnlichen Verhältnissen gleich falls entschieden babe; das rechtmäßige Königthum brauche aber zu seiner Vertheidtgung nicht jener Parthei na zuahmen, und sich der Gewalt zu bedienen; Herr Cottu werde solches nach reiflicher Ueberlegung gewiß selbst ein sehen und sich uͤber= zeugen, baß der persönsliche Charakter und die Fähigkeiten der Mintster eine hinlängliche Burgschaft für die Erhaltung der Monarchie wären.“ — Das Journal du Commerce dußert, Herr Cottu scheine der Meinung zu seyn, daß man
darch irgend einen kräftigen Streich dem Kampfe mit der.
Revolution auf einmal ein Ende machen müsse: es handele sich um nichts Geringeres, als die liberalen Deputirten und tungs Schreiber ganz aus dem Lande zu verweisen; der azette selbst scheine indessen ein solcher Ausweg ein bischen zu ministeriell zu seyn.
; nomie des hiesigen Gefängnisses la Force eintreten lassen. ieher fand namlich die Vertheilung der Speisen in dieser nstalt fäglich nur ein mal, u0nd zwar des Mergens zwi—
9 und 10 Uhr statt. Die Folge davon war, daß die
neuspaten, deren einzige Arbeit sic)h aufs Essen deschränkt,
ganze Tages Portion auf einmal verzebrten und dadurch nicht selten ihrer Gesundheit schadeten. Diese Portion soll
t in zwei Theile getheilt und den Gefangenen um 9 raeng und um J Uhr Nachmittags verabreicht wer
den. Zugleich chtigt man, eine ähnliche Einrichtung allen urigen en-Haäusern des Reichs, wo sie e. noch nicht besteht, en. Der Vehauptung des Courrier frangais, daß der Vi—
chof von Chartres sein ki nes Semi ; * sich in die dekanaten ——— . . *
agen, witd von der Gazette de Ftance mit Vestimmthẽit
wider sprochen.
äs Ton meldet man, daß sich auch in Durgund eine
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Die ., hat eine wesentliche Verbesserung in der 3
dadurch versteckt wird; selbst in großer Entfernung von
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Association gesetzwidrige Steuer Erhebungen gebildet habe, die eine große Menge von 83 hle.
Neben der St. Genoveven⸗Kihche besteht hier eine Buch⸗ handlung, welche von der sogenannten katholischen Associa= täon mit Buͤchern in ihrem Sinne versehen wird, die sie um einen höoͤchst wohlseilen Preis, nämlich fuͤr 6 Liards das Stuck, verkaufen läßt. '
In Toulon werden vier Briggs ausgerüstet, welche in der Nitte des November he er seyn sollen. Sie sind fuͤr den Unterricht junger Matrosen bestimmt, welche auf ihnen länge der Kuͤste kleine Fahrten unternehmen werden.
Der Capitain des Schiffes „General Lafayette“ hat vor Kurzem aus Indien eine Sammlung von Miniatur⸗ Gemãalden auf Elfenbein mitgebracht, welche sammtliche Ben ⸗ galische Farsten, von Tamerlan bis zu Tippoo Sais, dar⸗ siellen. Diese Malereien sind von Eingebornen der Provinz Lucknow, zwischen Misore und Wenares, ver fertigt, und zeich⸗ nien sich Lurch die vollendete Darstellung der Kleider und Waffen, so wie der Perlen und Halsketten, aus.
Morgen wird auf dem hiesigen Italiänischen Theater ein geoßes Vocal, und Instrumental Concert gegeben, worin sich unter Andern die Damen Pisaront, Sontag und Heine⸗ setter hoͤren lassen werden.
Großbritanien und Irland.
London, 31. Oet. Gestern hatte der Französische Boischafter, Herzog von Laval⸗Montmoteney, eine Conferenz mit dem Russischen Botschafter und dem Grafen Matusche— witsch; die Letztgenannten begaben sich darauf nach dem aus— wärtigen Amte, wo sie eine Unterredung mit dem Grasen ven Aberdeen hatten, der später auch den Oesterreichischen und den Franzoösischen Botschafter bei sich sah, und alsdann dem Herzog von Wellington einen Besuch abstattete.
Der Bildhauer Chantrey hat so eben seine fur die Stadt London bestimmte colossale Statue Pitts vollendet. Sie ist 12 Fuß hoch und in modernem Gewand, mit einem weiten Mantel Uzzerwurf, der um die eine Schulter besestigt ist, den rechten Arm frei läßt und bis zum Piedestal herab reicht. Durch die geschickte Faltung des Mantels tritt Vie⸗ les, was in den Vervaltaiffen der Figur schẽsm ist, hervot, während Manches, was an dem . unangenehm ißt,
Auge muß das Antlitz des großen Pitt erkannt werden,
denn der Künsler hat es tren nach der Natur gearbeitet. Das Tunstwerk — hei't es in dem Englischen Blatte, dem diese Schilderung entlehnt ist — ist jedem andern Werke von derselben Meisterhand mindestens gleich zu stellen, und was dieses ganz besenders augsgei „„ mt eine ungesuchte Leichtigkeit mit männlicher Wurde verbunden. Die Statue ist übrigens von Bronze, und besteht aus einem schönen, klaren und festen Guß; es ist das zweite Werk, das der Kuünstler in diesem Material gearbeitet hat. Sein drittes Werk der Art ist die eolossale Statue St. Maj. Georgs 1V., die er fur Schottland arbeitet. — * Jan Bembay, wo der oder sie Gerichtshof, in Folge einer Mißhelligkeit mit Sie J. P. Grant, dem Gouverneur der Praͤsidentschaft, seine Geschäfte suspendiren mußte, ist der selbe wieder eroͤffnet worden, als von England Depeschen auge⸗ kommen waren, die das Verfabren des Gouverneurs auf das Höchste mißbilligten. Die ganze Suspension hat etwas Über Monate gedauert, und es wird nicht mit Unrecht als ein Deweis von Moral und Liebe zur Orgnung in diesem Theile unserer Ostindischen Besitzungen angeführt, daß keinerlei Art von Verbrechen während dieser Zeit häufiger vorgekommen ist, wiewohl doch der strafende Arm der Gerechtigkeit auf eine ganz unbestimmte Periode gelähmt zu seyn schien. Man hörte von wenigen Räudereien, oder auch nur Ruhestörun und unerachtet seit Ende Januars keine Sessionen geha worden, so fanden sich doch um die Mitte des Jun n mehr als 19 r. die auf einen Urtheile spruch warteten. Handels Briese aus New Orleans bis Mitte Sytem ders melden, daß alles Geschäft dort seit einiger 3mt in Folge der daselbst Herrschenden Epidemie danfeder liege. Man fürchtete, daß erst die Zeit des harten Freste⸗, welche in jenem Clima noch sehr entfernt ist, den Verbeerungen der Krankheit ein Ende machen wärde. Regen war in der letzten Zeit zu New, Orlcand gefalen, doch auch dieser när dan deigetragen, den dermaligen Audlick der Stadt noch duͤsterer zu machen. 4
— — Lenden, 30. Oet. Die Königliche Commi zu Cerk hat fünf Dauern zum Tode verurtheilt, —