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ermordet wurde, ließ der Corregidor durch einen offentlichen Anſchlag dem Entdecker des Mörders 500 Fr. verſprechen. Am andern Morgen waren an allen Straßenecken Zertel an— geſchlagen, auf denen für die Ermordung eines Migueliſten 1009 Fr. und fuͤr die des Corregidors ſelbſt 2000 Fr. gebo⸗ ten wurden. Dieſer hat ö 2 Truppen gebeten, die ihm morgen geſchickt werden. Zwei Oberſten und zwölf Of⸗ ſieiere ſind in den letzten beiden Tagen verhaftet worden. Geſtern kamen 41 wegen des Aufſtandes in Elvas verhaftete Ober- und Unterofficiere hier an, und wurden von dem Thore bis zum Gefaͤngniſſe des Fort San,Juliäo von einem Trupp Königl. Freiwilligen begleitet, welche unter dem Aus⸗ rufe: Tod den Malhados! mit Steinen nach ihnen warfen. Morgen werden fünfzehn, ebenfalls wegen des Aufſtandes in Elvas verhaftete Geiſtliche erwartet, unter denen ſich ein Domherr und Neffe des Patriarchen befindet. Die Kriegs- Eorvette „ Lealdad“ und die Brigg „Providencia“, weiche ſchon am ten nach den Gewäſſern von Terceirg un⸗ ter Segel gehen ſollten, um eine Landung der Portugieſiſchen Fluͤchtlinge von Plymouth auf dieſer Inſel ju verhindern, haben wegen widriger Winde den Hafen noch nicht verlaſſen konnen.“ ö ᷣ Das Journal des Dabats ſchreibt eben daher vom 10. 532 „Die Regierung hat, um den Eindruck, welchen die Nachricht von dem Empfange der jungen Königin am Engliſchen Hofe auf das Publikum gemacht hat, zu verwi— ſchen, folgenden Artikel in die heutige Hofzeitung einrücken laſſen:; „„Der Geiſt einer revolutionairen Parthei, welche alle Mittel verſucht hat, um die Unterſtüͤtzung Greßbrita— niens gegen das Königreich Portugal zu erlangen, hat in dem Engliſchen Courier vom 23. December eine falſche und erdichtete Beſchreibung von dem Empfange bekannt ge⸗ macht, den Se. Großbritaniſche Majeſtät der Prinzeſſin von Gran Para hat zu Theil werden laſſen. Nichts iſt lächer⸗ licher und einfaltiger; als glauben machen zu wollen, die Anerkennung eines Souverains durch eine fremde Macht könne bei Gelegenheit eines Früͤhſtuͤckes geſchehen. Die beſte Antwort auf eine ſolche Albernheit iſt, diejenigen, welche ſie ten, auf die Thatſache ſelbſt, und auf die Blatter des Worningn Ehroniele, der Morning ⸗Po ſt und des Morning Journal vom 23. Decbr. zu verwei—⸗ ſen, welche einer detaillirten Beſchreibung jenes Empfan⸗ ges die Bemerkung hinzufuͤgen, daß Se. Grof britaniſche Maj. und der Hof in Interims, Uniform, der Herzog von Wel— lington in einer buͤrgerlichen Kleidung erſchienen ſey, und daß der König ſeinen Gaſt als Tochter des Kaiſers von Braſilien und als Prinzeſſin von Gran-Para empfangen habe. Es waͤre lächerlich und thoͤrigt, zur Widerlegung jenes ſalſchen und albernen Geruͤchts noch ein Wort weiter zu verlieren.““ — In den letzten drei Nächten waren ein Cavallerie⸗Regi⸗ ment von der Linie und die ganze reitende Polizei mit Ver—
ver 2 Einwohner Liſſabons und verabſchiedeter V = der ſend von Liſſabon ha—
ftigt. Au
ftungen ſtatt 3. en. ie Regierun von , halten; die dortigen Einwohner lehnen g gegen die Vehör⸗ den auf, und zeigen ſich geneigt, die Königin Donna Maria zu proklamiren. Auch die Inſel Madeira giebt zu Beſorg⸗ niſſen Anlaß, ſeitdem man dort weiß, daß die Conſtitutton= nellen auf Terceira Verſtärkungen erwarten. Dieſe Nach- richten erklaren die Eile, mit der das Geſchwader im Tajo
ausgeruͤſtet wird.“ — (. Die Quotidienne meldet dagegen in einem Schreiben aus Liſſabon von demſelben Tage: „Die Geſundheit des Königs giebt keinen Grund zur Beſorgniß mehr, und die Ange 2 des Landes nehmen eine günſtige Wendung, welche vie — — der Bewohner der Hauptſtadt beiträgt. an ſpricht von einem Briefe, den eines der ein—⸗ : Mitglieder des Engliſchen Cabinets durch die
des Spaniſchen Hoſes an die Königin
* 3 Mutter geſchrieben habe, und nach deſſen Inhalte unſere
Angelegenheiten, auch ohne eine Vermählung D. Miguels 2 der Tech tet D. — el — ſollen. 38. Nachricht, daß Lord ford vielleicht wieder hierher zu⸗
ruͤcktehren und das Commando der Portugieſiſchen Armee übernehmen werde, hat bei den Royaliſten einen höchſt an⸗ genehmen Eindruck gemacht. Die Liberalen werden ſagen, daß Portugal durch den Lord unter Engliſchen Einſtuß kom. men werde; allein derſelbe iſt ein halber Portugieſe, beſitzt Güter und Wurden im Königreiche, und wird durch ſeim Gegenwart die Handels Verbindungen zwiſchen Portugal und England feſter begründen. — In einer der letzten Nãchte ſind in einer hieſigen Kirche ſämmtliche Effecten und Gefaͤße von Werth entwendet worden. — Der Konig läßt ſich täͤg—
lich, nachdem er mit den Miniſtern gearbeitet, in einem Nollſtuhle im Schloßgarten umherfahren; an drei Konigs⸗ Feſte wohnten Se. Majeſtaͤt der Meſſe in der Schloß⸗ Capelle bei.“ ĩ ; ;
gon i⸗ſeche In ſeln.
