1829 / 326 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Nach den letzten Briefen ven New⸗Orleans wüthet dort

das gelbe Fieber mit einer in dieser Jahreszeit bisher noch

nicht gesehenen Hestigkeit. Wenige der Fremden, die mit dem dortigen Klima nicht vertraut sind, entgehen seinen Anfaͤllen.

Mittel Amerika.

In einem Nord⸗Amerikanischen Blatte liest man Folgendes: „Mittel Amerika ist ein Land, das aus allen Po- ren blutet. Ein schrecklicher Buͤrgerkrieg üͤberschwemmt und verheert diesen Garten von Amerika. Die Provinz Nica— ragua ist fortwährend ein Schauplatz des blutigsten Krieges zwischen Stadt und Stadt, Mitdürger und Mitbürger, Vru— der und Bruder. Leon und Menagua fechten gegen Gre— nada und Nicaragua, ohne irgend eine gegründete Ursache, und ohne Aussicht, ihrem Zwist ein Ziel gesetzt zu sehen. 2 Guatimala war der Zustand der Dinge schrecklich. Die ewohner von St. Salvador hatten die Capitulation, welche Sicherheit * Person und des Eigenthums verbürgte, ge— brochen, 115 Personen ersten Ranges verhaftet, und sie ihres Eigenthums im Betrage von 2 bis 3 Millionen Dollars be— raubt. Kurz der Himmel nur kann wissen, wann dieses Land einst bessere Tage wieder wird. Leider ist zu furch⸗ ten, daß bis dahin noch Jah ruͤbergehen können. Die St. Salvadorianer haben Proclamationen zur Zusammenbe⸗ rufung eines neuen Congresses erlassen, um auf s Neue eine

foͤderative Verwaltung zu organisiren; indessen scheint den⸗

noch wenig Hoffnung zu einer baldigen Wiederherstellung der Ruhe vorhanden zu seyn.“

Inland.

Derlin, 23. Nov. Durch den §. 46 des Anhangs zum Allg. Land- Recht ist den im Auslande residirenden Königl. BSesandten und diplomatischen Agenten die Befugniß verliehn, den gerichtlichen gleichzuachtende Vollmachten diesseitiger Un⸗ sanen aufzunehmen oder zu attestiren. In denjenigen aAußereuropäischen Landern, wo keine Königl. Gesandschaften oder Residen turen zaben aber die sich dort besinden⸗ den Preußischen Unterthanen diese E bei dem Be triebe ihrer heimathlichen Rechtsa sher behrt; und das Vedürfniß derselben war um so fühlbarer, je schwieriger und kostspieliger es in diesen Staaten, nament⸗ lich far Ausländer, ist, dergleichen Documenten die erforder⸗ liche Solennitäͤt zu verschaffen. Um diesem abzuhelfen, haben Se. Maj. gegenwärtig, auf den gemeinschaftlichen Antrag der Ministerlen der auswärtigen Angelegenheiten und der 6 durch die Cabinetebestimmung vom 11. d. M. auch liert ch stihten Consuln und Consulac⸗-Agenten in den uͤber⸗ feeischen Landern die Befugniß ertheilt. den gerichtlichen gleich⸗ zuachtende Vollmachten Preußischer Unterthanen aufzuneh— men und zu attestiren.

In der am 12ten d. M. zu Elberfeld statt gehabten Director lal⸗Raths Versammlung der Rheinisch⸗Westindischen Tompagnie hielt der Sub-Direktor Hert Becher einen Vor, trag aus dem wir Folgendes mittheilen;

„Meine Herren vom Direktorial Rath! Seit wir bei Ge⸗

legenheit Ihrer letzten Versammlung vom 25 Juni=— die Ehre atten, Nhnen über den Gang und die Lage der Compagnie (he äfte Bericht abzustatten, hat ein wichtiges Ercigniß in Suͤd⸗

merika das andere verdraͤngt, und alle baden nicht verfehlt, ihren Einfluß auf die von uns geleiteten Compagnie⸗Geschafte auf eine wa . Weise auszuüben. z je bekannten Vorfälle in Buenos Ares spiclen dabci eine Hauptroll— Ser in unserm letzten Bericht erwahnte Bür⸗ ger⸗Krieg in den Plata Provinzen hat sich sehr in die Lange ge⸗ en, und kann selbst jeht noch kaum als beendigt betrachtet wer⸗ nn, denn obgleich nach den uns so eben zugetommenen Nach- richten aus Bucnos-Ayres bis zum 5. Augnust keine Erneuerung der Feindfeligiciten zu befürchten war, so Kind Stadt und Provin; doch noch keincswegs über die y Form der Staats- Verwal rung einig geworden, die gegenwartige Negierung von Buenos Ayres it daher wieder eine nur provisorische, an deren Spitze, nach adermaligem Wechsel icht der siegreiche Chef der Provinzial. a, General Rosas steht. Die ungusbleibliche Folge eines olchen Schwankens in den öffentlichen Angelegenbeiten der Re⸗ ublik war eine immer größere Entwertung der dortigen Vapier= aluta, die denn von 12 Pence Sterl, per pern (dem be⸗ reits in un Bericht erwaͤhnten niedrigen Stand des

Conrses) 233 ce.

vorhanden zu sen; denn Masse des] früher bestan denen

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bessen n Aria, 91 23 . doch ser ni berechnet sind

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der Cours auf land aber noch vor dem Friedens Schluß au 22 Penee 2 Peso gestanden hat: so ist es ae 1 2

