1829 / 325 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der wesen nhalt der uns zugekommenen Berichte; können e r die wörtliche Genauigkeit derselben keine Burgschast leisten, so scheinen sie uns doch vollkommen glaubhaft. Was den Stand der 22 beim Sitze der Re⸗ lerung betrifft, so wird allgemein geglaubt, daß Herr Poin— sett, der 36 der Vereinigten Staaten, in feinen Be⸗ miühungen, die Regierung mit Planen zu verwirren, die ein

ewisses Project jener freundlichen Republik erleichtern

r nicht unthätig gewesen sey. Der genannte Herr soll eine vollständige Kenntniß von dem innern Zustande Mexikos seiner Partheien, seiner Hulfsquellen und seiner Beduͤrs⸗ nisse bestzen; ob es nun heißt, einen ehrlichen Gebrauch von solcher Kenntniß machen, wenn ein diplomatischer Agent die Zerruͤttungen eines jugendlichen Staates dazu benutzt, einen dessern Handel für sich zu erlangen, und diesem Staate eine ausgedehnte ungemein fruchtbare Proving wegzuschnappen, das it cine Gewissensfrage, die wir nicht berufen sind, hier zu entscheiden. Das wissen wir jedoch, daß es von England weder weise noch politisch gehandelt ist, wenn es ruhig zu⸗ sieht, wie der Mexikanische Staat entweder von einem ty— rannischen Feinde erdrückt, oder von einem benachbarten Freunde betrogen wird. Ohne in den delikaten Gegenstand tief eingehen zu wollen, wänschen wir hier nur anzudeuten, daß die Vereinigten Staaten weit genug süͤdlich und westlich nach dem Meerbusen von Mexiko vorgedrungen sind, und daß es dem Interesse wie der Sicherheit unserer Colonieen viel angemesscher sey, die Republik Mexiko, als die Vereinigten Staaten zum Rachbar zu haben. Die Provinz Texas müßte Mexikanisch bleiben, wie sie es gegenwäctig ist, und sollte nicht, gleich den Floridas und dem ganzen Userlande des Missisippi, von einen gierigen Nachbar verschlungen werden. Fuͤr ei= nen souverainen Staat sollte es keine Geld- Versuchung, keine finanzielle Verlegen beit, keine Rücksicht auf die Erhaltung seines öffentlichen Kredites geben, um ihn zu bewegen, eine ihm von der Natur angewiesene Besitzung aufzuopfern: wir lauben auch nicht, daß der König von England, falls ein olcher Handel statt findet, ein blos passiver Zuschauer bleiben werde; inzwischen sollten wir doch einen geschickten Gesand⸗ ten in der Hauptstadt der Mexikanischen Republik haben.“

Vereinigte Provinzen vem La Plata.

Folgendes ist das (vorgestern von uns erwähnte) Um⸗ lauf ⸗Schreiben des neuernannten General Capitains Viamont dem 9g. Sept. an die Gouverneure der verschiedenen Pro- vinzen: „Der unterzeichnete Gouverneur und General Capi⸗/ tain hat die Ehre, an den Herrn Gouverneur der Provinz .. zu schreiben, um ihm die erfreuliche Nachricht von

Beilegung des Bürgerkrieges mitzutheilen, und daß in volge der darüber gepflozenen Unterhandlungen dem Unter— ökeichneten die hächsie Gewalt in Buenos Ayres übertragen orden ist. Indem die Regierung von Buenos, Ayres alle übrigen Provinjen hievon in Kenntniß setzt, macht sie sich auheischig, Alles aufzubieten, um von nun an allenthalben

kieden und Ruhe dauerhaft zu begründen. In Hinsicht ei⸗ niger noch obwaltenden Mi verstandnisse in nöhreren kleinen kovinzen wird die Regierung von BuenosAyres nach mäften dahin steeben, um in Verein mit den Oberhäuptern ar Provinzen alle inneren Bewegungen zu unterdrücken, eine allgemeine Verséhnung in der Argentintschen Re— dublit herbeizuführen. Nachdem er auf diese Weise seine Se nnung offen an den Tag gelegt, hat der Gouverneur von Due nes. Arc die Ehre u. s. w.“ er Englische Courier macht die Bemerkung, daß Gene— ral Viamont ein besahrter Mann sey, der um die Zeit seiner Er, ennung in der Zurũckge yo genheit gelebt und an den verschie, denen Parrbei Cämpfen keinen Theil genommen habe. Da die letzten Repräsentanten⸗- Wahlen zu großen Uneinigkeiten

unter den Wan! eranlassung gaben, so hat man einst, . * 2 dem neuen Gouverneur eine

Haft betzus Ee: unter dem Namen „Senado Consultivo⸗ 8. 2 1 desteht, die von dem Gou⸗ dernenr selbst unge den vornchmsten Land-Etgenthümern, Rausleuten und Seistäannn auegewahlt werden. Gegenwartig esinden sich darunt. 17 Fzderalisten (welche die Parthei von * bildeten) wozu au di sogenannten Montoneros ge⸗ . den) und 7 Unia fruher. Parthei / Angehoͤrige von da⸗ alle); von den Letzt Unzufriedene die

eren Sauytst adt Buenos Ahre⸗ . n n dem

Sept. erscheint hier, an r its bekannten eltangen, noch einc dritte, 2 * ne Lucero dier . T. Ein gutes Omen“, fügte der Cou— * hinzu, List es für die deue Ordnung der Dinge, daß

Eemden Consuin und resst fernen Agenten dem Plane

mung ertheilten, daß sie dem neuen Gouverneur simm

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zur Versohnung det Parthien dadurch offentlich ihte 23 ) ihre

uufwartung machten.“, ! .

