Kran zu reichen. Nach beendigter Ceremonie jeg die Pro⸗ ceſſion, den König mit einer Fackel in der . an ih⸗ rer Spitze, und nach ihm die Infanten, mit den Ordenszeichen der Bruͤderſchaft behangen, uͤber die Straße Atocha durch eine andere Pforte des Hospitals nach der darin befindlichen Kapelle. Der König und die Infanten waren in Galla⸗Uniform. Auch Ihre Majeſtaͤt die Königin, ſo wie die Gemahlin des Infanten Don Carlos und die Prinzeſſin von Beira, waren jugegen. Der Konig hat aus der General⸗Poſt⸗Kaſſe die Summe von 500, 000 Realen um Beſten der durch das Erdbeben im Königreich Mureia erungluͤckten angewieſen. Seit etwa 14 Tagen haben die Gardes du Corps Befehl erhalten, ſich auf den Straßen nie anders als in Uniform zu zeigen. Ein von ihnen in ei⸗ ner Kirche während der de ſe e dir begangener ſoll dazu Veranlaſſung gegeben haben. Dieſes Corps fůr die durch das Erdbeben Verarmten 3090 Piaſter eingeſandt. Aus Pon ferrado meldet die hieſige Zeitung, daß dort am 10. April ein Erdbeben verſpuͤrt wurde, welchem hefti⸗ es Schneegeſtöber, Sturm und Regenwetter voranging. / der Bergkette puerto de Gnadarrama, 11 Meilen von Madrid, iſt vor drei Tagen ein furchtbarer Sturm, von elwetter und Schneegeſtöͤber begleitet, eingetreten, der die inwohner am Fuße des Berges in Furcht und Schrecken verſetzt hat. Xp 2 7 8 F mercantil vom 2. ril enthält folgende Schreiben aus den Provinzen Murcia und Valeneia: z 9 .

„Schreiben von dem Ort, wo Guardamar ſtand: Die Erdbeben dauern ununterbrochen fort und ſind oft ſehr ſtark. In. Torrevieſa und La Mata ſind ſie ſo fürchterlich, daß wir glauben, der ganze Strich, wo dieſe Stadt geſtan— den, werde verſchwinden. Die Schlande, welche ſich gesff⸗ net haben, werfen fortwährend Seegras, Seethi und Muſcheln aus, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, das wir uns uͤber großen Höhlen befinden. Die fortdauernde Angſt hat viele und ſchwere Krankheiten erzeugt.

„Ruinen von Almoradi, 13. April. Das Schwan, ken der Erde iſt ſchwaͤcher geworden, das Getöͤſe im Innzern derſelben iſt aber immer noch ſehr ſtark. Viele Felder mit Weizen und Gerſte ſind von dem aus den Schluͤnden her⸗ vorgequollenen Waſſer ganz vertrocknet. Eine Merkwürdig⸗ keit iſt, daß ein Schlund in Daya Vieſa durch ſein Waſſer zwei Weijenfelder außerordentlich in der Vegetation vorwärts gebracht hat.“ .

„Murcia, 18. April. Wir ſind in der größten Veſtüͤr= zung. Heute fruͤh hat ſich ein Erdbeben mit zwei ſtatken Schwankungen eingeſtellt; mehrere Mauern ſind eingeſtitzt und die Glocken auf mehreren Thürmen ſchlugen zuſammen.““

Die Regierung hat einen Ingenieur- Oberſt nach den Kö⸗ nigreichen Murcia und Valencia geſchickt, um die ven dem Erdbeben zerſtoͤrten Gegenden zu ünterſuchen. Man hat St. Maſ. dem Könige von vielen Seiten gerathen, nicht zu ge— ſtatten, daß jener Kuͤſtenſtrich aufs Neue bevolkert werde, da ein großer Theil deſſelben nur noch auf Höhlen ruht, und zu beſorgen iſt, daß eine Strecke des Ufers ſich plötzlich von dem feſten Lande abtrennen und in die Fluthen des Mittel

1 laͤndiſchen Meeres hinabſtuͤrjen möchte.

Turkei und Griechen land.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correſpon—⸗ denz · Mittheilungen: *

„Konſtantinopel, 12. April. Ein von dem Engli— ſchen Geſchäftsträger zu Teheran abgeſchickter Tartar hat die Nachricht hierher gebracht, daß die ganze Ruſſiſche Botſchaft ?) am Perſiſchen Hofe und alle im Perſiſchen Reiche ſich auf haltenden Nuſſen von den Perſern umgebracht worden ſeyen, und daß ſelbſt das Leben des Schah's in Gefahr ſtehe, wenn er die Zahlungen der Kriegs Tontributien an die Ruſſiſche Regierung nicht einſtelle. Ein Theil der Perſiſchen Leid= wachen, die auf Beſehl des Schah's gegen das aufrühreriſche Volk zogen, ſoll das Schictſal der Ruſſen getheiſt haben; alle Fremden in Teheran ſitterten für ihr Leben, und der Engliſche Geſchäſtsträger fel der Perſſchen Regierung eine Note uͤbergeben haben, worin er därſelbe in energiſchen Aus⸗ drucken fuͤr jede Gewaltthätigkeit, die ſeinen Land eleuten wi⸗ derfahren könnte, verantwortlich macht, and di⸗ Veſtrafung der Individuen verlangt, die ſich den Mord der Ruſſen z

Wir baben bereits aus zuverläſſigen Qucllen da egen theil gemeldet.

