1829 / 328 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

herzog von Hessen⸗Darmstadt eröffnete am Iten den Landtag mit einer 8 welche fur seine Zuhörer eben so ruͤhrend als erfreulich gewesen seyn muß. Die Thatsachen, welche er derkandigt, sind nicht der Art, um auf den großen politischen Bühnen Eurepas figuriren zu können; aber sie verbreiten ein Gefühl von Zutrauen und Sicherheit über eine ansehn“ liche Bevölkerung. Der bejahrte Großherzog spricht von Ver⸗ besserungen, die er vor 0 Jahren begonnen, und die Länge sei= ner patriarchalischen Regierung erscheint uns noch rührender durch den Schmerz, womit er über den Tod seiner Lebens— gefährtin klagt, mit welcher er 53 Jahre verbunden war. Die das Land detreffende Dotschaft, weiche er seinem Volke bringt, bandelt von vermehrtem Kunstsseiße, zunehmender Wohlfabrt, strenger Oeconomie, verminderten Lasten und vermehrten Einkünften, von Verträgen zum Wohl des Han⸗ dels und öffeatlichen Arbeiten, um Ueberschwemmungen zu verhüten. Nichts kann erfreulicher seyn, als solche BVerufun⸗ gen auf den öffentlichen Beifall und die zutrauens vollen Mit⸗

theilungen zwischen Herrscher und Volk zu gewahren.“ „Wit sind⸗“, heißt es in dem selben Blatte, „seit 4 Tagen mit Drie fen ber Merxito und seine Angelegenheiten fast rückt worden. Alle unsere Correspondenten bemühen sich, den Beweis zu führen, daß England nothwendig etwas thun mässe, diejenigen Spanisch-Amerikanischen Colonieen, deren Ünabhangigteit es bereits anerkannt hat, hauptsachlich aber exiko, welches der „natürliche Alllirte““ Großbritanien genannt wird, gegen die Angriff: Spaniens, oder anderer Staaten, welche ihrer Selb stständigkeit schaden wollen, zu deschatzen. Die uns gewordenen Mittheilungen jener Art sind so zahlreich, daß wir auch nicht der Hälfte, oder einem kleinern Theile, die Aufnahme in unfer Blatt zu vergoöͤnnen Stande sind. beitanlens Sache nicht ist, sich in die Politik ande⸗ ker Staaten, wäre es auch zu deren Vortheile, zu verwickeln; freiwillige Einmischung Beispiele davon sind eben nicht entfernt oder selten führt selten zu etwas An— derem, als Verlegenheiten und Unannehmlichkeiten. Nur ein Umstand von denen, die unsere Correspondenten anfuͤh⸗ scheint die Erwägung Englischer Staatsmänner zu ver— en, und dieser besteht in Folgendem: Vor 3 oder 4 Jah- en TDatten mehrere der neuen Republiken wir glauben Nercko und Columbien im Vereine die sich damals mit anien im Kriege befanden, und denen dadurch gewaltig ugeleßt wurde, die Absicht, eine Expedition gegen Havana ä senden, welches sie als densenigen Punkt bekrächteren, wo dtem Feinde die Muttl zu ihrer ferneren Beunruhigung äs juwuchsen; als sie aber damals der Britischen Regie ng den Puls fahlten, wurde ihnen zu versiehen gegeben, daß England einen Angriff gegen Havana nicht gleichguͤltig austhen warde. Wegen dieses Widerstrebens von Sei, ren Englands wurde das ganze Unternehmen, dem Spanten dꝛnale nicht den geringsten Widerstand entgegen zu stellen = aufgegeben. Die Britischen Minister, von denen a wird. daß sie eine solche, vielleicht sehr richtige und * berech nei Stellung annahmen, haben, wiewohl dies sehen dem Spanischen Interesse ziemlich guͤnstiger Schritt ange⸗ sch derden kann, doch mmer die vollkommenste Neutralität zwi⸗ Nan anten und den jungen Republiken zu behaupten gesucht. ähm übt es freilich jwel verschiedene Arten von Nentra/ e Tne, die darin besteht, ich aller Einmischung von jeder der streng zu enthalten, und wieder eine, die im Gegen⸗ sich auf beiden gleich —* Weise * nerwähnte Fall, in welchem Havana fuͤr 8 beschůtzt als diese wichtige in 8 ich befand, von den Mexikaner und ihren Berbän, den erobert zu werden, könnte auf keine andere Weise mit . Dr plc fan aen einer ehrlichen und aufrichtigen Neutra, indem Englands in gebracht werden, als, eben 6 Sran ichen Regierung förmlich erklärt, daß es gegen vier m ee. für sie zu bewahren gewußt, auch Mexiko Span e in utz nehmen und verhindern werde, weder zufahre 2 err einen 3 ,

* 0 P m Ordnung und Webneh n, un vertrag lich

z Britischen Ge z * —— . weniger ae, Denne . 2 83 er, wenn man auf der einen * dem einzi 23 Du i , n,

Scha ö du ihm e man au zufügen nicht r , ,. wahrend

dier nr. Feind die 82 2 darauf ruhig zusieht, als ein f ; man vor Mexit fur ei Ce. beich te, Ju einem Aust istungs / Platze das die Spanischen Invasions

schon auf 6 Sh.