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en, weshalb er bet der doch wieder n. Ruhe im e auf 8 Pence erging In London haben sich denn auch die Buends-Ayres-Fonds wirklich etwas gehoben, und stan⸗ den am 9. Nov. auf 255. Wollte man indessen —— die Hoffnung schöͤpfen, daß es mit den Geld⸗Verhaͤltnissen in Buenos⸗ Ayres besser gehen mässe und werde, so kann man vernünftiger weise es doch nur auf so langsamem Wege erwarten, daß jeden bei den dortigen Ausstaͤnden großen Verlusten nicht zu entgehen seyn wird. Mögen wir uns irren, und möge ein rascheres Stei⸗ 9 der Valuta als uns jetzt möglich erscheint, den Verlust, der ie Compagnie außer demsenigen, welchen sie in Gemeinschaft mit dem übrigen nach dem lata handelnden Kaufmannsstand bereits erlitten hat, auf jenem Punkte noch bedroht, möglichst vermindern und die Geschaͤfte nach Vuenges-Ayres wieder in ein Gleichgewicht bringen, dessen sie schon seit so geraumer Zeit gaͤnzlich ermangeln. Wir dürfen indessen nicht unterlassen hier zu demerfen, daß uns die heutigen Depeschen Anzeigen von mehreren Verkaufen gebracht haben, welche selbst zu dem außerordentlich niedrigen Cours von Sz, (der Betrag ist in Dublonen zu 8s nach London r und bereits angekommen) einen . Gewinn abwerfen! Es be⸗ schränkt sich dies jedoch auf Artikel, von denen der Markt gänz= lich entblößt war; alles minder Begehrte, woruntee denn auch (schon der Jahrszeit wegen) Tücher jind sonstige Wollen Waaren gehdcten, war nicht auf Preis zu bringen. Von Monte Vid eb haben wir keine directen Nachrichten; wir vernchmen jedoch aus guter Quelle, daß in dieser neuen Republik „Banda Hriental! Ordnung und Nuhe herrschte; ibre commer= ciclle Wichtigkeit kann jedoch erst mit der Bevblkerung wachsen, deren Zunahme bei einem so gesunden Klima und vortrefflichen. Boden durch Einwanderung von Europa dann aber auch nicht ausbleiben wird. . In Mexiko hatte sich die in unserm Juni Vortrag ange⸗ deutete, durch hergestellte Ruhe im Innern des Landes herbeige⸗ fuͤhrte Besserung der Geschaͤfte nur chen bemerkbar gemacht, als die bekannte Wledereroberungs⸗Ervpeditien Spaniens unter Bar= radas die Geschaͤfte nach Meriko von Europg aus gZänzlich un- terhrach und bis zu dieser Stunde unterbrochen haͤlt. Un⸗ terdessen it selbst diese vorübergehende Unterbrechung des Verkehrs mit Mexiko von emp . Nachtheil fuͤr die vater⸗ landische Industrie, denn es sind z. B. unter anderm, dieses Jahr kaum ,in) Stück Platilla (Leinen) von Deutschland aus nach Mexiko versandt worden, während das Jahr zuvor 1 jener Lei

9 dahin ne . , Gutes ist, so wird auch diese Unterbrechung der Sen dungen aller Art auf die jenseitigen Vorraͤthe wohlthaͤtig wirken, und hat es zum Theil schon gethan; unsere Agentschaft i da durch in den Stand gesetzt worden, Verkaͤufe zu machen, die ununterbrochenen zufuhren schwerlich zu 3 gewesen seyn wurden.

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den sein

Die Details daruͤber, so wie die Anzeige fernerer Verkdufe erwar⸗ ten wir mit dem leider noch immer rücständigen englischen Pa⸗ let⸗ Boot: 1. Bordeaur haben wic aber bereits so viel 4 ren, daß die Verkaͤufe, welche aus unsern neuern Waaren Sen dungen gemacht sind, alle Gewinn geben, worin wir denn auch den Beweis zu finden glauben, daß, wenn die vielen und großen Markte von Mexiko nicht etwa wieder, wie in den ren 1X24 bis 25 mit Waaren berschwemmt werden, ein lucratiwer Handel mit jenem Lande wird geführt werden kännen, was um so wünschenzwerther, als Deutschland Verkehr mit Mexiko, je nen mit allen andern Süͤd⸗Amerikanischen Staaten an u . und Wichtigkeit bei weitem übertrift. Wie es mit der durch die Mexikanischen Behörden, in Folge der Spanischen Invasion, angehaltenen Tampico bestimmten Conducta, dei w die Compagnie fur 60MM) Pesos interessirt ist, gegangen, wissen w der fehlenden Berichte wegen hoch nicht; in allem Uchrigen si wir aber ohne Interesse in Tampico, und haben also von der Seite keine Verluste zu befürchten. ö Von Chili g. O. gehen unsere Berichte in Begleitung ciner Rimesse von cirea nn Pesos in Silber, bis zum 2. Au. 6 aus Valparaiso; sie lauten binsichtlich der volitischen Landes so gänstig, wie man nur wänschen kann; es h

ten Friede, Ordnung und Ruhe im Lande; in commercicller Hin- ö , ö

aber der schon ĩ̃1 an Retour Mitteln nach mmer böchst nachtheilig auf Unter! a.

nehmungen nach jenem Punkfe, und es erfordert in der böbere Preise, als in der Negel zu erzwingen sind, um den die Lingsamkeit der en zu erleidenden großen zinsen Ver⸗ lüst au zugleichen. Diesem Uebelstande kann, nach un ferer Ucher= mne ben nicht sehr nabe bevorsschende fraf= e der Bergwerke an der Wensüse abgächolfen Die then. din , , n Capitain Heß, von Hamburg ; ö esd ng nuf. Las zur ,, 33 6

Berichten von . ,,, auf eihe noch nie ge=

Man befte jedoch, daß ein- oiivar dittirter Feiche nicht ferne seh