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hier aus den eroberten Häfen 26 von der Regierung gemie⸗ thete Schiffe eingelaufen.
An Stelle des Wirklichen Staatsraths Nariſchkin,
der ſeinen Abſchied genommen hat, iſt der Wirkliche Staats rath Kasnatſchejeff zum Civil⸗Gouverneur von Taurien, und an deſſen Stelle der Wirkliche Staatsrath Rudamajeff zum Gouverneur von Theodoſia ernannt worden.
Tiflis, 11. April. Von dem General-Major Pan⸗ kratjew ſind folgende Berichte von unſern Truppen auf dem linken * el eingegangen:
251 den! am 2ten d. M. ein zahlreicher Haufe Kur⸗ den die Chanouriſchen Dörfer Chaproſchik, Baſir⸗Chan und Grykale, uͤberfallen hatte, ſchickte, um ihnen ihren Raub wie⸗ der zu entreißen, der Oberſt Schamſchew, der bei dem Dorfe Kumludſhi ſteht, gegen ſie 69 Mann Koſaken und eine Com—⸗
agnie vom Koslowſchen Infanterie⸗Regimente, unter An— , des Eßaul Karaßew.“ x
„Dieſer erreichte die Kurden in einer Entfernung von
40 Werſt von dem Dorfe Kumludſhi * der Straße nach Paſchnoßa; ihre aus Infanterie und Arriere⸗Garde, welche den Haupt, Trupp deckte, ſuchte ſogleich die geraubten Sachen in aller Eile in Sicherheit zu brin⸗ gen, und richtete auf die Koſaken ein heftiges Flinten feuer, aber der Angriff des Eßaul Karaßow war ſo entſcheidend, daß ſie, mit einem Verluſte von 40 Todten, eine voͤllige Nie⸗ derlage erlitten; 2 Mann, meiſt Verwundete, wurden zu Gefangenen gemacht, unter dieſen iſt auch ihr Anfuͤhrer Ach, met ⸗Aga, ein Verwandter von Huſſein⸗Aga; die Uebrigen ret⸗ teten ſich durch die Flucht.“ „Unſererſeits wurden verwundet: ein Koſaken⸗Unteroffi⸗ cier und 4 Koſaken; drei Koſaken-Pferde blieben auf dem Platze, vier wurden bleſſirt. Die Beute der Koſaken beſtand in Pferden und Waffen.“
Frankreich.
Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 2. Mai berichtete der Graf Mollſen über den Geſetz Entwurf we— gen der — der alten Gold, und Silber⸗Muünzen. Die Kammer beſchäftigte ſich y mit dem Geſetze in Betreff der Ausgabe der für die Land- Dewohner beſtimmten Briefe; derſelbe wurde nach einer Berathung, an welcher der Graf von Tocqueville, der Berichterſtatter, der Finanz⸗Miniſter und der General-Poſt⸗Direk— tor Theil nahmen, mit 67 gegen 59 Stimmen angenommen.
