voͤlkerung zerſtreut, als das fruchtbare Erdreich ernähren koͤnnte; ſie entbehren einer eigenen Induſtrie, deren Ent⸗ wickelung das Mutterland aus richtig oder falſch verſtande⸗ nem Intereſſe verhindert hat; ſie treiben gerade ſo viel Ackerbau, als zur Ernaͤhrung ihrer Bewohner nöthig iſt, aber nicht genug, um die Erzeugniſſe ihres Bodens aus- fuͤhren zu koͤnnen; ſie haben bis jetzt keinen directen Handel mit anderen Landern getrieben; ſie beſitzen kein anderes Heer, als einige ſpärliche und ſchlechte Milizen, die nie Pulver rochen; ſie koͤnnen keinen Schatz bilden, weil die Bergwerke, ihr hauptſäͤchlichſter Reichthum, ſeit der Trennung vom Mutterlande faſt ganz ungebaut liegen, und weil die Ein⸗ wohner, es ſey nun aus welchem Grunde es wolle, überhaupt nicht zu der Stufe der Civiliſation gelangt ſind, welche ih— nen die Krafte zu einem langen und hartnäckigen Kamp ſe geben koͤnnte. Dagegen beſitzt das Mutterland auf ſeinem ungleich kleineren Flächenraum eine faſt eben ſo ſtarke Bevoͤl⸗ kerung, es hat Ackerbau, Gewerbſleiß und Handel, wenn dieſe auch nicht in fo blühendem Zuſtande ſind, als ſie ſeyn könnten; es beſitzt ein zahlreiches — 28 das noch vor Kurzem ſich mit den tapferſten Soldaten der Welt in den Waffen maaß, und wenn es auch keinen alleinigen und entſchiedenen Sieg uͤber ſie da⸗ von trug, doch gelernt hat, ſie nicht zu fuͤrchten; es beſitzt einen der zwar verarmt iſt, dem aber durch ein gutes r,. wieder aufgeholfen werden kann, und, ſeine wenn ſie auch nicht die gebildetſten des Univer⸗
ſums , . doch auf der Höhe Europaiſcher Cultur. Wir fragen nun, wer wird der Sieger in einem ſo unglei— chen Kampfe ſeyn? Die Colonieen, welche weder durch Be⸗ völkerung, noch durch Ackerbau, noch durch Induſtrie, noch durch Handel, noch durch Heere, noch durch einen Schaß—⸗ noch duͤrch Aufklaͤrung begüͤnſtigt ſind, oder das Mutterland, welches dies Alles, wenn auch nicht in dem Grade, als es ſeyn könnte, beſitzs⸗ Es unterliegt keinem Zweifel, daß jede uüberſeeiſche Beſitzung, die ſich gegen einen der großen Euro, päͤiſchen Mutter⸗Staaten empört, ohne den Beiſtand eines oder mehrerer der mächtigen Cabinette, unterliegen muß. Um e vieles war nicht, im Vergleich zu den Spaniſchen Be⸗ en, der Zuſtand der Engliſch-Amerikaniſchen Colonteen 9 er, als ſie ſich gegen das Mutterland empörten Und dennoch wird — —— in Abrede ſtellen, daß auch dieſe Colonieen von England wieder erobert worden wären, wenn nicht Frankreich aus allen Kräften die Nerd Amerita⸗ niſche Inſurreetion unterſtützt und verhindert hatte, ſeine ganze Macht gegen die Pflanzer zu kehren. Und ge— Ycß warde Spanien ſeincn Zweck erreichen, wenn man dem Madrider Cabinet volle Freiheit ließe, und es ſich ohne Be— ſorgniß vor einem Curopäͤiſchen Kriege ausſchlicßlich mit der Wiedereroberung Suͤd⸗Amerika's beſchäftigen könnte. Man
wird ſagen, Spanien ſey heute nicht ſo mächtig, als Eng⸗ land zur Zeit ſeines Krieges r , . war. * . 13. nicht das, was , als
2 ieſer Paralle ben wir den geſetzt, daß alle chen er die — nſchten, daß ſie einig unter ſich wären, und die letzten Kräfte vereinten, um
die Unabhängigkeit zu erkämpfen. Was will man uns er⸗ wiedern, wenn man, wie wir bewieſen haben, zugeben muß, daß eilf Zwölftheile der Bevölkerung die Trennung vom Mutterlande gar nicht wünſchen? Will man denn noch be= haupten, daß die Inſurgenten bei dieſer Stimmung der Ge⸗ mither der Macht Spaniens widerſtehen konnten, wenn diefes frei über ſeine Krafte ſchalten konnte, und jene ſich ſelbſt uberlaſſen waren?“
Chin a.
(Fortſetzung des in Nr. Il abgebrochenen Artikels.;
Vorzüglich aber ſind es die Ruſſiſchen Verbindungen mit China, welche außerordentlich viel zur vollkommneren Kenntniß dieſes Landes beitragen konnen. Der Weg dazu iſt ſchon durch die Miſſion, welche bereits ſeit einiger Zeit von Seiten Rußlands in Peking unterhalten wird, gebahnt; die Mitglieder dieſer Miſſion verleben einige Jahre in der Hauptſtadt China's, ſie werden ven ihrer Regierung auf die freigebigſte Weiſe unterſtuͤtzt, haben die beſte Zeit und alle Mittel, ſich gruͤndliche Kenntniß der Sprache zu erwerben, und da auch die Chineſiſche Regierung Alles, was ſich nur mit ihrem Syſtem der Behandlung der Fremden überhaupt vereinigen läßt, fuͤr die Miſſton thut, ſo fehlt es ihr nicht an Gelegenhelt, genauere Nachrichten über die innere Lage
und den Zuſtand des Reichs einzuſammeln, die Geſege und werden.
