1829 / 335 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

g issensafiliq· Nachrichten.

Rom, im October 1829. ;

Als Fortsetzung des in Nr. 253. der dies säͤhrigen Staats⸗ Zeitung abgedruckten Aufsatzes geben wir folgende Nachrich⸗ den über den Fortgang des unter Protection Seiner Königl.

42 des Kronpeinzen von Preußen in Rom gegründeten

nstituts fur archäologische Correspondenz. . 16. Monats- Bericht vom August d. J. und die . zeitig erschienene Liste der Theilnehmer des Instituts . ö ten hinlängliche Gewähr für die literarischen, e fur 1 pecuntären Mittel dieses Unternehmens. Die erw hnte v

ääästze Liste enthält 6) ordentliche Mitglieder, welche aus

den äanerkanntesten Kunst, und Alterthum Kennern der ge⸗ genwärtigen Zeit bestehen, eilf Ehren ⸗Müih lieder, unter denen

Samm⸗ man die berühmtesten Inhaber und Beförderer von langen antiker Denkmäler findet, und 356 corres .

Müuͤglicder, welche sich als emsige und sergfältige der . klassischen Bodens . ö 294 Gewähr, welche das Zusammenwit ken so zahlreicher . o aucerle eker Kräfte dem̃ literarischen Gedeihen 26 Ins verspricht, ist von einer entsprechenden Sicherung seinet Fonds begleitet, indem außer der Verpflichtung der ordentlichen und Ehten Mitglieder zum Ankauf wenigstens sings Erem plars und außer der freiwilligen Unterzeichnung nicht weniger correspondiren den Mitglieder, die eifrige Theilnagme des be⸗ sendetren Publikums sich in einer Anzahl von 50 Subseriben⸗ ten thätig genug bereugt hat, um dem Institut bereits im ersten Verzeichniß seiner Theilnehmer einen Absatz von 160 Exemplaren (mehr als die Konendeckung erheischte) zu sichern. Ven diefer Gesammtzahl fällt weit Über die Hälfte den Theilnchmern in Italien anheim, ein 66 Theil dieser Letzteren auf die Deutschen in Italien. ie 2 aus / wärtiger Unter zeichnungen, namentlich aus Deutschland und England steht noch zu erwarten; aus Frankreich ist bereits sein dem Erscheinen der Mitglieder Liste eine bedeutende An— zahl angesagt. ĩ

Von den Annalen des Instituts sind in Rom unter der Leitung des Preußischen Minister⸗Residenten Geheimen Legations Raths Bunsen, und des in Preußischen Diensten zu Rom lebenden Professor Gerhard bereits zwei Hefte, 255 Seiten stark, erschienen. Sie enthalten naäͤchst einleitenden Aufsätzen und Kupfer⸗Erklärungen des ** Gerhard, dem die specielle Druckbesorgung anheim fiel, mehrer« Berichte der kundigsten Augenzeugen über die wichtigen Entdeckungen,

welche seit dem Jahre 1823 den Etruskischen Küͤstengegenden

von Corneto und Canino ( Tarquinit und Vulci) die allge⸗ meine Aufmerksamkeit der Alterthums freunde zugewandt ha— ben. Ein emsiger Beobachter der zahlreichen antiken Ueber“ reste seines vaterländischen Bodens, Herr Carlo Avvotta aus Corneto, fand durch das 6 Aufforderung zur Zusam. menstellung der wichtigen Eutdeckungen, die ihm seit fast 50

Jahren in seiner Vaterstadt bekannt geworden, und ohne ihn

Zeit, aberdeckt

oft für verloren zu geben waren. Sein Bericht beginnt mit 4 entdeckte damals das unversehrte Grab⸗= mal Antes Kriegers in voller Rüstung und umgeben mit zahl—⸗ reichem Schmuck. Die Entdeckung erregte hinlangliches Auf⸗ sehen in Rem, um sofort 50 Leute mit Nachgrabungen in jener Gegend zu beschäfttgen; aber die Ausbeute dieler Nach, grabunzgen, wie die Notiz jenes prächtigen Grabmals war dermalen derschollen. Diesen und andern Erwähnungen läßt err Avrtta die ausführliche Deschreibung einer ihm selbst gelungenen ahnlichen Entdeckung folgen, einer Entdeckung, deren Merkwärdigkeit vielleicht der wesentlichste Anlaß ju den reichlidk en Giadungen und Entdeckungen jener ganzen Umgegend gewesen it. Del Führung einer Strgße, welche die weit verbreiteten Grabhügel * E sᷣ ae ü, e Anzeichen eines tiefer gelegenen

Srabes, 28 3 seines Gewoͤlbes sich einen Dre in dafi za e sd alen. Das Grab war un verehrt; auf einem en Lager defsand sich ein ** alter eckt von schwerer Rästung. Das morsche Erz konnte * sr nin widerstehen, vor der es seit Jahr Augen des 83 Bewesen war; unbetastet fiel es vor den canere Minuten zusammen. Die

Oeffnung ward fofort . y t ; weit ie Beobachtung sorg⸗ saleig angestellt; dem eiern, r. r D de bemerkte

man ein anderes, vermathiich d ; riegers, ohne Elett, aber auf einer j e r. ein 8 2 Diadem. Ningsum in dem Geabmal standen Va— 9 E gewöhnliche Gräberschmuck Geiechischer Sitten, den diesen Gegenden Ettuskischer Vevöllerung um so er wiedergefunden hat; außerdem schmuckeiches Erz⸗

th, cheils Gesaße, theils 1 .

