1829 / 321 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Er een seitdem aber ziemlich in Vergessenheit gerathenen Königl. Verordnung alle Terzerole und Dolche, welche die

Polizei bei den hiesigen Schwerdtfegern vorgefunden hat, als wvoerbotene Waffen in Veschlag nehmen lassen. Die öffentli⸗

n Blaͤtter machen ihre Glossen uber diese Maaßregel, die, : land ,. des Griechischen Staates läßt, ist zwar zur

das Journal des Debats, unter den gegenwaäͤrti⸗

. a9 Umstaͤnden durchaus nicht als gerechtfertigt erscheine. Mehrere hiesige Zeitungen hatten gestern behauptet, daß das unlaͤngst aus Sardinien hier eingetroffene kleine zwei— koͤpfige Madchen, Ritta⸗Christina, nach Londen gebracht wer⸗ den würde, da det Polizei⸗Präfekt, Herr Mangin, dem Va⸗ ter des Kindes, Namens Parodi, die Erlaubniß verweigert habe, dasselbe oͤffentlich fuͤr Geld zu zeigen. Diese Angabe berichtigt heute der Moniteur dahin, daß die Schau ⸗Aus⸗ stellung des Kindes bereits unterm ien d. M. bewilligt wor⸗ den sey, jedoch nur in dem Lokale der Königlichen Akademie oder der medicinischen Schule, und, damit der Anstand nicht verletzt werde, unter der Aufsicht der Chefs oder Directoren dieser Anstalten; ob für Geld oder unentgeltlich, geht aus d5ieser Berichtigung nicht hervor. Indessen hatte Hr. Pa—⸗ rodi sich bis heute die erforderliche schriftliche Autorisation

aus der Polizei⸗Präfektur noch nicht abgeholt,.

Der Herzog von Rovigo steht im Begriffe nach Ita—⸗ lien abzureisen, wo er sich mit seiner Familie niederlassen will. Der hiesige Kunsthändler, Herr Rouy, bei dem vor ei⸗

niger Zeit 2 drei Zoll hohe bronzene Figuren, den Herzog

von Reichstadt vorstellend, confiscirt worden waren, ist von dem hiesigen Zuchtpolizei Gerichte des Vergehens, ein Sinn— bild zur Störung der öffentlichen Ruhe zum Verkaufe aus gestellt zu haben, fur schuldig befunden und demgemäß zu atägiger Haft und zu einer Geldbuße von 109 Fr. (dem Minimum der gesetzlichen Strafe) verurtheilt worden.

Großbritanien und Irland.

Londen, 14. Nor. J. K. Hoheit die Prinzessin Ane er ee ; n in 2 —— 22

orte Worthing angekommen, wo sse das zu ihrer , ase ö * X ganze Stadt war zur Feier , , ? und zahlreiche Gruppen, Sänger und Zither, zogen die Straßen. k . In der Erwartung, daß Se. Maßjestat doch noch nach Brighton kommen werden, hat sich in diesem Orte bereits eine sehr elegante Welt versammelt. Man bemerkt darunker die Herzoge von Devonsyire und Bedford, die Familie Ca⸗ vendish, die Gemahlin des Lord⸗Kanzlers, Sir Franc. Bur— dett und Andere. ñ Hr. Turner, unser nach Colnmbien bestimmter Gesandte, der vor einigen Tagen von Portsmouth nach Carthagena 63 einschifft, hat, wie man vernimmt, wegen eines ploöͤtz ichen Unwohlseyns, mit der Jacht „Herald“ in Plymouth wieder landen muͤssen. 21 43. Im Globe liest man Felgendes-: „Der Katholische r hat so eben eine lange Adresse an einen heil der Bevölkerung seines Sprengels gegen geheime Ge— s llschaften erlassen.

wenigstens für den Augenblick außer Stande, sie * mit⸗ . hoffen es aber morgen thun zu können. 1e Dub⸗ iner Abendpost, die sie aufgenommen hat, sagt-: „„Wir

geben eine lange, mit großer Beredtsamkeit abgefaßte und“

sehr nützliche Adresse des Dr. Doyle an einen Theil der Bevölkerung seines Sprengels, in welchem geheime Gesell⸗ schaften und Ablegung ungesetzmäßiger Eide stattgefunden haben. Wir möchten der Regierung anempsehlen, 2 solcher Adressen drucken zu lassen, und sie im ganzen Lande zu vertheilen. Wir werden sie unsererseits gewiß in starken Umlauf bringen, und wahrscheinlich werden die Kirch⸗ iels Prediger und ihre Gehülfen sie überall bekannt ma— en. Indessen wünschen wir sie in jeder Irländischen orfwohnung zu sehen. Mit aller schuldigen Hochachtung fur die Obrigkeit erlauben wir uns die Aenßerung, daß eine solche Adresse leicht mehr Gutes thun durfte als Hundert . und Legionen von Polizei⸗Beamten, den Kanzler der Schatzkammer aber machen wir darauf aufmerk⸗ (m, daß durch eine Ausgabe von einigen Pfunden, um die= fs Aktenstuͤck in Umlauf zu bringen, dem Saat leicht eine Ausgabe von Tausenden erspart werden möchte“

Die heutige Times heilt aus Französischen Blättern die von denselben zum Theil aas Deutschen Quellen ge schöpften Nachrichten über die Winverspenstigkeit der Paschas gegen den Sultan, so wie einige Aenßerungen dieser Blätter mit, worin auf die Nethwendigkeit hingewiesen wird, daß die Alliirten Mächte gemeinsam und kräftig zur voöl⸗ ligen Befreiung Griechenlands

a sie sehr ausgedehnt ist, so sind wir

nannte ng c. Blatt macht dazu folgende Betrach—⸗ tungen: „Die Thatsachen, welche die Franzoͤsischen Blät⸗ ter mittheilen, scheinen uns eben so wenig 22 zu seyn, als die daraus gezogenen Schlüͤsse. Die größere Graͤnzlinie, welche gluͤcklicherweise das eigentliche Gi

