1829 / 332 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihrer Verabschiedung Krankheitshalber oder wegen Verstümm⸗ lung, sowohl das eine als das andere in eine lebenslängliche nsion verwandelt werden, und zwar unabhängig von den ensionen, die einer von ihnen etwa schon fuͤr erhaltene Eh⸗ renzeichen bezieht.

Das Mitglied der hiesigen Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Herr Ostrogradeki, hat seine Adsicht bekannt gemacht, in einem auf 3 Jahre festgesetzten Cursus im Sitzungs⸗ Saale der genannten Akademie öffentliche Vorlesungen uͤber die Mechanik des Himmels und uber mathematische Physik

zu halten; der Cursus soll am 1sten des nächsten Monats begin⸗ nen; die Vorlesungen werden in Französtscher Sprache und

woöchentlich einmal stattfinden; der jährliche Abonnements— Preis ist 100 Rubel Banknoten.

Am Iten d. M. ist von der Schiffswerft ju Ochta ein Lugger von 12 Kanonen, „Peterhof“, von Stapel gelaufen. Den Befehl üer denselben fuhrt der Capitain, Lieutenant Lawrow, der unter dem Capitain vom 1sten Range, Luͤtke, vier Reisen um die Welt gemacht hat, und der älteste Lieu tenant auf dem Sloop „Krotki“ war, mit der der Capitain Baron Weangel seine Reise um die Welt zuruͤcklegte.

Aus Tiflis vom 17. (29) Oer. wird gemeldet: „Die letzte Extrapost hat uns mit der ofsiciellen Anzeige vom gluͤck= lich abgeschlossenen Frieden mit der Ottomanischen Pforte erfreut. Der Eindruck, den die Nachricht von diesem so glücklichen und glorreichen Ereignisse auf die Bewohner des Kaukasischen Gebietes gemacht hat, war um so lebhafter, je empfindlicher ein Krieg mit so nahe gränzenden Staaten auf sie zurüͤckwirkt. Drei Jahre hintereinander betäubte uns das Kriegsgetoͤse, und die Verwästungen und Gefahren, de, nen wir durch die denkwürdige Schlacht bei Jelizawetopol entgingen, sind uns noch in frischem Andenken. Wer von uns gedenkt nicht mit lebhafter Rührung der allgemeinen Freude in unsrer Stadt an jenem Abende, da die mit so

rroßer Ungeduld erwartete Nachricht vom Frieden mit Per, en anlangte. Allein Kaukasien durste damals noch nicht sic)h der Früchte dieser glücklichen Begebenheit erfteuen. Denn während auf der einen Seite der Sieger mit dem mächtigen

Nachbarstaate einen glorreichen Frieden schloß, und dadurch

die Ruhe unster Provinz sicherte, sahen wir auf der andern ein nicht minder mächtiges und bei weitem kriegerijcheres Volk sich ruͤsten und drohende Anstalten Kaum ge⸗ dachten unsere mit Lorbeern gekrönten Truppen von ihren langwierigen, beschwerlichen Märschen durch die brennenden Steppen auszuruhen, als sie aufs Neue aufbrechen mußten zu einem Zuge, der sie über unermeßliche, mit bodenlosem Schnee bedeckte Bergrücken führte. Einem Feldherrn sol gend, der durch so viele unvergeßliche Thaten sich ihr unbe— grenjtes Vertrauen erworben hatte, bemerkten sie, so zu sagen, kaum, wie sie mit Riesenschritten von Sieg Sieg gingen.“ Der Krieg mit der Asiatischen Türlei brachte die sried⸗ lichen Bewohner unstes Gebietes in eine neue Gefahr. Wenn auch die glänzenden Thaten unsrer Truppen sie vollkemmen gegen feindliche Einfälle sicherten, so sahen sie sich doch be⸗ ständig von einem weit gefährlicheren Feinde, der alles hin⸗ raffenden Pest, bedroht. Die Leiden, welche frühere Kriege mit der Türkei über die biesigen Einwohner gebracht haben, werden sich nie aus ihrem Gedächtnisse verwischen lassen, und der als Axiom angenommene Saz „wenn Krieg ist mit der Türkei, so haben wir die Pest in Grusien“, brachte Furcht und Schrecken, besonders unter die Einwehner von Tiflis. Und in der That bot die volkreiche, von alten, unregelmaßt—⸗ gen Gebäuden eingeengte Stat, mit den sie an füllenden Asta— tischen Hütten, in welchen zahlreiche Familien in größter Unsau⸗ berkeit zusammen leben, der Seuche ein weites Feld der Ver⸗ wuͤstung dar. Wie ein Feuer, das vem Winde getrieben, sich in wenigen Augenblicken über die Strohdächer verbreitet und sie ver⸗

zehrt, eben so schuell wäre diese furchtbare Plage von Haus zu

Haus gegangen, und hätte Alles verödet. Doch die nie ruhende Wachsamkeit der Regierung hat uns vor diesem Un⸗ glücke bewahrt, und wenn die Pest sich in einigen der neuer oberten, noch nicht völlig organisirten Gebieten gezeigt hat, so war dieses zu verhindern beinahe nicht möglich. Nach der Erederung von Kars spärte man sie sogar in dem Haupt Juarttere selbst, wodurch die glänzenden Thaten der Russi= schen Waffen auf kurze Zeit unterbrochen wurden; aber die 6 kräftigen Maaßregeln 1 dem J vor, und ĩ .

