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che nicht fuͤhren wuͤrde Ohne Zweifel hat Jedermann das Recht, ſeine f d. frei ö Ss giebt aber Umſtaͤnde, wo die Pflicht vor Allem gebietet, jeden innern Zwieſpalt zu vermeiden, und nur auf die Vertheidigung des allgemeinen Beſten beracht zu ſeyn Üind da man uns doch ſeit einiger Zeit beſtaͤndig herausfordert, uns uͤber eine Maaßregel naher zu erklaͤ⸗ ren, die hier oftmals zur Sprache gebracht worden iſt, ich meine die Zurücknahme des Communal⸗Geſetzes ſo werde ich, da die r g dazu ö, darbietet, eine ſolche Erklaͤrung wahr⸗

wurde zur des Zuſtandes derſelben eine Commiſſion nieder⸗ gſten Meinun⸗

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Kammer . egt, und von dieſer

welen Commiſſionen uͤberwieſen wurden, erlitt derjenige, welcher 3 2 betraf, zahlreiche Aenderungen, welche vielleicht nicht alle von uns angenommen ſeyn würden, die inzwiſchen doch mit dem ganzen Syſteme des Geſetzes im zuſammenhange ſtanden. Nicht ſo hin ſichtlich des Departemental⸗Geſetze; Hier wurde ſiatt des fruͤhern Syſtems ein ganz neues eingeführt; namentlich ſoll⸗ ten die Bezirks⸗Wahlen gänzlich wegfallen, und jcher Bürger, der 0h Fr an directen Stenern entrichtet, ſollte wahlberechtigt ſeyn. Wir ſahen voraus, daß eine Berathung uͤber das alſo amendirte Geſetz ſchwerlich zu einem Reſultate führen würde. Die Berichte uͤber beide Entwürfe wurden an einem und demſelben Tage ab⸗ geſtattet. Die Schwierigkeiten vorausſehend, die das Departemen⸗ kal⸗Geſetz finden wuͤrde, wollten wir wenigſtens das Communal⸗ Geſetz dem Lande zu Theil werden laſſen, und wir beſtanden dar⸗ auf, daß man mit dieſem den Anfang mache. Es iſt bekannt, daß 6 Prioritaͤt durch eine ertuͤnſtelte Majoritaͤt verworfen wurde, welche aus demjenigen Theile der Kammer beſtand, welcher beide KGeſetze und demjenigen, welcher keines von beiden wollte. (Ge⸗ lachter) Das Departemental⸗Geſetz ſollte daher zuerſt zur Bera⸗ thung kommen, und von dieſem Augenblicke an licß ſich nicht; Gutes mehr von der Sache erwarten. Wir widerſetzten uns der Aufhebung der Bezirks Wahl⸗Cellegien; nichtsdeſtio weniger wurde dieſe be ſchloſſen; aber wie? durch eine Minoritaͤt, welche zur Majorität wurde, durch einen Kunſtgriff eines andern Theiles dieſer Kam mer, welcher ſich uͤberhaupt weigerte, an der Berathung Theil zu nehmen. Wir erklaͤrten daher, von dieſer Rednerbuͤhne herab, nicht, wie man es glauben machen will, daß wir uns gar keine Aenderung in dem Departementgl⸗Geſetze gefallen laſſen wollten, ondern daß wir nicht darin willigen könnten, daß unſer Entwurf urch einen ganz neuen erſetzt wurde Man hat uns deshalb ge⸗ tadelt; aber unſere Pflicht gfref uns eine ſolche Erklaͤrung. Was blieb uns nun, nachdem die in Vorſchlag gebrachte Abſchaffung der Bezirks Wahlen angenommen war, zu thun uͤbrig? Sollten wir die Berathung fortſetzen laſſen, in der Abſicht, das Geſetz ſpaͤter doch zurückjunehmen? Wir würden dadurch eine koſtbare Zeit nur unnuͤtz verſchwendet haben. Wir zogen es daher vor, eine Diseuſſion . abzubrechen, welche zu keinem nützlichen Reſultate mehr führen konnte; mit einem Worte, wir nahmen das Geſetz zurück. Man hat dieſen Entſchluß einem Gefuͤhle des Zornes und der beleidigten Eitelkeit beigemeſſen. Wie könnte bei Fragen von . Wichtigkeit die Eigenliebe je in Betracht kom⸗

men! Unſere Pflicht gebot uns, zu handeln, wie wir gehandelt haben, was auch die Folgen davon ſeyn möchten, und wir erfüll⸗ ten dieſe Pflicht, eben weil es unſere Pflicht war“

