1829 / 318 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

belustigt wird, wie man etwa dem Publikum im Theater die Zeit vertreibt, werden sie von ernsteren Gedanken abgezogen, und allmälig in die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts urackversetzt. Die Oeffentlichkeit verlangt, daß nichts ver bleibe, was dem Publikum zu wissen nothig ist. Es heißt aber nicht der Oeffentlichkeit dienen, wenn man die Regierung willkührlich anschwärzt, seine Gegner beschimpft, Leidenschaften erregt, den Beruf des Schriftstellers zu einem strasbaren Handwerke herabwärdigt, und ein Journal wie eine Krambude betrachtet, deren Eigenthümer seine Wagte da,. durch abzusetzen sucht, daß er seinẽ Concurrenten in Verruf bringt. Es heißt nicht der Oeffentlichkeit dienen, wenn man, unvermögend seine Gegner siegreich zu widerlegen, ihre Ver⸗ nunftgründe verschweigt, und sich damit begnügt, beim Pu— blikum ein blindes Vorurtheil gegen dieselben zu erwecken. Dies r. in 1 r ,, nicht in einem verfassungsmäßigen Sinne handeln.

Nachrichten aus 86 afolge besindet sich der Mar schall Gouvion Saint ⸗Cyr é. einigen Tagen dort, stand jedoch in Begriff, sich wegen seiner Se undheit, die eines mils deren Himmels strichs bedarf, nach Hieres zu begeben, wo er seine militairischen Denkschtiften über den Krieg am Rhein, an der Mosel, in Eatalonien u. . w. beendigen will. Er wird erst im Monat Märj k. . hicher zurückkehren. Der Oberst Scrard wurde mit zwei Bataillons Chefs in Toulon erwartet, um sich auf der Brigg „la Surprise nach Aegina einzuschiffen. Man glaubt, daß er einen diplomati— schen Auftrag fur die Sriechische Regierung habe.

Großbritanien und Irland.

London, J. Nev. Der Gesandte der Vereinigten Staa— ten von Nord-Amerika hatte vorgestern eine mehr als zwei⸗ ständige Conferenz mit dem Präsidenten des Handels / Bu, rean, Herrn Vesey Fitzgerald.

Im Morning Herald liest man: „In der City wird die Anerkennung Dom Miguels durch den Pabst als ein Vorspiel der Anerkennung dieses Potentaten von allen uͤbri—=

en Europäischen Mächten angesehen. Es scheint uns in der Hr auch gar nicht zweifelhaft, daß Dom Miguel als König von Portugal anerkannt werden wird; nur bedankt es uns, daß, wenn dieser Fall eintritt, dadurch das revolutionnaire Lincip geradezu gutgeheißen werde, denn das Recht Dom guels auf den Thron ven Portugal berubt nur auf der angenommenen Souverainität des Volkes. Er hat keinen an⸗

Anspruch auf den Thron, als den, aus der Wahl des Volkes hervorgegangen zu seyn. tsam wäre es aber, wenn Diejenigen, welche die Rechte der Donna Maria anerkannt, eine Ausnahme von der 34 gerade zu Gunsten eines solchen Prinzen, wie des Dem Miguel zuließen. Inzwischen wir i. einmal in einer seltsamen Zeit; es finden täglich so viele Anomalieen in der Politik statt, daß oͤffentliche Hand- lungen, die mit den einmal feststehenden Principien überein-

mend wären, uns mehr überraschen wurden, als solche, die entgegengesetzten Charakter haben.“

Ein Portugiesischer Flüchtling hat abermals ein uͤber⸗ ans langes Schreiben in Betreff der Anleihe seiner Na—

n in die Times einrücken lassen, in welchein das Be— nehmen der Brastlianischen Vevollmachtigten vollkommen tfertigt wird, indem dieselben nicht mehr als ihre

icht geihan, als sie sich weigerten, die ihnen zugekom— Rene Dividende an Personen ohne anerkannt offleiessen. wie der Viscende da Seca und der General⸗

gnsut Sampays, auszuzahlen. Daß die Entlassung des Dice de Itabayana als Botschafter am Vritischen elt n Zerchen Ter Ungnade gewesen, beweist die Ertheisung Ines hohen Drasiltanischen Ordens an denselben; und die jener Summe für die Portugiesischen Flucht,

linge = 3 ĩ ah in Folge Kai—⸗ 8 * * * * cn tionen wer⸗ gitimen , Fe, engen auf die Herstellung der le— Die Tenstiturien in Portugal vertröstet.

des Herüchts ven de zationen sind e e, wegen J ner, n ras durch die Amerilaner, 36 . der rn ͤ

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2 * 2 2 ; 4 dieserhalb nicht in gefängliche Haft gebracht werden könne. Vorgestern hat inzwischen der LCondelegaten . Hßof entschieden, daß die Pairschaft in diesem Falle kein Vorrecht verleihe, daß Se. Herrlichkeit eine ungesetzliche Handlung sich erlaube und daher zu gewärtigen habe, daß die sestgeseßtte Strafe ge—= gen ihn in Vollzug . werde.

