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Der Graf von Villaflor iſt von London mit Depeſchen

des Marquis Palmella an den Ritter von Barboſa hier an⸗

ekommen, derſelbe . ebenfalls Depeſchen des Kaiſers m Pedro an ſeine Schweſter, die Marquiſe von Louls

mit, welche durch ein am 5. Dec. von Rio-Janeiro abge⸗

gangenes Packetboot nach London gebracht worden ſind.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗-Verhandlungen. Im Oberhauſe bemerkte der Marquis von Salisbury in dem (geſtern erwähnten) Antrag auf die Adreſſe an den König, daß der letzte Theil der Thron⸗Rede von der Art ſey, daß er es noch nicht wage, ſich daruͤber auszuſprechen. Eine voreilige Be⸗ ruͤhrung der Materie könne leicht heftige Discuſſtenen her—

beifſhren; es fey aber zu wänſchen, daß das Haus den frag, lichen, die Wohlfahrt

rlands betreffenden Gegenſtand mit roßer Ruhe in Eriwaͤgung ziehe. In 83 auf die in der chron⸗Rede erwähnten auswaͤrtigen Angelegenheiten bekenne er, daß, wenn ſich auch keine glänzenden Erfolge, die wir uͤber andere Nationen erlangt haben, aufweiſen ließen, doch die weiſen Maaßregeln, welche die Regierung getroffen, ein erfreuliches Reſultat geliefert hatten, indem dieſem Lande dadurch der Frieden erhalten worden und es in Macht und Anſehen die hohe Stufe, welche es unter den Völkern ein⸗ nehme, fortdauernd habe behaupten koͤnnen. Ueber die Räumung Morea's und die fernere Ausfuͤhrung des Trac= tates v. 6. Juli ſprach ſich der Redner ganz im Geiſte der

Thron⸗Rede aus, und fuͤgte den Wunſch hinzu, daß ſich jetzt das 16. Griechenland ſeines großen

amens wuͤrdig zei⸗ e. Die Blokade der Dardanellen, welche eine der riegführenden Mächte für nothwendig befunden, ſey zwar

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ein Gegenſtand, der Ihre Herrlichkeiten einigermaaßen beun,

ruhigen konnte; doch koͤnne man der kriegfuͤhrenden Macht ihr Recht zu einer ſolchen Maaßregel nicht ſtreitig machen, und es ſey zu . daß dem Engliſchen Han, del der gehörige Schutz verliehen ware. 67 Bezug auf Portugal könne er nicht unterlaſſen, ſein Bedauern uber das 2 der gegenwartig dort beſtehenden Regie, rung auszudruͤcken, doch“ (ſagte er) „ſind wir, obwohl durch Traetate feſtgeſetzt iſt, daß wir die Rechte und die Souver ainttat des . Braganza nicht ſchmälern laſſen duͤrfen, doch nicht dazu verpflichtei, den Prinzen, ch jetzt an der Spitze der Regierung jenes Landes befindet, in ſeinem gewaltſamen Verfahren zu unterſtützen.̃ Nachdem darauf der Redner zu den innern Verhaͤltniſſen übergegan⸗ i war, und ſeine Freude uͤber die ſich vermehrenden Ein⸗ üänfte des Landes ausgeſprochen hatte, berührte er nochmals die Irlandiſchen Angelegenheiten und las darauf die Adreſſe v welche im Weſentlichen ein getreuer Wiederhall der on⸗Rede * —— . —— un,

ung der Adreſſe beſonders or, „in Bezug auf 86 J Handel mit den weſtlichen Theilen der Erde, . ß zwiſchen dem Kaiſer von Braſilien und der Ärgentiniſchen Republik von wichtigen Folgen ſeyn durfte; das Bedauern wegen der Unterbrechung der politiſchen und diplomatiſchen Verbindung mit Portugal, dem alten Alliir⸗ ten Englands, werde einigermaaßen dadurch gemildert, daß die Handels verbindungen mit dieſem Lande ſtets mit gutem

