letzten Unterhandlungen uͤber Amerika's nordoͤſtliche Gräͤn⸗ . war von Seiten der Vereinigten Staaten der Vor— chlag gemacht worden, daß der à9ſte Grad nördlicher Breite von den Rocky Mountains an, bis zum ſtillen Ocean, thei⸗ len ſolle; der, ſuͤdlich von jeder Linie belegene Landſtrich ſollte den Vereinigten Staaten verbleiben. In dieſe Vorſchlaäͤge ging England indeſſen nicht ein, ſondern wollte, daß der A9ſte Breitegrad die Graäͤnzlinie ſeyn ſollte, und zwar von den 2 an weſtwaͤrts, bis dahin, wo ſie den aäußer⸗ ſten noͤrd⸗öſtlichen Arm des Oregon durchſchneiden; von dort an ſollte ſie bis zum Ocean dem Laufe dieſes Stromes ſol⸗ gen, und die Schiffarth auf ſelbigem beiden Nationen frei ſtehen. Eine im Jahr 1818 zwiſchen den Vereinigten Staa— ten und Großbritanien abgeſchloſſene Uebereinkunft hat der egenwaͤrtigen Beſitznahme des Oregon eine neue Schwierig⸗ eit in den Weg geſtellt. Es ward nämlich in ſelbiger feſt⸗ geſetzt, daß alles um den Oregon liegende Land mit ſeinen
2 und Gewaäſſern den Schiffen und Bürgern beider Staaten offen ſtehen ſolle.
Dieſe Uebereinkunft lief im letz⸗ ten Oetober zu Ende, ward aber durch eine neue Ueberein, kunft wieder in Kraft geſetzt, in welcher es jedem von beiden Theilen frei geſtellt wird, ſich von ihr mit einer vorherge⸗ angenen 12monatlichen Auftündigung loszuſagen. Es f ſich mithin, ob die vorgeſchlagene Beſinahme, ohne y Aufkuͤndigung, nicht eine Verletzung der Uebereinkunft feyn würde? ja, es unterliegt keinem Zweifel, daß ſolches der Fall ſeyn werde. Man wendet indeſſen dagegen ein, daß, da Großbritanien bereits gegen die r⸗ einkunft gehandelt hatte, die Vereinigten Staaten auch nicht 23 e gebunden wären. England ſoll nämlich auf dem in ehenden Landſtriche Forts haben; auch iſt im Jahre 1821 im Parlament wi ne Acte . gangen, der zufolge Englands buͤrgerli echts pflege ſich uͤber die ganze Landſtrecke ausdehnt. Dieſer Aete Eee kann jeder Buͤrger Amerika's dort . und nach Ober⸗-Canada vor Gericht gebracht werden. Andererſeits giebt dieſer Gegenſtand Gelegenheit zu wichtigen Betrachtungen. Der beſtrit tene Landſtrich iſt von außerordentlichem Werth, von großer Aus— dehnung, 6. er von einem fur dieſe Regionen ich mildem Clima, und bietet die zu berechnenden Handels⸗Vortheilen dar. Von der Mündung des Oregon aus kann man in 2 Monaten nach Chili und den Oſtindiſchen Gewäſſern und in 30 Tagen nach 8 Chili und den Sandwich-Inſeln ſegeln. — In den ongreß⸗Verhandlungen entwickelte ſich viel Talent und Eifer zu Gunſten der Bill, indeſſen trugen die Grunde und Ein— wendungen ihrer Gegner demungeachtet den Sieg davon; die Bill ward nämlich mit einer Majorität von 9 gegen 75 gg, wen, gert e bähs beldhende Saangeſſch Rohl e in New⸗NYork ſeit nde Franzoͤſi o thaͤtig , deren Zweck es iſt, den dortigen . eftigen Franzoſen und Schweizern beizuſtehen, hatte vor eini⸗ zen ihre jährliche Sitzung. Die Einnahme im vorigen hre hatte 1s Dollars und die Ausgabe 1216 Dollars be= agen. Die Beitrage kommen durch UÜnterzeichnungen zu— ſammen. ; * ? In Bolivar, Staat Tenneſſee, iſt eine n ſchrift erſchienen, die im Geiſte der neuen Ver wait irt wird. . 9 Red. Jacket (rothe Jacke), ein bekannter Indianiſcher äuptling, befindet ſich gegenwärtig in Albany, um dort im thenaͤum oͤffentliche Reden, oder, nach dem beliebten Mode⸗ Ausdruck, Vorleſungen zu halten. Woruͤber er ſprechen wird, weiß man bis jetzt noch nicht; doch glaubt man, daß es an Zuhörern nicht fehlen werde, indem Red⸗ Jacket als einer der erſten Redner ſeines Stammes beruͤhmt iſt.
Mexiko.
Ueber die Meinung derjenigen Perſonen, die dem Geſandten der Vereinigten Staaten, Herrn Poinſett einen 2 2 an der letzten Revolution in Mexico
ben (S. Nr. 61 der Staats, Zeitun ), bemerkt eine
en⸗ redi⸗
uſchte 3 ingtoner Zeitung, daß man es n Poinſett ſchuldig
ey, ihn nicht ungehört zu ver oher Charakter und ſeine bekannte . 7 y Grundſaͤtze buͤrgerlicher Freiheit müßten jeden anken zu⸗ ruckweiſen, als ob er zu einer von ſo gewalt famen Maaßregeln begleiteten Revolution hätte die Hände bieten können? ünd wie wollte man überdem (frägt jenes Blast) ein ſolches Ver⸗ mit ſeinem Charakter als Repräſtntant einer fried⸗ ichen Republik in Uebereinſtimmung bringen? — Wir ſind überzeugt (heißt es am Schluß), daß dem, gegen Herrn 4 verbreiteten Geruͤcht ein Irrehum zum Giunde iegt, den die Zeit aufklaͤren wird.
iu
= Braſilie n.
