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ſuͤr eine gehoͤrige Abtrocknung, noͤthigenfalls durch Schoͤpf⸗ werke, geſorgt iſt. 63 . . . egen iſt mit den Vortheilen der Eindeichung der hoͤheren, wie der niederen Niederungen, der Nachtheil unum⸗ änglich verknuͤpft, daß ſie den beſonderen Gefahren ausge⸗ etzt ſind, welche Eisgang und bedeutendes Hochwaſſer in den Strömen alsdann herbeifuͤhren, weil durch die Einengung des Abfuͤhrung der Fluthen beſtimmten Thals das Waſſer her anſchwillt, mit groͤßerer Geſchwindigkeit abfließt, und wenn der Strom die Deiche durchbricht, mit einer zerſtöͤren⸗ deren Gewalt in die Niederungen eindringt, als wenn es ſich bei der Erhebung ſeines Spiegels ohne Widerſtand uber dieſelben verbreiten kann. . Gluͤcklicherweiſe gehoren dieſe Deichbruͤche indeſſen nur u den ſeltenen Ereigniſſen. Sie entſtehen in der Regel du E fungen, oder durch Erweichung der Deiche bei anha m Dien Ce, oder durch unbemerkt Schad⸗ haftigkeit derſelben, und treffen daher gewöhnlich nur einen oder den andern Theil der, nach der Oertlichkeit getrennten und fuͤr ſich eingedeichten Niederungen. Ven ſo allgemeinen Ueberſchwemmungen, 2 diesjährigen, finden wir in der Geſchichte wenige Beiſpiele. . = 3 es wänſchenswerth, die Deichbruͤche noch mehr vermindern, oder ſie ganz abwenden zu konnen, denn ſchreck⸗ lich iſt die Noth der Niederungs⸗Bewohner, wenn der Strom ſeine Schranken durchbricht. Leben und Eigenthum ſchweben dann in großer Gefahr, und letzteres wird oft ſo beſchädigt, daß mancher Beſitzer ſich erſt in vielen Jahren von dem er— littenen Verluſt zu erholen im Stande wäre, wenn ihm nicht durch kraftige Unterſtüͤtzung früher geholfen wurde. Abwenden ließe ſich dies Uebel aber nur, wenn man die Deiche ganz raſirte, und dem Unkundigen mag dies wohl als das beſte Mittel erſcheinen, beſonders wenn dabei auf die Gegenden am Nil hingewieſen und der Glaube erweckt wird, daß, wie dort, auch bei uns die Ueberſchwemmungen nur als eine Wohlthat z betrachten, und mit gar keinen oder doch nur geringen Nachtheilen verbunden ſeyn wurden. Allein die Ueberſchwemmungen des Nils er— folgen in Unter Aeghpten regcimähig im Juli und Augnſt, im October iſt der Strom ſicher ſchon in Ufer ö getreten, und von dieſer Zeit ab bis zum Juli des nächſten Jahres hat man keine erheblichen Anſchwellungen deſſelben zu fuͤrchten. Die zum Getreidebau geeigneten, mit einem vom Strom aus den oberen Gegenden herabgeführten feinen fetten Niederſchlag (Schlick) gedungten Felder koͤnnen daher, ſobald das hohe Waſſer abgelaufen iſt, beſtellt werden, und die oft ſchon im April, ſicher aber im Mai eintretende Aerndte kann tuhig ſtatt finden. Von Eisgaͤngen und allen ; Storungen, die der in einem Jahre oͤfter vorkommende We

ten Gegenden deckt der rer die Koſten da reichlich, wo

ſel des Waſſerſtandes unſerer Ströme verurſacht, weiß man

am Nil nichts.

Verſchiedenheit des Klima's und aller übrigen Verhält- niſſe bedingen daher bei uns an ſich ſchon andere Maaß regeln; wollte man aber dennoch jene nicht beachten, ſelbſt von dem jetzigen der Grundſtuͤcke etwas aufopſern, ſo iſt doch andere bedenken, daß hier nicht von erſt urbar zu machend ondern von ſchon eingedeichten und cultivirten Niederungen die Rede iſt, wo die Eintheilun des Grund-⸗-Eigenthums, die Lage der Ortſchaften und viele

andere Dinge ſich nicht weſentlich mehr ändern laſſen, aber H

eben deshalb auch der Raſirung der Deiche mancherlei ſchwer zu beſiegende Hinderniſſe entgegen ſtellen wurden. Außerdem müßten, wie in Aegypten, die bewohnten Orte umwallt, die noͤthigen Communications: Damme geſchuttet und Zu und Abfluß⸗Kanaͤle angelegt werden, und dies Alles würde einen faſt unerſchwinglichen Koſten⸗Aufwand erfordern.

Die Sache iſt alſo ſo einfach nicht, als ſie ſcheint, wenn man dabei auch gar nicht die Nachtheile in Erwaͤgung zieht, die das oft zur Ünzeit eintretende hohe Waſſer und die ſtatt der Aufſchlickung hin und wieder vorkommende Verſandung veranlaſſen würde, und es wird 33 die bisherige Eindei⸗ chung in der Hauptſache wohl den r behalten.

Dann iſt jedoch an eine gänzliche Abwendung der die Niederungen bei Eisgang und Hochwaſſer drohenden Gefah⸗ ren nicht zu denken. Weniger oft werden ſie aber von Um, glücksfaͤllen begleitet ſeyn, wenn die Niederungs⸗ Bewohner außer der tuͤchtigen ellung und außer der etwa noch nöͤ⸗ thigen Erhoͤhun und d, , ne, Deiche wenn die Erfahrungen dieſes Jahres erg haben ſollten, daß noch höhere Waſſerſtande eintreten können, als man ſrüͤ kannte ihre Aufmerkſamkeit auch auf den Strom ſelbſt, als ihren Hauptvorfluths⸗ Kanal, richten.