= 6 . ö * retteten es sogar gleich bei sei „Indem die mit Perlen und der Türkei abgeschlossenen Tractate die Gränze des Reiches vom rer. unserer Gegenden weiter entfernen, sichern ie beinahe volltemmen, die Länder, die unter der wohlthätigen Regterung Rußlands sich der Segn ingen des Friedens zu erfreuen beginnen. Viel⸗

leicht ist auch die Zeit nicht mehr so fern, als wir glauben, wo die räuberischen Horden des Kaukasus aufhören werden, mit thierischer Grausamkeit nur nach Beute zu trachten. Die Erwerbung von Anapa und Achaljych ruͤcken uns dieser glücklichen Epoche mit Macht näher. Jedermann weiß, welch eine wichtige Stuͤtze die Gebirgsvölker durch den Fall von Anapa verloren haben, und weich' ein Diengst der Mensch= heit durch die Vertilgung des schändlichen Sklavenmarktes, auf dem sie hier ihre Gefangenen verhandelten, geschehen ist. Doch sind vielleicht nur die, welche selbst in Grusien gelebt haben, im Stande, die Vortheile gehörig u wardigen, die dem hiesigen Lande durch die Besitzuahme don Achalzych ju fließen; es wird hinreichend seyn, wenn wir daran erinnern, wie vor den Thoren von Tiflis, etwa 2 Werst von der Stadt entfernt, sammtliche Einwohner eines kleinen Dorfes vor nicht mehr als 15 Jahren von einem Haufen Lesghier, die aus Achalzych auf Beute ausgegangen waren, ermordet wur⸗ den; die Trümmer ihrer Häuser zeugen noch jekt von der Barbarei dieses Raubgesindels Netzt werden die Lande⸗ reien von Achalzych von friedlichen Bewohnern bebaut wer den. Die stolzen Burgen, deren bemooste Mauern durch den sinsteren Wald der Schluchten von VBorshom durchblicken, werden von nun an nur dazu dienen, die Wißbegier der Rei⸗ senden zu erwecken, und man darf hoffen, daß einst auch die Prophejeihung in Erfuͤllung gehen werde, von der es heißt: daß statt des von Russischen Bomben niedergeschmetterten Halbimondes Mohameds auf der Kuppel der Mescher Ach⸗ meds sich das heilige Kreuz erheben und dieses schöne Ge— bäude zu einer christlichen Kirche weihen werde, in der fried⸗ liebende Unterthanen dem Allerhöchsten ihre heißen Gebete für die Erhaltung des großen Monarchen des Russischen Reichs und fuͤr die lange Dauer seiner weisen Regierung darbringen.“ ͤ

Die Tifliser Zeitung theilt folgende Thatsache mit⸗ „Zwölf Kosaken, unter dem Befehl des Kosaken Bachaldin, wurden als Begleitung mehrerer Deputirten von Eizerum nach Beibart abgefertigt. Am dritten Tage ihres Marsches erfuhren sie, daß sich ihnen eine Menge Feinde näherten. Die Wichtigkeit seiner Depeschen kennend, setzte Bachaldin nichtsdestoweniger seinen Weg fort, und sah sich genöthigt, drei Angriffe eines viel zahireicheren Feindes auszuhalten. Es . ihm indessen, ibn zurückzuschlagen, und seinen 3 trag glücklich auszurichten. Graf Paskewitsch belehnte ihn mit Nangs-Erhöͤhung und dem militairischen Ehrenzeichen, welches letztere auch seine Kameraden erhielten.“ .

Aus Astrachan meldet man Folgendes: „Da die dies jaͤhrige Schifffahrt beinahe beendigt ist, so kann man mit Ge⸗ nauigkeit die Vortheile und die Wichtigkeit unsers Handels mit Persien und Ehina beurtheilen. Im Laufe dieses Jah⸗ res erhielten wir aus diesen Landern weniger Baumwollen“ Wollen, und Seidenstoffe als fruͤber, dagegen aber bei Wei tem mehrere andere Artikel, die theils zum Behus Russischer Fabriken, theils zum Lebensunterhalt der hier ausässigen Asia⸗ ten dienen. Zu bemerken ist dabei unter Anderm, daß aus Persien hier eingeführten Fabritate nicht directe von dort herkamen, sondern größtentheils aus den sudli Kaukasischen Provinzen, wo man sie nicht hatte absezen kön. nen,. Einige Perser fangen an, baares Geld zum Ankause unserer Erjeugnisse mitzubringen, was noch nie der Fall q wesen ist, weil der bisherige Handel mit Persien nur eim Tauschhandel war. Unsere Ausfuhr Artikel bestehen haupt sachlich aus Baumwollen / Fabrikaten, Juchten, Tuch mitt . Gattung, Glas,, Porzelan, und TiöpserWaaren, Huß. und anderes jabticittes Eifen, rohem und verarbeit ttem Rupsee u. s. . Im Allgemeinen kann! man sagen, daß sich unser? Handels Bilanz mit Asien zu unserm Vortheil zu stellen an fangt, indem die Einfuhr⸗Artikel vorzuglich aus roben ö. zeugnissen und die Ausfuhr Artikel aus Fabrikaten destehen

Nachdem sich in der Jacht vom löten zum 16ten b. M. das in der Newa seit einigen Tagen treidende Cis festgesck⸗ darte, wurde die aber felbege führende Isaake Brück. wire, aufgeführt, und dadurch die unterbrechen gewesene Comm . nication mit der Vasilius Insel (Wassily O treff) wieder her ·

ellt. ( * Aus Archangel schteibt man unterm 6. November. Du Dwila ward in der Nacht vom 2ten Jum Nen d. M. mi, Lause dieses Jahres betrug die Zahl der augekom menen 25st iz, uad dẽr abgesegelten 35; nur ein einfiges Schmff . juciickgeblieben, um hier ju uͤberwintern.““ ö Eror'tę ee, . Paris, 2. Ned. Vorgestern Abend arketteten Sein? Mascklüt mit dim Präsdenten bes Ministet. Rathecscs.

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