1829 / 333 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

7 e

vertheidigte aber jene betrüͤgerischen Wahlen, während die Kam mer sie vernichtete. Hierauf wurden zunächst das Preß und

das Wahllisten⸗Gesetz der Kammer vorgelegt. Herr v. Mont,

bel aber beschůützte die Censur und die falschen Wahlen, wäͤh⸗

rend die Kammer beiden ihr Recht widerfahren ließ. Bei

Gelegenheit einer Bittschrift gegen die Jesuiten kamen setzt die Verordnungen vom 16. Juni zur Sprache. Hr. v. Montbel benutzte diese schͤne Gelegenheit, um eine letzte Lanze, zu Gunsten der Jesuiten zu brechen; er schrie uͤber Unduldsam—⸗ keit und Verfolgung. Aber die Kammer nahm mit Dank eine zur Vollziehung der Landes Gesetze bestimmte Maaßre⸗

el auf, während Herr von Montbel und seine Freunde ——— anlegten. Im Laufe der Berathungen über das Mu⸗ nicipal⸗Gesetz endlich zeigte sich ein kleiner Theil der Kammer in gleichem Maaße abgeneigt gegen Diejenigen, welche die Zu⸗

geständnisse der Regierung billigten, und gegen Diejenigen,

die sie fuͤr unzureichend hielten. Während die Mehrheit der Versammlung, uͤber den Grundsatz selbst einverstanden, nur über die mehr oder minder große Ausdehnung stritt, die dem⸗ selben zu geben sey, nahm jene Parthei an der Discussion so wenig Theil, als ob es sich um die Organisirung des Com munalwesens in China oder Japan gehandelt hätte. Vier⸗ zig Stimmen, worunter die des Herrn von Montbel, maͤch— ten endlich, daß der Entwurf der Regierung scheiterte; die Unvertraͤglichkeit jenes schwachen Theils der Kammer mit der großen Majorität derselben, leuchtete aber bei dieser Ge— legenheit mehr als je in die Augen. Allem noch, daß H

mung unter i zu handeln. wuͤrde nicht * entschuldigen seyn; der Liberalismus messe dem Ministerlum engherzige Absichten bein es sey daher noth— wendig, denselben Lagen zu st Zeit genug gehabt, ihre Feinde 7 en müßten sie

endlich ihre Freunde sammeln un en, und

Die Gazette de France zählt indeß dieses Geruͤcht zu den Tages Lagen. Dagegen zeigt das obgedachte, bisher ausschließlich der Literatur, den Kün⸗ sten und Wissenschaften gewidmete Blatt an, daß es sich vom 1Isten k. M. an auch mit der Politik beschäftigen und von diesem Tage ab täglich erscheinen werde.

Die Redaction der unter dem Titel „Revse de Paris“ erscheinenden interessanten Zeitschrift hat einen Preis von 2000 Fr. für den besten Aufsatz aber die Frage ausgescttt: Belchen Einfluß hat die Repräsentativ⸗Verfassung seit 15 *. auf unsere Literatur und unsere Sitten gehabt?“ Die Aufsätze müssen bis zum 1. März k. J. eingesandt werden.

Es heißt, daß der Vicomte von Saintenac, Deputirter des Departements der Arriege, seine Abdankung bei der Kammer einreichen werde. Er sitzt auf der rechten Seite

Der betannte Advocat, Herr Möerilhen, ist Dieseibst kaum 28 Jahr alt mit Tode abgegangen. ;

8 epartement der Ost⸗ Porenden ist im Anfange d. M. so starker Schnee gefallen, daß eine Abtheilung Franz sischer Truppen, welche von Ment Louis ausmarschirt war, um den Posten in der Cerdazne ab ulssen, einen ganzen Tag brauchte, um einen Weg von 3 1 Stunden zurück julegen; einer 22 war J,. .

Frage, ob die vorgestern gestorbene ; pfige weib⸗ liche Mißaeburt ein oder zwel Herzen habe, wird sich nun , der selben entscheiden. Professot Geoffroy mediei x

Mei des : : sors er Umstand sprechen:

. der Mißgeburt, mit dem

volltemmen Mutter und liebkoste dieselbe; aber ten 4— —* . 2 —— * nem tiefen zer bern . gestorbene Theil acht Stunden lang 2 *

telt, während der andere schen nach 19 Minuten kalt war. leg lum

Wie soll man aber jenes deppelte Empfindung vermögen mit

dieser Einheit des physischen Lebens zu sammenreimen.

zu kämpfen gehabt,

*

ISroßbtitanten und Irland.