Der General Lamarque bemerkte nach Beendigung dieſer Rede: „Es iſt allerdings ein großer Unterſchied zwi⸗ ſchen einem wohlgeſinnten Miniſter und einem wohlgeſinnten Deputirten. Jener verlangt, daß man alle ſeine Handlun— gen ehne Ausnahme gut heiße; dieſer dagegen hat immer nur das allgemeine Beſte im Auge. Gern will ich daher . von Martignac ſeine Eigenſchaft eines wohlgeſinnten

iniſters laſſen, und dagegen die meinige eines wohlgeſinnten und loyalen Deputirten behalten.“ Der General Seba—⸗— ſtiani trat zur Vertheidigung ſeines Collegen auf; fern von dieſem, äußerte er, ſey die Abſicht geweſen, die innere Lage Frankreichs nachtheiliger zu ſchildern, als ſie wirklich ſey; anz Europa wiſſe, daß wo es auf die Vertheidigung der nabhängigkeit des Landes und auf die Behauptung der Wurde der Krone ankomme, Frankreich ſtets einig ſeyn werde, Hr. Sebaſtiani ließ ſich hierauf ausfuhrlich uͤber denjenigen Theil der Rede des Miniſters des Innern aus, welcher die Zurück= nahme des Communal⸗Geſetzes betrifft, wobei er namenklich be⸗ merkte, daß, wenn die Commiſſion damals die ganzliche Aufhebung der Bezirks⸗Conſeils in Antrag gebracht, ſie ſolches aus gu⸗ ten Gründen gethan, und nur nach ihrer Ueberzeugung ge— handelt habe. Der obige Vorſchlag des Berichterſtarters, die Bittſchriften der Ehtenlegions-Ritter dem Finanz⸗Mi⸗ niſter zu üͤberweiſen, wurde hierauf angenommen. Eine

