2 . Frankreich. Pairs-Kammer Sitzung vom 26. April. Die Berathungen uͤber das Militair-Straf⸗Geſetzbuch rückten in dieſer Sitzung bis zum 4Iſten Artikel vor. Im Laufe der— ſelben ließen ſich ih Redner vernehmen, worunter die Mini, ſter der Juſtiz, des Krieges und des Innern. Die Artikel 33 und TJ würden nochmals an die Tommiſſion verwieſen. Deputitrten-Kam mer. Sitzung vom 24. April. Nachdem abermals zweien Deputirten, den Herrn Marche— gay de Louſigny (Vendée) und Duſſol (Lot) der 2 ÜUrlaub bewilligt worden war, wurden die Berathungen über

den Geſetz' Entwurf wegen Dotation der Pairs⸗Kammer fort⸗ err von Lacheze ſchlug folgenden

geſetzt und beendigt. neuen Artikel vor, welcher jetzt der te g. „Art. 65 Die e nc welche

82 iſt: ro nannt werden, konnen aus dem, durch den Arti⸗ kel bewilligten Fonds von 125MM Fr nur dann eine Benſton trhalten, wenn ſie erklaͤren, daß ſie kein verſönliches Einkammen von Meer, Fr, ſowohl an eigenem Vermgen, als an und Ein olümenten, als Mitglieder der Verordnung, wodurch die Penſton bewilligt wird, ſer Erklarung errpahnt werden Als Herr voön Lacheze mit dieſem Antrage her vortrat, machte man die Beinerkung, daß die linke Seite und das linkè Centrum ganz beſetzt waren, während die rechte Seite kaum 5 Deputirte zählte. Der Vicomte Soſthenes von Larochefoucauld unterſtuͤzte das Amendement, verlangte aber, daß von Beſoldungen und Emolumenten darin keine Rede ſey. Als der Praſident daruber abſtimmen laſſen wollte, bemerkte *. v. Sainte Marie von der äußerſten rechten Seite, daß die Verſammlung dazu nicht zahlreich genug ſey. Secretaire fingen daher an, die auweſenden Mitglieder len. Wahrend dieſes Geſchaftes fanden ſich noch meh⸗ Deputirte ein, ſo daß man endlich 215 Mitglieder, näm— mehr zuſammenbtachte, als zu einee Abſtimmung er— forderlich ſind. Der Präſident konnte ſich indeſfen nicht ent- 2 ät Kammer darauf aufmerkſam zu machen, daß es berei , n n, Der Finanz Min tſter beſtieg jetzt noch die Nednerbſihue, um ſich dem Autrage des Herrn v. Lacheze namentlich Deshalb zu wider fegen, weil die Emo— lumente der Biſchöf nen bei Sem Eintamänen der g hoo Fr. mit in Anrzchnung 6 werden ſollten. Hr. v. La⸗ cheze willigte hierauf ſelbſt in die Weglaſſung des Wortes Em olumenten, worauf ſein Amendement zur großen Zu— friedenheit der linken Seite angenommen wurde. Der 19te Artikel des urſprünglichen Entwurfes, welcher jetzt der 7te wird, lautete folgendermaaßen: „Die unbeweglichen Gutet, welche von der Dotation des Senats und der Senatorerien herruͤhren, ſollen vom 1. Jan. 1830 ab zu dem Staats ⸗Eigenthume geſchlagen werden.“ 38 Commiſſion hatte dagegen folgende Abfaſſung voc⸗ eſchlagen: 26 k 7 Die aus der Dotation des Senats und der Sen natorerien herrührenden unbeweglichen Güter ſollen vom 1. 1830 ab der Dymainen⸗Verwaltung übergeben und mit usnahme derer, deren Ertrag gegenwärtig mit zu den offentlichen Ausgaben verwendet wird, zum Be ſten des Staates verkauft werden. Die gedacht. Verwal= tu ka er s eine Berechnung der Aeta und Vaſſtoa der Dotationg Taff erhalten, und den zu keinem anderen 3weck= e Kaſſen Beſtand dem Kbniglichen Schatze ausliefern. In die fer Abfaſſung, jedoch mit n i g. der perrten Worte, auf deren Ausſtreichung Herz A. Pe r angetragen hatte, wurde der Artikel nach einer unerheblichen Discuſſion, woran unter Anderen auch der Finanz- Miniſter in dem Sinne des Hrn. . Theil nahm, a ng ene mmen Ein Zuſatz Artikel des Hrn. Dien net folgenden Inhalts. Die rückſtündigen Forderungen derjenigen ehemaligen Senatoren, die keine Pairs ſind, ſollen auf das Paſſtvum der Dotation des Senats gebracht, und von dem Ertrage der undemeg⸗ lichen Güter ſoll die zur Berichtigung jener Forderungen be nöthigte Summe entnommen werden;“ fand keine Unter und wurde nach einigen Bemerkungen des Finanz 3 einſtimmig ver werfen. Hr. Sapden de kutzte dieſe Gelegenheit, um ſich gegen Herrn Vayer 8d Ar. enſon, weicher das in der Sitzung vom 2Aſten angenommene mendement des Hrn. Sappey als eine Terſchleuderung bezeichnet hatte, zu rechtfertigen. Herr d Argen ſan erwie derte, es ſey nicht ſeine dee. gewcfen, Herrn Sappen zu beſchuldigen; er habe ſich nur dar iber, daß ſein Amendement ohne itgend eine Berathung angenommen worden fer, de klagt; im Uebrigen laſſe er den Geſtnnungen ſeines Colle en volle Gerechtigkeit widerfabren; er und Herr Sappen rten ſtets fuͤr dieſelbe Sache, für dee Freiheit and das

Das Woet Emolu nenten warde ſoaher geren

56 zu *.

