hohen Pflicht entbinden, ſeinen beſten Rath zu ertheilen und dafür verantwortlich zu ſeyn.“ Keinesweges, ſagte Hr. Peel weiter wolle er hier die Vorwuͤrfe erwiedern, die ihm einige ſeiner geehrten Freunde gemacht haben; er bewundere vielmehr ihre Meinungs-⸗Feſtigkeit und frage ſie nur, ob ſie wohl wuͤnſchen wuͤrden, daß auch ein Miniſter ſeiner Meinung feſt anhaͤngend bleibe, ſobald er einſehe, daß dieſe mit den großen Intereſſen, welche wahrzunehmen er berufen iſt, an länger verträglich ſey? Ob Miniſter, ſo⸗ bald ſie glauben, daß der fernere Widerſtand gegen die Ka—⸗ tholiken aufhoͤren muͤſſe, daß es fuͤr das Land und fuͤr das proteſtantiſche Intereſſe von Nutzen ſey, den Zuſtand Ir⸗ lands in Erwaͤgung zu ziehen, dann nicht auch pflichtmaͤßig den Rath dazu ertheilen müßten? (hört Er behaupte kei= nesweges, daß ihm ein neues Licht über die katholiſche Frage aufgegangen ſey; er hege vielmehr noch dieſelbe Mei⸗ nung daruber, die er fruͤher in dieſem Hauſe ausgeſprochen, er ſehe auch noch die mit dieſer Frage verbundenen Gefah—⸗ ren ein, aber der gegenwartige Drang der Umſtände ſey ſo groß, daß er ſich lieber den Gefahren ausſetzen, als den jetzi⸗ gen Zuſtand des Landes, durch Beibehaltung des bisherigen Syſtems, fortdauern laſſen wolle (Hört ). Noch habe er ſeine eigentliche Meinung, die er fruͤher über die katholiſche Frage gehegt, keinesweges geandert, aber er muͤſſe geſtehen, daß, in ö auf die Lage des Landes, auf die der Le⸗ islatur, auf die Uneinigkeit, die zwiſchen den Miniſtern ge— errſcht habe, ſo wie aüf die, welche ſich ſeit eintgen Jah⸗ ren zwiſchen den beiden großen Zweigen der Legislatur im⸗ mer 2 habe erkennen laſſen, und endlich auch in Ruͤck⸗ ſicht auf die Wirkung, welche jene Uneinigkeiten auf Irland gehabt, es ihm hinreichend begruͤndet erſchienen ſey, von dem angebotenen Auskunftsmittel Gebrauch zu machen. Seit beinahe 25 Jahren ſeyen die Meinungen wegen der katholiſchen Eman ci⸗ pation im Conſeil Sr. Maj. immer getheilt geweſen. „Als (fuhr der Redner fort) Hr. Pitt im J. 180 ſein Amt wieder annahm, se er unſtreitig uͤber dieſe Frage ganz anderer Mei⸗ nung geweſen, als viele ſeiner Collegen, aber mehr aus rich= tigen Grunden, wie aus Princip, ließ er es zu, daß die Titglieder ſeines Cabinets ſich den Anſprüchen der katho— liken ferner widerſetzten. Als im J. 1806 For und Lord Melville ins Miniſterium traten, würde ein gleiches Verſah⸗ ren und eine vollkommene Neutralität in Betreff der 6 liſchen Frage beobachtet; welcher Verhaltungsweiſe man bis jetzt auch immer treu geblieben iſt. Man hat es während vieler Jahre fuͤr thunlich, ja ſogar fur nothwendig gehalten, daß die Verwaltung dieſes Landes, in Bezug auf die katho⸗ liſche Frage, von verſchiedenartigen Principien zuſammen⸗ geſetzt ſeyn muͤſſe. Nennt man die Theilnahme an einem ſolchen Syſteme ein irrthuͤmliches und unrichtiges Ver⸗ le n, ſo muß ich mir freilich dieſen Tadel ebenfalls efallen laſſen; aber es iſt wenigſtens ein Irrthum, deſſen ich ſehr viele große Manner ſchuldig gemacht, und iſt auch ein Theil davon frei geweſen, ſo war es doch nur der klei— nere Theil von denen, die ſeit 25 Jahren das Conſeil des Monarchen WMNiemand kann es mehr be dauern, als . Art im Cabinette immer vorgeherrſcht hat, aber die in Vetreff der katholiſchen Frage hat es faſt unmoglich gemacht, eine einige Ver, waltung zu bilden. Man mußte ſich in bee n was die Zeit mit ſich brachte, und ſo ſehr nachtheilig es auch den Staats- Intereſſen erſcheinen möchte, wurden doch immer neue Verwaltungen mit dieſer Meinungs⸗Verſchiedenheit 3 ſammengeſetzt. Da nun auch das Land ſeit jener Zeit ſich oftmals in einer kritiſchen Lage befand, und in Bezug auf ſeine auswärtigen Angelegenheiten mancher Gefahr ausgeſetzt war, ſo mußte es natuͤrlich kommen, daß man eine Eroͤrterung der Frage von Zeit zu Zeit immer verſchob; wiewohl ſich bei der Verwaltung ſtets Manner befunden haben, die ihre Anſichten und Gefühle, in Betreff der katholiſchen . zu unterdruͤcken bereit waren, um nur ihre lente dem Gemeinwohl des Landes widmen zu dürfen.“ Eine Ausweichung dieſer Art ksnne man indeſſen jetzt nicht mehr gelten laſſen; es gäbe vielmehr gar nichts mehr, was bei der gegenwärtigen Lage des Landes, das Beſtehen einer in ihren Grundſaͤtzen uneinigen Verwaltung ferner nothwen⸗ dig mache (hört ). Zu einer 2 da Jedermann ſeine Ge⸗ ſinnungen entſchieden kund thuͤe, fey es auch dem Lande un- moͤglich, auf demſelben Punkte immer ſtehen zu bleiben und niemals zu einer Entſcheidung zu kommen, niemals in Be- treff jener Frage, ſo wie derer, die damit verbunden ſind, eine offene Meinung von ſich zu geben. Er, als . halte es fuͤr die Sicherheit der proteſtantiſchen Verfaſſung durchaus nothwendig, daß die Regierung ihren bisherigen Grund⸗ ſatz der Neutralitat aufgebe (hort). Beſonders Irland war

