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Dendera und Abydos etwas laͤnger verweilend, und beſuche Kairo und Alexandrien wieder.“ = 2 Mein letzter Brief war von Philac; ven meinem Gicht⸗Uebel wurde ich auf dieſer Inſel der Iſis. und Oſiris bald befreit, und konnte meine Unterſuchungen der dortigen Denkmäler beginnen; dieſe ſind ſammtlich modern, d. h., aus der Griechiſchen oder Raͤmiſchen Epoche, einen kleinen Tempel der Hathor und eine im erſten Vorhofe des Iſis= Tempels befindliche Halle ausgenommen, welche von dem ungliucklichen Nectanebus L erbaut, und das Beſte ſind, was es auf der Juſel giebt. Die Skulpturwerke an dem großen Tempel, weſche von Philadelphus begonnen, von Euergetes J. und Epiphanes fortgeſetzt, und von Euergetes II, und Phi⸗ lometor beendigt worden ſind, zeugen von dem Verfalle der Kunſt in jener Zeit. Die unter den Römern erbauten Theile des Gebäudes ſind noch ſchlechter, und ich war, da ich die Inſel verließ, dieſer barbariſchen Skulptur müde. Den⸗ noch will ich auf der Rückfahrt noch einige Tage dort verweilen, um den mythologiſchen Theil meiner Unterſuchungen zu vervollſtͤndigen, und mich an den mit hiſtoriſchen Inſchriften aus den Zeiten der Phargenen bedeckten Felſen der erſten Katarakte entſchadigen. Unſere ahrzeuge hatten wir in Aßnan (Syene) zuruͤckgelaſſen, da ö * wegen 2 Größe nicht Über die Katarakte konnten. Am 16. Dec. war unſer neues Geſchwader jenſeits der Katarakte zu unſerm Empfange bereit; es beſteht aus einem kleinen Dahabie Admiral, Schiff; mit Franzoöſiſcher und Teskaniſcher Flagge, aus zwei Barken mit Franzſiſcher und zwei Barken mit Taskaniſcher Flagge, ferner aus einem Fahrjeuge mit der und den Vörtächen, und einem Kahne, auf welchem ſich die bewaffnete Macht befindet, nämlich die beiden Kauas Teibwachen des Paſcha s), welche Stäbe mit ſilbernen Znöpfen zragen und die Erecutis. Gewalt ausüben. Das Admiral-Schiff wird von einem dreipfündigen Geſchütz ver⸗ theidigt, welches unſer neuer 22 Ibrahim Mamur von Ten uns in Philae geliehen Bat. Als wir bei der zweiten Katarakte, dem Ziele unſerer Reiſe, anlangten, gaben wir eine tuͤchtige ö Ven Philae an wir mit gutem Winde ab und ka= men an Debud vorüber, wo wir uns aber nicht aufhielten, da wir ſobald wie moglich den außerſten Punkt unſerer Fahrt n erreichen wunſchten. Der kleine Tempel und die drei Vorhof welche ſich dort befinden, ſind übrigens aus ſpäte—⸗ rer Zeit. Am 17ten * Abend langten wir bei den klei⸗ nen Denkmälern von Kartas an, wo ich Übrigens keine Aus¶ beute fand; am 18ten fuhren wir an Taffah und Kalabſche voriber, ohne zu landen. Bald darauf waren wir unter dem Wendekrejſe und zitterten bei dem Eintritte in die heiße Zone Alle vor Kalte, ſo daß wir unſere Mantel anlegen muß⸗ ten. Wir übernachteten jenſeits Dandur, deſſen Tempel wir nur mit der Hand begrüßten; daſſelbe geſchah am folgenden 8 den 19. Dec, mit den Monumenten von Girſché, che aus der guten Zeit herrühren, und mit dem großen Tempel von Dakkeh aus der Zeit der Lagiden. Am Abend

landeten wir bei Meharraka, einem Aegyptiſchen Tempel aus ſpäterer Zeit, der nachher in eine Keptiſche Kirche verwandelt worden ſſt. Am 20ſten verweilte ich eine Stunde in Wa di⸗ Effebua oder dem Lowenthale; ſo heißt es wegen der Sphinxre, welche den Vorhof eines unter Seſoſtris errichte, ten Denkmals zieren; es iſt aus Steinen erbaut, die mit Mörtel verbunden ſind. Den 21. und 2. Derbe. brachten r damit zu, die große Nil ⸗Kruͤmmung bei Amada trotz des 17 ſn Windes zu umſchiffen; der dertige Tempel iſt we⸗ ines Alterthums wichtig und ich muß ihn auf der ahrt noch naͤher in Augenſchein nehmen. Am 23. tra⸗ n wir dei uter Zeit in Derr oder Derri cin, we ich zu lem Treſte einen ſchönen in den Felſen eingehauenen ſand, der einige Basreliefs mit den Eroberungen Graden enthält; ich ſammelte dort die Namen Feben Söhnen und acht Töchtern der Pha— (Ortsbehorde wi offen, daß uns 12 Arten künnte, und daher unſer Ga auch geſchah. Dies mag eine Vor⸗ Sanz der Hauptſtadt Nublens backen