Ehre der Europaischen Diplomatie von der Pforte endlich zugestanden worden; auch durfte wohl die von allen Mäch— ten sanetionirte Franzoͤsische Expedition nach Morea kein ge— ringerer Eingriff in die Rechte der Turkei gewesen seyn, als eine Russische Expedition nach der Insel Euböa, oder irgend einem Theile des festen Landes von Griechenland innerhalb der festgesetzten Gränzen es * würde; dennoch aber be— duͤnkt uns, daß, wenn die Theilnehmer am Tractate von London der neuen Regierung nur ihren aufrichtigen und ver einigten Beistand leihen, ferner, wenn sie erkliren, daß die⸗ seldẽ unter ihrem besondern Schutz stehe, und wenn sie end lich den Griechischen Staat mit Fonds versehen, um dadurch die Kraft der eigenen Bevölkerung hervorzurufen, dann auch keine von den Mächten noͤthig haben wird, nochmals mit den Waffen einzuschreiten, um Griechenland von den Türki⸗ schen Oberherren zu befreien. Je früher demnach der gegen⸗ wärtige provisorische Zustand dieses ungluͤctłlichen Landes aufhört, je früher ein endliches Arrangement getroffen wird, je früher endlich die Griechen wissen, welchem Prinzen sie ihre Verehrung zu weihen haben und unter welchen Institutionen sie leben

Eurepa, das von ängstlichen Besorgnissen nicht eher seyn wird, als bis dieser neunjährige, an den Gränzen von Europa geslhrte Kampf jwischen Christen und Ungläubigen aufhört, bis die große n ,, im Mittelländischen Meere endlich ganz abgemacht seyn wird.“ ;

Im Handel von Havanna 4 den letzten Briefen von dorther zufolge, eine bedeutende Krisis eingetreten. Das Ge— schäft wird dort nämlich hauptsaͤchlich von mehreren Han— dels Compagnieen betrieben, die, der größeren Bequemlichkeit wegen, Scheine ausgeben, welche zu verschiedenen Terminen fällig werden. Solcher Compagnhieen giebt es in Ha— vanna 30 und gehören in der Regel zu jeder Compagnie

; e uuf die am das gegenseitige Interesse beräck⸗ 2 n , ** Compãagnieen, wegen der zu der Spanischen Expedition nach Rn n,

ihnen erhobenen Summen, oder auch, wie andere Briefe

melden, durch Ueberfüllung des Marktes mit Waaren, ins Gedränge gekommen seyen, und daher die ausgegebenen No— ten zum Belaufe von 2 Millionen Dollars (2 860,000 Tha— let) nicht einlöͤsen konnen. Zwar ist man spaͤter dahin uüͤder⸗ eingekommen, daß die Compagnieen ihre Zahlungen binnen

15 Monaten in 3 Terminen leisten; das kaufmännische Ver⸗ trauen und das Geschaͤft auf Cuba uberhaupt haben jedoch

dadurch einen gewaltigen Stoß erlitten.

Im Courier heißt es: „Die Über New-York erhalte⸗ nen (gestern von uns mitgetheilten) Nacheichten aus Mexiko beweisen hinlänglich, daß die Einwohner dort einmüthig in dem Widerstaude gegen die y Invasions⸗ Armee sind. Wem der politische Zustand Mexikos bekannt war, der konnte daruber auch nicht den geringsten Zweifel hegen. Als sie noch dem Hofe von Madrid unterworfen war, bestand die Bevölkerung Mexiko's aus dreierlei shasn, den im alten Spanien Gebornen, die im Besitze aller öͤffentli hen Aemter sich besanden, und auch fast alle Handels ⸗Geschäfte des Lan⸗ des betrieben; den Creolen oder Abkömmlingen der Spani— schen Colonisten, eine Klasse, die weit zahlreicher als die erst⸗ . war, doch ihr an Bildung und Geschäfts Fähigkeit

ei Weitem nachstand; und endlich den Indianern oder Ab—⸗ kömmliagen der alten Autochthonen. Das Land blieb in ru— higer Udcterwerfung gegen Spanten bis zum Jahre 1810, da die e nn der Spauischen Krone durch Buonaparte und der Umsturz der legitimen Regierung die Einwohner, Creolen e, . Eingeborne ermuthigte, das

wohnenden gebo Spaniern ein Streit, der, was

nämlich im Besitze der Hauptstadt und allet öffentlichr

ülfsquellen waren. Die ö wurden von t zu Zeit zwar eingestellt, doch die Flamme ward nie ganz un⸗ erdrückt, erhielt vielniehr immer neue Nahrung durch die

einschreiten; das erstge⸗ Geschicklichkeit entwickelt.

von den Spaniern zu der Zeit des Sieges gusgeldten Gr samkeiten. Von 3 Seiten wurden große

Calleja, einer der Spanischen n=

sollen, um so besser ist es fuͤr sie und um so besser auch fr rei

Joch des Mutter laudes von sich abzuschütteln. Es entspann sich alsdann 2 2 * schen dem größern Theile dieser Klassen und den n Meriko

die Auzahl der verschiedenen Parthejen betraf, ein hächst un- gleicher war, denn die eben erwähnten Spaniet varblelten sich zu den uͤdrizen Einwehnern wie ] zu 10; i kahrten sie doch ihre Qperationen eine Zeit lang mit Släck, weil sie

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