Bucht zuſegelte; ſogleich wur de ein bewaffnetes Boot gegen ihn abgeſchickt; die Seeräuber, A5 an der Zahl, ber eteten ſich zum Widerſtande, und verwundeten den Lienten ant und vier ſeiner Leute; dennõh wurden 5 von den Pire ten gefan⸗ gen, und unter ihnen der durch einen Bajonett-Stich ver⸗ wundete Capitain. = Daſſelbe Blatt enthaͤlt folgendes Schreiben aus Alexan⸗ drien vom 24. Dec.: 1 „Der hieſige Handel liegt noch immer ſtill, weil in dem Getreide⸗Geſchaft, dem Hauptzweige deſſelben, keine Regſam⸗ keit eingetreten iſt. Der hohe Preis des Getreides verhin- dert jede Unter nehmung, und die neueſten Berichte aus dem Archipel von der Wegnahme mehrerer Schiffe durch Griechi⸗ ſche Piraten haben die Muthloſigkeit auf's Höchſte geſteigert. Weder der Handel noch die Finanzen Aegyptens ſind dadurch
gefoͤrdert worden, daß es aufgehört hat, an den Angelegenhei⸗
ten im Orient Theil zu nehmen, und alle Hoffnungen ſehen ſich in dieſer Hinſicht getäuſcht. Dieſer Zuſtand wird ſo lange dauern, als Griechiſche Piraten die Schifffahrt in den hieſigen Gewaͤſſern unſicher machen. Doch iſt auch die innere Verwaltung Aegyptens an dieſem Stillſtande ſchuld; der Handel leidet durch das Monopol, welches nicht einmal der Regierung Gewinn bringt. Die Herabſetzung der Getreide-Preiſe, welche zur Belebung des Handels dringend noͤthig ware, eſchieht nicht; ungeheure Vorräͤthe von Erzeugniſſen aller ͤkrt liegen in den Magazinen aufgehäuft, und es hat noch nicht den Anſchein, als ob die Rathgeber des Vice⸗-Koͤnigs ſo bald darin willigen wurden, jene Vorräthe durch ange⸗ meſſene Preiſe in Umſatz zu bringen. Bei freiem Handel wurde man weder dieſes Stocken und dieſe Muthloſigkeit inmitten des größten Ueberfluſſes ſehen, noch würden die Hülfsquellen des Staats verſiegen. Die Regierung wird aber am Ende verkaufen muäͤſſen, wenn die Vorräthe ſich nicht noch mehr anhaͤufen ſollen. Die Bohnen- und Getreide⸗ Erndte iſt nahe, und bei dem guͤnſtig erfolgten Uebertreten des Nils darf man erwarten, daß ſie eben ſo reich ſeyn werde, wie die früheren. Der militairiſche Geiſt wird taäͤg⸗ lich maͤchtiger. In Kairo und der Umgegend werden jetzt mehrere Regimenter reitender Jager und Uhlanen gebildet. Man hat dabei die Uniform der Franzoͤſiſchen Huſaren zum Muſter genommen, und auch die Sättel und Zäume der ferde werden dieſelben ſeyn. Der Viece⸗-König und ſein ohn wollen der Militair⸗Organiſation einen neuen Schwung geben und die Armee verſtaͤrken. Ibrahim Paſcha wird, wie man ſagt, bald einen Feldzug gegen die Wechabiten unter— nehmen. Zu den zahlreichen Erzeugniſſen Aegyptens wird in Zukunft auch der Krapp gehoren; ungefahr 8090 Centner ſind bereits davon geerndtet worden, und ſtehen zum Verkauf. Im Hafen liegen nur die beiden Franzoͤſiſchen Fregatten „CTirce“ und „Bellona“, letztere geht morgen nach Toulon ab, um dort ihre Ausbeſſerung zu vollenden. Der philan⸗ tropiſche Auftrag, in weichem die Herren von Saint Leger und Gros hier waren, gab ju folgendem Vorfall Anlaß. Vier Griechen, die ihrer vollen Freiheit genoſſen, und ſie nie 6 hatten, ſpeculirten auf die Philantropie der Fran— p chen Regierung. Sie verſtändigten . mit einigen Tur⸗ ken und dieſe verkauften ſie als ihre Sklaven an die beiden Befreier: die Kaufſumme theilten ſie dann unter ſich. Der Betrug ward bald entdeckt und erregte den Unwillen der Abgeordneten, welche durch die noͤthigen Maaßregeln einer zweiten Speculation der Art vorbeugten.“
Zuſtand der Angelegenheiten im 2ſten.
