an deſſen beiden Enden, vor dem Thron, die Wappen des Koͤnigreichs Polen emporragen. I .

3 der Mitte des Thrones befindet ſich eine, gleichfalls mit Carmoiſin⸗ Sammet bedeckte Erhöhung fur den Seſſel Sr. Majeſtät des Kaiſers und Koͤnigs. Rechts ſteht auf einer gleichmäßig geſchmuͤckten Erhohung der Seſſel Ihrer Majeſtaͤt der Kaiſerin⸗Koͤnigin. Ein, links mit goldgeſticktem Carmoiſin⸗ Sammet bedeckter Tiſch, iſt ſuͤr den Kronungs— Ornat beſtimmt. ; s

Rechts am Throne erhebt ſich, in gleicher Richtung mit der ſiebenten Stufe, eine fuͤr die Glieder der Kaiſerlich-Koͤ⸗ niglichen Familie beſtimmte Eſtrade, gleichfalls bedeckt mit carmoiſinfarbenem, mit goldenen Borten beſetzten Sammet,

und von einem vergoldeten Geländer .

. ur Linken des Thrones befindet ſich ei deite, drei Stufen hohe und mit rothem Tuch bedeckte de fuͤr die Miniſter und den Verwaltungs ⸗Rath. ; Mitten im Saal ſteht ein Altar mit einem Crucifix.

Von der rechten Seite des Thrones an bis zu der Thuͤre, durch welche Se. Majeſtaͤt der Kaiſer und König in den Saal tritt, und von dieſer Thuͤre bis zur linken Seite des Thrones, ſind amphitheatraliſch gebaute und mit rothem oder carmoiſinfarbenem Tuch bedeckte Tribunen errichtet wor⸗ den; auch im Ruͤcken des Thrones werden Tribunen in derſelben Form errichtet werden. Das Geländer der den Saal umgebenden Gallerieen iſt mit carmoiſin farbenem, mit goldenen an und Frangen verzierten Sammet bedeckt,

auf welchem in gewiſſen Entfernungen das Wappen des Ko⸗ nigreichs und der Namenszug Sr. Majeſtaͤt abwechſelnd an⸗ gebracht ſind.

Außer dem auf der Eſtrade des Thrones ſtehenden Tiſch, der fuͤr den Kroͤnungs-Ornat beſtimmt iſt, befindet ſich noch ein ähnlicher Tiſch im Thronſaal zur Linken des Thrones.

ußerdem liegen acht carmoiſinfarbene, mit golde⸗ nen Borten und Quaſten verzierte Kiſſen bereit, die fuͤr den Lrönungs-Ornat beſtimmt ſind, und ein neuntes Kiſſen für . Majeſtaͤt die Kaiſerin-Koͤnigin, wenn der Kaiſer und König Allerhöchſt derſelben die Kette des weißen Adler-⸗Ordens umhaͤngen wird. ;

Krönungs⸗-Ceremonie.

1) Die Kronen, der Scepter, der Reichsapfel und der übrige Kröͤnungs-Ornat, werden vom Groß Ceremonien, Meiſter von St. Petersburg Gardiſten bis zur Polniſchen Graänze escortirt, wo der Cere—⸗ monienmeiſter des Königlichen Hofes mit à Garde⸗-Jaͤgern den benannten Ornat entgegennehmen, ihn bis Warſchau geleiten und dort im Königlichen Schloſſe im Thronſaale deponiren wird.