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Stimme zur Rechten lee Wozu man in dieſem Falle ſo lange geſtritten habe. m Schluſſe der Sitzung berichtete noch der Baron von Schonen über einige andere Petitio⸗ nen, die indeſſen fuͤr das Ausland von keinem Intereſſe ſind und auch zu keiner erheblichen Discuſſion Anlaß gaben. In der nächſten Sitzung erwartete man den Bericht des Herrn von Saunae uͤber den definitiven Rechnungs- Abſchluß ven Färi, in, Mal. Der Hönig it ven aris, 11. Mai. er Konig iſt vorgeſtern, nachdem er das Muſeum, namentlich Herrn Gérards , mälde, in Augenſchein genommen, mit den Miniſtern des Innern und der Juſtiz gearbeitet, und mehrere Audienzen 532 hatte, um 3 Uhr wieder nach St. Cloud zuruͤckge⸗ ehrt. = Der Hof legt heute die Trauer fa den verſtorbenen Landgrafen von Heſſen⸗Homburg Durchlaucht auf 3 Tage an. Man glaubt, daß der Bericht uͤber das Budget am D d. M. in der Deputirten⸗Kammer werde abgeſtattet werden. ; * Das Journal des Débats, welches, wie man ſich erinnern wird, von allen hieſigen Blättern zuerſt die Behaup= tung aufſtellte, daß der Herzog von Laval-⸗Montmorench das ihm zugedachte Portefeuille nicht annehmen wurde, aͤußert jetzt über das Eintreffen dieſer Prophezeiung Folgendes: „Der Herzog von Montmorency hat, wie wir vorausſahen, aus einem edlen Mißtrauen in ſeine Krafte, die Laſt des Miniſter⸗Poſtens abgelehnt, und wird fortfahren, den Konig von Frankreich in Wien zu repraͤſentiren. Dieſe aus einem ſo ehren vollen Beweggrunde gefloſſene Weigerung kann die Achtung, welche der Herzog in allen ſeinen Stellungen genoſſen, nur noch vermehren. Wir haben alſo, wie wir es vor drei Wochen vorherſagten, noch immer das traurige Proviſorium. Wenn wenigſtens die Ereigniſſe in Europa ſtill ſtehen wollten, ſo lange unſere Unentſchiedenheit dauert! Aber im Gegentheil, der politiſche Horizont verhuͤllt ſich 2 als je in Wolken. Moͤchten wir doch nicht laͤnger berathen, während man an derwärts handelt. Die Miniſter koͤnnen ſich jetzt die Gefah⸗ ren einer ungenügenden Wahl nicht mehr verhehlen; mögen ſie dieſe in Erwaͤgung ziehen. Vielleicht wurden Andere, ſo wenig ſie auch durch ihre bisherige Laufbahn zu dem erledig⸗ ten . eines Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten berufen ſeyn mögen, ſich nicht ſo beſcheiden zeigen, wie der Herjog von Montmorency.“ Der Meſſagerdes Cham bres beobachtet ber dieſe ganze Angelegenheit noch imm das tiefſte Stillſchweigen. Das Journal du Com⸗ merce bemerkt, das Geheimniß, welches die Miniſter aus der Sache zu machen ſuchten, ſey ein Geheimniß fuͤr ganz Paris. Der Courrier fran gais macht darauf aufmerkſam, welche Blöße der Meſſager ſich dadurch . habe, daß er behauptet, die Montmoreney's hätten ſich ihren Königen nie entzogen; die Weigerung des Herzogs 6 reiche demſelben in jeder zur Ehre, denn es ſey die Pflicht jedes treuen Unterthanen, einen Poſten abzuleh—⸗ nen, ſobald man nicht die er . habe, durch die Annahme deſſelben ſeinem Lande n tzlich zu werden. Der Conſtitutionnel will gar wiſſen, daß in Foige eines vor- geſtern gehaltenen außerordentl iniſter⸗ Raths dem erzoge von Montmoreney an digt worden ſey, daß der oͤnig ſeine Weigerung nicht annehme.

Großbritanien und Irland.“

London, 9. Mai. Es heißt, daß Se. Majeſtät a einen zweiten großen Cerele im Lauft dieſer Sai halten werden. Auch ſpricht man davon, daß, außer dem bereits angekündigten Kinder- Ball, auch nöch ein Bal parè bel Hofe

ſtattfinden werde. = Von der (letzthin erwähnten) am Gten d. in der London Tavern ſtatt gehabten Verfammlung, zur Berathſchlagung dem Herzog von Wellington zu errichtende Statue, iſt nachträglich noch Folgendes mitzutheilen. Nachdem die zuporderſt in Vorſchlag gebrachten Dank⸗Adreſſen an den König, den . von Wellington, Herrn Peel und die übrigen Miniſter beſchloſſen worden waren, leitete Hr. Hunt ufmerkſamkeit der Verſammlung auf die Verdienſte des Marquis von Angleſea um Irland, Herr Lawleß erhob ſich ſogleich, um Herrn 2 zu unterſtuͤtzen, und ſchlug eine Dank ⸗Adreſſe an den Marquis von leſea vor, was einige Verlegenheit und eine Pauſe in den Verhandlungen veran, laßte. Da erhob ſich der Präſident Graf Fitzwilliam mit der Aeußerung, daß, ſeiner Anſicht nach, ſich gegen dieſen An⸗= trag durchaus nichts einwenden ließe; ihm geſellten die Grafen Darnley und Bective bei und gaben ihre 4 Beiſtimmung. Endlich trat Herr O Connell auf und prach mit der größten Wärme zum Lobe des Marquis. Unter An.