1829 / 349 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

noch eine Ungewißheit uͤbrig lassen. Der Constitutionnel macht bemerklich, daß die Königl. Verordnung keinen Termin anberaume, bis zu welchem die neue Rente nicht eingeloͤst werden duͤrfe. Wir glauben, daß dies eine Lücke, aber keine Auslassung ist; diese Lucke findet sich indeß in dem Gesetze selbst. In der That giebt der Artikel 1. dem Minister die

Befugniß, nach demjenigen Satze und unter denjenigen Be⸗

dingungen zu negociiren, welche die Interessen des Staats Schatzes mit einer Erleichterung der Negociation am besten vereinigen wurden; man findet also darin nicht ausdrücklich die Ermächtigung, eine Garantie zu gewähren, deren Noth⸗ wendigkeit man nicht vorausgesehen hatte, und welche nur durch das Gesetz ausgesprochen werden kann. Dasselbe Blatt bedauert, daß der Zeitpunkt, von welchem der Zinsgenuß der neuen Rente anheben soll, nicht lieber, statt auf den 2. Marz auf den 22. Junt festgesetzt worden sey. Seine Bemerkung mag richtig seyn, in sosern sie die Erleichterung betrifft, die für den Staats Schatz daraus hervorgehen würde, daß die

en, sich nicht alle zu einer und derselben Verfallzein an haͤuften;

sie ist aber nicht richtig hinsichtlich des Nachtheils, der fur die Anleihe daraus entstehen kann, daß der Zins-; genuß um drei Monate verspätet wird. Indem der Zins⸗ genuß vom 22. März des nächsten Jahres beginnt, wer⸗ den diejenigen, denen das Geschäft zugeschlagen worden, am 22. Scht. Zinsenbetrag erhalten; wäre der Genuß auf den 22. Juni angesetzt, so würde der halb⸗ jnhrige Betrag erst am 22. Dee. zahlbar seyn. Diese Be⸗ stimmung kann also die Ziffer der Submijsion um nichts vermindern. Wir haben bisher die auf die Formen und die Bedingungen der Anleihe bezüglichen Bemerkungen geprüft und wollen jetzt einen Blick auf diejenigen werfen, welche die Anleihe selbst angreifen. Man wundert sich daruber, daß der Finanz Minister, der bisher die außerordentlichen Ausga⸗ ben durch Königl. Bons gedeckt hatte, die Anleihe nicht bis

zu der Zeit verschoben habe, wo man sich mit der Tilgung

3 jeden Au rung

gegen die V entstehen konnten, wenn man

und Einlösung der 5procentigen Rente beschäftigen wird. darum, weil der Finanz⸗Minister sich bisher mit

Bons geholfen hat, deren Realisi⸗ enblick verlangt werden kann, mußte er sich

verwahren, welche für den Schatz verlangt hätte, die

man freilich nicht verlangt, aber zu verlangen tigt ist, und welche der Finanz! Minister zu decken verpflichtet ist. Ueberdem ist es wichtig, die durch die Ausgabe dieser Bons entstehende Hülssquelle nicht mit Unbedacht zu benutzen. Sie müssen aufbewahrt werden, um denjenigen Theil der schwebenden Schuld zu bilden, der bereits seine feste Bestimmung hat, und sind nur als Mittel zu gebrau,

chen, um die Einnahme zu allen Zeiten des Jahres mit

den Dedurfuissen ins Gleichgewicht zu setzen. Man fragt sich, warum der Minister, da er doch Zprocentige Renten jn S5 hatte und zu wenigstens 8 negectiren konnte, es fut nothig hielt, einen neuen Fond zu en. Ohne Zweifel hat derselbe, wie ein anderes Blatt bemerkt, geglaubt, daß

es, wenn auch nur als Versuch, nicht obne Nutzen seyn

wuͤrde, dem Publtkum einen neuen Fonds darzubieten, der

sowohl jetzt als künftig Veranlassung zu neuen Combinatio⸗

nen gäbe. Ohne der Entscheidung der wichtigen Frage über

eine verlorene und wiedergefun dene Milliarde vor⸗

greifen zu wollen, scheint es uns, daß der Minister weise

aran gethan habe, die Gelegenheit zu vermeiden, diese Frage erneuert zu sehen, und sich auf eine Operation zu beschrän, ken, deren Ausführung einsach ist, und deren Resultate leicht 1 rechtfertigen seyn werden. Es ist in der That hinläng⸗ lich, wenn man bedenkt, daß die Jprocentige Rente zu 8)

und selbst zu viel weiter vem Part Course entsernt ist,

als die Negociation der gprocenti Rente unfehlbar von Anleihe den J Procenten nachtheilig werde und

2 . entfernt seyn wird. Endlich fürchtet man, daß ch

eint den Minister anzuklagen, daß er die Mittel Lerstume, letztere in den Händen derer, die sie empfingen,

entweder durch Umschreibung oder durch Indemnitäten zu

verbessern.! Die Iprocentigen Renten können aber einer

den der Zprocentigen nicht hinderlich wer⸗ den. Es werden sich immer eint Menge Kapttalisten finden,

die sich mit einem seren Zinse begnügen, um auf eine Vermehrung des 86. zn speculiren. Andere werden ei⸗ nen höheren Zins mit Unanftandbarkeit des Kapitals vor,

liehen. Beide Fonds können sich nie emander in den Weg —— Vielleicht hat man Grund, sich dargzer zu wun— dern, daß bie Regierung, nachdem man ihr den Vorwurf ge—= macht, daß sie allein det Iprocentigen Rente den Tilgunge— Fonds, det sie auf ihten sekigen Standpunkt erhob, habe ju

