Berlin, Freitag den lsten Nai . . 1829.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majeſtat der König
Karl Wilſhelm Emi vo Oſtpteußen, den St. Johann
ekommen: Der Major und ere err, von Maſſow, ö ᷣ
6 ereiſt: Der Kaiſerl. Ruſſiſche Feldjäger Ga— 3 . r , . über Hamburg von London kom mend, nach Warſchau.
haben dem Lientenant Otto Kunheim auf Spanden in iter⸗Orden zu verleihen geruhet.
Fluͤgel⸗Adjutant Sr. als Courier von St.
2. Zeitungs⸗Nachrichten.
. In der Sitzung vom 6. Mai trug zuvorderſt der Praͤſident ein Schreiben des Mar, Juis von Abzac, Deputirten des Departements der Dot— dogne, vor, wodurch dieſer Kraͤnklichkeit
ch die alber ſeine Abdan⸗ Hierauf ſchritt die V
kung einreicht.
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men angenommen. dementsweiſe die Beſt
dee Haurgnne und dem Finan . Stimmen angenomme Sz -⸗Entwurfe werden na des öffentlichen Auch dieſer Entwurf wurde mit?
jedoch unter der Bed em Antrage der Com Budget gebracht, ſor Miniſteriums des zIfft — Der * Geſetz
Hträglich far dase gien Ge,
Unterrichts 97
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angenommen
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auf das Staats; deren Fonds des entnommen werde. Nachſchuß von Iſ7
s dem beſon,
wurde, nachdem der Graf v ung deſſelben aufgetret
genommen. 2 ö —
den 5ten Geſetz Ent
lich die Sum
wären die Debatten b? unintereſſant
Spaniens, 1 F und 6, 19, 000 Fr. für ligt werden ſoll. elegenheit nach ſeiner Ru enmale die Rednerbuͤhne, um die egen, welche von der gedachten Exped daß ſie ihren Zweck verfehlt und mithi
rung der Armee nach Morea) bewil⸗ ſtieg bei dieſer nland zum er— ner zu wider behauptet hatten, n nur unnuͤtze Koſten
verurſacht habe. Er nahm ſich zugleich ſehr eifrig des Griechi ſchen Volkes an. Niemand, 4außerte er, k 4 den Charakter deſſelben theilen, als k 2
da er den . nach allen Richtungen durchkreuzt habe. Man 3 ern, die Kuͤſtenbewohner, die, Jahre lang auf das —— ichſte bedrückt, ſich nothwendig von den Gebraͤuchen der ci= viliſirten Volker haͤtten entfernen muͤſſen, mit denen des In⸗ nern der Halbinſel zu verwechſeln, wo das Schwerdt der Tur⸗ len nicht ſo wie dort gewüthet habe, und wo man Männer finde, die, Freunde der Ruhe und Ordnung, auf das Anden, ken ihrer Vorfahren ſtolz waren und eben ſo viele haus liche Tugenden beſaͤßen, als man in Frankreich nur immer antref⸗ fen koͤnd—e. Was die Nothwendigkeit der Expedition nach Morea betrifft,“ fuͤgte der Redner hinzu, „fo leidet es kei nen Zweifel, daß ungegchtet aller Anſtrengüng unſerer Ma— rine und der unſerer Alliirten, die Räumung des Landes ohne die Gegenwart unſerer Truppen doch nie erfolgt ſeyn wurde. Ich berufe mich deshalb auf das Zeugniß des Engli= ſchen Admirals Sir Pulteney Malcolm ſelbſt, der in Ge genwart einer großen Menge Franzoͤſiſcher, Engliſcher und Ruſſiſcher Officiere laut erklart hat, es ſey feine innige Ueber⸗ zeugung, daß Ibrahim Paſcha, ohne die Ankunft der Franzoö⸗ ſiſchen Armee, Morea nimmmermehr veriaſſen haben würde. Man darf nicht vergeſſen, daß Ibrahim uͤber eine Armee von 2ö„h00 Afrikanern zu gebieten hatte, die ſich im Beſike von 5. feſten Platzen befand, und noch maͤchtiger durch ihre militairiſcho Ausbildung, ihre erſtaunliche Mannszucht, ſo wie durch die Energie und ſeltenen Fahigkeiten ihres Anführers, als durch ihre Stärke war, und * welche ohne unſere Dazwiſchenkunft die Griechen, bei a ihren Held zuletzt unfehlbar , der Meinung“, ſo ſchloß Herr von Higonet, „daß die : pedition nicht nur ihren Zweck nicht verfehlt hat, ſondern daß das Geld fuͤr dieſelbe auch 1 angewendet geweſen iſt. Ich bewillige daher daſſelbe mit gn e, und gebe zugleich den Wunſch zu erkennen, daß der Konig von Frankreich, wenn er auch von ſeinen Verbuͤndeten verlaſſen werden ſollte, was ich weit entſernt bin zu glauben, ſeine huͤlfreiche Hand den Griechen nicht entziehen möge; ich Halte mich uͤberzeugt, daß die Kammern die daraus entſtehenden Aus— gaben gern bewilligen werden, da ſie mit ganz 8 einen ö großen Antheil an jenem ungluͤcklichen Volke neh⸗ men, und da, wie mir ſcheint, noch kein Opfer eine tung ſo hoch geehrt und die Segenswunſche der Menſchheit ſo ganz verdient hat, als dasjenige, was Frankreich dem Lande der Griechen bringt, um demſelben eine politiſche Exi= ſtenz zu verſchaffen, die ſeiner ſelbſt und ſeiner mächtigen Be hren würdig iſt.“ — Der General Lam argue dußerte, daß die von dem Kriegs-Miniſter verlangten Nachſchuͤſſe ſchmerzliche Erinnerungen weckten, da ſie dem Lande jenen ſo ungerechten, ſ unpolitiſchen und in ſeinen Reſultaten ſo ver— derblichen Feldzug in Spanien ins Gedächtniß zurückrieſen; er maͤſſe ſich daher billig wundern, wie der gutmüͤthige Be= richterſtatter Frankreich habe Glück wänſchen können, daß es ſich ſo gerechte Anſpruͤche auf die Achtung ſeiner Nachbarn erworben habe. „Spanien“, fuͤgte er hinzu, „ſtand im Be— 32 ſich mit Frankreich auszuſshnen; es wollte eine Ver— 3 ung, und ſie wurde ihm wieder geraubt; es trachtete nach der Freiheit, und es wurde aufs Neue in die Sklaverei ge, ſtuͤrzt; es wollte mit dem aufgeklaͤrten Zeltalter fortſchreiten, und man fuͤhrte es in die Zelten der Finſterniß, der Barba= rei und des Aberglaubens zurück. Alles dieſes iſt das Werk unſerer vorigen Miniſter; eine Ucbercinſtimmung zwiſchen den beiden Regierungen iſt ſeitdem nicht mehr möglich, und mithin auch ein Buͤndniß von keinem Nutzen mehr. Lohnte es wohl der Muͤhe, fuͤr ein ſolches Reſultat uͤber 100 Millio⸗ nen auszugeben! Die Expedition nach Morea ſollte eine Art von Suͤhnopfer für den Feldzug in Spanien ſeyn; aber
ſeyn warden. Ich bin de 2 —