ich

*

Pairs er⸗

is tern de; Rleruß 383 wie die Kammer gleich merken werde, nicht länger habe z⸗

man die Lage Europas mit ſ m Auge betrachtete und daran dachte, daß die größten Intereſſen des Augenblicks n

Intereſſe des Volkes, gefochten (Unterbrechung zur Rech = ten); im Uebrigen müſſe aber Jeder ſeinem 3 gen, und die vornehmſte Pflicht eines Deputirten ſey, ſie dor den Verfuͤhrungen der nlichen Ruͤckſichten zu huren Der 11 te und 12te Artikel, jetzt der Ste und gte, wurden . irgend eine Diseuſſion angenommen. Sie lau ten wie folgt: 1 . . „Art. 8. Die Rente von 1, 1s Fr., welche in de großen Buche der offentlichen Ih en e e Te. n den ſteht, fol vom 22. Sept. 1829 ab annullirt werden! „Art. 3 Die reſtirenden 2 Millionen von den 4 Millis⸗ nen, welche durch den 77ſten Artikel der Aete vom 14. des Jahres XI. (4. Jahuar 1303) fuͤr die ö des 2 fin „werden fortan nicht mehr auf das Staats udget gebracht . 1. Als pile hierauf bemerkte, daß man ſich jetzt nur noch mit dem 13ten (nunmehr 19ten) und letzten Artikel des Ge ſetz⸗ Entwurfes zu beſchäftigen habe, äußerte der Marquis von Cordoue, er habe eine Frage an die Commiſſion zu. richten, die er bis jetzt zuruͤckgehalten habe, womit er aber,

ſern können, namlich die, welchen Titel das Geſetz fuͤhren Der Ftuanz⸗Mini ug vor, folgenden zu

wählen: „Geſetz wegen B m0, Pairs von Frankreich“ oder „Geſetz , . * alten Senats“. Die Kammer entſchied ſich indeſſen 23 nen von beiden, und der See⸗Miniſter bemerkte, es ſey gar nicht noöthig, daß das Geſetz einen Titel habe. 9 letzte Artikel des Entwurfes wurde hierauf in folgender Abfaſſung angenommen: j Art 109 Die Ausgaben der Pairs Kammer werden jaͤhr lich durch das Finanz⸗Geſetz feſtgeſtellt!⸗/ Als jeßt den ganzen Geſetz Entwurf abgeſtimmt wurde, ging derſelbe mit A7 gegen 177, mithin mit einer Majori— taͤt von 900 Stimmen durch. . Paris, den 26. April. Die Nachricht von der Ernen. nung des ene. v. Laval⸗Montmorency zum Miniſter der

olle.

auswärtigen Angelegenheiten hat ſich (wie unſern hi Leſern bereits durch die Nachſchrift zum geſtrigen Blatte der Folgendes iſt

Staats Zeitung bekannt geworden) beſtätigt. die betreffende Königl. ü „Wir Carl von Got * 8 * i en D . und i, hiermit: ct. 1. Unſer Verter, der Herzog von Laval Montmorene att von 8 6 its * 6 Bie . ehelmen Rathes, Unſer Botſchafter bei Sr. Maj. dem Kaiſer von Oeſterreich, iſt zum Miniſter⸗ Staats- Seeretai im Departement der auswärtigen Angelegenheiten, an die Stelle des Herrn Grafen von la Ferronnaps, deſſen Abdan kung Wir angenommen haben, ernannt. Art. 2. Unſer Großſiegelbewahret, Miniſter Staats Seeretair im Juſtiz Departement, iſt mit der Vollziehung der gegenwärtigen Verordnung beauftragt.“ Dutch eine zweit Verordnung wird der Graf von la Ferronnapys zum Staats- Miniſter und Mitglied des Geheimen⸗Rathes ernannt. Beide Ver— ordnungen ſind vom 25. d. M. datirt und vom Großſiegel bewahẽer coutraſignitt. ö as 2 des Débats enthält über die Eenen nung des Herzogs von Laval Montmorency ſolgenden ti tel: „Das Pröviſorium des Miniſteriums der augn ; Angelegenheiten erregte ſchon lange ger :

auf der auswärtigen Polirif beruthen, ſo betrübte man ſi äber ein Proviſor lum, welches das geſchäftreich te 1 ment und die größte Verantwortlichkeit in den Händen eine; interimiſtiſchen Miniſters ließ. Der Herzog von Laval itt. nunmehr zum Nachfolger des Grafen von a Ferronnays er, nannt worden. Nach langem Hin, und Herſchwanken it uncer allen Namen, welche von zffent lichen Gerüchten tãg lich in Umlauf e ge. und ohne Zweifel auch an dem grünen Tiſche im Miniſter Ratht oft aue geſprochen wurden, der des Herzogs gewahlt worden. Das rn, war ſehr uͤberraſcht, und 6 mehr wird es der Botſchafter ſelbſt ſeyn, wenn ihn ü. achricht in Wien mitten unter ruhigen Heſchäften, denen es ehm ichſt vorſteht, trifft. Der Herog von Laval, ein Mann von großer Mäßigung und höchſter Deſcheidenbeit, iſt nicht, wie man unbedachtſam behauptet hat, in die 3. 'eighen end einer Cengtegation oder Cotterie ve ere, er kennt den politiſchen Zuſtand des Landes und die Mia ner welche hier die erſten Rollen fielen, beſſer, als man ſich eindbilder. Aus dieſem Grunde glauben wir, daß er di Lat; iu ſo ſchwierigen Zeiten und unter einem bererzs alt gema denen Miniſterlum zu ſchwer ſinden wird. Die F des Letzteren iſt ſehr verwickelt geworden. Die

gen Angriffe beider Seiten der Kammer, die