Fortgange geblieben ſeyen. Jeder Britiſche Unterthan nehme

z großen Antheil an der Wohlfahrt dieſes nahen Ver⸗ 7 daher es auch von Intereſſe ſey, aus der Thron⸗ Rede zu vernehmen, daß die Miniſter, indem ſie mit dem Haupte des Hauſes Braganza in Unterhandlungen getreten, nicht müͤßige Zuſchauer der in Portugal veruͤbten Frevel ge⸗ blieben ſeyn. „Iſt/! (ſagte er) Hunſere Daz wiſchenkunft auch keine drohende, mit gewaffneter Hand, ſo duͤrfte doch

unſer freundlicher Nath und unſere thaͤtige Unterhand⸗ ung zwiſchen zweien unabhängigen Nationen ju cinem

befriedigenden Sieſultate führen.“ Als der Redner hierauf feine Freude über die in der Thron-Rede berührte Erledigung der katholiſchen Frage ausſprach und dabei mit beſonderer Anerkennung hervorhob, daß dieſe Maaßtegel, in‚ dem ſie in der Eräffuunge Rede ſich kund thut, von dem Monarchen ſelbſt ausgehe, brach das Haus in lauten Beifall aus. Der Reöner druͤckte zuletzt noch die Hoffnung ans, daß ſowohl die Aſſociation, als alle anderen, dem Geiſte der BVritiſchen Verfaſſung zuwider laufenden Vereine ſich von ſelbſt aufloſen werden und beſchioß, als ein Irlander, ſeine Rede mit aufrichtigen Wünſchen für das Wohl ſeines Va— terlandes. Nachdem darauf der Graf von Winche lſea ſich daruber ausgeſprochen hatte, daß eine Aufhebung der den Katholiken auferlegten Beſchraͤnkungen mit der Conſtitution

Je. eſtgeſetzt wird. (Wir werden dieſes Aetenſt ick motgen y 3

33 zur Sprache gekommen wäre, man adigung und Sorgfalt bei deren Erörterung angewendet habe; er vernehme daher mit Bedauern, daß es den Rath gebern Sr. Maj. nothwendig erſchienen, ihnen jene Mäßi⸗ gung und Sorgfalt noch beſonders einzuſchärfen. Er ſey überzeugt, daß er ſeine Pflicht gegen den Konig, den er ver— ehre, und gegen die Geſammtheit verletze, wenn er ſich nicht laut und ernſtlich der eben vorgeſchlagenen Maaßregel wider⸗ ſetze. Er wuͤnſche, ſeine Gefühle durchdrängen das ganze Land, und jedes Individuum konnte ſeine feſte und unerſchii⸗ terliche Meinung vernehmen, nämlich die, daß mit dem Au, genblick, wo den Katholiken Sitz im Parlament und Theil

an der Verwaltung zugeſtanden wuͤrde, die Sonne Großbri⸗

taniens , müſſe (hört l). . der mehr, a . 8 . *r . Frage mit Maͤßigung und Billigkeit behandelt, habe bei dieſer Veran⸗ laſſung geſagt, er hoſſe, das Wort „Duldung“ noch ein⸗ mal völlig aus der Engliſchen Sprache vertilgt zu ſehen, und fernerhin, „daß religioͤſe Meinungen nichts mit Politik zu ſchaffen hätten.“ Waͤre dem ſo, ſo haͤtte der König auch kein Recht auf den Thron dieſes Reiches. Indeſſen Se. Maj. ſa⸗ Fen auf dem Throne, kraft und in Folge beſonderer religisſer Meinungen. Das jetzt regierende Haus ſey aus di run⸗ den auf den Thron berufen worden, ſo daß demnach Neli—= gion und Politik, wenigſtens in dieſem Lande, gar nicht ſo weit auseinander lägen. Sein edler Freund (Marguis von Salisbury) hatte der Anſprüche der Katholiken auf bürger liche Rechte gedacht; wer aber giebt ihnen dieſe Rechte? Iſt es nicht jedem Staate erlaubt, zu beſtimmen, wer oder wer nicht öffentliche Aemter darin bekleiden ſoll? Niemand habe abſtracte Rechte an politiſche Aemter, ſeine Fähigkeit dazu waͤre der offentlichen Stimme und andern Fragen unterwor— fen. Er gaͤbe zu, daß Niemand vom Staats⸗-Dienſte ausge⸗ ſchloſſen werden ſollte, wenn nicht wichtige politiſche Gruͤnde, nach welchen er, durch den Genuß ſeiner Stelle, dem all meinen Intereſſe ſchädlich wird, dazu vorhanden ſind. A dies letztere wäre der Fall bei den Katholiken ner fordere feine Gegner auf, ihn anders zu belehren. Hielte er die Frage nicht für die wichtigſte in Bezug auf den Staat im Allge⸗ meinen, auf den König, auf ſeine Mitbuͤrger und auf die

