ganz Eurspa zu rechtfertigen! — Diese unste Ansicht der
Sache durfte im unbefangenen Auslande leicht die vorherr⸗
J. schende seyn, sie wird aber auch hier zuverlässig von vielen
rechtlichen und gemäßigten Leuten getheilt, die vielleicht im
Ganzen den Ministern auch wenig hold sind, aber es ent—
schieden verabscheuen, eine constitutionnelle Opposition zu einer
revolutionnairen, nicht mehr die Minister, sondern den Thron
igen den, auszudehnen. Es ist nur zu wuͤnschen, daß
diefe techtliche und gemäßigte Gesinnung endlich einmal selbst⸗
staͤndige Aeußerung gewinne, und das wirkliche Interesse
Frankreichs gegen die wechselnden Tagesinteressen der strei= tenden Factionen wahrhaft vertrete.
Großbritanien und Irland.
London 6. Nov. Das Hof-Cireular meldet, daß der Königliche Pallast in Brighton zum Empfang Sr. Maj. in Bereitschaft gehalten wird. er König denkt, dem Cou—
rier zufolge, binnen einigen Tagen dorthin abzugehen. Vorgestern hatten der Französische und Russische Bot⸗ schafter, so wie Graf Matuschewitsch, eine fast zweistuͤndige
e , mit dem Grafen v. Aberdeen im auswärtigen Amte. Gestern hatten dort der K. Preuß. Gesandte und Sir G. Murray Unterredungen mit dem Grafen und auch der K. Säachs. Geschäftstraͤger harte dort Geschäͤfte.
Der Herzog v. Buckingham ist hier vom Continente angekommen.
„Wir hören“, heißt es in der Sunday-Times, „und zwar aus sehr zuverlässiger Quelle, daß das Geruͤcht, nach welchem Herr Huskisson den Wunsch bezeugt hake, wieder in das Cabinet zu treten, ohne dabei besendere Bedingun— en machen zu wollen, ganz ungegrändet ist. Herr Huskis— — son hat durchaus kein Anerbieten gemacht, das zu einer sol⸗ . chen Vermuthung Grund geben könnte; auch ist der Zustand —
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. seiner Gesundheit von der Art, daß nichts als die positivste Ueberzeugung davon, daß seine Dienste im Ministertum dem Lande von besonderm Nutzen seyn würden, ihn bewegen könnte, wieder in das Amt einzutreten. Daß ihm indireete Anerbietungen gemacht worden sind, ist gewiß, falsch jedoch, daß er sich erboten habe, seine fruͤheren Collegen zu verlas— sen. Directe Anerbietungen — auf die allein Herr Huskis⸗ son hoͤren will — sind bisher nicht gemacht worden.“
stand? „Dem Gerüchte von Herrn Huskissons Geneigiheit zum Wiedereintritt in das Amt ist von Personen wider⸗
sprochen worden, die seine Wuͤnsche und seine Bewegungen zu kennen vorgeben. Was uns betrifft, so glauben wir, . ohne eben mit seinen jnnersten Gesinnungen bekannt zu seyn, daß, wenn er eine solche Geneigtheit 49 hat, diese sich doch noch in keiner ausgesprochenen Handlung dar—
legte. — Wenn 2 Huskisson und der Herzog von
Wellington die Aufregung vergessen könnten, die ihre
letzten Jahres dem entfernten Beobachter in einem solchen Lichte erscheinen, daß ihre Zusammenwirkung im Amte jetzt nicht allein als möglich gedacht werden kann, sondern auch herzlicher, als je zuvor. — Im Anfange, da Herr Huskisson einen Theil des Wellingtonschen Ministeriums ausmachte, mußte ihm wohl der auch von anderer Seite, und nament⸗ lich von den Feinden des Herzogs ausgestreute Argwohn beikommen, daß dieser — wenn er nicht schon einen vollstän⸗ digen Plan entworfen, alle Maaßregeln des Herrn Canning von Grund aus nichtig zu machen — doch mindestens damit umgehe, dem Geschtei, das sich damals gegen die von Hrn. Hugkssson eingeführte Handels Politik erhoben hatte, ein williges Gehör zu geben. Herr H. mag auch wohl geglaubt haben, daß der Weg, den man in Bezug auf Irland ein 2 würde, seine Richtung mehr von den Leidenschasten 23 — als 66 den 3 686 & erhalten werde. Hat er nun jemals solchen ohn gehegt, so ist es wohl , bemerken, daß er durchaus nicht gerechtfertigt worden. Der Herzog v. Wellington ist, unge⸗ achtet vielfältiger Versuchungen, dem einmal eingeschlagenen geraden Wege beständig treu geblieben, und unmöglich ist es, daß —— aun, der so e,. 3. 8 Huski g 29 nngton nicht als einen großen —ᷣ — 2 — ch große oh
. n erkennt. — Die Frage jedoch, ob
zusammen im Amte seyn sollen — oder, ob über⸗ aupt jemand ein Amt men soll — ist von der rt, daß dabei auf 2 von Ab, eder Zuneigung, auf Gesundheit und jedes andere perssnliche Bedenken, eine bedeutende Rücksicht genommen werden muß. Es warde ben so unweise von Herrn Quskisson seyn, ein Amt anzu—, mnoehmen, als von dem Minister, es anzubieten, wenn elner won beiden glaubte, daß er sich in seinet Zusammen wir kung