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die Theilung in Betreff der katholiſchen Frage immer ſehr nach⸗ theilig; durch das, was vorgegangen, ſey es erwieſen, wie ſchäͤd—⸗ lich dieſe Uneinigkeit auf die? 6 1 geheimen Raths fuͤr Irland immer influirt habe. Die Vice⸗Könige, welche währ rend der letzten 10 Jahre nach jenem Lande geſchickt wor— den, ſind daher von ſehr ungleichen Geſinnungen geweſen; man habe bald einen Lord, Lieutenant geſehen, der den Be⸗ willigungen fuͤr die Katholiken guͤnſtig, und bald wieder einen, der ihnen in hohem Grade unguͤnſtig war; wiederum habe es Irlandiſche Adminiſtrationen gegeben, wo der Lord⸗Lien⸗ tenant und drr erſte Secretair in ihren Meinungen ganz uͤber⸗ einſtimmten, aber doch unter Leitung des Cabinets, wie es hier beſtand, uneins verfahren müßten; oͤfter aber noch waͤren dieſe en Beamten uͤber die weſentlichſten Punkte mit einander im Streite geweſen (hoͤrt). Wenn daher *. gegeben werden muͤſſe, ö die Sachen nicht ſo bleiben nen, wie ſie ſind, und 2 eine Trennung im Tonſeil vermie⸗ den werden muſſe, ſo gebührt es der Legislatur, leidenſchaft⸗ los zu erwaͤgen, was zur Abhuͤlſe gethan werden kann. Zuerſt aber moge ſie unterſuchen, ob wohl ein Miniſter, der den Wunſch hegt, die beſtehende Kirche zu ſchuͤzen, und die Angelegenheiten des Landes erfolgreich zu leiten, jet noch eine Verwaltung, auf den Grundſatz eines fortwährenden Widerſtandes gegen alle katholiſchen Anſpruche, bilden konne? Wenn dann erklaͤrt wuͤrde, daß in einigen beſonde⸗ ren Momenten Gruͤnde vorhanden wären, die Verweige⸗ rung von Zugeſtaͤndniſſen beizubehalten, ſo werde dadurch auch zugegeben, daß ſobald dieſe Grunde nur beſeitigt wor den, man auch die Verwilligung nicht ferner vorenthalten duͤrfe 2 H). Schon in der letzten Parlaments⸗-Seſſion iſt ein Be zu Gunſten der Zugeſtändniſſe, oder mindeſtens zur Erwägung derſelben, von 250 Stimmen dieſes Haufes gutgeheißen worden; dies thut eine große Majorität ſten derſelben dar. Wenn außerdem erwogen wird, daß be— reits frühere Majoritäͤten zu Gunſten dieſes Gegenſtan⸗ des ſich gezeigt haben, ſo erſcheint es allerdings unrathſam, noch langer beim Widerſtande beharren zu wollen, wenn man nicht bedeutende Mißverſtaäͤndniſſe . den beiden der Legislatur erzeugen will. enigſtens haben in den letzten 20 von fuͤnf neuerwählten Parlaments- äuſern, vier zu Gunſten der katholiſchen Frage, ſich er⸗ . i , Periode e. zwiſchen den beiden en eg r eine e tt 22 n 6 der Verwaltun zi war 82 au 34 * ſchaͤfte ſtörend einwirkte, ſondern auch das Meiſte dazu bei⸗ trug, daß die Feindſeligkeiten und der Factionsgeiſt in Ir⸗ land genährt wurden, und daß die Macht der Katholiken zunahm, waͤhrend die der Proteſtanten ſich ſtets ſchwächte (hört, höoͤrt! bei welchem Ausruf ſich beſonders Hr. Hu me bemerklich machte). Alles dies ef en, laßt der Regierung keine Wahl me und beide Parlaments häuſer muͤſſen jetzt den 2 von einer Seite auffaſſen, die zur endlichen Ausgleichung fuͤhrt (lauter Beifall). Auf die, von einem ſeiner geehrten Freunde hier

