es dient einigermaaßen als Beweis, wie zweifelhaft nech der Ausgang erſcheint, daß noch keine Zeitung ihre Geſinnungen verändert hat; und der Courier und die Morning⸗Poſt, die doch ſonſt ſo leicht gewechſelt haben diesmal feſt an der alten Oppoſition halten, ſo daß die Regierung in dieſem Augenblick kein Journal hat, das als iht Organ betrachtet werden kann. Geſtern Abend ſind in beiden Haͤuſern eine Menge anti- katholiſcher Bittſchriften eingereicht worden; man muß ſich jedoch dabei erinnern, daß dieſe alle ſchon längſt vorbereitet waren, ehe man nech die Abſicht der Re⸗ gierung wußte; denn es iſt ſehr moglich, daß man an man⸗ chen Orten jetzt zu der Betrachtung gelangt iſt: daß wenn Männer, wie der Herzog von Wellington und Peel, zu der Ueberzengung gekommen, es müſ ſe ſo 3. es wohl nicht anders ſeyn koͤnne. O Connell iſt heute hier angekommen, wird aber ſeinen Sitz vor der Hand nicht einnehmen, ob⸗ gleich er nach einem durch die Zeitungen bekannt gemachten Rundſchreiben an die Mitglieder des Ünterhauſes völlig der Meinung zu ſeyn ſcheint, daß er ein Jani ausgemachtes Recht dazu habe. Er ſoll an mehreren Orten in England auf ſeiner Reiſe beſchimpft und beinahe mißhandelt worden ſeyn, was ſehr leicht zu glauben iſt. Ehe er Dublin verließ, lic am vergangenen Donnerſtag, wo man dort ziemlich genau wußte, was fuͤr Maaßregeln die Regierung vorzu⸗ ſchlagen gedächte, wurde auf ſeinen Vorſchlag von dem erein beſchloffen, daß derſelbe in dem Augenblicke als auf⸗ geloͤſt betrachtet werden ſollte, wo der König ein Geſetz zur vollkommenen und unbedingten Emancipation gage, ben haben würde. Dieſen Abend indeſſen wird Hr, Peel ein Geſetz zur geſetzlichen und unbedingten Unterdruͤckung vorſchlagen, auch wird es hoffentlich von den Whigs unter⸗ tzt werden, und von der Art ſeyn, daß es kein todter Huchſtabe bleibt. Wahrſcheinlich wird O Connell hier zu milderen Geſinnungen kommen, und den Rath beherzigen, ben die wahren Freunde der Katholiken dieſen hinſichtlich der Auflöfung ihres Vereins gegeben haben, oder die vorneh⸗

men Katholiken in Irland werden ihren Einfluß, den ſie ſchon längſt hatten ausüben ſollen, in Anwendun bringen und dem Verein von ſelbſt ein Ende machen. Die ſ⸗

ſung der Katholiken zu den politiſchen Rechten muß noth⸗ ; . viele Veränderungen in den allgemeinen Staagts= 2 herbei fahren, daß andere geſebliche Veſtim=

en dabei unerläßlich ſind, ſelbſt wenn das Vorur— theil der Proteſtanten keine er forderte. In der Vewe⸗ gung, welche dieſe Sache verurſacht, werden in dieſem Au— en lick faſt alle andere Angelegenheiten uͤberſehen, doch wurden in beiden Haͤuſern Fragen vorgelegt uber den Zuſtand der Verhandlungen mit dem Kaiſer von Braſilien, und eine Erklaͤ⸗ rung uͤber das in ,. verbreitete Gerücht, daß Ca⸗ pitain Walpole, hlshaber eines unſerer Kriegsſchiffe, einen Schuß auf ein mit Portugieſiſchen Emigranten bela⸗ liſches Fahrzeug gethan, dadurch einen Mann ge— einen anderen verwundet, und das Schiff ver— ü zu a, 21 Miniſter 3 2 . 3. erſten Punkt, wei de, wee ee , , z den an⸗ noch keine Depeſchen vom n W. er⸗ b Hr. Peel zu verſtehen, daß ͤ das Landen der von Portsmo

1 9 . die U indlur deren, weil ſie 8 Doch ga

efehl erhalten,

ren Truppen auf Portugieſiſchem Gebiet zu verhindern, em.