2) Nachdem der Kroͤnungs⸗-Tag feſtgeſtellt iſt, wird dieſe

Feierlichkeit in den verſchiedenen Stadtvierteln drei Tage

hinter einander in ſolenner Weiſe verkuͤndigt. Ein General,

zwei Ceremonienmeiſter, zwei Wappenherolde und zwei

Secretaire der Senats⸗Kanzlei, ſammtlich zu Pferde, verei⸗

nigen ſich vor dem Pallaſt Sr. Kaiſerl. Hoheit des Groß⸗

fuͤrſten Ceſarewitſch, und begeben ſich von dort aus in feierlichem Zuge nach dem Plaz des Denkmals Sigismunds, dem Koͤnigl. Schloſſe 6e enuͤber, und zwar in folgender Ordnung:;

An der Spitze 3 ſich der General; nach ihm die Trompeter, zwei Wappenherolde, zwei Ceremonienmeiſter, zwei Secretaire der Senats-Kanzlei, die beiden Schwadronen und die Stallbedienten mit den Handpferden.

Wenn die Truppen ſich in Reih und Glied aufgeſtellt haben, ſtellen ſich ſaͤmmtliche Perſonen vor die Fronte, und einer der Secretaire der Senats Kanzlei lieſt, nachdem die Trompeter es verkuündigt haben, mit lauter Stimme folgende Proclamation ab:

„Unſer Allerdurchlauchtigſter, Erhabenſter und Groß mächtigſter Herr Nicolaus J., Kaiſer aller Reuſſen, König von Polen, hat anzuordnen geruhet, daß die Krönung St. Majeſtät, als Königs von Polen, mit dem Beiſtande des Allmächtigen ani Mai) ſtatt finden ſoll, indem Hoͤchſt⸗ dieſelben Ihre erhabene Gemahlin, die Kaiſerin Königin, an dieſer Königlichen Feierlichkeit Theil nehmen laſſen.“

„Dieſer ſolenne Akt wird durch gegenwärtige Bekannt⸗ machung allen getreuen Unterthanen verkündet, damit dieſelſ; ben an dieſem zlücklichen Tage mit verdoppelter Andacht ihre Gebete zum König der Könige wenden mögen, auf daß er in ſeiner Allmacht ſeine Gnade und ſeine Segnungen äber die Regierung Seiner 3 verbreite, und während der⸗

ſelben, zum Ruhme ſeines heiligen Namens und für das un= wandelbare Gluck des Königreichs, Frieden und Ruhe erhalte.“

Nach beendigter Ableſung dieſer Proclamatlon ſtreuen

) Die naͤhere Beſtimmung der Zeit, wo die verſchiedenen Ceremonien ſtatt finden nn, noch zu j

ebracht und von 4 Ehevalier⸗ Sa

die Wappen, Herolde Eremplare derſelben unter die Umſtehen⸗

den aus, worauf der Gengral ſich entfernt. Der Zug theilt

ſich nun in zwei gleiche Theile, weiche, jeder mit Linem Ee— remonienmeiſter, einem Wappen ⸗Herolde, einem Secretai

Senats⸗Kanglei und einer Schwadron Garde- Eavallerie, durch

die ganze Stadt ziehen, und auf allen offentlichen ien

anhalten, um die Proclamation vorzuleſen.

3) An dem Abend vor dem zur Krönung beſtimmten Tage wird in allen Kirchen der Hauptſtadt die Veſper ge— ſungen, der ein feierliches Le Deum folgt.