zu Gun⸗

aufgeworfene Frage, wegen der von den Miniſtern einzu-

bringenden Maaßregel, erkläre er, daß es wie es auch aus der Thron-⸗Rede hervorgehe, zuerſt die Abſicht der Regierung

die Irlandi iati terdruͤcken, die einen /// Lane, ee ies nicht dem Hauſe die Frage,

. man

wegen der zu bewilligenden Zugeſtändniſſe wohl ni le⸗ (hört). Ueber die Art und Weiſe, wie 6 ——

rage eingebracht werden ſoll (ob durch einen Aus ſchuß, der ſogleich durch sine Bill) gab der Miniſter eine ahnlich. Erklärung, wie ſie der Herzog von Wellington im Hbethauſe auf die Frage des Herzegs von Rewcaſtie gegeben. Nah, dem nun Herr Peel noch erklart hatte, daß er ſich fur 8 die geforderten der Maaßregel nicht einlaſſen konne, daß dieſelbe a weges ein bloßes Abkommen mit einer Parthei, oder das Reſultat einer Unterhandlung mit einer auswärtigen Macht ſeyn werde, verſicherte er noch, daß er das⸗ jenige, was bei der Wahl in ber rafſchaft Clare vorgegan gen ſey, ein beklagenswerthes Ereigniß nennen muͤſſe, daß

ben, Löetſengt warz, es ſepen n diefen Ausenbläcke Be, nigſtens noch 2 Grafſchaften in Irland bereit, dem Del.

ſiele von Clare zu folgen. Dies allein, fagte er, wͤrde

ſchon eins Daz wiſchenkunft der Legislatur nothwendig machen. Der Redner fuhrte höerauf noch Mehreres zur Recht ſer⸗

tigung ſeines eigenen Betragens an und las unter Anderm

(nen Brief vor, den er im letzten Monat Auguſt an den . von Bellington uͤber die Schwierigkeit der neuen daaßregel geſchrieben hat. Es heißt darin: „Vel einer po

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