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665626, .
. Berlin, Dienſtag den ten Januar
1829.
W 6.
Amttiche Nachrichten. RKKronit des Tages. . . Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
zu Gumbinnen iſt dem Rector und Predigtamts,; Tandidaten Czygan zu Milcken die 2te Predigerſtelle in
Sensburg verliehen; der Pfarrer Krauſe von Preußiſch
Mark iſt vom Patron der Kirche, Niebudszen, zum Pfarrer daſelbſt berufen, und die Vocgtion landesherrlich beſtäͤtigt worden; die Rectorſtelle in Milcken iſt dem Candidaten Schrage verliehen.
zu Köln . an die Stelle des wegen Altersſchwaͤche penſionirten Johann Gottfried Dittges, der bisherige Ka— plan von St. Peter, Auguſtin Müller, zum Huͤlfspfarrer bei der Kirche St. Maria in der Kupfergaſſe in Köln er— nannt worden. ; ;
*
Zeitungs-Nachrichten 36 Ausland.
2. Frankreich Paris, 30. Dec. Im Reſſort des uſtiz⸗Miniſteriums 3 mehrere , ſearr gefunden.
Demmer, Derr von Ricard, und der Kammer-Präſident am
, .
ö upaty, zu Rathen beim
a ſationechofs ernan orben. Di . Stelle diefes h
ſittelſt Vnerordnung vom 2ſt — —
; ; ' om 2ſten d. M.
3 . Klaſſe beim i ee ch . mr ann aſſe beferdert, neun neue Auditoren zweiter Klaſſe die Liſteꝰ . Auditoren erſter und zweiter Klaſſe auf
were uditoren im außerordentlichen Dienſt gebracht
Da=s Departem t Pri * der Ardẽ ents-Wahl⸗Collegium zu Privas (Dept. ö . die Stelle des . Grafen von aignoles Nimes, te e linter des Koͤnigl. Gerichtshofes zu werber, der ö gewählt. Einer ſeiner Mitbe—⸗ der jeſtitiſchen Häelckt Herr von Montureur, daz Organ ausdrückt), hatt? theig wie das Journal des Debats fich
— xn 3 einzige Stimme.
Gegenſtand in folgend hnte Blatt Jußert ſich über dieſen Geiſt erwägt, der 2 Art: „Wenn man den politiſchen 6 k— be ſ . von einem Ende Frankreichs eit, w alle 2 1 die Stimme einer 3 en ſich befinden, die ſich noch auf ußer dieſer u erüchtigten Parthei ſtuͤtzen, leicht rſache des, den Herrn von Montu—
das wir vor Augen haben, war gerichtet wor⸗ on Montureux, als den Candi— . worden, um Nichts 6. ver⸗ egner in den Au szuſtreichen und ſeinen Vorſicht und Singh fte hdr Waͤhler . nur an dem Cirenlare kam fol atte man es fehlen“ laſſen, denn in nen vielleicht ſagen, 1 Stelle vor., Man wird Ih— von Montureur verwirft as gegenwartige Miniſterium Hrn. Miniſter ihn nicht woll t; aber, meine Herren, wenn die Man denke ſich dei no zv ill ihn doch der König.“
— ) ö den Eindruck, den dieſe Stelle auf die Wah-
Wähler des Coſ))
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ſchrei der Congregation haben einſchuͤchtern laſſen, Municipal- Geſetz aufgeben wollen; in dem Cabinet Großſiegelbewahrers ſoll ein neues Complott gegen die Preſſe geſchmiedet, das Wahl⸗Geſetz ſoll zurückgenommen werden,
andern ſind der erſte General-⸗Advocat am Könkgli ; glichen tshofe zu Montpellier und n. der Deputirten /
r der ; . , 3. , . hieſigen Königl. erich ts⸗
itutionnellen Candidaten, Herrn von Caſz⸗
ch jene Art von Abgeſchieden
n 23 giebt es aber noch eine zweite. Ein
ler machen mußte? Welches Vertrauen konnte ihnen da noch ein Name einfloͤßen, dem man durch ſo ſchamloſe Einfluͤſte⸗ rungen Eingang bei ihnen zu verſchaffen ſuchte? Wie konnte man ehrliebenden Franzoſen, durchdrungen von der Recht⸗ lichkeit ihres Königs, von Dankh erfuͤllt fuͤr die aus feinem
freien Willen hervorgegangenen Wohlthaten, wie konnte man
dieſen ungeſtraft von einer abgeſchmackten Neinungs⸗ er⸗ ſchiedenheit zwiſchen dem Fuͤrſten und ſeinen Miniſtern ſpre⸗ chen? Glaubten die Circularmacher vielleicht, ſie würden da⸗ durch, daß ſie die Wuͤrde des Monarchen aufs Spiel ſetzten,
ſich Glauben und Vertrauen verſchaffen? Die Lobhudler des
errn von Montureur mögen uns jetzt ſagen, wem er die ihm zu Theil gewordene eine Stinime zu verdanken hat; wenn Herr vön Villsle nach am Ruder ware, ſo wuͤrden wir uns dieſe Frage wohl allenfalls ſelbſt beantworten können.“
Der Conſtitution nel will heute mit Beſtimmtheit wiſſen, daß die Herrea Ravez, Beugnet und der Cardinal von Iſoard, Erzbiſchof von Auch, die Pairswuͤrde erhalten
haͤtten.