4 Am Kronungs⸗Tage verſammeln ſich auf ein, durch eine Salve von ein und zwanzig Kanonen-Schüſſen gegebe⸗ nes Zeichen, die Perſonen, welche dazu beſtimmt ſind der Krönung beizuwohnen, im Schloſſe. Uhr wird der Kroͤnungs⸗-Ornat durch die hierzu beſtimmten Perſonen in 2 nach der St. Johaunis⸗Kirche gebracht, und zwar in folgender Ordnung: Ein Detaſchement von der Garde⸗ Gavallerie, zu Fuß, von einem Officer commandirt. Zwei Wappen- Herolde. Zwei Ceremonien, Meiſter. Der weiße Adler Drden. Das Reichs Siegel. Das Reichs Panier. Das Schwerdt. Der Königliche Mantel. Der Reichsapfel. Das Scepter. Die Krone. Der Groß- eremonlen.Meiſtet. Ein Detaſchement von der Garde⸗Ca „zu Fuß, von ei— nem Officier commandirt. Säammtliche Behörden, welche be⸗ ſtimmt ſind, der Krönung beizuwohnen. Die Detaſche⸗ ments der Garde machen an der Thuͤre der St. Jo⸗ Halt. Der Primas und in deſſen Se olge der geſammte Clerus im geiſtlichen Gewande neh— men den Kroͤnungs-Ornat an der Thuͤre in Empfang. Dieſer wird auf einen dazu eigends zubereiteten Tiſch niedergelegt, welcher mit einer rothſammetnen mit goldenen Treſſen beſetzten Decke verſehen iſt. Hierauf ſingt der Primas die Heilige Geiſt-⸗Meſſe, nach deren Beendigung der Ornat eingeſegnet und von demſelben 562 nach dem Schloſſe zurückgebracht wird, wo deſſen Niederlegung im Thron⸗Saale ſtattfindet. Die Geiſtlichkeit, welche dem Zuge vorangeht, begiebt ſich mit ſammtlichen dabei anweſenden Behörden in den Thron⸗Saal. * .

5) Um Uhr begeben Sich Se. Maj. der Kaiſer und König, an 3 mit dem weißen Adler⸗Orden, mit Ihrer Maj. der Kaiſerin Königin, welche die Krone auf dem Haupte 86 und mit dem Köoͤnigs-Mantel bekleidet iſt, in 7 hron⸗

9 * M. nehmen au rem rone D deſſen Linken e err e err 22 23 beſtimmten Tafel liegen. 4

Nachdem der Ober⸗Ceremonienmeiſter die Befehle es Kaiſers und Königs eingeholt hat, ſetzt der Zug ſich in fol⸗ gender Ordnung in Bewegung:

a) Ein Detaſchement von der reitenden Garde, nebſt 2

Officieren, zu Fuß (dieſes Detaſchement begleitet den

2* 9 19. zu dem Zimmer, welches an den Krönungs—

aa t);

b) ein Ceremonienmeiſter;

e) die Kammerjunker;

3 . .

) die Hoſchargen;

ſ die 2 Hof⸗Chargen;

6 die Miniſter und der Verwaltungs Rath;

z zwei Wappen ⸗Herolde; 8

i) zwei Ceremonienmeiſter,.—

k) die Krönungs-⸗Ornate, und zwar; der weiße Adler⸗ Orden, g 3 von einem Ritter dieſes Ordens, aſſiſtirt von zwe len Rittern des St. Stanislaus Orden. das große Sieg el, getragen von den Miniſter⸗Staats⸗ eeretairen, nebſt fer en Aſſiſtenten; das Reichs- Pan ier, getragen von einem Kaſtellan und zweien Aſſiſtenten; das Reich sé. Schwerdt, getra= * von einem General oder Caſtellan, nebſt zweien Aſſi⸗

enten, welche vor ihm die Scheide auf einem Kiſſen

tragen; der , Mantel, getragen auf zweien iſſen von zwei Kaſtellanen, u vier Aſſiſtenten; der Reichs Apfel, getragen von einem Woywoden, nebſt zweien Aſſiſtenten; das Scepter, getragen von einem Woywoden nebſt zweien Aſſiſtenten; die Krone, fan, von dem Senats Präſidenten nebſt zweien iſtenten; ;

H der Ober, Ceremonienmeiſter;

m) * 3 der reitenden Garde, mit einem Of⸗

cier, zu Fuß; (

n) Se. Majeſtät der Kaiſer und König, Ihm zur Seite zwei Aſſiſtirende, und in einiger Entfernung der Mi niſter Ihres Hauſes, der dienſtthuende General⸗Adju⸗ tant und der CTemmandeur des reitenden Mäger Regi= ments, das entblößte Schwerdt in der Hand;

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