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ordnungsmaäßig; alle Einwohner, Tuͤrken, Armenier, Grie⸗ chen und Juden ſind nach Familien, Vierteln und Kirchſpie⸗ len gezählt worden; auf jeden Kopf, bis zu den Kindern von 8 Monaten herab, werden täglich zwei Brodte von 48 Drachmen zu 4 Para's vertheilt, was ungefahr 25 Sgr. fuͤr das Preußiſche Pfund ausmacht. Dieſes Brod iſt, wenn auch nicht ſehr gut, doch eßbar, und eine vorzuͤglichere Qua⸗ lität deſſelben erhält man zum Kauf fuͤr 3 Piaſter die Okka, was etwa 35 Sgr. fur das Pfund beträgt. In der von dem IGroßherrn dieſerhalb erlaſſenen Verordnung iſt ausdrück—⸗ lich geſagt, daß kein Unterſchied zwiſchen den Osmandis, den Chriſten und Juden werden ſolle.

Der abgeſezte Groß Vezier Mehmed ⸗Selim⸗-Paſcha iſt zum Statthalter von Rumelien ernannt worden. Der neue Groß ⸗Vezier behält neben dieſem ſeinem Amte die Verwal⸗ tung der Sandſchaks von * Awlona und Lepanto. Eine Fregatte und 2 Corvetten ſind vorgeſtern aus dem Vosporus in das Schwarze Meer geſegelt, gleich darauf aber zuruͤckgekehrt, um bei dem Schloſſe Fanaraki Anker zu werfen. ie Flotte im Bosporus zählt 14 Schiffe, wor⸗ unter ſechs Linienſchiffe. Im Zenghauſe wird fleißig zur Ausrüſtung noch mehrerer Fahrzeuge gearbeitet, und man ſagt, daß die Aegyptiſche Escadre, die aus 13 bis 14 Schif⸗ fen, wovon einige zu 60 und 80 Kanonen, beſteht, ſich an die hier ſtationirte anſchließen werde. Wie dies zu bewerk—⸗ ſtelligen ſeyn durfte, wird freilich nicht angegeben.

Die auf der Inſel Chalki befindlichen Ruſſiſchen Kriegs Gefangenen, etwa 98, worunter 24 Offieiere, ſollen, wie es heißt, ausgewechſelt werden.

Der Oeſterreichiſche Beobachter giebt aus Konſtantinopel vom 25. April folgende zum Theil be— reits in Obigem enthaltene) Nachrichten:

Konſtantinopel, 25. April. Obgleich die Witte rung ſchon ſeit mehreren Wochen ſich ſehr gunſtig zeigt, ſo verlautet bisher doch nichts vom Wieder⸗Ausbruch der Feind⸗ ſeligkeiten in den Balkans und in Bulgarien. Zwar iſt vor ungefähr vierzehn Tagen vom Seraskier Huſſein⸗Paſcha ein Verſuch gemacht worden, die Ruſſen aus Siſipolis zu vertrei⸗ ben; allein da dieſe Zeit gehabt hatten, ſich . einem in

der Landenge gemachten Einſchnitte zu befeſtigen, und die

Mauern des Platzes auszubeſſern, ſo mußte Huſſein⸗Paſcha ſich mit der Erſtürmung einer vorliegenden Redoute begnü gen; in deren Beſitze er ſich auch trotz dem Feuer der Ruſ⸗

ſiſchen Kriegsſchiffe behauptet haben ſoll. )

Da die Pforte ſich täglich mehr überzeugt, wie nöthig ihr die Mitwirkung einer Seemacht zu den ferneren Kriegs Operationen an der Kuüͤſte des Schwarzen Meeres ſey, und welche Vortheile der Feind ſowohl bei ſeinen Offenſiv Unter . langs dieſer Küͤſte, als zur Verproviantirung ſeiner Armee aus der Gegenwart ſeiner Kriegsflotte gezogen habe, ſo iſt beſchloſſen worden, die Ausrüſſung der in der Bay von Bujukdere vor Anker liegenden Flotte möglichſt zu 3 Die Matroſen⸗Preſſe wurde in allen Quar, tieren der Stadt und der umliegenden Ortſchaften mit Strenge ausgelbt, die noch brauchbaren Fahrzeuge aus dem Arſenale zur Verſtärkung der Flotte nach der Mändung des Bocpo— rus beordert, ünd am ten d. M. ging der Kapndan Pa— ſcha auf dem ſo eben erſt vollſtändig ausgerüſteten Dreidecker „Selimte“ von 110 Kanonen nach Bujutdere unter Segel, um den Ober-Befehl der Flotte zu übernehmen. Suſtan Mahmud verfuͤgte ſich bald darauf in Perſon an Berd der⸗ ſelben, und am 24ſten d. M. nahmen Se. Hoheit, bei Ge⸗ legenheit eines vom Seraskier Chosrem-Paſcha dem Sultan und dem Miniſterium in einem Landhauſe von Terapia ge⸗ gebenen Feſtes, die Flotte abermals in Augenſchein Alle dieſe Anſtalten deuten auf baldiges Auslaufen derſelben ins Schwarze Meer.

den neuerlich ſtattgeſandenen Dienſtes Veräande, rungen verdient insbeſondere die Ernennung des ehemaligen Groß Veziers Mehmed Selim Paſcha, welcher ſeit ſeiner A nach dem Falle von Varna, ſich in Gallipoli auf⸗ gehalten warte, zum Statthalter von Rumelien (Rumeli⸗-Va—; leſſ, an Neſchis Paſcha Stelle) bemerkt zu werden. Ob auch ſein unmiitelbarer Nachfelger, Ijzet Mehmed Paſcha, der tapfere Vertheidiger ven Varna, welcher ſeit ſeiner Ab ſezung nach Rodeſto verwieſen werben, wöieder eine Anſtel⸗ lung erhalten werde, iſt noch zweifelhaft. Ein dritter ehema— liger Groß Verler, Silihtar Al Pacha, welcher im Jahre 83 das Reicht ſiegel gefuhrt, ſett dem vorigen Jahr? 2

Vergleiche hierüber den n Num. 12; mitgetheilten) Nuſ⸗

el 1 ö, eg soericht, wel f 1 1 1

hem zufolge die Türken nicht im Beſſde ind.