Gute kommen lassen, gegenwartig * . wird, die Mit / tel zur Einlösung jener Rente zu vernachlässigen. Von den zum Ruͤckkaufe und Tilgung dieser Rente bestimmten Fondse. . —— verwendet worden, und mit⸗ ten Gunst, die sie genießt, nicht mindeste Eintrag geschehen.“ 2 , * „Man hat,“ zußert der Con stitutionnel, das Ge ruͤcht von einer angeblichen Spaltung unter den Eigenthü mern unsers Blattes verbreitet; aus welchem Grunde, wis sen wir nicht. Die Voraussetzung ist aber falsch: die drei aupt, Redactoren, die Geschäftsführer und die gewöhnlichen citarbeiter des Constitutionnel sind immer noch dieselben. Die groͤßte Einigkeit hat stets unter den Literaten geherrscht, die ihre Feder unserm Blatte leihen, und am allerwentagsten wird diese Uebereinstimmung in einem Augenblicke aufboͤren, wo eine gewichtige Zett das Zufammenwirken aller ihrer Krafte erheischt.“

Großbritanien und Irland.

. London, 9g. Dec. Vorgestern war große Cour bei Sr. Masestat im Schlosse von Windsot. Der Herzog ven Clarence und sammtliche Minister waren zugegen? Herr Addington, der zum dies seitigen Gesandten beim Hefe ven Madrid ernannt ist, wurde dem Könige vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten vorgestellt. Es fand hierauf die feierliche Bekleidung des Herzogs von Clarence mit der Würde des ersten Ritters und Groß, Kreuzes des Militairi⸗ schen Bath⸗ Ordens statt; der Herzog von York war zuletzt damit bekleidet gewesen. Herr Stratford Canning ist Civil Großkreuz desselßben Ordens ernannt und ei dieser Gelegenheit ebenfalls damit bekleidet worden. Nachdem dis Audienz beendigt war und Se. Maj. sich entfernt hatten, begab sich der Herzog von Wellington nach Stowe ju einem Besuche beim Herzog von Clarence. . Am ö5ten machte der Herzog von Cumberland einen Be such deim Könige in Windsor. Dem Vernehmen nach wer, ben Sc. Königl. Hebeir nrhst Femilĩe nen Flügel , i ;

neuen Schlosses von Windsor beziehen, sobald Se.

die Residenz im Pavillon gegen die des neuen Sch 3 vertauscht haben werden. stdem aber ist (der . Zeitung zufolge) ein bedeutendes Grundstück im Windser⸗⸗ Park von Sr. Maj. neu angekauft worden und war..

dem Zwecke, um dem Herzoge von Cumberland einen sitz in der Nähe Sr. Maj. einrichten zu lassen.

Im Geheimen Rath ist vorgestern von Sr. Maß. di; Proclamation zur Zusammenberusung des Pat lament. anf . den 1. Febr. F. J unterzeichnet worden. Die gestrige . 54 Zeitung enthält dieselbe und zeigt zugleich an, daß Hert Robert Gordon, unser Botschafter in Konstantinehe!⸗ zum Groß-Kreuz des Bath, Ordens ernannt worden ist. h

Aus Mexiko bestgzen wir Nachrichten (Aber New. die bis zum 190. Oet. reichen, folglich um 11 Tage . ö als die (gestern n direct eingegangenen. (S. I Man ist ungemein erfreut daselbst uber die von den Spaniern . . littene Niederlage. Die Divisien von 500 niet a., aus New-Orleans abgegangen war, um sich ihren Lan. ten in Tampico anzuschlteßen, zog dei der Ankunst die lamentait / Flagge auf und uaterbandelte so mit den als sie von der Capitulation des General Bartada;. richtet wurde, wandte sie segleich die Segel und ke Navang zurück. Alle fruher in Tampics 1 r Spanischen Fahrzeuge sind bereits vor dem 26. Sept. Havana zuruͤckgesegelt.

Das gestern aus Brasilien angekemmene Postsch! Zeitungen aus Rio, Janeiro bis 0. Seyt. mitg. da jedoch die Kammern bekan nicht mehr , sind, so enthalten diese Blärter nichts weiter el * aus Reden, die vor dem Schiusse der Sefsion —— ü den sind, und Notöjen Cder die Vorbereitungen / Empfange der kuͤnftigen Kaiserin getroffen

Unser Consul in Panama Hat unterm 25. Aug. berichtet, daß 2 2 Regierung ein an 14. Au v. J. er lassenes Gesetz, durch das die Einfahr solche 2 lebe elne Zeüe den o pet, mnerrworfen de, verboten worden, wieder aufgehoben habe, und ö daeses Gejegz nicht die von ihm erwartete Wirkung hatte. .

n der City waren gestern und beute seht Caiser edi von einem Rückfalle verbreitet, den X. Con Rußland in seiner Krankheit erlitten babe.

2