Deputirten⸗ Kammer. Die Sitzung vom A. Mai eröffnete Herr Pavée de Vandoeuvre mit dem Berichte uͤber den Geſetz Entwurf wegen der Geträͤnk-Steuer. „Die Drangſale der Weinbergs-Beſißer“, begann er, „ſind auf's Höchſte geſtiegen; ſie ſind der Kammer in zahlreichen
etitionen dargelegt worden. Die Regierung hatte die Kla—⸗ gen der Bittſteller nicht abgewartet, um ſich mit ihnen zu beſchäftigen; ſie hatte bereits nach den Urſachen derſelben ge⸗ forſcht, und ſich namentlich gefragt, ob das Uebel durch die ih der Steuern herbeigeführt worden, oder ob es eine na—⸗ türliche Folge einer, durch die guͤnſtige Witterung herbei⸗ gefuͤhrten allzu reichlichen Aerndte ſey. Die Commiſ⸗ ſion hat ſich nicht verhehlen konnen, daß eine, auf einen einzigen Artikel erhebene Steuer von mehr ais 106 Millionen, den Preis dieſes Artikels nothwendig erhohen, und den Verbrauch deſſelben vermindern muͤſſe. . Regie⸗/ rung ſelbſt ſcheint dieſes gefuͤhlt zu haben, denn ſie hat uns einen Geſetz Entwurf vorgelegt, wodurch jene Steuer einiger⸗ maaßen ermäßigt werden ſoll. Die mit der Prüfung dieſes Entwurfes beauftragt geweſene Commiſſion hat einen vol len Monat zugebracht, um denſelben zu ſtudiren, und deſſen Folgen zu berechnen; ſie hat mehrere Ceonferenzen darüber mit dem Finanz Miniſter und dem General⸗Direktor der in⸗ direeten Steuern gehabt, welche ihr bereitwillig alle von ihr — Aufſchlüſſe gegeben haben; hiermit nicht zufrie⸗ den, hat ſie ſich aber auch noch mit mehreren Weinbergs— Beſitzern und Weinhändlern berathen, von denen ſie ſich ein neues Licht aber dieſen wichtigen Gegenſtand ver ſprechen durfte. Gleich bei Anbeginn ihrer Prüfang hat ſie aber erkannt, daß das Geſetz das vorgeſteckte Ziel bei wei⸗ tem nicht erreiche; ſpäterhin hat ſie ſich dͤberzeilgt, daß eine Aenderung in dem vorgeſchlagenen Syſteme nothwendig ſey, zu ihrem Bedauern muß ich aber erklaren, daß es ihr nicht gelungen iſt, ſich hierüber mit e ,, zu verſtandi⸗ gen, und daß ſie ſich ſonach genöͤthigt ſleht, k der Kammer auf die Verwerfung des Geſetz Entwurfes anzutragen, wo— bei ich zugleich bemerken muß, daß dieſer Antrag ſich nicht blos auf die Anſichten der Majorität der Commiſſion, ſon— dern auf ihre ein ſtimm ige Meinung gruͤndet.“ Der Ned⸗
avallerie beſtehende
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ner beleuchtete * die vier auf den Weinen laſtenden Steuern, als: die Eingangs-Steuer an den Thoren, ferner die Licenz⸗, die culations,, und die Detail⸗Steuer, wobei er es vorzüglich tadelte, daß gerade die erſtere
als die minder läſtige ermäßigt werden ſolle; eine 2
Ermäßigung, äußerte er, werde bei einer großen
von Stadt chtlich der Thor-Acciſe (welche fuͤr Rech⸗ nung dieſer te ſelbſt erhoben wird) vorgeſchlagen; da indeß die geſellich beſtehende Thor⸗Acciſe (3 des Betrages der oben erwahnten Eingangs⸗-Steuer) in 254 Staͤdten, auf den Grund Koöͤniglicher Verordnungen, ſo uͤbermäßig erhöhet worden ſey, daß . in einigen derſelben, namentlich im Nor⸗ den, einem foͤrmlichen Verbote gleiche, ſo ſey es auch nicht Sache eines Geſetzes, ſondern einer bloßen Verordnung, das verurſachte Uebel wieder gut zu machen; tadelns würdig ſey ferner 2 eſtimmung des Geſetzes vom 25. Marz 1817, wodurch ädten nachgegeben worden ſey, die Perſonal— und Mobiliar⸗Steuer durch eine Erhoͤhung der Thor⸗Gefülle zu erſetzen; auch hier ließen ſich weſentliche — her⸗ beiführen. Nach einigen Bemerkungen Über die Cireulations, Abgabe und über die Art der Erhebung der Getränk ⸗Steuern im Allgemeinen, die der Redner für eben ſo ſchwierig und koſt= ſpielig fuͤr die . als laͤſtig fuͤr den Steuerpflichtigen hielt, ſchloß derſelbe in folgender Art: „Als die Commiſſton in ihrer letzten Conferenz mit dem Finanz ⸗Miniſter dieſen fragte, ob er, in dem Falle, daß das vorliegende Geſetz nicht durch⸗ gehen ſollte, an deſſen Stelle ein anderes vorlegen . antwortete er: er könne in * Beziehung durchaus keine Verpflichtung ubernehmen, der
