1829 / 311 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

getilgt worden, so daß jetzt noch 1,277,650 Piaster im Um— lauf waren. Zur Einlssung dieser Summe sollen im Laufe des kuͤnftigen Jahres täglich an der Pariser Borse 5000 Fr. verwendet, und die Anzahl so wie der Betrag der ein⸗ geloͤsten Obligationen vierteljährlich durch den Moniteur be⸗ kannt gemacht werden, damit das Publikum stets eine ge⸗ naue Uebersicht von den noch cireulirenden Obligationen habe. Die (in der Nachschrist zum gestrigen Blatte der St. Zeit. gegebene) Nachricht von der Anerkennung Dem Mi⸗ zuels durch den Pabst hatte die Gazette aus der Quoti— dienne entlehnt, die sie ihrerseits als amtlich bezeichnet hatte; sie scheint nichts destoweniger noch einer Bestäͤtigung zu beduͤrfen. Der Vicomte troffen. . . Madame Catalani hat von Sr. Maj dem Könige von Schweden zwei sehr schͤne Vasen in Porphyr, deren Werth auf 20, 000 Fr. aeschätzt wird, zum Geschenk erhalten. ; Auch in diesch Jahre wird, wie im vorigen, die offent= liche Speisung der dürftigen Klasse am Namens feste des Kö, nigs unterbleiben; die Speisen sollen den Armen ins Haus aschickt werden. Wegen des heutigen Allerheiligen Festes werden die hie— sigen Zeitungen morgen nicht erscheinen. .

Großbritanten und Irland.

London, 31. Oct. Der König besuchte vorgestern das Schloß von Windsor; heute wird der Herzog von Cumber— land wiederum in Windsor zum Besuche bei Sr. Masestät erwartet.

In Bezug auf die Untersuchungen in Cork sagt die Times „Die bereits überführten sowohl, als die noch vor der Jury stehenden Leute waren toll genug, Eide zu leisten und Aabzunchmen, ihre Namen unter Schristen zu zeichnen,

1

von Martignac ist gestern hier einge⸗

so wie diese Schriften von einer Hand in die andere ciren⸗

en * lassen, und zwar ohne die geringste Besorgniß in

zasthäusern und Schenken, wo tausend Augen und Ohren Zeugen waren, wo tausend Aufpasser ihre Unternehmungen controlliren konnten Unternehmungen, von denen die geringste, wenn sie erwiesen wird, dieselken unvermeidlich an den Galgen bringen muß. In der That aber liefern diese Untersuchungen den schlagendsten Veweis von dem auf— aelbsten oder vielmehr unvereinigten Zäastande dessenigen

siker bez . igten, e.

nieder,

Theiles des Menschengeschlechts, welcher, in Folge des zu⸗ falligen Umstandes Irland zu bewohnen, eit so vielen Jah⸗ ren ganz uneigentlich die „„Irlaändische Nation““ genannt wird. Leider giebt es bis jetzt noch keine Nation in diesem merkwürdigen Lande Es giebt dort zweierlei Menschen⸗ Nagen, jweierlei Sprachen und Woͤrterbuͤcher, zweierlei KRreise von Volks, Ueberlieferungen, zweierlei Glaubens be⸗ kenntnisse, zweierlei Systeme der offentlichen Meinung, zweierlei Gesetzbücher und zweierlei Arten von Gemeinwohl.“ Der Dechant und das Kapitel von Durham haben zur Wiedererbaunng der Kathedrale von York 500 Ps. ge— schenkt. Das Dach der Kirche ist beinahe ganz vollendet und ein großer Theil desselben mit Blei gedeckt; die anderen Reparaturen schreiten rasch vorwärts Die Stadt Canterbury zäblt über 13900 Einwohner, und doch ist das dortige Stadt- Gefaängniß ost Jo unbewohnt, daß die Thüren desselben weit geöffnet werden; im Laufe der letzten Jahre sind uͤbethaupt niemals mehr als durchschnittlich 3 Personen zu gleicher Zeit in diesem Gefangnisse gewesen. Gestern hat Herr Chabert, der sogenannte Feuer König, einen merkwärdigen Beweis abgelegt, wie wenig das starkste Gift ihm anhaben kann. Dem in der Times befindlichen Berichte zufolge, wurde er nämlich während seiner gestrigen Vorstellungen von einem unter den Zuschauern befindlichen Apotheker, Herrn Coeper aus Exeter, aufgefordert, seinem früher in den Zeitungen gethanen Versprechen gemäß, u einmal Vläusgureé zu varschlucken. Dert Chabert stutzte zuerst ein wenig, da jedoch seine Ehre auf dem

Spiele stand, besonders als mehrere Zeitungen schom seine

Kunststücke far Charlataneriern ausgeqeden hatten, so erbot er sich nach kurzem Besinnen, die Prode sogleich abzu⸗ legen, nachdem er vorher sein Gegengift zu sich genommen. Er entfernte sich auf eine Viertelstunde, kam alsdann wieder, und nahm aus seinem Kesten die Phiele mit Blau saure;

Herr Ecoper rief ibm jedech zu, daß er selber welche mitge= dracht abe. „Sie ist schwerltch Kärker als di- Meinige, antwortete Herr Chabert, „dec nur Her damit; schenken Sie mir selbst einen Theell ffel voll.“ Der Apotheker erschrack, als er sah, daß es Erust ser, und wellte ihm nichts eingteßen;

da nahm ihm Herr C. das Fläschchen aus der Hand, und goß sich einen Theelzsffe: voll, der, wie mehrere a jwesende P)y⸗

.