Unter dieſer Ueberſchrift gebt die Londoner Morning Chroniele einen, als Correſpondenz⸗ Artikel bezeichne⸗ ten Aufſatz, aus welchem wir Nachſtehendes mitthei⸗ len: „Bei der dermaligen Lage des Krieges zwiſchen Rußland und der Tuͤrkei“ (heißt es im Eingange), „„die von dem, was man allgemein im Voraus annahm, ſehr abwei—⸗ chend iſt, wird es nicht unvortheilhaft ſeyn, eine gemäßigte Anſicht der muthmaßlichen Folgen einer Fortdauer des Kampfes, ſowohl in Bejug auf die Kriegfüͤhrenden ſelbſt, als auf die übrigen Nationen aufzuſteſlen. Es iſt außer allem Zweifel, daß bei Eröffnung des Feldzuges viele Per ſo= nen in England die irrigſten Berechnungen der Angriffs⸗ Macht Rußlands aufſtellten, und daß hauptfächlich in Folge dieſer Meinung der Wunſch entſtanden iſt, das Turkiſche Unweſen, ſelbſt auf Koſten unſeres Lewanriſchen Handels, und den allgemeinen Gefuͤhlen der Menſa lichkeit zum Troß, aufrecht zu erhalten.“ — Der Verfaſſ er ſpricht dem— nächſt, mit beſonderer Hinſicht auf eine Flugſchrift des Oberſten Evans: „Ueber die Pläne Rußrands“ von den uͤbertriebenen Erwartungen und Beſorgnäſſen, die manche Perſonen in England, hinſichtlich des Erſolgs des
dürften, als die übrigen Europäiſchen M
weiſe aber konnten
RNuſſiſchen Feldzugs gegen die Tuͤrken ehegt hätten und bemerkt, daß Rußland, vermöge ere, ., . Verhaͤltniſſe, zwar eine großere Stärke im Vertheidigungs als im Angriſſs- Krieg habe, daß jedoch nichtsdeſtoweniger die Tuͤrken den Kampf mit Rußland nicht auf die Dauer auszuhalten vermöchten, indem ſie offenbar außer Stande ſeyen, gleichzeitig ihre Europaͤiſchen und ihre Aſiatiſchen Be⸗ ſitzungen zu vertheidigen. — Nachdem der Verfaſſer ſodann, mit einem Ruͤckblick in die Geſchichte, erwaͤhnt hat, daß ſeit dem Kriege vom Jahre 1768, der mit dem Frieden von Kutſchuck-Kainardgi endete, bis zum Traetat von Buchareſt im Jahre 1812, die Tuͤrken ſtets genoͤthigt geweſen ſind, den Frieden durch Gebiets-Abtretungen zu erkanfen, erörtert er, daß beſonders von Aſien her den Tuͤrken Gefahr drohe, und ſie einem Verluſt von der Seite um ſo e 8 angeſehꝛ n . dächte, die ein In⸗ tereſſe an der Aufrechthaltung der Turkiſchen Macht in Tu⸗— ropa haben möchten, eine Schmaͤlerung des Ottomaniſchen Gebiets in jenem Welttheile ziemlich ruhig anfehen und un beachtet laſſen würden. Beſonders zieht der Verfaſſer dabei die Verhältniſſe Perſiens zu der Pforte in Be— tracht. „Es iſt unmöglich“ (ſagt er), „„zu beſtimmen, welchen Antheil die Tuͤrken an dem letzten . Perſien und Rußland gehabt haben; in ihrem Manifeſt klagt die letztere Macht die Pforte an, daß ſie ſich bemuͤht habe, den Schach, trotz der von ihm eingegangenen Friedens-Bedin⸗ gungen, zur Erneuerung der Feindſeligkeiten zu bewegen, und ſehr wahrſcheinlich iſt es, daß dieſer Fall ſtart gefunden hat. Die Pforte mußte wohl vorausſetzen, daß fruͤher oder ſpäͤter eine Dazwiſchenkunft Rußlands, zu Gunſten der Griechen, eintreten, oder wenigſtens die Unabhängigkeit Morea's bal— dig anerkannt werden, und ſie ſich zum Kampf aufgefordert finden