Der Meſſager des Chambres enthalt Folgendes: „Wir muͤſſen es bedauern, daß ein ſo * ti⸗ ves Blatt, wie das Journal du Commerce, eine Maſſe abge— ſchmackter Geruͤchte als eben ſo viel : Seiner Behauptung nach ſoll das Miniſterium auf die ver⸗ faſſungsmaͤßigen Grundſaͤtze verzichten, um ſich dem Abſolu⸗ tismus in die Arme zu werfen; es ſoll ſich durch das Ge⸗ und das te des
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und was dergleichen Fabeln mehr ſind. Wieder und immer wieder entwerfen uns die öffentlichen Blätter ein ſo entſetzliches Bild von der Politik der Regierung, die ſich ihrerſeits immer begnügt,
durch eine Reihefolge von Maaßregeln, die dem Throne und.
den Volks-Freiheiten guͤnſtig ſind, ju antworten. Eine ſolche
Tactik fangt daher nach gerade an, lächerlich zu werden. Soñ
daß auch die aufgekläͤrteſten Männer ſich die Gränzen des Die jetzige Verwal⸗
wahr iſt es aber, d durch Vorurtheile dazu verleiten laſſen, Rechten und Wahren zu uͤberſchreiten.
tung hat, wie wir glauben, bereits hinreichende Beweiſe von
der Redlichkeit ihrer Abſichten gegeben, und nach der letzten, an wichtigen Geſetzen ſo reichen Sitzung, ſollten alle diejeni⸗ gen, die ihr Land wahrhaft lieben, billig mehr Vertrauen zu der bevorſtehenden haben, als ſie täglich bekunden. Es wird. ein Munieipal-Geſetz vorgelegt werden; die Beduͤrfniſſe und Wuͤnſche Frankreichs erheiſchten ein ſolches in gleichem Maaße,
und daſſelbe wird einen der Haupt, Gegenſtände der nächſten
Sitzung ausmachen. Es ware lächerlich, wenn man anneh⸗ men wollte, daß das Miniſterium ſich von den wuͤthenden Einwänden einer gewiſfen Parthei hätte abſchrecken laſſen. Ein Geſetz uͤber das Munieipal-⸗Weſen iſt allerdings eine eben ſo ſchwierige als wichtige Aufgabe; die Controverſe mag ſich derſelben bemaͤchtigen, aber die Regierung muß eine ver— nuͤnftige Discuſſion von den Eingebungen der Leidenſchaft und des böfen Willens zu unterſcheiden wiſſen. Das Journal du Commerce mag daher ganz ruhig ſeyn; das Miniſterium wird es allerdings wagen, ſich mit dem gedachten Geſetze . beſchäftigen. Der Großſiegelbewahrer ſoll, dieſem naͤm⸗ ichen Blatte zufolge, Mißtrauen gegen die Preſſe hegen.
Dieſer Vorwurf gegen den Verfaſſer des Berichts an die
Pairs-Kammer uber den Geſetz Entwurf von 1827 und des Geſetzes wegen Abſchaffung der facultativen Cenſur, widerlegt ſich von ſelbſt. Was ferner ein angebliches Geſetz über die Buchdrucker betrifft, wonach die Cenſur wieder eingefuͤhrt werden wuͤrde, ſo fragen wir zuvorderſt, woraus man ſolches entnehmen und warum man gegen eine Arbeit, die man noch
gar nicht kennt, eine ſo ſchwere Beſchuldigung fuuͤhren will?
Aber man geht noch weiter; das Miniſterium ſoll daſſelbe
rheiten aufnimmt.
preußiſe Staats settung.
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