1829 / 317 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

über das Budget, Trotz bieten. Das Manifest der Gazette ist ein Gemisch von Furcht und Prahlerei, woraus hinläng⸗ lich hervorgeht, wie sehr das Ministerium das Schwierige und Precaire seiner Lage kennt; wie man dasse be auch dre⸗ hen mag, man findet nichts als Widersprüche darin. Denn. warum von einer Veraͤnderung im Ministerium sprechen, wenn man das System der Minister nicht andern will? Warum einsichtsvolle und einflußreiche Manner zu sich berufen,

woenn man sich nicht veredeln, nicht neu organisiren will? Wir

wiederholen es, man fürchtet die Kammern, und man wurde

mit großem Danke die Manner annehmen, die sie dem Mi⸗

nisterium anboten. Man möoͤchte gern Friede mit ihnen schlie⸗

ßen, aber man scheut sich vor den Bedingungen dieses Frie⸗ dens, und man protestirt daher im Voraus gegen jede Unter⸗ handlung. Je mehr die Session heraunaht, deste mehr wird auch das Ministerium seine Sprache mildern. Sein In⸗ teresse erheischt, daß es sich vor dieser Epoche neu organisire, das Interesse Frankreichs aber, daß solches erst in Gegen⸗ wart und unter dem Einflusse der Kammern geschehe.“

Der Constitutionnel äußert sich etwa in derselben Art;

das Ministerium, meint derselbe, werde, nach dem Manifeste der Gazette zu urtheilen, die Kammern zusammenberufen; wenn

diese die ihnen vorgelegten Gesetz' Entwürfe unbedingt an⸗ nähmen, so werde man die Deputirten⸗ Kammer beibehalten; sollte diese es sich aber beikommen lassen, jene Entwuͤrfe zu pruͤfen und Aenderungen darin vorzunehmen, das heißt mit andern Worten, an die Annahme derselben Bedingungen zu knüpfen, so werde sie aufgelöst werden. Die Gazette de Frange giebt zu verstehen, daß die Kammern bereißs im Monat Januar eröffnet werden wür den. Der Neubau des provisorischen Sitzungs⸗-Saales der

Deputirten⸗ Kammer schtritet mit raschen Schritten vor, so daß mit dem Ende der künftigen Woche das Gebäude bereits unter Dach seyn wird. Der Saal wird ein Parallelogram

mit abgestutzten Ecken bilden, zu dessen beiden Seiten die

ten auf amphitheatralisch angebrachten Sitzen Platz

Fe,, so daß die beiden Centra künftig weg fallen.

Das Vuͤrean des äsidenten, so wie die Redngrbüuͤhne wer⸗

der i, , e, , ,. latz finden, ang t werden. Rund um den Saat, nder die hinterste Deputirten⸗Bank, wird eine Gallerie für 100 Zuschauer laufen.

Auch das Journaldes Débats enthalt heute eine scharfe Kritik der letzten Schrift des Herrn Cottu; es sey ganz na— tuͤrlich, meint dasselbe, daß der Verfasser von dem Wahl⸗Ge⸗ setze nichts wissen wolle, da auch dieses von ihm nichts habe wissen wollen. (Herr Cottu, welcher ubrigens 4000 Fr. an direeten Steuern zahlt, fiel nämlich bei den Wahlen von 1827 durch) Das Wahl⸗Gesetz habe zu Herrn Cottu ge⸗ agt: „Du sollst nicht Deputirter werden!“ und Hr. Eottu antworte darauf: „Gut, so werde ich beweisen, daß Du re⸗ volutionnair, jacobinisch und atheistisch bist, und daß die Monarchie jedenfalls zu Srunde gehen muß, wenn ich nicht Deputirter 8 9 8 ein Schreiben, welches Herr Cottu vor zwe n, als er sich um die eine Deputirten Stelle des Oise⸗ Departements be⸗ warb, an einen bekannten Advocaten erließ und worin er un. ter Anderm versicherte, daß der Besirk Elermont unmoglich einen Deputirten finden könne, welcher aufrichtiger wie er der Verfassung anhinge, und sester wie er entschlossen sey, die ‚. dr e, e . Leine Sitz

Der hat vorgestern seine u Praͤsidium des Herrn Godard de Beldbeuf ———

Hert r läßt durch das Journal de Rouen be— kannt machen, daß das von diesem Blatte zuerst verbreitete Gerücht von dem Ankaufe des Schlosses Colmoulin, fur Rechnung jenes Depntirten, der Anlegung einer großen Flachsspinnerei, ungegründet sey.

Am ten d. M. sprang einer der Kessel auf dem der BSesellschaft von den Ufern der Garonne zugehütigen Dampf⸗ . wodurch die drei Heizer getödtet und einige

Reisende mehr oder weniger schwer verwundet wurden.

Sroßbritanien und Irland.

