1829 / 314 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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w ,, . zur A1I8emeinen Preußischen Staats- 3eitung Nr. 314.

tig, weil dieser, wie sie sagten, „„ein abscheulicher Eng,

länder“ ist. Herr ntalegre soll übrigens von Dom Miguel nicht desonders freundlich behandelt worden

n, als döeser zu ihm eilen wollte, um ihm die aus Ma / drid erhaltene Nachricht zu verkuͤnden. Dom Miguel war eben von Mafra zurück gekommen und ließ ihm sagen, daß er sich zu Derte vefände? obgleich es erst Uhr des Abends war. Die Königin Mutter hat dagegen den Gesandten viel freundlicher aufgenommen, der andererseits auch uͤber die käͤrzlich in Ports vollzogene, Hinrichtung 1weier Staats⸗ Verbrecher ungchalten seyn soll, denn er sowohl, als der Britische General, Consul, Herr Mackenzie, batten früher bereits nach dem Ausland; berichtec, daß, vermöge ihres Ein

flusses, das bisherige granfame Ver feizungs System aufge—

( Graf von Basto entlassen werden ,,,,

bannungsorte jenfeits des Tajo von Dom Miguel einen Defuch incognito erhalten haben.“

Turkei.

ĩ meine Zeitung meldet in einem Privat, a,. men rant in opel vom 10. October: „Seit der Ratifleation des 8 at sich hier wenig von Be— deutung zugetragen, und das . sich a * nit der Auftreibung der Kriegs- Contribu⸗ tionen beschästigen können und fürs Erste keine andere Sorge haben, als die militairische Besetzung der Provinzen mög—

lichst abzukürzen, käme nicht die Kriegslust Mustapha Pa,

schas von Scutari sehr zur Unzeit, und gäbe dieser unbe— sonnene und widerspenstige Satrape nicht neue Veranlassung zu Klagen von Seiten des Russischen Ober-Generals. Mu apha Pascha ist noch immer mit seinen Albanesern zwischen Philippopel und Adrianopel gelagert, und- beunruhigt die Communicationen der Russischen Armee auf allen Seiten, ob ihm gleich der Sultan zu wiederholtenmalen die bestimm“ testen Befehle zugeschickt hat, sich zurückzuziehen, und den geschlossenen Frieden zu respectiren. Er scheint den Krieg im tiefen Frieden fortsetzen und die Heiligkeit der Verträge mit Füßen treten zu wollen; jedoch 3 er bald be⸗ reuen müssen, sich eitlen Hoffnungen hingegeben und seine Stellung verkannt zu haben. Der Graf Na—⸗ rischkin, Adjutant des Generals Diebitsch, ist vor eini=

sen hier eingetroffen; er soll Ueberbringer eines

s seines Chefs an die Pforte seyn, worin der⸗ selbe sich aber die Nichtachtung des eben unterzeichneten Frie⸗ dens Vertrags bitter beschwert, die Pforte auffordert, ihre Vasallen zur Ordnung zurückzuführen, widrigen falls er (Die⸗ bitsch) selbst Maaßregeln gegen den Unfug des Mustapha Pascha ergreifen würde. Dieses Schreiben soll einen tiefen Eindruck auf alle Mitglieder des Divans gemacht, und die Absendung mehrerer Tataren nach Philippopel veranlaßt ha⸗ ben. Man sieht mit großer Spannung den naäͤchsten Nach richten aus jener Gegend entgegen, und wurde sehr bedauern, wenn die Unbesonnenheit einer unzeitigen Bravade neues Blutvergießen nach sich ziehen, und die Vernichtung des ein⸗ zigen, der Pforte noch 6 r bedeutenden Trup⸗ pen, Corps zur Folge haben sollte, Es wird behauptet, die bei Phelippopel ver sammelten Albaneser beliefen sich auf Ih, M0 Mann. Die Ankunft des Englischen Abmirals Sir Pulteney Malcolm, am Berd eines Kutters, und seine Au— dien bel dem Großherrn haben großes Aufsehen erregt. Sir Malcolm lief am Tren d. im hiesigen Hafen ein, und stieg Lei dem Englischen Botschaftet ab, der ihn am felgenden Tage beim Sultan einführte, wo der Admiral zwei Stunden verweilte. Seit dieser Audienz sind die sonderbarsten aber

ann,, Gerüchte im Umlaufe, die wohl kaum ei,

ner Erwähnung verdienen. Die Abfertigung der Französt⸗

schen Fregarre Armide“ hach Toulon scheint durch die An, wesenheit Dir Malcoims 82 worden zu seyn. Man sagt, die Griechischen Angelegenheiten deschäftigten die ere, von England und Fra 1 ganz besen ders Sit Robert Gor⸗ don habe in dieser Hinsicht . erhalten, welche eine Zusammenkunst mit Sit Malcosim nothwendig gemacht, und Letztern nach Konstautinopel zu kommen und eine Au—

dienz beim Sultan nachzusuchen bestimmt hätten. In einigen

Tagen denkt der Admtral wieder abzurcisen, und fuͤrs Eiste kei Tenedes ver Anker zu bleiben; später duͤrste er nach Kersu segeln. Die Dlokade der Dardanellen von Seiten