das, was die Regierung wirkt, ihre Art und Weiſe, zu verfahren, und alles dergleichen kennen zu lernen. Und welche erſprieß⸗
*
*
liche Fruͤchte in dieſer Hinſicht man von dieſer Miſſion er⸗ warten kann, wird ohne Weiteres einleuchten, wenn man einen Blick auf die Menge der verſchiedengrtigſten Bucher wirft, welche die Miſſion, die ſich einen Zeitraum von 12 Jahren von 1808 bis 1820 in 2 aufgehalten hatte, aus China nach Rußland brachte. on den wichtigſten derſelben ſind theils ſchon genaue Ueberſetzungen durch die Miſſiongire angefertigt, anderntheils aber noch unter der Feder. Um nur einen kleinen Begriff von den großen Schätzen zu geben, welche auf dieſe Weiſe für die nähere Kenntniß China's ge—
kurz angeführt werden. Fur die Bibliothek in St. Petersburg kaufte die Miſſien i) 2 Le. , e . in 19 Theilen, a zig ehr beruͤhmten ineſiſ Geſchi ſchreibers aus dem 12. Jahrhundert, 1 . Ein Es umfaßt eine Zeit von lange vor der Geburt Chriſti bis zum 10ten Jahrhundert., 2) Eine genaue Beſchreibung des Krieges, welcher von 1751 bis 1759 von dem Manſhtriſch= Chineſiſchen Kaiſer Zanglung gegen die Mongoliſche e g. der Dungaren und gegen das oͤſtliche Turkeſtan oder die kleine 2 der 8 — r. 37) 6 genaue und ausfuͤhr⸗ iche Geſchichte und Darſtellung des Zuſtandes des Beamtenweſens (des Adels), des Militairs und rn , tung der ſtädtiſchen Behörden. Ferner enthält dieſes Werk
eine vollſtändige Rangordnung aller Beamten, und alles da⸗ hin gehörige, dazu noch Lebensbeſchreibungen und Kriegs— thaten der Prinzen von Geblut, der Heerführer und au derer n, welche ihrem Vaterlande durch An
und Tugend wichtige Dienſte geleiſtet — . Lebensbeſchreibungen vieler Frauen und Madchen, die ſi durch Keuſchheit und häusliche Tugenden ausgezeichnet ha— ben, 4) Ein Chineſiſches Wörterbuch nach dem Willen des Kaiſers Kauſſi ausgearbeitet, es zeichnet ſich durch Vollſtän, digkeit und deutliche und genaue Erklaͤrung eines jeden Worts.
Men -dſü, der berüͤhmteſten Philoſophen des alten 8. mit den ausfuͤhrlichen Erklärungen 21 er 223 ſten Grades, nach dem Willen deſſelben Kaiſers Kanſſi und zu ſeiner eigenen Veſchäftigung abgefaßt. dige Chineſiſche Technologie. 7) ,
chichte der Regierung der Manſhuriſchen Dynaſtie. 10) lung der Lehre des Fo bildend. 11) Eine Se rm m, loſophiſcher Urtheile über Metaphyſik, Phyſik und Philoſophie und viele andere. 2 Ueber den Namen dieſes Landes, ſeinen Urſſrung und ſeine Bedeutung ſind die verſchi Ani chien bert ſchen, rigen ungen verbunden ſind, laſſen wenig Hoffnung, daß es . entſcheidenden Reſultat kommen könnte. Das Eine ſteht feſt, daß die Bewohner ſelbſt einen eigentlichen und beſtimmten Namen für ihr Land nicht ba= . ö M iegende. oher e 6 erhalten, daruber ſind . * theſen. 2 ; 33 ſell er aus jenen lteſten Zeiten 34 als hing in viele kleinere Fuͤrſtenthümer (welche den ver chiede⸗ nen Prinzen als Appanagen gegeben waren . unter denen das Gebiet des elteſten — der Miete lag., Nachher, als ſich eine feſte und Monarchie bildete, wurde der Name des Theiles auf das Ganze übertragen, und die nann; ten ſich Dhunho⸗ſhing, das Voll des in der Mirte liegenden Reichs ine andere Erklärung dieſes Namens iſt jeden ſalls einfacher. China liegt in der Mitte zwiſchen dem Meer= und der Wüuſte. Dieſe natürlichen Gränzen, welche ſehr viel mit dazu beigetragen haben, das Land ſo iſolirt zu erhalten, ſind zugleich nun auch die Urſachen geweſen, daß die Chine⸗ 3 r, 2 in mehrfachem Verkehr mit an= rn eichen trate ĩ . n, keinen Punkt der Ver⸗ einzige Reich hielten, dem ſie nun ĩ lichen Lage ſeinen allgemeinen 2264 ö 21 22 jenigen Lander, mit denen ſe ſchon lange in einiger Berührung geſtanden haben, als Tunkin, Japan und Hin, doſtan, ſind in ihren Augen nur von Wildẽn bewohnt, und
1
können daher nicht in die Kathegorie der „Reiche“ geſtellt
r Neben dieſem allgemeinen Namen hat nun jede Dynaſtie, welche den Thron China's beſaß, dem Lande noch einen beſondern
wonnen ſind, ſollen hier nur die ö m. Werke aiſerliche öffentliche
alle Verordnungen in Bezug auf den offentlichen Unterricht,
aus. 53) Blüthenleſen aus den Lehren des Con-fut,ſe und
6 2537 6 n . . R 1 8 rende rte d J en 2 . an 6 a , , gn . e.
J verſchiedene Werke, eine genaue und ausfuhrliche Darſtel⸗
wurde,
ihre Monarchie deshalb för das .
ane em m