Hieſer Nedonte geolicden find

danellen verſtaärken.

das Obſervations Lager bei den Dardanellen befehliget hatte, iſt daſelbſt nach einer kurzen Krankheit mit Tode angen Belenli Muſtapha Paſcha, der bisher ein Corps 2 den Balkans, nuter Huſſein Paſcha, commandirte, erſetzt

Der Brodmangel hat in der letzten Zeit durch das Ein⸗ treſſen mehrerer Turkiſchen Schiffe mit Getreide aus dem Schwarzen Meere, durch die von der Regierung —— Maaßregeln und vorzuͤglich durch den von ihr bewilligten freien Verkehr mit Lebensmitteln etwas abgenommen; doch ſteht die geringere Gattung Brodtes bei verringertem Ge⸗ wichte noch zu hohem Preiſe. Indeſſen man iſt auch dies mal von der bereits angeordneten Maagßregel der Entfernung einer bedeutenden Anzahl Griechiſcher, Armeniſcher und Iſrae⸗ litiſcher Rajas wieder abgekommen; ein Zeichen, daß die Verlegenheit hinſichtlich der Verpflegung der zahlreichen Be⸗ völkerung der Hauptſtadt nicht zugenommen ? 4

Da man ven einem in Adrianopel, gleichzeitig mit der am 11. April hier verſpuͤrten ſchwachen Erderſchütterung, ſtatt gefundenen Erdbeben, wodurch einige alte Mauern ein. en wurden, Nachricht 2 ſo verbreiteten ſich

ald darauf die uͤbertriebenſten Geruͤchte über furchtbare Ver

heerungen, welche durch Erdſtöße in Salonik, Seres, Kavala und andern Städten Macedoniens angerichtet worden ſeyn ſollten, wovon ſich aber bis jetzt keines beſtätiget hat.

Der Courrier de Smyrne enthalt in ſeinen, uns ſo eben zugekommenen neueſten Blattern (vom 12 bis 19. April) folgende Nachrichten: „Am 2ten d. M. ſind zwei Ruſſiſche Linienſchiffe, welche ihre Richtung nach Tenedos nahmen, an der Inſel Metelin voruͤbergeſegelt. Tages zu⸗ vor war eine von Poros kommende Ruſſiſche Fregatte, welche dieſelbe Richtung verfolgte, am Cap Oro vorbeigekommen. Dieſe Schiffe ſollen das Blokade⸗Geſchwader bei den Dar⸗

Nachrichten aus Syra vom 3. April zufolge, iſt der Admiral Heyden dem Präſidenten nach Napoli gefölgt. Der diplomatiſche Agent Rußlands, Graf Bulgarl, wird den Praͤſidenten auf ſeiner Rundreiſe im Peleponnes begleiten.

Der Engliſche Reſident in Aegina, Herr Dawkins, hat die Griechiſche Regierung ofſieiell aufgeferdert, ihm . 13 i a der Tuͤrkei ſie als im Blokade, Zuſtande eſindlich betrachte. ; 5

Am 10. April erhob ſich gegen 7 Uhr Abends bei ra ein Meteor, zog, einen langen ſtreifen hinter ſich laſend, in der Richtung von Norden nach Süden über die Stadt

und verſchwand, nachdem es eine ſtrahlende Feuergarbe ge bildet hatte. ; . * Haſſan Paſcha hat ſeine Beſtätigung für das Paſchalit von Smyrna erhalten; bekanntlich iſt der Bairam der zeit- punkt, an welchem die Beamten in ihren Peſten beſtätigt eder von denſelben abberufen werden. M

Inland.

Berlin, 18. Mat. Nachſtehendes ſind die Artikel des (wie im amtlichen Theile dieſer worden)

2

ee n, , . Blatte der Geſetz 2 2 = Mer dem Köni and Cen nage, anten

von Nord. Amerika, durch d tigen Devolmächtigten: ö den Königl. —— * bei genannten Staaten, Rezie⸗ rungs Rath Nieberſtetter und deren Staats Secretair, Hrn.

Clay, am 1. Mai isas zu Waſhington abgeſchloſſenen Han dels und Schifffahrts Vertrags, wovon die Ratiſieations⸗ Urkunden unterm 14. Maͤrz d. J. daſelbſt ausgewechſelt wer den ſind: 2 y Art. 1. Zwiſchen den Gebieten der Hohen kontrahi.

renden Theile ſoll Freiheit und Gegenſeitigkeit des Handel! und der Schifffahrt ſtattſinden. Den UÜnterthanen Ihrer belder ſeitigen Staaten ſoll der Eingang in die Häfen, Plä

. gegenſeitig überall,

ollen.

2. Dee Preubiſchen, mit Dallaſt oder dung in den Häfen der Veren Staaten von Auf ö. 3 die Schiſſe der

. Beile