1829 / 312 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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öje gt durch List zu erlangen, was

. 1 17 1 ö R Rubel Banknoten. Von den ersteren wurden verkaust fuͤr 20,922,624“, von den zweiten fuͤr 1,142,069, und von den letzteren für 775,870, zusammen fuͤr 2,310,563 Rubel. Im Gouvernement Schitomir hat im vorigen Monat ein heftiger Orkan bedeutende Verheerungen angerichtet; un⸗ ter Anderem wurden 2 Kinder einige Faden weit fortgerissen, kamen aber noch gluͤcklich davon.

Aus Kiachta wird gemeldet, daß jene Gegenden im Laufe dieses Jahres viel Mißgeschick erfahren haben. Heftige Re⸗ gengnsse haben die Fluͤsse Onon, Tschikoi und Dshida so hoch angeschwellt, daß in der ersten Hälfte des August die verhee⸗ rendsten Ueberschwemmungen stattfanden; dagegen sahen die Bewohner am Ufer des Flusses Gorbitza, der parallel mit dem Amur läuft, ihre Hoffnungen auf eine gesegnete Aerndte durch eine fortwährende Duͤrre vereitelt. Ein starker Hagel— schlag zerstörte am 17. Juli fast 200 Dessaäͤtinen Ackerland längs dem Flusse Chilon. Ein gleiches Schicksal betraf die Gränz-Cantons in der Nahe des Baikal. Zum Gluͤcke be⸗ schäftigen sich die Bewohner derselden, nomadisirende Buria⸗

ien, auch mit Viehzucht und Jagd, vortheilen von dem Han del Kiachta's mit China, und finden auf diese Weise in ih⸗

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rer Industrie eine Entschädigung fuͤr den Verlust ihrer

Aerndten.

5 Frankreich.

Paris, 1. Nov. Der Constitutionnel enthält Folgendes: „Frankreich bietet heutiges Tages einen seltsamen Anblick dar: einerseits sehen wir ein Volk, das, friedliebend und arbeitsam, ein Feind jeder Unordnung ist; andererseits eine Hand voll Leute, die wie die Besessenen schreien und toben, als ob das Land in Feuer und Flammen stände, und die von nichts als Krieg und Unruhen träumen. Ware es denn wirklich wahr, so frägt man sich, daß die Nation ins— geheim gegen die Regierung verschworen wäre? sollte sie, die sich in dem ungestörten Besitze wohl erworbener Rechte befindet, durch einen unerklärlichen Wider spruchsgeist eben

kiese Rechte aufs Spiel setzen wollen, um einen Kampf zu wagen, dei dem sie viel verlieren, aber nichts gewinnen

könnte? Kein veruunftiger Men ird ein Volk kann sich 1 * um ee n * —— lehnt sich nicht ohne Grund und Absicht auf. Woher kommt

denn aber jenes Geschrei, was bedeuten jene Drohungen, die wir täglich hoͤren? Warum spricht man so oft von Revo— lution, da die Nation doch nichts als die Aufrechthaltung der Ruhe und die Beobachtung der Gesetze wuͤnscht? sind diejenigen, von denen jenes Geschrei ausgeht, etwa im Kopfe verwirrt, lassen sie sich von Hirngespinnsten einschrek— ken? O nein, ihre Besorgnisse sind völlig gegründet; nur nennen sie die Sache nicht bei ihrem rechten Namen. Es sind jetzt 0 Jahre her, daß eine große Revolution in Frank reich vor sich ging. Eine Nation wagte zu behaupten, daß sie nur sich selbst angehdce, und daß jeder uͤber seine Person und seine Gilter nach Belieben schalten und walten könne. Um diesen Grundsatz zu verfechten, mußten zahlreiche Kämpfe bestanden werden, die zuletzt eine militairische Regierung her⸗ beiführten und das Land aufs Neue einem Mann unter⸗ warfen, der dasselbe als sein Privat ⸗Eigenthum betrachtete. Alle die bis dahin die Revolution bekämpft hatten, schlossen sich jetzt dem neuen Machthaber unter der Bedingung an,

daß sie an seinen Gunsibezeigungen Theil nähmen. Als im

Jahre 1814 die Kaiserliche Regierung umgestürrt wurde, kam man auf die in den ersten Jahren der Revolution ausge— * Giunbsatze wieder jurück, man räumte ein, daß Jedermann uber seine Person und fein Eigenthum frei ver⸗ fägen kane, daß er über seine Meinungen und seinen Glan, ben Niemanden Rechenschast schuldig sey, daß er zu den öͤf— fentlichen Abgaben nur nach Maatgabe seines Einkommens brizntragen brauche, daß et nur den ichen Beh eden zu gehor⸗ chen verpflichtet sey, und daß die Gesetze nur unter Mitwirkung der datare des Volks gemacht werden können. Eine solche ung empörte Anfangs alle Diejenigen, die gewohnt wa ren, Frankreich nicht anders denn als iht Eigenthüm anzusehen und den grö ichsten Nutzen fuͤr sich daraus zu Einige von ihnen, namentlich mehrere Dischöfe, protestirten geen die & welche hinführo die Basls unseres ; r n 8 r * —— der ; . 2. erten eradezu, anzu⸗ Atennen und den ihnen 8 * e eren, ne i Nachdem jedoch alle diese Oppewenäen lange gegen die Revo, lution geeifert hatten, beruhigten sie sich endlich und suchten ihnen durch Gewalt nicht ungen war. Ver allem waren sie darauf bedacht, sich der Gewalt zu bemächtigen; zut di

; Jebenden z eses 2 weckes wurden die Pairs zu Dutzenden ernannt, die Wah

ziehen.