falt vorbereitet worden, nichts deſto weniger werde er die nützlichen Bemerkungen, die im Laufe der Ber daruͤber etwa ö werden mochten, mit Vergnügen be⸗ nutzen. Wir konnen der Regierung nur den Rath geben, ſich von dem Gegenſtande moöglichſt genau zu unterrichten. Mittlerweile fordern wir unſere Committenten auf, ſich in die beſtehenden Geſetze zu fuͤgen; wir konnen ihnen nicht oft genug wiederholen, daß, ſich denſelben zu entziehen, nichts anders . würde, als den ganzen cn ichen Kör⸗ per aufloͤſen. Die regelmäßige Entrichtung der Steuern iſt die Quelle des oͤffentlichen Einkommens und die einzige Grund⸗
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chie die Stelle der 8er. und der dar ll n de einnehmen. Andrerſeits aber muͤſſen wir auch den Miniſtern ſagen, daß, um den ermuͤdeten Nationen wirkſam zu Huͤlfe k kommen, es nur einen Weg giebt, nämlich den Weg der rſparniſſe; die ſen muͤſſen ſie einſchlagen; er iſt es, wel⸗ cher den Fuͤrſten die Liebe ihrer . zuwendet, und den Nationen eine lange und gluͤckliche 26 verheißt.“ — Als der Praͤſident, nach Beendigung dieſes Berichtes, * ſen Schluß von der Verſammlung mit großem Beifall auf⸗ enommen wurde, die 6 ſtellte, wann die Kammer ihre erathungen äber dieſen Gegenſtand eröffnen wolle, wa— ren die Stimmen getheilt; Einige verlangten, daß man ſich nach dem Budget, Andere, daß man ſich zwiſchen dem Aus⸗ gabe und dem Einnahme. Budget damit beſchäftige. Herr von Caſſaignoles äußerte unter Anderm, Jedermann wiſſe, daß die ** der Weinbergs Beſiter höchſt trauri ſey, uünd daß derſelben daher ſo ſchnell als möglich ,. fen werden müͤſſe; nichts deſte weniger beſchloß die Kammer, die Digcuſſion bis nach dem Einnahme- Budget zu verlegen. Dieſe Entſcheidung erregte große Unzufriedenheit zur linken Seite, da ſich danach abſehen läßt, daß der Entwarf in der dĩesſãhrigen Seſſion uberhaupt 8 tommen wird. — Nachdem Herr Dau mou ber drei Ge ſeK Entwürfe von örtlichem Juͤtereſſe Bericht erſtattet hatte, entwickelte Herr B. Con ſtant ſtinen (vor einigen Tagen erwähnten) Antrag, den Artikel 5i. des Reglements der Kammer in folgender Art zu andern; „Bevor die Discuſ⸗ ſion geſchloſſen wird, 3 der Präſident die Verſamm⸗ lung, ob ſie ſich fuͤr hinlänglich unterrichtet halte; die Kam— mer kann aber nur alſo befragt werden, nachdem die Dig— cuſſion begonnen hat.“ Hr. B. Conſtant bemerkte, er habe Anfangs ſeine Propoſition gar nicht weiter vertheidigen, ſon⸗ dern * ediglich der Vernunft und der Gerechtigkeit der Kammer anheimſtellen wollen; wenn er ſich ö eh. ent⸗ ſchließe, einige Worte zu ſagen, ſo geſchehe es blos, weil man von ihm 1 glauben ſcheine, daß er die jangſt ſtattgefundene Unregelmaßigkeit dem Präſidenten zur Laſt legen wolle; hier⸗ von ſey er jedoch weit entfernt, da der Präſident nur den
Wunſch der Majorität ausgedrückt habe, und der di.
Discuſſton frelen Lauf zu laſſen, damit auch die Mönoritit
Der Redner
ſonach gänzlich auf dieſe zurgckfalle. wie nothwendig es ſey,
ſich hierauf, zu beweiſen,
ntwurf ſey mit großer Sorg⸗
redits. Von dem Tage an, wo ein Theil des
mehr zur Berathung
an en.
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