Inland.

* Berlin, 2. Nov. Heute fruͤh um 9 Uhr unterlag einer mehrwöchentlichen schweren Krankheit in seinem 72sten Jahre der Königl. Wirkliche Geheime Ober⸗ ern,, und General-Handels, und Fabriken, Eommissar ius unth. Wir durfen diesen Namen nur nennen, um auf den großen

Verlust hinzuwẽeisen, den der Staat durch die en Todes fall erleidet. ;

Hier eingegangenen Nachrichten aus Moskau vom Iten d. M. zufolge stand Herr lexander von Humboldt im Begriff sich von dort nach St. Petersburg zu egeden, wo—⸗ selbst er am 12ten d. M. einzutreffen gedachte. em Verneh⸗ men nach durfen wir hoffen, unseren berühmten Landsmann, der sich neuerdings um die Wissenschaften so hoch verdient ge⸗ macht hat, gegen die Mitte k. M. hieher zuruckgekehrt zu sehen.

Aus Frankfurt a. d. O. wird unterm 20sten . M. gemeldet: „Nachdem nunmehr der Großhandel hier beendigt ist, und die Geschäfte im Allgemeinen mit Zuverlaͤssigkeit übersehen werden können, so ergiebt sich, daß die hiesige Martini⸗Messe keinesweges so schlecht ausgefallen ist, als ei⸗ nige Verkäuser zu Anfang derselben befuͤrchteten, und die „Berliner Nachrichten“ 5 einseitige und voreilige Be⸗ richte zu verbreiten suchten. Fuaͤr Tuch und tuchartige Zeug⸗ wagten war der Abäsatz zwar nur mittelmäßig, weil mehrere ö ausländische Einkäufer aus Hannover, Hamburg, vom Rhein, so wie viele aus Baiern und Wurtemberg fehlten. Erstere besuchen die Martini, Messe immer nur in geringer Anzahl, und Letztere wollen, dem Vernehmen nach, ihre . aussetzen bis zum nächsten Jahr, um dann die Waaren nach den Erleichterungen, welche der Handels vertrag fuͤr sie ge⸗ währt, in ihre Heimath zu fuhren. Indessen sind gute preis⸗ wuͤrdige Tuͤcher, namentlich die aus Guben und Kottbus,

ut abgegangen. Fremde und inländische Wollen ugwaaren 3 beträchtlichen Absatz, wiewohl die Abgabe ö. Wollen⸗ waaren uberhaupt im Königreiche Polen sehr erhöhet worden ist, und die Einkäufer aus jenen Gegenden daher nur wenig Begeht zeigten. In Baum wollen waaren ist der Absatz durch gängig nur mitteimäßig ausgefallen. Die anhaltend schlechte Sommerwitterung mußte wohl veranlassen, daß der Verbran in diesem Artikel, mithin auch der Wiedereinkauf desselben nur gering seyn konnte. Seidene und halbseidene Waaren haben ebenfalls mittelmäßigen Absatz gefunden. Fuͤr Leinen⸗ waaren ist die hiesige Herbstmesse immer nicht besonders guͤn⸗ stig, doch ist der Absaßz nicht undedeutend gewesen. Von den Kurzenwagren wurden alle diejenigen Artikel sehr begehrt, welche sich zu Weihnachts, Geschenken eignen; in den ubrigen war der Absatz mittelmäßig. Dasselbe war der Fall bei den Holz, Glas, Eisen⸗ und Stahlwaaren, so wie bei den orzellan⸗ und den Lederwaaren. Fur die rohen Producte war der Abfatz sehr guͤnstig. Ochsenhaͤute und Kalbfelle waren viel, Roßhaͤute d egen wenig hier, und wurden sammtlich verkauft. Ochsenhörner waren viel, Hirschzeweihe wenig vorhanden, und fanden guten Absatz. Pferdehaare und Bettfedern waren in mit telmäßiger Menge, Schweineborsten viel, Federposen sehr we nig . Platze, und fanden sämmtlich Käufer. Wachs, von welchem viel hier war, wurde Anfangs wenig begehrt, zuletzt aber doch abgeset. Mit Wolle war das Geschäsft ziemlich lebhaft, ordinaire und mittlere Gattungen wurden sehr begehrt, auch in den übrigen ist wehl nur wenig unver⸗ kauft geblieben. Der mit der Messe verbundene Pferde⸗ markt war wenig besucht, Land ⸗Pferde fanden mittelmäßigen, Luxus, Pferde aber nur geringen Absatz. Wenn hiernach der Ausfall der Messe im Allgemeinen auch nur als mittel— mäßig betrachtet werden darf, so ist nicht außer Acht zu las— sen, daß die Martins⸗Messe von den den drei hiesigen Jah⸗ res⸗Messen von jeher die schwächste war, da sie so nahe nach der Leipziger Michaelis, Messe fällt. Man verspricht sich da⸗ gegen eine gute Reminiscere⸗Messe, und es werden dazu von den Verkäufern viel Bestandwaaren hier gelassen.

Die seit 10 Jahren unter Leitun des Regierungs⸗ Raths von Türk in Potsdam vor = Sim e. 3 bestehende Schwimm Anstalt, die ganz nach den Grundsatzen des Generals von Pfuhl eingerichtet ist, wurde im Laufe des Jahres 1879 von 355 Personen benutzt und zwar: 1) von 45 Zögliugen der Kgnigl. Caderten Anstalt;