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Echulben kommen ließen. Ee darfee jcho ſchwer halten, eine ju

kommen.“

„Von der Moldauiſchen Gränze, 20. April. Die Tuͤrken ſollen auf der ganzen Linie längs des Balkans die Offenſtve ergriffen, und auch die Beſatzungen von Widdin, Siliſtria und Giurgewo um dieſelbe Zeit Ausfälle gemacht haben. Auf dieſe Nachricht hat der General Graf dem Vernehmen nach den verſchiedenen Colonnen Befehle

zugeſendet, mit Eilmarſchen ihrer Beſtimmung entgegen zu ziehen,

und den Feind in ſeine 29 Stellungen zuruͤckzutteiben; General Diebitſch ſelbſt ſoll ſich , Siliſtria gewendet haben. Die Ruſſiſchen Garden rücken in die Fuͤrſtenthumer ein, und werden die Reſerve der Armer bilden.

Der Courrier de Smyrne macht in ſeinem Blatte vom 29. Marz uͤber die gegenwärtige Lage Griechenlands

folgende Betrachtungen: n dem Augenblicke, wo Grie⸗ lcd a e e g r f, D e de, wr, Graänzen mögen nun der Erklärung vom ö November ge⸗

mäß feſtgeſtellt oder weiter ausgedehnt werden, iſt es

tig, ſich durch eine Prufung des in dieſem Lande herrſchen⸗ den Geiſtes und der neuen vom Praͤſidenten organiſirten Verwaltung die innere Lage deſſelben klar zu machen. Bald nach ſeiner Ankunft in Griechenland nahm der Graf Capo— diſtrias eine excentriſche an, die ganz außerhalb der wahren Intereſſen des Volkes lag. Indem er Alles nur mit den Augen der Rathgeber anſah, die ſich ſeines Janzen Vertrauens bemächtigt hatten, verlor er unvermerkt das Vertrauen der Griechen und lebte in Griechenland außerhalb deſſelben. Von Menſchen umgeben, die den Staatsſchatz und das Land nur zu ihrem Vortheil zu benutzen ſtrebten, hörte er von nichts als von Beſorgniſſen vor Vergiftung, Verſchwörungen und Aufruhrplänen. Eine lange Zeit him, darch konnte kein Wert der Wahrheit bis in . ? und ihn über die Wuͤnſche der Griechen aufklären. Mauro⸗ rbato und Tricupy wollten mehrmals iht: Sntlaſſung ein— teichen und ſchienen nur durch die Beſorgniß davon abgehal⸗ ten zu werden, daß auch die letzten Zugänge, durch welche bie Geſinnung der Nation zu den hren des Praͤſidenten gelangen konnte, in die Hände von Ausländern fallen möch ken. Alles ſtand aufs Schlimmſte und die ſchwachen Hulfä—, rd llch erwachte, und ſeine Lage ernſtlich in Betrachtung zeg. Er ſah, daß, wenn ihm auch kein offener Wider tand entgegen trat, eine geheime und anhaltende Op⸗ poſition den Gang ſeiner Verwaltung hemmte, und daß er in dem Kampfe mit einem Volke,

ſt, unmoglich Sieger bleiben wurde. Er beſchleß daher,

dieſe gefährliche Stellung aufzugeben und die wahren Muter⸗ * Der etſte Schritt,

eſſen der Nation ins Auge zu faſſen. mit dem er die Aenderung ſeines Syſtems bezeichnete, war

die Entfernung des Abvolaten Gianata, der Hauptſtüte de

Ausländer und beſonders der Sieben-Inſel⸗Vewohner.

wurde von nun an enzugänglich gegen ſeine ihn belagernden zugänglich geg r Pen Mitglieder ec oder deei

Landsleute, das Panhellen tum wurde unge ſchme zen, bulen wurden zu bleßen Figuranten umd die was Uederflaſſiges, das man nach Velteben gebrauchen unbenutzt laſſen kann. Die drei erſten Seeretaire der

Departements und die beiden Staats, Seeretatse ſind jetzt

uclen Griechenlands waren erſchöpſt, als der Präſtdent

a deſſen Charakter rade eine Miſchung der ſeinſten Liſt und Verſchlagenheit

erhalten, da die 24

mne, mm,

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