„in denjenigen gehöre, denen die

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len verfälscht, die Deputirten mit Gunstbezeugungen lber

häuft. Dieses System ist dassenige, das die Manner der Contre⸗ Revolution mit dem Namen des monarchifchen bezeichnen. So oft die Wähler noch Manner in die Kam—⸗ mer geschickt haben, welche die Volkslasten vermindern, Einzelnen die freie Verfügung über sein Eigenthum so

wollten, wurden sie auch sedesmal als revolutionnair ver— schrieen, und eine ähnliche Beschuldigung war auch die Ver⸗ anlassung, daß im Jahre 1519 das Wahlspstem vernichtet, und dagegen das doppelte Votum so wie die stebensährige Zusammenstellung der Kammer eingeführt wurde. Die Män— ner, die in Folge dieses neuen Kammer eintraten, beeilten sich, das sogenannte monarchi⸗ sche System wieder herzustellen; sie ließen sich mit Staats, Aemtern bekleiden, theilten einen großen Theil des Budgets unter sich, und ließen sich uͤberdies eine Milliarde aussetzen. Da kamen die Wahlen von 1827, und störten die Contre⸗ Revolutionnairs in ihren Genüͤssen; an ihrer Stelle wurden Manner ernannt, welche, nicht wollend daß die Hofleute sich von dem Schweiße des Volkes nähren, heilsam: Refor⸗ men vorschlugen. Von diesem Augenblicke an drohte aber auch die Revolution den Contre, Revyglutionnairs Gefahk, und diese, aus Furcht, daß die Quelle ihres Einkemmens versiegen und das Volk nicht ferner für sie arbeiten möchte, ließen aufs Neue ihr Angstgeschrei vernehmen. Hiernach handelt es sich jetzt blos darum: Soll Frankreich nur sich selbst gehören und in seinem eigenen Juteresse regiert werden, eder soll es eine Beute der Contre- Revolution seyn? Sollen wir Herr un⸗ serer Person und unseres Eigenthums, oder soll es eine Hand voll Contre⸗Revolutionnairs seyn? Wie auch diese Frage ge— loͤst werden mag, entweder die Revolution oder die Contre⸗ Revolution wird den Sieg davon tragen.“

Am Namensfeste Sr. Majestät wird auch das Stand⸗ bild Ludwigs XIII. auf dem Königs Platze enthüllt werden.

Herr Bosc ist der constitutionnelle Candidat fur die von dem großen Wahl ⸗Collegium des Gironde Departements neu zu 2 e ; ; 8 ;

; Schiffs⸗Capitain von la Bretonnière r, , ,, , , , . der selbe n audui

Duplessis zum Nach solher erhalten werde. mi .

Die Gesammtzahl der im vorigen Jahre hier ausgebro⸗ chenen Bankerotte belief sich auf 109, d. h. 21 weniger als im Jahre 1877.

Großbritanien und Irland.

Landon, 3. Nov. Nach den neuesten Nachrichten aus Windsor wird der König doch noch vor Weihnachten sich nach Brighton begeben, und daselbst mehrere Wochen lang verweilen. Am Sonnabend Vormittag kam der Herzog von Cumberlanꝰ wiederum nach Windsor, und verblieb daseldst bis Sonntag Mittag, wo Se. Königl. Hoheit nach Kew zuruͤckkehrte·

Der Herzog von Wellington gab am Sonntag ein gro⸗ ßes 1 Diner, dem namentlich der Russische Bot⸗ schafter so wie auch der Graf v. Matuschewitsch, desgleichen der Oesterreichische und Franzöͤsisch Botschafter, der bin. sche und der Niederländische Gesandte, und sammtliche Ca⸗ binets Minister beiwohnten. z

Am Sonnabend hatte der Spanische Gesandte und vor⸗ gestern der Franzoͤsische Botschaster eine lange Conserenz mit dem Grafen von Aberdeen im auswärtigen Amte. Vor gestern trafen daselbst Depeschen von Lord Heytesbury aus St. Petersburg ein.

Am vorigen Donnerstage wurde dem Herrn Sheil der sich bei der Registrirung der 13 769 von Truth (Irland) einstellte, von denselben ist sein Vorsatz, als Candidat für diese ̃ auch ein großer Theil der Wähler schen damit ein verstand zu seyn, denn 1990 waren es, die ihm das Fest veran— staltet hatten und allgemein den Trinkspruch aushr daß er bei der nächsten Vacanz die Grafschaft Lontk reprä= sentiren möge. Herr Sheil dankte für diesen Taast in einer

langen Rede, worin er zunächst darau daß auch * Nord - Amerikaner, 6 6 be , e,.

diejenigen zu ihr welche ihnen H

meine Herren,

ste Wahl soll nicht

. n. aut 2) Ihre Bunt har en e meln perss nliches Verdienst

jedem die wie die Unverletz lichkeit seiner Per son sichern, und in diesem Sinne aller⸗ dings auf die ersten Grundsaͤtze der Revolution zurückkommen

esetzes in die Deputirten

Fest gegeben. bei der nächsten Parlaments . 8 , aufjutreten, und er

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