Der Globe 4ußert sich in Bezug auf diesen Gegen⸗
Entzweinng herbeiführte, so würden die Ereignisse des
mit dem Andern behindert fuͤhlen, oder sich in der Meinung des Landes herabsezen wurde — so falsch auch immer der Grund seyn mag, auf dem diese Meinung beruht. — Wir sehen auch nicht, was Herrn Huskisson jetzt in die Versu⸗ chung fuͤhren kann, um eine Ministerstelle sich zu bewerben. Von der Gesundheit seines Urtheils hat er den besten Be— weis durch die Leitung des gegenwartigen Ministerial⸗Han⸗ dels Bureaur abgegeben. ie Stellung, die er einnimmt, ist von großem Gewichte und Einfluß, ohne mit der Sklaven— Arbeit eines Ministeriums verbunden zu seyn, die Niemand, glauben wir, so gut als er verrichtet hat, die jedoch in kei⸗ ner Hinsicht wohlthätig für Körper und Geist seyn kann. Wir halten Herrn Huskisson far viel zu verständig, als daß wir giauben konnten, er werde seine setzige Stellung fur ir⸗ gend eine andere aufgeben, in der sein Character auch nur im Mindesten compromittirt werden kann. Denjenigen frei⸗ lich, die bisher vergebens gesucht haben, sein System umzu—= stärzen, wurde es ganz recht seyn, wenn sie jetzt den Men= schen in ihm entehren könnten; allen Anderen jedoch würden wir rathen, die über Herrn Huskisson verbreiteten Maährchen nach dem Maaßstabe der lächerlichen Uebertreibungen zu be⸗ urtheilen, die so oft scon in Bezug auf die Wirkungen sei⸗ ner Maaßregeln in das Publikum gebracht worden sind.“ Hier angekommene Lissaboner Zeitungen vom 19ten bis zum JIisten 9. M. bringen nichts besonders Neues mit und erwähnen namentlich nichts davon, daß der Pabstliche Mun⸗ tius seine Beglaubigungs,- Schreiben Übergeben habe. Das Schiff „Bramble“, das hier eingelaufen ist und den Tajo am 25. Oct., verlassen hatte, bringt die Nachricht, daß bei seiner Abreise große Anstalten zur Tages darauf einttetenden
Geburtsfeier Dom Miguels gemacht wurden. In Geschäf— ten war es außerst still, obgleich die Bank fortwährend
offen war. — Die Regierung hatte Nachrichten von den Azoren und Madeira (wo dem Gerüchte nach ein Aufstand herrschen soll, die sie geheim hielt. — Der „D. Jod VI. hatte auf der Fahrt von Terceira nach Lissabon zwei Englische, nach Terceira segelnde Kauf— fahrer, auf die Anerkennung der Blokade durch unste Ne— gierung sich berufend, gengimmen und als Prisen nach St. Miguel geschickt. Die Offictere versicherten, daß ihre In⸗ ö ingen, . * Amerikanische haben) im gleichen Falle n zu nehmen! an Mat
Die Times versichert, daß hier jetzt Conferenzen über die Angelegenheiten Griechenlands in vollem Gange seyen.
Unsere Blätter enthalten die Antwort des Grafen von Mounteashel auf den (kurzlich erwähnten) zweiten Brief des Bischof von Ferns, in Bezug auf Resormen in der Ir, landischen Kirche.
Ünsere Regierung hat Depeschen vom Obersten Came⸗ ron, unserm Geschäftsträger in Columbien, erhalten. Sie reichen bis zum 11. August und bestätigen es, daß alle Aus— sicht dazu vorhanden sey, daß der vollständige Friede zwischen Columbien und Peru bald zu Stande komme. (Bisher ist nur immer noch von einem Waffenstillstande die Rede gewesen. ) ; =
Eine Liverpool-Zeitung bringt ein Schreiben aus Mexiko, das mehrere un staͤndliche Nachrichten Über die bekannte Ein nahme 5 von den Spaniern enthält. Unter Anderem heißt darin: „Wir sahen die Mextkanischen Truppen durch die Stadt ziehen, und un efähr zwei Stun— den später war sse von allen ihren Bewohnern, die fremden ausgenommen, verlassen. Das geschah am 6ten, und am fol⸗ genden Tage zogen die Spanier ein. anischen
zufer wurden erbrochen und in Barracken verwandelt, Die , n , . . w s.
o wie d panier sich gezeigt en, a⸗ ner den im Hafen von 2 n. liegenden Schiffen das Aus⸗ laufen aus demselben.
Der Courier erwähnt eines in einem der letzten Nord Amerstanischen Blätter enthaltenen Artikels Über eine Ver— einigung Canadars mit der Nord Amerikanischen Nernudlif. In dem Am erikanischen Blatt heißt es unter Anderm. Eanada würde ohne Zweifel mit Begierde die 2 trgretfen, sich ale ein freiet, souverainer und Un i Staal an bie Unten zu schließen. Seine Deschwerden wür⸗= den erleichtert oder ganz gehoben werden. Es könnte vier Staaten mit sehr guten Gränzen bilden, 8 Senatoren und I) Repräsentanten zum Congreß senden. Es ist 2
anzufahren, daß es Lon den Vereinigten Staaten zum Vo genuß aller ihrer Seguungen und Vorrechte mit Freuden Stelle gießt dem
wärde aufgenommen werden.“ Diese
— Beilage
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