London, 21. Nov. In Bath schmeichelt man sich seßt, daß der König, der den Besuch in Windfor aufgegeben dat, im Laufe die ses Winters den erstgenannten Ort durch seine Gegenwart erfreuen werde. g

„Die Beruhigung Irlands,“ heißt es in der Mor— ning Chronicle, „ein Zweck, der bisher vergebens aufgesucht wurde, und dem man während der sieben Jahr⸗ hunderte, da Irland mit Großbritanien in Verbindung steht, auch nicht im geringsten näher gekommen zu sein scheint ; macht jetzt, wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, einen . der ministeriellen Berathungen aus.

unächst sollen, wie es heißt, in den beunruhigten Distrik= ten thaäͤtige und verständige Magistrats,Personen, die Sold ( erhalten, angestellt werden, und zwar will man dazu nur Engländer und Schotten nehmen, die den Partheien und den Vorurtheilen von Irland ganz fern stehen, und denkt man dieser besoldeten Magistratur eine Anzahl von Constab⸗ lern unterzuordnen, die ebenfalls von dem Interesse jeder Parthei gleich weit entfernt seyn sollen.“

Die HH. Lawleß und Shiel, wie auch Lord Killeen und andere der vorzüͤglichsten Beförderer der Emancipation, ; 5 sich gegen Hrn. O Connell's Anti- Unions, Plan er- klaͤrt.

Der Courier, Wechsel zwischen England und Frankreich ist auch in den letzten Tagen wieder sehr bedeutend gewesen; fast kein Tag verging, schreibt man aus Calais, an dem nicht 3 oder 1 Couriere, entweder von London kommend oder dahin gehend, dort gesehen wurden.

Ueber die Ernennung des Fürsten von Polignae zum Präͤsidenten des Minister⸗Rathes äußert sich die Times solgendermaaßen: „Diese Stelle ist seit der Entlassung des . v. Villele nicht wieder besetzt worden, da das letzte

inisterium keinen Chef unter einem solchen Titel hatte. 7 Um der durch die Abwesenhest eines Präsidenten dei den Cabinets Versammlungen zuweilen entstehenden Verlegenheit abzuhelfen, dbernahm gewöhnlich der König oder der Dau— phin den Vorsitz. Herr v. Villle hat mit einigen seiner Collegen von vornehmeren Titeln und Altern Familien lange

er es erreichte, daß Lud 3 telle beförderte. Als er end ü

ihn zu jener hohen é gelangt war, fand er darin eine ergiebige Quelle an Macht, die ihn mehrere Jahre lang in den Stand setzte, seine Col= * legen zu beherrschen und die Verwaltung nach seinem Gefal⸗- len zu leiten. Um jedoch Anderen eben so nützlich zu wer⸗ 2 den, muß die größere Macht, die eine solche Stellung ver⸗ leiht, auch eben so geschickt e . werden, wie es Herr v. Villele verstanden hat. ls Präsident des Minister⸗ Nathes hatte dieser Er⸗Minister zu allen Zeiten Zutritt zum Tönige, und durfte er in die Geschüfte jedes Ministerial⸗- Departements sich einmischen. Da er dabei eine vorttefflihe Geschäfts Uebersicht, eine unermüdliche Thätigkeit und den Ruf einer unerschuͤtterlichen Treue söst die Sache der Benr bonen besaß, so wußte er die Meinung zu schaffen, daß seinne Gegenwart an der Spitze der Geschästt zum Gelingen der⸗ selben unentbehrlich sey. Die Stellung that zwar etwas für den Mann, doch der Mann that noch mehr für seine Stel. lung. Er hätte freilich die Verwaltung nicht so unum⸗ schräönkt leiten können, wäre er nicht Präsident des Mint ster⸗Rathes geworden; doch als Prisldent warde er gan unwirksam gewesen seyn, hätte er nicht dle Eigenschaften ber essen, durch die er eden sich auszeichnete. Färst von : Polignae, auf den der Mantel des Herrn v. Villlie gefallen it, wird einer Dests seiner Gaben dedürfen, um (hn * Grazie zu tragen und sich gleiche Achtung vor elben zu verschaffen. Da nun kein Zweisel mehr objuwalten scheint, daß die gemäßigte Pa

Sieg Über die getragen

allein,

riums einen Sieg davon

von der besondere Freund de⸗ Herrn seiner politischen Verbindung mit demselben