ö. ; *

. bat einen nahe stehenden Herrn die Blau⸗ saͤure in den Mund zu gießen; dieser 83 6. Andern,

weigerte sich es zu thun, denn sie fuͤrchteten alle, die Unter⸗

suchang des Coroners, falls das Gift wirken sollte. Verge⸗ bens baten die anwesenden Damen, daß er das Experiment nicht ausfuͤhren * da kein Anderer es thun wollte, so fuͤhrte er seibst den Löffel nach dem Munde und ein Schrei des Entsetzens fuhr durch den Saal, als man sich von der Verschluckung der Blausaure uͤberzeugte, und Herr Chabert mit verzuͤckten . von seinem Platz taumelte, und einige Convulstonen zu haben schien. Er erholte sich jedoch ba wieder und sagte: „Es ist vorüber!“ Als er aber gefragt wurde, wie ihm in diesem Augenblicke zu Muthe gewesen sey, war er nicht im Stande zu antworten, so eingenommen schien er noch von dem fuͤrchterlichen Trunke zu seyn. Mehrere Anwesende holten eine , brachten dieser q Tropfen von der Blausaͤure bei, die C. verschluckt hatte, und sie star augenblicklich unter Zuckungen. Der Feuer- König ließ sich dies von den anwesenden Naturkundigen schriftlich bezeugen, verschluckte zum Desert noch eine Dosis Phosphor und be= fand sich am Ende so munter als vorher. Die Times giebt iht Erstaunen über das Dargestellte zu erkennen, fügt jedoch hinzu, sie wage es zwar nicht, irgend einen Zweifel aufzustellen, doch habe ihr Berichterstatter nicht genau er⸗ mitteln kͤnnen, ob nicht der Herr Cooper doch im Einver⸗ standnisse mit Herrn Chabert sich befand und es möglich zu machen wußte, die Phiole, aus der derselbe die Blausuure, oder vielmehr ein unschädliches Mixtum nahm, hernach mit einer andern zu vertauschen, in welcher sich wirkliche Blau— säure befand. Herr Chabert hat auch angekündigt, daß er sich nächstens von einem tollen Hunde will beißen lassen, doch bedarf er noch einer mehrwöͤchentlichen Vorbereitung dazu, um sich gegen die Folqgen des Bisses zu sichern.

Die Times giebt aus einem Nord-⸗Amerikanischen Blatte einen amtlichen Bericht uber die Einkuͤnfte und den Werth der Ein- und Ausfuhr der Vereinigten Staaten von 1821 bis 1838, den das Amerikanische Blatt als einen Be= wels anführt, daß der Handel der Vereinigten Staaten durch * r . en 2 e. * ** da⸗

e Bemerkung, da 8 rikanis att wahrschein⸗ lich übersehen habe, daß die ie. des Handels schon lange vor Erscheinung des Tarifs statt fand und vermißt übrigens im Bericht die Angabe des . thes der Ein- und Ausfuhr von 1828. Dieser Dericht de. ginnt namlich mit dem Jahre 1821, wo die Einkünfte auf

circa 13 Millionen, die Einfuhr auf mehr als 62 und die

Ausfuhr auf beinahe 65 Millionen Dollars augegeben ist; in den folgenden Jahren bis 1825 inelusive boten alle drei Rubriken um Durchschnitt höhere Zahlen dar; im J. 1825 detrugen die Einkünfte aber 20, die Einfuhr über 6 und die Ausfuhr über 9) Millionen Dollars; 1826 und 1827 brachten 2 und 23 Millionen an Einkünften, aber an Werth der Ein, und Ausfuhr jedes Jahr ohngefähr 33 Millionen weniger als 1825. Das Jahr 1828 endlich ist mit einer Summe von A, 09ä,8ß3 Dollars aufgeführt, aber (wie die Times bemerktes ohne Angabe des Werthes der Ein- und Aus fuhr. Briese aus Mitglieder des Rathes,

Alexandrien in Aegypten melden, daß alle die Befehl erhalten hatten, einen 2 zu einer gänzlichen Veräaderung in der commeriellen

erwaltung des Landes zu untersuchen, 3 Wochen lang zu. sammengewesen sind, und tägliche Sitzungen gehalten haben,

und daß man allgemein glaube, sie wären mit wichtigeren Din /

gen, als mit dem Handel des Landes, heschästigt ewesen. Der Vice Kznig hat zwei Hauptgegenstände im Sinn—— scine Tand. und Deemacht bedeutend ju vermehren, und ur Deckung seiner Ausgaben seine Einkünfte zu vergrößern. Die

Gränzen sind besestigt, und Fine Flotte wird täglich zahl⸗

reicher.

Niederlande.

Aus dem Haag, J. November. . Ktnläl GeseJ in Derieff det Vermählung der Panne ssin Marian: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, n der Niederlande, Faͤrst von Nassan⸗ Oranien, Gren her mog von Laremburg u. . . Nachdem Wit in Erwägung green, daß die beabsichtigz Vermählung Unserer vielgelrebten Tochter Wiche un ine Friederike Lonise Edarlette Mäariene de, Niger, lande mit St. Königl. Hoheit dem Prinzen fie Alber, Sehn Et. Mahesiar der dn ge en Pär; zu dem Gläcke Unserer vielgeliebten T zugleich den Interessen der Natien

*

1

gewesen seyn wurde, A starke Men cklich zu tödten. Herr C. ließ sich auf ein Knie

Folgendes ist das