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raubt, bereiteten ſie ſich ſammtlich zum Tode, da ihre dur

näßten Kleidungsſtuͤcke an den Leib gefroren waren, und ſie ihren ſichern Tod durch Erſtarrung i unabwendbar hielten. Doch endlich gelang es den beiden Schiffsleuten, nachdem ſie ihre Weſten zerriſſen und davon Schleißen gezupft hatten, ihren ganz durchnäßten Zunder brennend zu machen. Die auf dieſem Grund zerſtreuͤten Reiſer wurden eiligſt zuſam⸗

men geleſen, um dadurch ein Feuer zu erhalten. Gegen Mor—⸗

gen ſtroͤmte eine Schaar Schönauer Einwohner an das Ufer, und gegen 10 Uhr Vormittags wurden ſie gluͤcklich an das rechte Üfer gelandet, nachdem ſie beinahe 18 Stunden in Todesangſt geſchwebt hatten.

Den 2Aſten ward die Leiche des unglücklichen Herbſtreith, . 100 Klafter weit von dem Todesplatze entfernt, aufgefunden.

Portugal. 3 5 .

; Liſſabon, 17. Jan. Die aus 2 Fregatten und 2 Kri il, beſtehende, wie man glaubt zum Kreuzen bei den zoriſchen Inſeln beſtimmte, ga eig ſg⸗ Escadre iſt am 1ſten und THten d. M. ausgelaufen. ;

Die Inſel Terceira iſt bis jetzt noch nicht in Blokade= Zuſtand erklärt worden, man erwartet jedoch, daß dies bei * 3 der Escadre in den dortigen Gewäſſern geſche⸗ hen werde.

Ueber die Annahme oder Ablehnung des von dem Mar— quis v. Croi angebotenen Darlehns iſt geworden. ; ;

Die Regierung hat eine Militair- Commiſſion nieder⸗ geſezt, welche über die in der Verſchwoͤrung vom ten d. . verwickelten erſonen das Urtheil fällen ol! Praͤſident derſelben Cat darquis 8e Sabuhaja.

Die Domherren des Dom Kapitels von Evora, welche zu den erſten Familien der Provinz gehören, ſind am zwei⸗ ten Weihnachts-Feiertage, im Augenblicke, als ſie die Dom— Kirche verließen, ſammtlich arretirt worden, und kürzlich hier angekommen, wo ſie ſogleich in die Gefängniſſe geworfen wurden.

Turkei.

Die Allgemeine Zeitung enthält nachſtehende Cor— reſpondenzen aus Konſtantinepel, welche wir, unter , , die geſtern dem Hamburger Correſpondenten entlehnten Nachrichten von 865 mittheilen:

„Konſtantinopel, g. Jan. Durch außerordentliche

Gelegenheit Die ſeit Abgang der letzten erwartete 1 einer mit Parlamentair⸗Flagge verſehenen .

ſain Depeſchen fuͤr die Hauptſtadt ſle bekannt wurde,

tadt hieß es, Nuß gleich

n . 9. Januar. Schon ſeit längerer ir ſind der Pforte Wil, jur Beilegung der Mißhellig⸗ eiten über die Griechiſchen Angelegenheiten, welche die Bot— ſchafter Englands und Frankreichs fortwährend von hier ent, fernt halten, unter einer Form zugekommen, welche ihnen die Zuſtimmung des Divans zu verſchaffen, und eine Ausgleichung

erbetzuführen allerdings geeignet war. Die Ankunft eines

ranjoͤſiſchen Agenten, welcher durch den Niederländiſchen Ge

andten bei dem Reis-Effendi ß wurde, ſoll endlich die Bahn vollig brechen, und die Ruͤcktehr Engliſcher und Iran ßoſ cher Bevollmächtigten moͤglich machen. Die Pforte hat eine Erklärung der drei Machte erhalten, wodurch Griechenland, aber in ſehr engen Gräͤnzen, unter ihren Schutz geſtellt wird, und die Vortheile der Neutralität genießen ſoll. Der Großherr hat, wie man ſagt, dieſer Erklarung ſeine Zuſtimmung gegeben, und zeigt ſich ſelbſt dem Verlangen nicht abgeneigt, in foͤrmliche Unterhandlungen einzugehen, ſobald dieſe in Konſtantinopel

nichts bekannt

K Von der Sendung eines Bevollmäch— tigten, ſelbſt nach einer Turkiſchen Inſel des Archipels, will er aber nichts wiſſen, und der Neis Effendi hat ſich darüber ſehr peremtoriſch ausgeſprochen. Die Friedensparthei hat deſſen un⸗ geachtet einen wichtigen davon getragen, und man darf nicht zweifeln, daß wenn die Mächte es uͤber ſich gewinnen können, was man nicht unwahrſcheinlich ſindet, Bevollmäch⸗ tigte hierher zu ſchicken, man einen dauerhaften Frieden er— zwecken konnte. Seit einigen Tagen iſt ſogar durch die Ankunft eines Ruſſiſchen Parlamentairs allgemein das Geruͤcht ver⸗ breitet, daß der Kaiſer von Rußland mit der Pforte Friedensun⸗ terhandlungen anzuknüpfen wuͤnſche; er ſoll in dieſer Bezie⸗ hung an den Reis-Effendi haben ſchreiben laſſen. Ob man nun gleich über den Inhalt der Ruſſiſchen Anträge nichts Sicheres weiß, ſo iſt doch kaum zu zweifeln, daß ſie auf , W. n,

