1829 / 318 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ches Andere freigesprochen wurden, als ermordet ansehen würde. Doch ist auch auf der andern Seite nicht einzuse⸗ hen, wie die Regierung sie begnadigen könnte, da jeder Un—⸗ partheiische überzeugt seyn muß, daß die schandliche Verschwöb⸗ rung wirklich statt gefunden, und diese Leute nach allen For⸗ men Rechtens für schuldig erkannt worden sind. Das Gute des Prozesses ist jedoch, daß er der Nation die Augen geöbff⸗ net und ihr die Nothwendigkeit gezeigt hat, in jenem unse— ligen Lande zwischen dem Grundwucherer (wie eine hiesige Zeitung die Grundherren sehr passend nennt) and den Bauern fräͤftig einzuschreiten, und besonders jenem die Rechts verwesung zu entziehen; man glaubt daher auch, daß nächstens etwas der Art geschehen werde. Wie es heißt, wird in Kurzem eine Kirchen, Versammlung (Convocation) statt finden; dem Vor⸗ geben nach, um Veränderungen in der Liturgie zu machen; aber ohne Zweifel, damit die Kirche die Gelegenheit erhalte, von ihrer Seite solche Vorschläge zur besseren Vertheilung ihrer Gärer und der Erhebung der Zehnten zu machen, welche sonst ganz zuverlässig von den Lalen kommen müßten. Wie gesagt, die Naschine der Kirchenreform ist einmal in Bewegung gesetzt, und es liegt nur an den Pralaten, diese lde zum Guten zu lenten. Die Times vom 5ten d. bringt wiederum einen Artikel, der

nichts als Verunglimpfungen gegen den Griechischen Prasie

denten, Grafen von Capodistrias, enthält. Es werden darin die Anerbietungen des National Congresses, den Präsidenten fuͤr die Aufopferungen seines Vermögens schadlos zu halten und die ablehnende Antwort des Grafen, worin er erklärt, vom National-Eigenthume nichts annehmen zu wollen, so lange sein Privat Vermögen zur Vestreitung seiner Bedürf⸗ nisse noch ausreicht, ins Lächerliche gezogen, ohne daß jenes Blatt, das in der letzten Zeit durch seinen wetterwendischen Charakter viel mehr an seinen Namen (eie Zeiten), als an seine frühere unabhängige Stellung erinnert hat, etwas Anderes aufstellt, als die bloße Vermuthung, daß die zum Grunde liegende Aharsache nicht wahr und das Ganze eine bloße Comödie sey.

Es findet seit einiger Zeit viele Bewegung beim Ministerium

und häufige Zusammenkäünste mit den auswärtigen Gesand⸗ ten statt, was den polttischen Kannengießern zu den mannig— faltigsten Vermuthungen Anlaß gicht. Hr. Gall Knight, welcher im verigen Jahre eine fo vortkeffliche Schrift zu Gunsten der Emancipation drucken lassen, hat so ebem * Pampblet in der Gestalt eines Briefes an den Srasen Aber— deen herausgegeben, welches unseren Journalen, denen es jeßt sehr an Material gebricht, zu mancherlei Beobachtungen Anlaß giebt; was aber nur in so weit Aufmerksamkeit ver—⸗ dient, als es die Meinungen eines Privatmannes, dem sich die Begebenheiten nur in ihrer Oberfläche zeigen, über den uustand von Europa un5nd die gegenwärtigen Verhaltnisse Großbritaniens zum Auslande ausdrückt. Er denkt mit den Französischen und einigen Deutschen Jeurnalisten, daß wir sehr viel in unserm Ansehen auf dem sesten Lande verloren haben; inzwischen ist doch zu glauben, es werde sich bald zeigen, daß, wenn auch unser Cabinet nicht mehr so sehr den Anschein von Liberalität hat, den es zur Zeit hatte, als Hr. Canning am Ruder saß, weshalb es bei den Liberalen von Profession in der Achtung eben verloren hat, die Re⸗ ierungen von Europa doch nur zu gut wissen, was wir im . 12 vermögen, und darum der Rath, oder wohl gar die Forderungen der Unstiges nicht so ganz verhöhnt wer— den dürfen. Es sind mehrere Pläne zur Anlegung von iäsen Bahnen auf dem Tapet, besonders zwischen London und Bristol, auf welchen Dampf -⸗Kutschen die Reisenden in dem Maaßstabe von 30 Englischen oder 7 Deutschen Meilen die Stunde! ziehen sollen. Aber noch ehe diese Straßen zu Stande kommen, wird man dergleichen Wagen auf den ge⸗ wöhnlichen Straßen, in dem Maaße ven 1 E. Meilen (an 21 Deutsche) stündlich gebrauchen. Die Regierung soll dereits eine Uebereinkunft zur Sendung der Brief Post mit⸗ telst Dampf ⸗Kutschen getroffen haben, und zwar mit einer Er⸗ sparniß von mehr als 500 Procenten.

Schweden und Norwegen.