Das Diario Fluminenſe vom 5. Nov. v. J. ent⸗ hält ein Kaiſerliches Decret, wonach die Abgaben von der ÜüUmladung und Wieder Ausfuhr fremder Waaren, ſie mogen auf fremden oder einheimiſchen Schiffen eingefuͤhrt ſeyn, auf 2 pCt. herabgeſetzt werden, und in dieſer Hinſicht die Beſtimmung vom 25. Mai 1812 aufgehoben wird.
Halti.
Das Journal du Commerce giebt folgendes Schrei⸗ ben aus Les Cayes, vom 4. Jan.: „Eine von der Regie⸗ rung vor Kurzem getroffene Maaßregel hat einen Stillſtand in den kaufmänniſchen Geſchäften zur unmittelbaren Folge gehabt. Das General ⸗S t von Port- au,-Prince hat mittels einer Verfügung die ſogenannten Schlangen-Centi⸗ men, welche vier Fünftheile des eirculirenden baaren Geldes ausmachen, für ungültig und außer Umlauf erklärt. Die Regierung hat dabei den lobenswerthen Zweck, der ſtets zu⸗ nehinenden Einfuhr der falſchen Münze Einhalt zu thun; man hat aber verſaͤumt, Vorkehrung ju treffen, um dieſe Maaßregel unſchädlich zu machen. Jener Verordnung zu— folge mußten alle Inhaber von Schlangen. Cent ich innerhalb zwanzig Tagen bei dem Schatz meiſter 2 um die alte Münze gegen neue auszuwechſeln. Die Kaſſen waren aber leer und ſtatt des m Geldes wurden Schatzkammerſcheine ausgegeben, welche gar keinen Credit haben. Dieſer uͤble Zuſtand wird aber hoffentlich nicht lange dauern, da die Regierung in Eile neue Manzen ae. läßt, um die Scheine einzulbſen. — Man hofft allgemein auf den glücklichen Ausgang der Sendung des Herrn St.
Macary; wenn aber Frankreich nicht gänzlich auf die Vor.
theile verzichtet, zu deren Leiſtung wir uns beim ,,, . verpflichtet ne 4 kein gůuͤnſtiger * fuͤr unſere Reynblik er furchtſame und ſchwankende Gang der Negierung iſt nicht geeignet, Vertrauen einzufloßen; noch nie ſind iſt Staate die Geſetze und Reglements ſo ſchnell auf gefolgt. Kaum iſt eine Maaßregel getroffen, als auch ſchon eine andere von eben ſo unſicherem Erfolge an ihre Stelle
tritt, und dennoch haben dieſe Veränderungen ihre Quelle
in den trefflichen Abſichten des , der lligen
iſt, in eine Maaßregel zu wi wenn / er in eff 4e gen von ihr hofft.“
China.
(Fortſetzung des in Nr. 614 abgebrochenen Artikels.) ben ſo, wie das Heer, befindet ſich die andre ſtütze des Staats, ſein Verwaltungs- und Beamten Weſen, in einem Zuſtande, welcher im Ganzen ſowohl, wie in den einzelnen Theilen, dem unterrichteten Beobachter Mängel und Schwächen aller Art darbietet. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß der äußere Organismus der Verwaltung des großen Chineſſ⸗ ſchen Reichs auf eine Weiſe eingerichtet iſt, welche der Mög⸗ lichkeit nach das Gedeihen und Erblühen der Wohlfahrt des Ganzen, ſowohl wie des Einzelnen verſpricht, indem die Dienſte eines jeden, ſeinen Vn, und dörigen Ver⸗ 1 . fuͤr das Ganze in der Perſon des ſers repräſentirt wird, in Auſpruch genommen und be—⸗ nutzt werden; und zwar ſo, daß ein jeder einen integriren⸗ den Theil der Familie bildet, unter welcher der ganze Staat v — wird, und deren ſouveraines und unumſchranktes . aupt der Kaiſer iſt. Inſo fern ſteht der Kaiſer als Oberhaupt uͤber der Familie, und ſein Wille iſt ihr Geſetz, dem der . ** ſich ſelbſt und alle ſeine Intereſſen zum pfer bringen — ,, fruͤher in . oder geringerer Reinheit im Chineſiſchen Reiche, die Kaiſer berge und regierten ganz im Geiſte deſſelben, und es lag bel der Ver. waltung aller 6. Staatsweſens zum Led Seit⸗ dem aber die Dynaſtie der Manſhu zu dem Beſitz des Thi⸗ 4 chen Thrones gekommen iſt, hat es immer mehr guſ— gehört, ſich geltend zu machen, die Hertſcher ſind nicht mehr 6 das Verhältniß zu ihren Volke ais das eines aters zu ſeiner Familie zu betrachten, ſondern das Princip des Eroberers und Beſiegers, welches das Reich in ihre Semalt brachte, kam hach und nach an die Stelle des fruͤheren, mit dem Eindringen des fremden Vol⸗ kes verlor ſich immer mehr jene fruͤhere Einigkeit, und dald fanden ſich ge , und Chineſen, äußerlich zwat ein Volk bildend, doch in allen inneren Verhältniſſen als Sie ger und Beſiegte gegenüber. Daß von Seiten der Chineſen
an Reactionen gedacht wurde, liegt in der Natur der Sache,
von welcher Art aber dieſe ſind, und wie ſie * wird wejter unten unter fucht werden, hier 32 an
u erwarten.
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