Schritt, welcher zur Behauptung unſerer Neutralität uner⸗ läßlich geweſen, und welchen die Miniſter vollkommen recht⸗ fertigen zu können hoffen. Unter den abgegangenen Schiffen iſt auch eines von den Vereinigten Staaten von Amerika, und man ſagt, der Patron deſſelben ſey entſchloſſen, wenn die Engliſchen Schiffe ihn verhindern ſollten, an Terceira zu landen, ſeine Flagge zu ſtreichen, und ſich für eine Priſe un betrachten; ein Schritt, welcher ernſthafte Folgen haben könnte. ;

London, 11. Febr. Geſtern hat Herr Peel im rla⸗ mente feinen Antrag wegen Unterdrückung des katholiſchen Vereins, und Verhinderung aller Zuſammenkünfte ahnlicher Art eingebracht, und zu dem Ende folgende Maaßregeln vor, i ern,. Die Handhabung des Sefeges foll lidiglich dem

ord Lieutenant zuſtehen, dieſer iſt ermächtigt, falls das Ge⸗ ſetz in Anwendung kommen ſoll, durch zwel Magiſtrats⸗Per⸗ ſonen eine jede Zuſammenkunft zu unterdräcken, und das Volk außzufordern, ſofort auseinander zu gehen. Er iſt fer⸗ ner ermächtigt, jeder Verſammlung oder jedem Vereine die Erhebung und Verwendung von Geldern unter dem Namen von Rente oder einer andern Benennung, zu unterſagen, Auf die Verletzung des Geſetzes ſollen Geldſtrafen geſetzt werden. Die Dauer der Acte iſt auf ein Jahr und das Ende der dann nächſtfolgenden Parlaments⸗Situng beſtimmt.“

k

Dieſer Antrag ward mit einſtimmigem Beifall aufge⸗

genommen, die Bill ſofort eingebracht und verleſen, und die

zweite Verleſung auf nächſten Donnerſtag angeſetzt. Ein Schreiben aus Dub lin vom gten d. beſagt Fol⸗ gendes: „Heute hat ein Ausſchuß des katholiſchen Vereins

den ganzen Tag geſeſſen, und eben jetzt, um 3 Uhr, den Ve⸗

ſchluß gefaßt, ſich auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen. Der Lord⸗ Mayor hat eine große Zuſammenkunft der ö angeſetzt, es heißt aber, daß einige Individuen bemüht ſind, ſie zu hintertreiben. *

Der Courier widerſpricht der Angabe eines anderen Blattes, als wolle Lord Aberdeen, weil er jeder Vergüͤnſti⸗ gung fuͤr die Katholiken abhold ſey, reſigniren. J

Der Gouverneur von Gibraltar hat am 2ſten v. M. durch eine Proclamation die Aufhebung der Blokade von Tanger angezeigt. 3 1

Schweiz.

Bern, 11. Febr. Im großen Rath von Luzern wurde am 29ſten vorigen Monats, die Aufſtellung zweier Inſtanzen in Criminal- Sachen lebhaft beſprochen. Der täg⸗ lich Rath aus 536 Mitgliedern beſtehend war groͤß⸗ theils dagegen, Nach fünfſtuͤndiger Verhandlung wurde der Antrag von 77 Stimmen gegen h zu nochmaliger Berathung an den täglichen Rath zurückgewieſen. Auch diejenigen,

welche für dieſe Einrichtung ſprachen, glaubten, man müſſe

ſie mit Vorſicht und Mäßigung einleiten, jedenfalls verhu⸗ ten, daß dem Volke nicht neue Laſten aufgelegt werden,

Der AppellationsRath von Luzern hat den Schullehrer Wuͤeſt von Ufficon von der Strafe von 1090 Fre in die er wegen ungebuhrlicher Reden gegen den Papſt und die Kir— chen⸗Ordnungen überhaupt, von dem Bezirksgericht in Altis⸗ hofen verfällt worden war, losgeſprochen.