Stechelm, 3 Nov. Gestern hat der Adelstand mit 13 gegen 44 Stimmen die Summe von fast drei Millionen

lern zur Completirung des Kriegs Materials der Armee dewilligt. Die andern Stände hatten diesen Kredit bereits e, .

lich ist der serm Hofe, Hr. r. 8 an un⸗

Seit Sonnabend haben wir 3 ziemlich strenge

Kalte und vollkommene Schlittenbahn. i⸗ tige Winter hat in einigen Provinzen e G, nnn. arbeiten unterbrochen, welches vermuthlich ein Steigen der Getreidepreise zur Folge haben wird. Es ist jedech zegrüa—,

Mitgliedern der ersten Kammer der Stände des Königreichs

ien Übe

dete Ursache vorhanden, zu glauben, daß man nirgends Man; gel an mitteln zu besorgen hat.

8 Deutsch land. =

Hannover, 10. Nov. Se. Durch. der Prinz Wil⸗ helm von Hessen Philippsthal ist gestern hier eingetroffen.

Der unterm 28. September d. J. Landes herrlich bestä—⸗ tigte Plan einer auf Gegenseitigkeit begründeten Lebens⸗ Versicherungs⸗Anstalt far das Königreich Hannover ist nun mehr im Druck erschienen. Die Anstalt wird ihre Wirksam⸗ keit beginnen, sohald zu einer der fünf Klassen, in welchen versichert werden kann, 200 xeceptions fähige Personen unter⸗ zeichnet haben werden.

Leipzig, 13. Nov. Nach einer, in unserer heutigen Zeitung enthaltenen Bekanntmachung der Königlichen Lan⸗ des Regierung ist in Folge der im Königreiche Boͤhmen an der Sãchsischen Grenze ausgebrochen derpest eine Grenj⸗ sperre angeordnet und zu deren desto gerer Handhabung ein Milirair⸗ Cordon aufgestellt worden.

Stuttgart, 10. Nov. Se. Königliche Majestät haben vermöge höchsten Decrets vom 30. Oer. den Geheimen Rath, Minister der auswärtigen und Familten⸗Angelegenheiten, Se, neral Lieutenant, Grafen v. Beroldingen, und vermöge höch⸗ sten Decrets vom 2. Nov den Regierungs/Praäͤsidenten, Staats⸗ Rath, Freiherrn v. LZinden in Reutlingen, zu lebens länglichen

zu ernennen gnaäͤdigst geruhet.

Freiburg, 5. Nov. Das Großherzogl. Ministerium des Innern hat das Großherzogl. Dreisamkreis Direktorium beauftragt, den sammtlichen Behörden und Einwohnern Frei⸗ burgs, besonders aber der katholischen Geistlichkeit daselbst, wegen ihres bel Legung des Grundsteines zur neuen esange— lischen Kirche bewiesenen schönen Benehmens, das höchste 5 Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs zu ezetgen.

O esterreich. Agram, 3. Nov. Die hiesige Zeitung meldet in Verfolg der früheren (auch von uns initgetheilten) Nachrich⸗ die von Bosntern verabten Räubereien auf dtessei=

tigem G. daß bei it ö ber an den & kn ** k ö ; tigte, an der Granze sehr gefährliche, und selbst bei dem letzt aus

geübten Raube zu Breitenau und Bregane mitwirkend gewesene Räuber Boro Milian ovich erschossen worden sey. Frrner sind die aus Bosnien herber geschlichenen Räuber, Rade Kemta und Tri⸗ vun Topo, auf einem in die Militairgränze unternommenen Raubzuge erschossen, und zwei ihrer Mitverbrecher bei dieser Gelegenheit noch gefangen genommen worden. Dann hat 1 sich auch in der Nacht vom 2Asten auf den 2sten v. z ein Flächtling, der sich in Vosnien längere Zeit aufhielt, heruͤbergeschlichen, wurde jedoch durch diesseitige Patrouillen entdeckt, ergriffen und der Gerechtigkeit überliefert.

Spanien.

Franzssische Blätter melden aus Madrid vem 29. Getober: „Der u Gesandte Dem Miguels, Graf von Figueira, ist in den Versammlungen der Mitglieder des diplomatischen Corps noch nicht erschienen, weil ihm die sandten der fremden Machte bei dem Besuche, den er ö abstattete, bemerklich machten, daß sie keine 4 bindungen mit ihm anknapfen fönnten, obne van ihren Re,

ierungen in dieser Beziehn structionen erhalten zu ba⸗ * le ö eiraths / Contrakts 3e hn, mit der Prinzessin Chrisline von N wird den 5. Nex.

in außererdentlicher Sitzung des Staats, 24 Die Nathe Pio ö . Erro . bestimmt, 3 ; ter en. Nach diefer Ceremonie wird die ng öͤffentlich bekannt gemacht werden, und unmittelbar ö. der Herzog von Floridia, Meapolitanischer Minister, nach der Gränze abgehen, um dort seinen Souverain zu empsa In der Nacht dem 19ten auf den 20sten hat 2 Granada drel Erderschutterungen gefühlt. Gener n , nr , ,

exiko dean hat n Cadir nach ; eingeschifft. ! 2. 1

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; ariser tte l olgende Nachrichten aus

Lissab en vom 24. Oct. 1 ,. in Mi

. augekommenen Linienschiffes, Joao VI.“ defand sich der dmiral Rosa, der sich nach (nr Unterrebung mir dem

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