es war we⸗ m. Am ziſten fräh

Landſchaft. Erſt am 26ſten Morgens

von Derr, dem wir

verließen wir Derri, fuhren unter dem zerſtoͤrten Fort von brim vorüber und übernachteten auf dem oͤſtlichen Ufer in hebel⸗Mesmes, in einer reizenden und wohlangebauten landeten wir in IJ b⸗ a den Nſten uͤber blieben; hier habe ich die ſchönſten Denkmäler Nubiens geſehen. Zwei ſind ganz in den Felſen gehauen und mit Bildwerken bedeckt; die kleinſte dieſer Excavationen iſt ein Tempel der Hathor, der von der Königin Nofré⸗-Ari, Gemahlin Rhamſes des Großen, geweiht * außen ſchmückt ihn eine Façade, an welche ſich ſechs Coleſſe, jeder von 35 Fuß Hoͤhe, lehnen, die gleichfalls in den Felſen gehauen ſind, und den Pharao nebſt ſeiner Gemahlin und 1 Söhnen und Töchtern mit den Namen und Titeln derſelben darſtellen. Dieſe Coleſſe ſind ſehr ſchön gearbeitet; ich laſſe genaue Abzeichnungen da von anfertigen. Außerdem iſt der Tempel mit ſchoͤnen Bas⸗ reliefs bedeckt, von denen ich die intereſſanteſten copiren laſſe. Der große Tempel von Wbſambul iſt an ſich allein eine Reiſe nach Nubien Die ungeheure Arbeit, welche dieſe Excavation gekoſtet haben muß, fetzt die Phan⸗ taſie in Erſta An die Fagade lehnen ſich vier

ſam bul, wo wir a

unen. ſitzende 61 Fuß hohe Coloſſe; ſie ſind ü

trefflich gearbeitet und ſtellen gol nel 69 2. ihre Geſichter ſind Portraits, und gleichen ganz den Bild⸗ niſſen dieſes Königs in Theben und an andern Orten. Das Junere des Tempels iſt dieſes bewundernswerthen Eingan— ges wuͤrdig; es koſtet aber keine geringe Anſtrengung, ehe man hineinkämmt. Wir fanden den Eingang vom Sande verſchloſſen, und ließen eine kleine Oeffnung machen, die wir

ſo gut wir konnten, vor dem Verſchütten ſicherten. Darauf kleidete ich mich bis auf ein Arabiſches Hemde und leinene Unterbeinkleider völlig aus, und kroch mit dem Leibe an der Erde durch die kleine Oeffnung des Thors, welches, wenn es 3 aus dem Sande ausgegraben ware, wenigſtens 25 Fuß och ſeyn wurde; ich glaubte in einen Backofen zu komm und fand eine Hitze von 51 Grad. Roſellini, Rieei und ich durchwanderten nebſt einem Araber mit Wachslichtern in

der Hand diefes erſtaunenswärdige Werk. Der erſte Saal iſt . acht Pfeiler 6 an weiche ſich eben ſo viel 30 Fuß hohe Coloſſe, gleichfaile Rhamfes den Großen darſtel— lend, lehnen; an den den läuft eine Reihe großer hiſto⸗ riſcher Basreliefs hin, welche auf die Eroberun⸗ gen des Pharao in Afrika. beziehen. Eine beſonders ſchöne und effektreiche Compoſition iſt ein Basrelief mit ſeinem Triumphwagen, neben welchem Gruppen geſan⸗ gener Nubler, Neger u. ſ. w. bergehen, alle Gegenſtände haben natürliche Größe. Die andern Sale deren uͤber⸗ haupt 16 ſind bieten ſehr intereſſante Einzelnheiten dar. Den Schluß des Ganzen macht das innerſte Heiligthum, in deſſen d. vier ſchöne Statuen, von etwas mehr als natfrlicher Größe ſitzen. Dieſe Gruppe, welche Amen, Ra, Phré, Phta und Rhamſes den Großen, der in der Mitte ſitzt, darſtellt, verdiente aufs Neue abgezeichnet n

werden.“ . Schluß folgt.)

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Königliche Schauſyie!le. *

Montag, 27. 4 Im 6 ſe, auf Begeh⸗

ren: Ad. auf Tauris, Schauſpiel in 5 Abtheilungen,

von Söthe. Hierauf: André, Luſtſpiel in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤſiſchen, von C. Blum.

Königeſtädtſches Theater.

2. 1 *. *. . Heirath durch die Güͤter⸗ . otterte. ierauf: Truͤbſale einer Poſtwagen⸗Reiſe. Zum Beſchluß: Das Feſt der —— * 8 ,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21 April.

Qertert. Sp Ci. Merslliꝗ. 945. Bank- Actien 1315. Loos * .. 100 El. 186. Fenn Gir 3M, Rare. Enel. Anl. Soz. K- Anl. Hamb. Cert. S7. k

Wien, 21. April. Ci. Meiall. &.. Bank- Aetien .

3 Nen eſt K Frankfurt a. N., 23. April. 233 * D d r. .

zu 100 Fi. 162. 2 . Paris, 20. April. Zy Ctige Rente

Gedruckt bei W. Hayn.

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Merallig. gSsz. Vank-MAetien 1325. * . rige Rente 107 Fe. 50 Cent.

.

Partial Oblig. 1251 Lee!

Redacteur Je bn,