Waffen. n Avvotta s Be⸗ esten Notizen diesen Fund; die einfache und schmücklose Weise der Erzählung bürgt für ihre Treue,. Plan und Ansicht des Grabmals wie der aufgesteis ten Gegenstände sind beigefügt. Die Verwahrlosung, mit welcher die gefundenen Gegenstnde von ihren Besitzern zer. stoͤrt und verzettelt wurden, steht in schneidendem 8. at mit der Sorgfalt des Entdeckers. Ein Viertheil des go nen Diadems ging nach England, der Rest ward nach Rom geschickt, und ging unterwegs zu Grunde.

Dieser merkwuͤrdigen Entdeckung folgten häufigere Nach⸗ suchungen in der Umgegend; zunächst die Nachgrabungen des Lord Kinnaird und die des Herrn Vittorio Massi. Eine Ausbeute des letzteren waren die bewundernswurdigen Wand— malereien, deren Entdeckung durch den Eifer des Baron v. Stackelberg und des Hanndverschen Geschäftsttägers Kest= ner sofort benutzt, behütet und durch die Frucht weiterer Aus⸗ grabungen vermehrt wurden. Der Ruf dieser letzteren Ent⸗ deckungen steigerte die allgemeine Aufmerksamkeit auf diese lange vernachlässigten Gegenden; die heimlichen Nachsuchun⸗ gen in der Umgegend von Canino, die gluͤcklichen Ankäufe des Herrn Dorow, endlich die allseitigen Nachgrabungen dortiger Grundbesitzer und namentlich des Prinzen von * nino, sind Thatsachen neuerer archäologischer Entdeckungen, welche einem einzigen Landstrich und einer einzigen ö. Epoche angehbren. Das Institut glaubte sich vor allem verpflichtet, eine Reihe von Berichten uͤber diese Entdeckungen zu veranlassen; in der That folgt dem vorerwähnten Bericht des Hrn. Avvotta uber die Gräber von Tarquinii, ein zweiter des Legations⸗ raths Kestner uͤber die Wandmalereien von Tarquinii und Clusium, und ein dritter uber die Besonderheiten der Gräͤ— ber von Tarquinii und Vulei. Letzterer ist von Herrn Fos⸗ sati abgefaßt, einem seit den Ausgrabungen des Lord Rin— naird bei den meisten in jener Gegend gemachten Versuchen betheiligten und vorzugsweise thaäͤtigen Römer.

Außer diesen vorzuglich wichtigen und fuͤr den Zusam—⸗ menhang der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen des gegenwärtigen Augenblicks besonders lehrreichen Berichten enthalten die bisherigen Bekanntmachungen des Institut zahlreiche Mittheilungen achtbarer Kenner und Freunde des Alterthums uͤber Denkmäler, welche seither unbekannt oder allzu vernachlaͤssigt blieben. Diese Mittheilungen sind in 2

rie⸗

in denen die wissenschaftliche Benutzung der Hülfem e. noch immer großen Schwierigkeiten unterliegt,

r die Denkmäler Griechenlands und für die K nes klassischen Bodens nicht fruchtlos gewesen. Den kl schen Boden der Insel Aegina hat Hr. Major von Scharn borst, der sich längere Zeit dort aufhielt, zugleich mit Nachrichten über die neuesten dort gemachten Entdeckungen und mit einem Plane der Insel erläutert; über Bildwerke Griechischen Uesprungs und Aufenthalts hat der neulich aus Griechenland zurückgekehrte Bildhauer Wolff aus lehrreiche Mech ne, gegeben. Prof. Müller 's Au rungen uͤber den Zusammenhang der einzelnen . Fries des Parthenons gehörigen Platten, Baron Stackeldergeg

Nachrichten uͤber manche andere Griechische Bildwerke, und

Prof. Gerhard's Aufsatz über Griechtsche Grabdenkmäler befördern größtentheils nicht blos das Verständniß dieser Werke, sondern sind auch sammt und sonders mit Nachrich, ten uber seither unbekannte Denkmäler begleitet. Selbst das Inschriften⸗Fach, trotz seinem entfernteren Zusammenhange mit den Denkmälern alter Kunst, ist nicht verabsaumt, son, dern durch jwei größere Aufsaͤtze des Herrn Prof. Böck in Verlin . Griechische Inschriften, so wie durch Mit theilungen Lateinischer von den Herren Orieli und Zan— noni glänzend ausgestattet. Italitus Denkmäler betreffend, a , Manern von Norba und Signia eine , der mancherlei Italischen Denkmäler die ser Bauart; Aufsäͤtze von Feg, Sir Wilttam Gel, Ortoli u. A. in Bezug auf diesen Aufsatz werden verheißen. Von Bildwerken Italien haben mehrere Pompesiantsche Wandmalereien durch Herrn . 2 , die Tabula Iliaca des apito ur rof. elcker, mehrere wichti chische und Siarische Manzen durch *. r und den Cav. Avellino in Neapel Beten eme e ,, Erlauterung gesunden. Von auswärtigen Resien 2 ken des Alterthums verdienen die zahlreichen Reste Nm * DVesestigung in Schwaben eine Erwähnung, welche der Königlich Wartembergische Geschaftsträger am Pad bee Herr Geheime Legationsratb Kölle, durch Crnäg Dres strategischen Zweckes in Zusammenhang seht;? chen dte in Lillebene im füdiichen Frankreich neuerdings ent.