Hier nur so viel, daß es Groß⸗

Truppen nach Mexitanischem Boden hinträgt. Dedauern

muͤßten wir es ungemein, wenn wir den Verdacht nicht un⸗ terdrücken könnten, daß in Bezug sowohl auf Spanien, als auf Portugal Englands Neutralität, sobald es dar! auf ankam, fuͤr die Sache der Freiheit, oder für die der un⸗ umschränkten Gewalt sich zu entscheiden, ein bloßes, leeres

Wort gewesen ist.“ 6

Bei Gelegenheit eines Prozesses, in welchem der Klaä in Buchhändler war, sind mehrere merkwuͤrdige Data uͤber das Sinken der Preise der Bücher in England zum Vor⸗ schein gekommen. Mehrere achtbare Dr n e wurden über den Werth der als Unterpfand gegebenen Bucher ab⸗ gehört, und es ergab sich unter andern, daß ein Buch aus dem Verlage der berühmten Buchhändler Longmann und Comp., das ursprünglich 12 Sh. gekostet, im Jahre 1825 herabgesunken war, und daß im October 1828 bei einem Verkaufe von 1009 Exemplaren desselben das Exemplar zu 8 P. weggegangen war. Darwins Principia batauica, die ursprùͤnglich 10 Sh. 6 P. kosteten, wurden zu Ende 1828 in einer Buchhändler-Auction zu 1 Sh. verkauft, und die Seenes in the Mora, zu 7 Sh. des urspruͤnglichen Preises, gingen zu 1 Sh. weg.

Der Dechant und das Kapitel von kLimerick hatten sich, der Dubliner Abendpost zufolge, in diesen Tagen ver= sammelt, und beschlossen 20 pEt. von den dies jahrigen Abga⸗ ben von den Kirchengütern zu erlassen.

Bei der neulich stattgehabten Lord⸗ Ma ors⸗Prozession bat sich die neue Polizei sehr zu ihrem Vortheile ausgezeich⸗ net, indem in den Stadttheilen, wo sie eingeführt ist, nicht ein einziger Raub begangen wurde, während dieses in der City, wo noch die alte Einrichtung besteht, sehr haufig der Fall gewesen ist.

n 21. Oet. lagen von unsern Kriegsschiffen die „Bri⸗ tannia“, der „Ocean“, „Melville“, „Spartiate“ und „Madagascar“ in Malta. Der „Gloucester“ war welter nach dem Archipel gesegelt; die obigen Schiffe aber warteten auf die Ruͤckkehr der an den Vice Admiral zur Einholung von Vefehlen abgesandten Brigg „Weazlc“.

Der Britomart von 10 Kanonen geht nach den Azoren ab, um unsern General⸗Eonsul, Herrn Read, dorthin zu⸗ ruͤckzufuͤhren.

Am 14. d. kam mit dem Königl. Paketboot , Crusader ““ unter andern Paffagieren der Königl. Gesandschafts / Seere⸗ tair in Berlin Herr Seymour mit Depeschen in Dover an. Am 15. Abends das Königl. Paketboet „Salamander“ mit 0 oder 60 Passagieren und den gewöhnlichen Regierungs; Depeschen. Unter den Passagierten waren Hr. Pinto v. Se⸗ veral mit Depeschen aus Portugal, Hr. Silva als Courier aus. Brasilien. Hr. Talpone desgleichen vom Sardinischen Hose, Hr. Brice vom Feanzoͤsischen, und Hr. Livesey aus Ancona. Den Marquis von Palmella, nach welchem man schon einige Tage ausgesehen, wollte man nun zu morgen, und Lord Cowley im Laufe dieser Woche erwarten

In den St. Catharinen Docks ist ein neuer Landungs⸗ platz fuͤr Dampsboote angelegt worden, bei dem die Reisen⸗ den gus Land und ins Schiff steigen können, ohne sich den Unannehmlichkeiten auszusetzen, die mit dem bisherigen Fah⸗ ren auf kleinen Booten verbunden waren.

Es soll eine regelmäßige von der Regierung unterhal⸗ tene Dampfboot Verbindung zwischen Irland und Amerika eingerichtet werden. In der bevorstehenden Parlaments⸗ Sesston werden es, einem Irlaändischen Blatte zufolge, der Marquis von Landsdewne und Herr O Connell seyn, welche

die Nuͤtzlichkeit einer solchen Einrichtung besonders in Schutz

nehmen wollen.

Dem Manchester⸗Herald zufolge hatte sich in der letzten Zeit einige Besserung in der Nachfrage und in den 8e rreißer Druckwaare eingestellt. Na fie

aumwollengarn war die . aꝛahaltend stark, was aber wieder dem Verkauf der fabricitten Zeuge nachtheilig wird, der auf eine fehr beunruhigende Weise abnimmt ünd sich ge= 2 fast nur auf Ris Janeiro und die Säd⸗Ameritan⸗= chen Staaten beschräutt.! —Oafselbe Blatt meldet, daß einer der ersten Baumwollen⸗ Händler in Manchester, Na⸗ mens John Pool, den Versuch gemacht hat, sich in einem Gasthause, das er zu besuchen pflegte, nachdem er mehrere Gläser Brandwein und Wasser getrunken, durch einen Pi⸗ stolenschuß das Leben zu nehmen. Der Schuß toͤdtete ihn aber nicht, und er wurde noch lebend in ein benachbartes Krankenhaus gebracht, wo er indessen fast ohne Hoffnung danieder liegt. Der unglückliche Maun stand in allgemeiner Achtung und wurde immer fuͤr nen sehr wehlhaben den Mann gehalten; bis jezt ist nichts über den Bewegungs⸗— grund zu hören, der ihn zum Selbstmerde verleitete.