Der Oeſterreichiſche Beobachter enthalt folgendes Schreiben aus Korfu vom 3. Januar: „Vorgeſtern wurde hier der Jahrestag der Einfuͤhrung der Verfaſſung dieſer Staaten feierlich begangen. Vormittags war Lever, und Abends Ball und Souper bei dem Lord Ober Commiſſair. Der Vice Admiral Sir Pultenei Malcolm wohnte dieſen , . bei. Dieſer Admiral iſt heute Vormittags am
ord der Aſia, Capitain W. J. Hope Johnſtone, nach Malta abgegangen. Beinahe gleichzeitig ſetzten ſich die drei
Engliſchen, hier vor Anker gelegenen Kriegs-Sloops, „Rif=
leman “, „Musquito“ und „Weazle“, dann der zum Admi— ralſchiff gehörige Kutter „Hinn“ unter Segel. Am lſten d. M. traf das Engliſche Dampfſchiff „Afrikan“, von Ancona in dritthalb Tagen kommend, hier ein, uͤberbrachte Depeſchen aus London (wie verlautet, fuͤr den Herrn Stratford Can⸗ ning), die vor 12 Tagen von da abgefertigt waren. — Aus Navarin erfährt man, daß Oderſt Fabvier, mit mehreren Ingenieuren und Artilleriſten, daſelbſt angekommen war. Man glaubte, daß er zur Organiſation und zum Commando der nenen Griechiſchen Truppen beſtimmt ſey. — Aus Santa Maura wird gemeldet, daß ſich die Griechen vor einigen Ta⸗ 5 der Stadt Voſtizza, am Golf von Ambrakia, bemächtigt
aben; das dortige Caſtell war eng blokirt, und wegen Man⸗ gel an Lebensmitteln auf dem Punkte, ſich zu ergeben.“
Türkei und Griechenland.
Der Hamburger Correſponden Schreiben aus Kon n vom t * e,. außerordentliche Gelegenheit ihm zugegangen, mit: „Der längſt hier erwartete Franzoͤſiſche Agent, Staatsrat Jaubert, iſt endlich hier eingetroffen und hatte gleich nach ſeiner Ankunft eine Unterredung mit dem Reis- Effendi. In Folge derſelben heißt es hier allgemein, der Divan habe deſ⸗ ſen Antraͤge auf s Guͤnſtigſte aufgenommen und ſogleich eine wiederholte Einladung an die Botſchafter von England und Frankreich zur Ruͤckehr nach hieſiger . . ergehen laſſen. Man halt es hier fuͤr ge daß ſie mit Nächſtem hier eintreffen werden.“ — , — Ein Schreiben aus Wien vom 21. Jan. (in der Allgemeinen Zeitung) enthalt in Ueberein immung mit Obigem Folgendes: „Seit geſtern iſt an der Börſe das Ge⸗ rächt allgemein, daß der Divan die nach Konſtantinopel ge4 langten Anträge in Betreff der 3 ation Griechenlands änſtig aufgenommen, und die Dotſchafter Englands und Finn gde Tn zeig en habe, von Poros nach Konſtantinopel urückzukehren. Ob man ag, keine officielle Quelle ange, n kann, ſo erhält ſich die ſes Gerücht, welches an ſich nichts Unwahrſcheinliches hat, auch noch heute, und iſt die Urſache des eingetretenen Steigens aller Staats papiere — Der Oeſtęzreichiſche Beobachter vom 25. Jan. meldet dagegen: „Nachrichten aus Malta vom * Dem? ,,, ö * te, Hr. von Ribeaupierre, Drol. Snnleminot und Hr.. atford⸗ Canning, am 28. ge⸗
dachten Monats, jeder am Dor ; Regierung, vo — ines Kriegsſchiffs ſeiner e eg, ere, * angelsmmen, und, dem Ver⸗
, ,,
drei Botſchafter zu Malta d e, m ſchen Geſandten am dort — 5 . e, 242
kannt. — Auch Lord Cochrane war in Mal . — Die Korfu zeitung , folgendes Schreiben, welches Herr Stratford. Tan ing unterm 14. Dee. von der Rhede von Poros an den Grafen Capo⸗ diſtrias erlaſſen hatte; „Herr Jraf! Rach Beendigung der Arbeiten, welche unſere Ankunft im Aichipelagus vor znglich ver⸗ anlaßt, und deren Gegenſtand wir Ew. Cre in unſerem aus Korfu ie 1. Schreiben näher zu bezeichnen die Chre hatten, . wir, meine Collegen und ich, im Begriff, Poros zu verlaſſen, um uns in unmittelbare Communication mit 2 — Regierungen zu ſetzen. — Das künftige * ſa irn. hängt von der Ausführung der o. thaͤtigen Abſichten ab, welche den Tractat vom 6 anleßt haben, und D der Nachweiſungen, welche Ew r * uns zu liefern befliſſen waren, hoffen wir, hin ** ich der Fragen, die ſich auf die Vollziehung der Artike ſagten Tractats beziehen, alle Notizen e, zu baben, welche am geeignerſten ſeyn durften, unſere Höſe ber die
uli ver⸗
von