Es iſt jetzt außer Zweifel, daß in Kurzem von Groß— Huäningen nach der Schuſter⸗Inſel, an derſelben Stelle, wo die fruͤhere Schiffbrücke ſtand, eine neue Brücke erbaut werden wird. Der Tractat zwiſchen Frankreich und Vaden über die⸗ ſen Bau ſoll im Monate Nov. v. J. in Paris ſoſſen worden ſeyn. Von der Schuſter-Inſel uber ſezt die neue

Straße, deren Proſile bereits abgeſteckt ſind, ungefahr 600 Fuß von der Baſeler Graͤnze , . * zieht

ſich in einem ſanften Bogen bis zum Ver te der Straßen nach Freiburg und Kandern. nde Juli d. J oll die Straße nach Lörrach beendigt ſeyn. Die ſämmt⸗ lichen Unkoſten dieſes, die Stadt Baſel umgehenden Straßen⸗ Syſtems ſind auf 200, 000 Fl. angeſchlagen.

Italien.

Neapel, 28. Jan. Heute Vorm der Marquis von Nibaupierre durch den r Geſandten Grafen Stackelberg, und die Mar.

dur Gräfin Stackelberg J. J. K. X. M. M. vorgeſtellt. Gleich⸗

zeitig erfolgte die Vorſtellung des Herrn Stratford Canning durch den Engliſchen Geſandten Sir William Hill.

Spanten. . Außer dem 8 der vorgeſtrigen Nummer

zeitung vom 29. Jan. d. NJ. auch noch den zwiſ⸗

rafen Ofalia und dem Grafen . ——— und Großbritaniſchem Bevollmächtigten, unterm 28 v. J. zu London abgeſchloſſenen Traetat, deſſen Artikel * rem weſentlichen Inhalte nach, folgendermaaßen —— ih Urt. 1. S* Katholiſche Majeſtat verpflichtet Sich 21. Srgßbrſtaniſ cen Majeſtät die Summe von Hof hh Pfund Sterl. in baarem Gelde, als den Total · Vetrag der Engliſchen Forderungen, zu zahlen, welche bel der gemiſchter, durch die Convention voin 2. Maͤrz 1823 errichteten Cem miſſion eingereicht und einregiſtrert worden ſind. Art. 2. Se.

Großbritaniſche Majeſtat verpſi 2 . . verpflichtet Sich, in derſelben Form Re Sime von ahh Coo Pfd. Sterl, als . der

Spaniſchen, bei der naͤmlichen C ſ ĩ ĩ en Commiſſion eingereichten For⸗ 3 jahlen. Art. 3. Jeder der . entweder innerhalb Seines Gebietes die Forderun⸗ einem Jahre, vom Ta ſ ſicati D. ge der Auswechſelung der Ratiſicatio⸗ nen dieſes Tractats an gerechnet, die als richtig und

det befundenen Forderungen mit den von dem anderen Theile

empfangenen Summen zu befriedigen, oder mit den Inter⸗ 2 ein anderweitiges Abkommen treffen, Letz⸗ 2 immer deſſelben Zeltraums zufrieden geſtellt werden. 65 . Die Regierung St. Großbritaniſchen Mgjeſtät, de hält die 0,009 Pfd. Sterling, welche ſie laut

5 e

Staats J . mitgeth. zwiſchen und Spanien ab⸗ * 8 Traetate 2 zur Madrider

einer eigenen Unterthanen unterſuchen laſſen, um binnen

tikel?