Die allgemeine Versorgungs- und Pensions⸗Gesellschaft der Stadt London hielt gestern eine General-Versammlung in der London⸗Tavern. Es kam dabei zur Sprache, daß, wiewohl die Zahl der Pensionirten jetzt größer sey, als je zu= vor, doch die der Beitragenden bedeutend abgenommen habe, und allem Anscheine nach auch im bevorstehenden Jahre be— deutend abnehmen werde. Es wurden Beispiele angeführt von Leuten, die so lange ihre Beiträge eingezahlt, bis sie ei⸗ nen ihrer Verwandten oder Schützlinge auf die Penstons⸗« Liste gebracht, worauf sie sich von der Gesellschaft zurück, zogen. Demnachst wurde der Beschluß gefaßt, daß, um den Ausfall in der Einnahme zu decken, jedem Penstongir 2 Sh. wöchentlich von seiner Pension abgezogen werden sollen.

Kuͤrzlich ist zu Limerik in Irland ein Kriegs Gericht uber den Oberst Lieutenant Bayll vom gJsten Englischen In, fanterieRegimente niedergesezt worden. Dieser Officier wird beschuldigt, die Soldaten seines Regimentes mit einer ganz unmenschlichen Strenge behandelt zu haben. Er ließ nam lich die unter dem Ramen „Katze mit neun Schwänzen“ bekannte Zuchtpeitsche bei Bestrafung der Soldaten noch an / wenden, und damit noch nicht zufrieden, diese durch Eintau—⸗ chen in Essig und Sal so empfindlich in ihren Streichen machen, daß die Bestraften gewohnlich darunter erlagen. Das Gericht dauert schon mehrere Tage, und man glaubt nicht, daß es zu einer andern Entscheidung, als zu einem Verweise fuͤr den Oberst Lieutenant kemmen werde, womit die Sache suͤr abgemacht angesehen werden wird.

Nach Frankreich gehen fortwährend Verschiffungen von Getreide unter Schloß; dort ist nämlich der Preis desselben gestiegen, während hier bei den niedrigen Durchschnitts⸗Prei⸗ sen der Zoll so hoch ist, daß der fremde Kaufmann außer 56 ist, fur den inlaͤndischen Verbrauch hier verkaufen zu lassen.

Herr Cobbett hat angekuͤndigt, daß er das Volk von England über die Ursachen seiner Noth aufklären und zu diesem Behufe Vorlesungen in den volkreichsten Städten Englands halten wird. irn, geht er n —— 3 . und macht alsdann die Rande in den nahe liegenden abrit⸗ Orten. Zur Zeit der Parlaments Eröffnung will er wieder nach London ' g. rt seyn.

David Wilkie, der beruͤhmte Genre-Maler, ist gegen⸗ wärtig mit der Vollendung eines nn , Werkes

esuch George IV. in Schottland dar, und erblickt man in dem Gemälde neben dem Könige die Herzöge von Argyll und Hamilten in hochländischer Tracht. Bei der interessanten Gruppe von Schottischen Pa—⸗ trioten, die den König empfangen, befindet sich auch Sir Walter Scott, der bekanntlich den Besuch durch eine schöne Ballade verewigt hat. 2

Von dem Verfasser des Schauspiels „Shakespeares Ju—⸗ gendzeit“, das kurzlich im Coventgarden, Theater gegebe wurde, wird a * e dazu: „Shakespeares letzte Tage“ zur Auffuͤhrung kammen. e. . 6. Nov. Die Prozesse zu Cork, welche hier sowohl als in Irland so viel Aufsehen machten, haben auf eine Weise geendigt, welche allgemeines Erstaunen erre⸗ gen, und die Regierung in keine geringe Verlegenheit setzen muß. Vier ven den Verschwocenen (denn daß die Verschwö⸗

rung wirklich statt gefunden, die drei Personen zu ermorden,

ist nicht zu bejweifeln) waren schuldig erkannt worden, und war 2 auf das Zeugniß * Mitschuldigen. Drei Anderen, die nach diesen vor Gericht gestellt wurden, gelang es, sich Herrn O Connell als Vertheidiger oder vielmehr als Zeugen Inquirenten zu verschaffen, und dieser wußte die Aus— sagen der m so jehr in Zweifel * stellen, daß mehrere von den Geschworenen ihnen keinen Glauben beimessen woll= ten, und der Richter am 6 Jury, die nicht zur g. onnte, entlassen 2 alle Andere, welche diesen Angeklagten . *

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gänzlich frei gesptochen wurden, so hlelt es der oͤffent . ger nicht für rathsam, die Uebrigen ihrem e , ,,. werfen. Der Richter befahl zwar, daß die vir eil⸗ ten hingerichtet werden sollten, dennoch zweifelte man, ob solches geschehen würde; zum . bezweifelte man die Klughest des Schrittes, da das Volk, welches durch die Feler= lichkeit eines , . und die n einer anzen Bande Uebelihäter geschreckt werden sollte, die se vier ersonen, die auf ein Zeugniß verurthelt worden, auf wel⸗