ürktsche Ministerium wuͤrde

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der Russischen Escadre ist aufgehoben; Admiral den geht nach Vurla. Enos ist von den Russischen 2 am 4 d. geräumt worden; seit der Zeit soll viel Leben im dortigen Hafen herrschen, wozu besonders die Anwesenheit Englischer Kriegsschiffe beiträgt. Uebrigens erfährt man, daß Hr. von Ribeaupierte als Russischer Botschafter hierher kommt. Ha— lil Pascha sieht nächstens der Ankunft seiner Pässe entgegen, und wird alsdann augenblicklich nach St. Petersburg abrei— sen. Nach Servien sind die nöthigen Befehle zur Einverlei⸗ bung der sechs schon durch den Tractat von Akjerman be— stimmten Distrikte ergangen; diese Angelegenheit hatte An⸗ fangs einige Mißverständnisse mit dem Grafen Diebitsch ver⸗ anlaßt, da man uͤber den Zeitpunkt der Ausführung dieser Stipulation nicht einig war, ob sie vor oder nach der Rati⸗ ficatlon des Friedens statt finden sollte. Dasselbe war auch hinsichtlich der bedungenen Uebergabe von Giurgewo der 8e doch hat man sich schnell uͤber Beides verstanden. Der Sul—⸗ tan scheint sein bisheriges Lager nicht verlassen, sondern den ganzen Winter darin verweilen zu wollen. Die Hauptstadt genießt die groͤßte Ruhe, und der * von Waaren aller Art war nie so groß, obgleich allgemeiner Geldmangel herrscht; allein der Kredit ersetzt hier die Valuta.“

Der Oesterreichische Beobachter enthalt Folgendes:

„Nachrichten aus Bucharest vom 23. Hetober zufolge hatte man dafelbst die Meldung von der in Adrianepel start efundenen Auswechselung der Ratificationen des Friedens Leinen. und zugleich Befehle zur Einstellung der Feindse⸗ ligkeiten auf allen Punkten erhalten. Allem Anschein nach wird ein bedeutendes Russisches Truppen ⸗Corps den Winter über in der Wallachei verbleiben; man trifft bereits Anstal⸗ ten, um diese Truppen nach allen Distrieten des Fuͤrstenthu⸗ mes zu vertheilen.“

„In der Nacht vom 22. auf den 23. October ist der ö der beiden nnn n ; nant von Zeltuschin, an einem hitzigen Gallenfieber gestorben. Ein wenige Stunden darauf aus St. Petersburg eingetrof⸗

sener Courier überbrachte die r des General ieute⸗

nants Kisseleff zur Präsidentschaft der Diwane der Moldau und 2 al i e m m ge Nachrichten au a vom cto u leider die Pestseuche daselb 3 in Distric⸗ ten der Moldau wieder sehr um sich gegriffen. Die Zahl der täglich von dieser Seuche , . Personen wech selt zwischen dreißig und funßzig. a die von der zur Pest— Aufsicht eingesetzten Commission in den verschiedenen Quar— tieren der Stadt angestellten Aufseher theils von der Pest hinweggerafft worden sind, theils von selbiger ergriffen, krank darnieder liegen, so befindet sich die besagte Sanitäts-Be⸗ horde selbst außer Stande, zu einer ganz genauen Angabe und Uebersicht aller durch das Pest Uebel erzeugten Todes“ und Krankheitsfälle zu gelangen. Von Seiten der Behörden sind jedoch die strengsten Maaßregeln ergriffen worden, um den Fortschritten des Uebels Einhalt zu chun. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oetober war zu Jassy ein star⸗ fer Frost eingetreten und so viel Schnee gefallen, daß man in Schlitten fahren konnte. Man hoffte allgemein, daß der ungeloöhnlich frühe Eintritt einer so rauhen Witterung die Ansteckungskrast und Bösartigkeit des Pesisteffes dämpfen, und in den Verherungen dieser Seuche einen Abschnitt er—⸗ zeugen werde.“

52 ; Griechenland. ;

Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Genf, vom 30. Oer. meldet: „Wir haben Nachrichten aus Griechenland, daß das von hier dahin ge⸗ sandte Zoogenon eine Zusammensetzung von Gelatine und Mehl dott trefflich Dienste geleistet hat. Zuerst vielen

Unglücklichen, die nichts mehr zu esseu hatten, als einige wilde

Kräuter. Es wurde auch an arme Kranke vertheilt in der Zeit, wo das m Fieber in i. herrschte. Diese einfache und gesunde Nahrung hat soviel wie die angewand⸗ ten Heilmittel zur Bekämpfung des Uebels itkt. Was von dem Zoogenen übtig blieb, wurde der Waisen⸗ Schule daselbst uüͤdergeben, wo die Kleinen in einer Zeit, wo dort . und scorbutische Krankheiten herrschten, einen Leckerbissen aus diesem wohlschmeckenden Nahrungemittel machten. Auch (in Waisenhause zu Aegina, das jetzt vier- hundert Kinder er. hält, jedech achthundert fassen kann, wird