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o thätigen iehmen. Der ſtand Irlands, fuhr der Lord fort, . zu

deren Hebung man die Aufloͤſung der katholiſchen Aſ—

ſociation vorgeſchlagen habe. Aber wie dieſe bewerk⸗ ſtelligen? wie einen Verband trennen, der bei ſeiner Feſtigkeit allen Verſuchen dazu ſpotten wurde, der das Land niehr,

als der König, und mit Betruͤbniß müſſe er es geſtehen, auch

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des Landes unverträglich ſey, erhob ſich Graf. Eldon und fagte, daß, ſo oſt auch die katholiſche Frage in beiden 8 die grßte

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ſogar das Parlament beherrſche? Eine bloße Parlaments-

Acte wurde hier wahrlich nicht viel Wirkung haben; die Aſſociation ju unterdrücken und unterdrückt muͤſſe ſie werden gäbe es nur ein Mittel, das namlich, daß man Alles, was ihre Leiter unternehmen, ſtreng unter das Geſetz ſtelle; die Aſſociation müſſe, wenn einmal vertilgt, nie wie⸗ 2 86 R e. in 8 ſich an a zu wenden un re aſſung, ſtatt unſerer, ein⸗ uführen. Daraus ſähe man, ihre ide. gingen weit r Emancipation hinaus. Das . möge nur er⸗ wagen, 2 zwiſchen einer Theilnahme an der Conſtitution nd einer Untergrab derſelben eine große Kluſt läge. Nachdem hierauf der Graf Bathurſt dem Lord Eldon ge— antwortet und es beſonders hervorgehoben hatte, daß die Einigkeit im Conſei der Miniſter wie ſie bisher ſelten ſtatt gefunden jetzt nothwendiger als je geworden ſey, und nachdem das Haus auch den Lord Farnham aunge= hört hatte, erhob ſich der Marquis von Ang lefeag und ſagle: er wolle nur auf wenige Augenblicke die Aufmerkſamkeit des auſes in Anſpruch nehmen, um ihm ſowohl, als dem Lande luck zu wünſchen, zu der von Sr. Maſjeſtät gnaͤdigſt er⸗ . Aufforderung an das Haus, die Unter ſuchung jener wichtigen Frage anlangend, von deren Entſcheldung, ſeiner unmaaßgeblichen Meinung nach, die Ruhe, die Sicherheit und das Glůͤck It lands, ja, er möchte ſagen, des ganzen Reiches abhinge (hört . Jene Aufforderung verhindere ihn aber, einen Gegenſtand 8 Sprache zu bringen, der nicht ſowohl ihn, als auch das Publikum anginge er meine ſeine Ver⸗ 2 der Itländiſchen Angelegenheiten, ſeine plötzliche Abberufung und die Beſchuldigungen, die, wie er glaube, . der Verwahrung ſeines Amts gegen ihn erhoben worden ſeyen. Es müſſe zugegeben werden, daß, bei der

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