London, 7. Nachstehendes sind die (gestern erwähn⸗ ten) im neuesten . Morning Ch . le enthalte⸗ nen Betrachtungen über die Portugiesischen Angelegenheiten: In unserer gesteigen r g wir in die Verhäͤltuisse Großbritaniens und Portugals nicht so tief ein, als die Wich.

tigkeit des Gegenstandes es zu v chien, besonders da wir seitdem vernommen haben, daß der schon in den

unter dem

Bank anzugeben, welche Parthei in Portugal berechtigt ist, als . ; das füͤrch⸗ ö

dahin abgegeben, daß es wuͤnschens werth erscheine, bei der ersten passenden Gelegenheit den Verkehr zwischen beiden Ländern auf einen festen Fuß herzustellen und dem Handel die Sicherheit zu verleihen, die er in diesem Augenblick nicht besitzt; wir wiesen jedoch jeden Versuch zuruck, der nur eini⸗ germaßen jenen Don Quirotischen Demonstrationen gleicht, die wir bei fruheren Gelegenheiten anwandten, und deren Folgen wir noch jetzt zu verspuͤren haben. Der große Zweck, den das Britische Cabinet gegenwärtig vor sich hat, desteht darin, sich über die unzweideutigen Gesinnungen des Portugiesischen Volkes außer Zweifel zu setzen. Diese Frage jedoch, so einfach und leicht zu lösen sie scheinbar auch ist, nimmt doch, vermoöge der ganz eigenthuͤmlichen Elemente, aus denen Gesellschaft und Staat in jenem Theile der Halbinsel zusammengesetzt sind, eine sehr verwickelte und schwierige Ferm an. Das Individuum, welches jetzt den Scepter über Portugal führt, hat, wie wir bereits erwähnten, eine . der Zahl nach uͤberwiegende Mehrheit von Anhängern. Die Geistlichkeit mit Ausnahmen, die zu unbedeutend an Zahl und Einfluß sind, um sie nur in Erwägung zu ziehen, ist ganz und gar fuͤr ihn, und wie sich dies nun bei einer Bevölkerung erwarten läßt, die dem geistlichen Einflusse dergestalt hingegeben ist, wie wir uns kaum einen Begriff davon machen könen, so zeichnet sich auch die Masse des niedern Volkes durch ihre erste Anhang lichkeit an die Interessen Dom Miguels aus. Dasselbe kann auch von dem Adelstande gesagt werden; wiewohl sich hier mehr Ausnahmen finden, die zugleich von größerem Gewichte sind, so bleibt der bestehenden Regierung doch auch in diesem Stande eine unzweifelhafte Majorität. Der ein⸗ zige Haltpunkt fur diejenigen, die der bestehenden Ordnung der Dinge nicht zugewandt werden können, und den Mann, den sie als Usurpator bezeichnen, nicht als ihren König an— erkennen wollen, sindet sich in der zwischen jenen beiden Ex⸗ tremen befindlichen Mittelklasse; in dieser Mittelklasse aber ist auch ein sehr großer Theil der Intelligenz und des Ver⸗ mögens von Portugal zu suchen. Aus der leichten und eiligen Skizze, die wir eben entworfen haben, wird es sich erklären lassen, weshalb es so schwierig ist, mit Genauigkeit

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Vertreterin der ten wir, ist es uch dem ner Wirksamkeit hinderlich ist, und seiner Stellung dine gr wisse Unentschlossenheit giebt, von der die Minister gern, sobald es nur irgend angeht, und sie sich dadurch nicht dem Verdachte einer directen Einmischung in die inneren An gelegenheiten eines unabhängigen Königreichs aussetzen, befreien möchten. Dies aber, das ist klar, kann nicht eher erreicht werden, als bis von Seiten der Portugiesen selbst eine Demonstration erfolgt, die auf eine oder die an ˖; dere Weise die Zweideutigkeit aufloͤst, die noch immer, sowohl uber, was sie thun, als uͤber dem, was sie wünschen, schwebt. Wenn die personliche Verdienstlosigkeit eines In dividnums als ein Grund dagegen angeführt wird, dem ge⸗ genwürtigen unschlüssigen 3a. ein Ende zu machen, so ist das nichté als Geschwäß; National ⸗Augelegenheiten von einer so ungemeinen Wichtigkeit kann man nicht unerledigt lassen, dis ein Auspruchs⸗ Berechtigter von durchaus flecken losem Charakter aufgefunden wird. Ueber dies wäre es fehr leicht, unsere sreundschaftlichen Verbindungen, so weit das Intecesse Britischer Unterthanen es erheischt, zu erneuern, ohne den Ruf unseres Cabinets zu compromittiren, der 2 als eine Billigung der Usurpation ausgelegt wer ⸗- den konnte.“ 2 * Ser fte beendigt hatte, begab sich Herr 21m ug hal, wo ihm zu Iffentliche Versammlung Start fand, in der er mit Euchustasmus emp sangen wurde. Er brach sich bei die ser Gelegenbeit sehr ausführlich über die Nothwendigkeit aus, die Au der Union zwischen Großbritanien und Irland zu rten, und kam eig de,, ; auch auf die Verschwör nag von Doneraile, für deren Theil. 6 ——— seine 2 vor einigen Tagen von se großem en gewe =. s * . richt gestellten Webern von Barnsley ö wurden (außer den gestern erwähnten) zwei Audere, die man überführt hatte, in ein Haus gewaltsam jut seyn, den dort wohnenden Fabrikanten ergriffen und auf ei- nem Esel reitend durch die Straßen der Stadt en ö derer n zu jweisähriget Einspertung dei harter Arbeit ver

u Unsere Zeitungen führen es als einen traurigen Deweid der hier herrschenden Unmoralltät au, die neue Polizei

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Tagen der bevorstehenden Sesssen dem Parlamente werden soll. Wir haben bereits unsere Meinung

in der vorigen Woche nicht weniger ald Ji) Derr ünkene, 1