der Feindſeligkeiten B h

eit auch e. Du , e, um ſich uͤber die , ſtaͤndigen. er

genſeitigen Kriegs Gefangenen zu ver⸗

zäniſche Geſandte, Freiherr von Huͤbſch, an welchen der Ruſſiſche Parlamentair angewieſen iſt, ſchickt täglich zu wiederholtenmalen ſeinen Dollmetſcher nach dem ſorten Pallaſte, um, wie es ſcheint, uͤber Gegenſtände von her Wichtigkeit zu verhandeln. Seit dieſer * zeigt ſich von Seiten der Pforte weniger Gehaäſſigkeit gegen die Ruſſen; die beſſere Behandlung der Kriegs-Gefangenen, und die Auf⸗ merkſamkeit, welche nan dem . von Huͤbſch bezeigt,

ſelbſt

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ſind ſichere Merkmale, daß die Pforte nicht abgeneigt ſey, zu Friedens Unter andlungen die Hand zu bieten, ſobald ſie die Wahrſcheinlichkeit vor ſich ſieht, einen ehrenvollen Frieden ſchließen zu können. Die Zuſammenkunft Ruſſiſcher und Tuͤrkiſcher Bevollmächtigter an einem zu beſtimmenden Orte wurde keinen Zweiſel 6, laſſen, daß ein zweiter Feldzug unnsthig geworden ſey. Man iſt hier durch alle dieſe Er— cheinungen in eine Art von Freudentaumel verſetzt; der Himmel gebe, daß er nicht durch irgend ein unerwartetes Ereigniß geſtoͤrt werde! Der Sultan ſieht täglich ſeme Mi— niſter, und arbeitet unausgeſe zt. Es ſollen mehrere Neue⸗ rungen in der Adminiſtration, und bei den regulairen Regi⸗ mentern Schulen nach dem Plane eines Deutſchen Officiers eingefüͤhrt werden.“

Die , meldet ferner aus Trie ſt vom 29. Jan.: „Ein Schiffer, der heute von Alexandrien hier ankam, und vor 17 Tagen in dem Hafen von Milo anlegte, fand daſelbſt zwei Franzoͤſiſche Fregatten, von denen er erfuhr, daß die Blokade von Kandia ganzlich aufgehoben

ſey.“ China.

Fortſetzung des in Nr. 38 abgebrochenen Artikels.)

Es ſteht mem Jeden in 2 zu ſchreiben und drucken zn laſſen, was er will, und, inſo fern herr ſcht dort die ö . . r gm. . 2 8 1 8 Deamten Verordnetes, der Verfaſſer 2 ſehr unſchuldigen Epigramms auf ein Tages, Ereigniß, dei welchem der Hof oder die Regierung intereſſirt ſind, wird auf das Härteſte beſtraft; in früherer Zeit fand ſogar in manchen Fallen die Todesſtrafe ſtart. Die afu üuͤberdem, und zwar nur mit geringer Milderung, ö * und Verkäufer, und ſelbſt diejenigen, welche überwieſen wer⸗ den, die bezügliche Schrift noch Jach dem Verbote geleſen zu haben, erleiden einen Theil der Strafe. Ueberhaupt herrſcht in dem Strafrecht, welches in China ausgeübt wird, eine Härte, deren Bewohner bei weitem ungebildeter und roher als die EChineſen ſind, nichts Aehnliches ſindet. Sehr intereſſante Mittheilungen darüber hat TLimkowety gegeben, der ſich an Stt und Stelle öfters in den Stand geſeht ſah, ſchreckende Deiſp ele Tarn in beobachten, und viele Beſtimmungen des Ehin eſiſchen J Hier die⸗ * er en haͤrteſten . 1) Diejenigen, welche einen Ceres m keben des Kaiſers wagen. 2) Diejenigen, welche ſich gegen das Vaterland empöͤren. 3) Der . die zu einem andern Reiche übergehen, wenn man ihrer wieder habhaft wird 4 Mörder des Großvaters und der Großmutter, der Eitern, Gheime, Muhmen und Schweſtern. 5) Einen Höorder derer Menſchen, und noch mehr einen Peiniger. 6 Rauber von Sachen, welche einem Tempel oder der Re terung angehören insbeſondere, wer das Kaiſerliche rener, raubt. 7) Deu jenigen, welcher die Pflichten gegen die Eltern nicht erfullt, wer ſich verheirathet, ohne die geſetzliche Friſt auszutranern, wer bei Lebzeiten der Eltern ch von ihnen trennt, oder bald nach dem Tode derſelben Vergnägen oder Spiele in ſeimem