einem mit
Scharlach⸗Sammt gebunden, und mit den reichſten Vergol—⸗ dungen des Engliſchen Wappens geziert, * er Seiner. Majeſtät des jeßt regierenden Königs. Alle
vorhandenen Werke ſind im vorzuͤglichſten Zuſtande, und 10 gebunden, daß ſie ſelbſt den ſcrupulöſen Sibdin (ber be— kannte Bibliomane) befriedigen wurden. Das einzige Ge— maͤlde in der ganzen Bibliothek iſt das des aͤlteſten Sohnes des Beſitzers, in reicher Hufaren Uniform ſein Pferd hal— tend, von dem bekannten Allan in Edinburgh gemalt, ſo wie die einzige Buͤſte die Shakespeare's iſt, welche in einer klei= nen Niſche über dem Kamine ſteht, und ganz dem Monu— mente in Stratford on Stoon nachgebildet wurde. In der einen Ecke ſieht man eine kleine ſilberne Urne mit Knochen gefuͤllt, die vom Lord Byron aus Griechenland hierherge— ſandt worden; die Aufſchrift iſt: Geſchenkt von George Gor⸗
don, Lord Byron dem Sir Walter Scott. Baronet. Sie enthielt fruͤher den eigenhaͤndigen Brief des berühmten Dich—
ters, der auf unbegreifliche Weiſe vor , verſchwun⸗ den iſt, wahrſchein lich von einem der vielen Beſucher mitge, nommen. Obgleich ein Ueberfluß an ſchönen und beguemen Leſepulten und Armſtuͤhlen e er, ſo überzeugt man ſich doch bald, a Walter Scott hier nicht arbeitet, ſondern in oppelthüren verſchloſſenen einſamen Cabinet, das eigentliche Allerheiligſte dieſes den Wiſſenſchaften geweihten Tempels. Hier in „des en innerſter Höhle“ findet man eben keinen Ueberſtuß von Möbeln, denn à einem einfachen Schreibtiſche und einem ſehr bequemen Lehnſtuhle befindet ſich nichts darin. Der eine Stuhl an der Seite deſſelben beweiſt, daß Scott hier keine Beſuche annimmt; auch ent— ält das Cabinet, außer einigen Andachts-Buͤchern in Folio, keine Buͤcher, ſondern nur zwei Gemaͤlde, das eine ein Por⸗ trait des ungluͤckichen Claverhouſe, ein ſchwermuͤthiger aber intereſſanter Kopf, und das kleine Bild Rob Roy's in gan⸗ zer Figur. Einige Waffen, Feuergewehre und Xe ere ſche Claymores (kurze breite Schwerter mit geflochtenen Koͤrben)
ängen über dein Kamin. Ohne in eine nähere Beſchrei⸗
bung der uͤbrigen Zimmer dieſes intereſſanten Gebäudes ein⸗ zugehen, moͤge nur noch die Bemerkung hier Platz finden, * 6 ein geiſtreicher Beſucher, davon bezaubert, ausrief:
„„Beim Himmel, es iſt ein Roman von Holj und Steinen!“ — s 8 S 4 . . =
Königliche Schauſpiele.
Sonnabend, 10. Jan. Im Schauſpielhanſe: Chriſti= dem Franzoͤſiſchen: La Reine de seize ans, von Th.
Hierauf: Der Secretair und der Koch, Luſtſpiel in 1 uf⸗
zug, nach dem Franzoͤſiſchen von E. Blum. = Sonntag, 11. Jan. Im Schauſpielhauſe: Die Mün— del, Schauſplel in 5 ö ,, von A. W. Iffland. Montag, 12. Jan. Im Opernhauſe, Zum Erſtenmale: Die Stumme von Portict, . Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤſiſchen: La Muette de Eortici. des Scribe, zur beibehaltenen Muſik von Auber, fuͤr die Deutſche Bühne
nen s Liebe und Entfagung, Drama in 2 Abtheilungen, 263 : ell.
2
bearbeitet vom Freiherrn v. Lichtenſtein. Ballets vom Koͤ⸗
2 ö. 2 6 . ⸗ ? 3 2. Preiſe der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des Koͤnigl.
Ranges 1 Rihlr. . Sgr. Ein Platz in den Logen des
zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Parquet-Logen
1 Rthlr. Ein 9
Ein geſperrter
dieſem Tage an, i dungen aber, welche t Vorſtellung nicht berückſichtigt werden konnten, ſind zur zwei— ten überwieſen worden.
Königsſtäbtſches Theater.
Sonnabend, 10. Jan. Zum Erſtenmale- Doctor Jo. hannes Fauſt, der wunderthaͤtige Magus , * Volks-Melodrama in 4 Akten, von Karl von Holtei; Muſit von C. Blum. Die neuen Decorationen ſind von Herrn
Ferd. Gropius.
Sonntag, 11. Jan. Verborgene Liebe. Hierauf: Die
Ochſenmenuet.
Montag, 12. Jan. Vetter Kukuk. Matroſe. ( Dlle. Piſtor, neu engagirtes
latz in den Logen des dritten Ranges 15 Sgr. itz J Rthlr. Ein Platz im Parterre 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. — 5 u dieſer erſten de. der 3 von Portici, ſind im Billet-Verkaufs-⸗Bureau nur noch Bil lets zum Parterre à 20 Sgr., zum dritten Range, à 15 Sgr. und zum Amphitheater, 2 10 Sgr., zu haben. er Billet⸗Verkauf zu dieſer Oper-Vorſtellung nt am Sonnabend, den 10 d. M., fruͤh 9 Uhr, und koͤnnen die, in Folge eingegangener Meldungen notirten Billets, von h Enn, genom]mmen werden; die Mel⸗ e aus
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Amtl. Fonds- und Geld Coms Zettel. (Rreuſo. Coeur)
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Berliner Börse.
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Den 9. Jan. 1829.
Gedruckt bei A. B. Hayn.
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Redaeteur John, Mitredacteur Co ttel.