würde; eine Erneuerung des Krieges zwiſchen Perſien und Rußland wurde fuͤr den Sultan von großem . geweſen ſeyn, weil dadurch die gegen ſeine Aſiatiſchen Pro— vinzen gerichtete Armee auf andere Weiſe beſchäftigt worden wäre. Die vorgeſchlagene Vereinigung beiderſeitiger Krafte gegen den gemeinſchaftlichen Feind kam zu ſpaͤt — Die Er⸗ eigniſſe des Krieges hatten die zweite Hauptſtadt Perſiens in Ruſſiſchen Beſitz gebracht, und es war die Energie der Vaterlandsliebe oder der Verzweiflung noͤthig, um den unglücklichen Kampf fortzuſetzen. Zur letzteren fand der. Schach keinen Bewegungsgrund, da er Teheran und ſeine angehaäͤuften Schätze retten konnte, und eben ſo wenig fand ſowohl er, als Abbas Mirza, unter den beſtehenden Verhaͤltniſſen, in der erſteren eine Veranlaſſung zur ſez⸗ zung der Feindſeligkeiten. Im Gegentheil haben dieſelben, aller Wahrſcheinlichkeit nach, in der Niederlage der Tuͤrken Entſchuldigung und Troſt fur ihre eigenen Unfälle gefunden, und vielleicht hätte Rußland unter gewiſſen Bedingungen ſich ſogar der Mitwirkung 1. verſichern können. Bon jeher war es der Wunſch der Beherrſcher Perſiens, das Tuͤr⸗ kiſche Kurdiſtan und die am Tigris, von Bagdad bis zum Meere liegende Provinz, zu beſitzen, und die Eroberung der⸗ ſelben war auch wirklich ſchon ihrer Ausfuhrung nahe. In einem ſolchen Zuwachs an Gebiet wurde der Schach hin⸗ länglichen Erſatz für den Verluſt des Araxes finden, und ſo roß iſt die Antipathie des nationalen ſtes zwiſchen erſe d Tuͤrken, . die allgemeinen Intereſſtn des ahomedanismus nicht ichend ſeyn würden, die Perſer abzuhalten, zur Schwaͤchung des Sultans beizutragen. Be⸗ merkenswerth iſt es, daß obgleich Rußland ſeit den letzten 20 Jahren der immerwährende Gegenſtand der Furcht und Eiferſucht des Sultans ſowohl, als des e,. . iſt, doch nie von einem Bündniſſe zwiſchen Veiden diet Nebe war, wenn auch nur in Beziehung auf gegenſeitige Verthei⸗ digung; eine ſolche Gleichgültigkeit gegen ihre höchtten und augenſcheinlichſten Intereſſen kann nur durch Animoſitãt in religiöſer Hinſicht und durch eine, dem haib,barbariſchen . beider Nationen angemeſſene politiſche Kurzſichtig eit grklärt werden. Wenn dieſe Anſicht richtig iſt, ſo wird der Verluſt Armeniens eine wahrſcheinliche Folge der Fort⸗ ſetzung des Krieges von Seiten des Sultans ſeyn; moͤglicher⸗ auch die am Tigris belegenen Provinzen verloren gehen. Nach einem ſolchen Länderverluſt möchte ein Marſch nach Konſtantinopel, von Oſten her, nichts weni- ger als unausfuͤhrbar ſeyn; es finden ſich auf dieſer Strecke große Städte, wie Jokat, Amaria, Bolt, die wenig Wider⸗ ſtand leiſten koͤnnen, aber einer feindlichen Armee bedeutende Huͤlfs quellen darbieten würden, und da es nicht ſehr ſchwier g wer⸗ den kann, eine Verbindung mit dem Schwarzen Meere zu erdffnen, wo Rußland alle Mittel beſitzt, um ſich mit friſchen Trup⸗ pen und Lebensmitteln zu verſehen, ſo wärde der Krieg viel⸗ leicht eine andere Richtung nehmen, aber gewiß nicht min⸗
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