Da alle Strome, die ſich nicht in einem Felſenbette be⸗

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wegen, bald das eine bald das andere Ufer angreifen und

in Abbruch ſetzen, bei dem oͤftern Wechſel des Waſſerſtandes

auch auf die Veränderungen ihres Bettes wirken, und bei⸗

des, wo dieſelbe durch Eindeichungen in ihrem Fluthprofil

beſchränkt ſind, in verſtaͤrktem Grade ausüben; ſo kann es auch nicht fehlen, daß ſie ihr Bette verbreiten, Sandſelder und andere Untieſen mitten im Strom 2 en, Inſeln bil⸗

den, ſich in mehrere Arme theilen, und u voͤl⸗

lig r Lauf annehmen. .

Die Abfuͤhrung hoher Fluthen wird dadurch offenbar erſchwert und die den Niederungen ſo gefährliche Aufſtop fung des Eiſes, bei deſſen Abgang, befoͤrdert.

Dem kann nur begegnet werden, wenn man fur einen ungetheilten, mäßig breiten und gehörig tiefen Stromlauf ſorgt. Selbſt die Eismaſſe läßt ſich dadurch vermindern, weil die Strome in unſeren Gegenden gewöhnlich zufrieren, wenn das Waſſer ſich noch nicht uber die Ufer des Strom— laufs erhoben hat, das Eis nur in der Oberflache erzeugt wird, und die Menge deſſelben in einem ſchmalen aber tiefen Stromlauf alſo geringer ſeyn muß, als in einem flachen aber breiten. Der alte Glaube, daß das Eis auch in der Tiefe gebildet wird und das ſogenannte Grundeis daraus entſteht, iſt wohl lange ſchon verſchwunden.

In etwas verwilderten Stromläͤufen, wie namentlich in der Weichſel, iſt die Gewinnung einer reinen, tieſen und ungetheilten Bahn allerdings keine Kleinigkeit, das Ziel aber doch und mit nicht zu großen Aufopferungen nach ünd nach zu erreichen, wenn man nur endlich Hand an das Werk legt. Zunächſt iſt es noͤthig, die in Abbruch geſetzten Ufer

zu bebauen; allmählig wird damit eine rd Leitun der Strombahn in ſanfte Krümmungen, vorzüglich mit Hälfe der, ſogar einen reichlichen Ertrag gewaährenden Weiden Pflanzungen, auf den ſich dazu eignenben Sandfeldern, ver⸗ bunden, und eben ſo werden die Inſeln nach den ortlichen Umſtäͤnden nach und nach an das eine oder andere Ufer ange⸗ y— * um die allemal ſchädlichen Strom, Theilungen zu verhůͤten.

Auf dieſem Wege wird dem ungunſtigen Zuſtande, in dem ſich die Strome ruͤckſichtlich der Vorfluth jetzt beſinden, . abgeholfen werden, da de keinesweges ſo troſt⸗

ĩ * e . . Ve glauben, denn die

wenn durch zweckmäßige An inden ihr 3 ben gewirkt wird. mn Ve e deſſel⸗

Die hierauf zu verwendenden Koſten können dabei fuͤg⸗ iich als ein zuruͤckgelegtes Kapital betrachtet werden. Wird in 50 Jahren in jeder Niederung dadurch nur ein Unglücks. fall abgewendet, ſo moͤchten die erſparten Verluſte reichlich

Werthe aller Mühe und Arbeit zur Erhaltung einer ge— elten Strombahn gleich kommen. Ueberdem hat bei Er altung der letzteren der Sraat, rückſichtlich der Schifffahrt, ein beſonderes Intereſſe, und alle die Anlagen und Bauwerke, die der ſelbe zu ihrer Forthuͤlſe aus fuͤhren läßt, kommen den Niede⸗ rungs⸗ Bewohnern * gut, ſo daß ſie hierin eine weſentliche Er leich terung bei ihren Arbeiten finden können, wenn ſie den An ·

ordnungen, dee fuͤr die Scſſaor. getroſſen werden, 6.

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konnnen und ſo view als mi damit

ſchreiten, dabei aber nicht 8 nd vor⸗ erſte und natürliche Beſtimmung der Ströme, der B. 6 der Schifffahrt aber nur eine Nebennutzung iſt, und der . 6 2 . ebenen Arbeiten alſo nicht die ahrt, ſondern die Befö

tung der Dorfſuth ſehn kann. ſorderunds und *

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; Zwölfte Bekanntmachung. h ö Be der Haunt Banco Kaffe nnd abermals an Beiträgen fuͤr die durch Ucberſchwemmung verunglückten Gegenden in Ken und Oſtpreußen eingegangen, vom 7. bis inel. 16. Juni:

. Für ſdmmtliche verunglückte Gegenden— *

* Durch den KR. Pe. Genckal!- In tenbanten und Kammerherrn Grafen v. Brühl auf Selfercdorf de Dre den von Str. Majeſtt dem Könige von Sachen ) Nuhr Wwoid. und von den Kͤörigen böchtſten Mitgliedern der Königl. Familie in Dresden 125 Rihir. Cond. Münze, daſelbſſ in Pr. Cour. um. geſetzt und unter den 2 von dem 8 Grafen aus der 27 veranſtalteten Sammlung eingeſandten 1 Rihlr. Cour.

b) Durch den Wirkl. Geh. ner , ,, eh , . und Gen. von dem Intendant Weymar des 6. Armer⸗C Bre ⸗· lau nachtraglich v. e Inſp. i ö. Rthlr. und dem Special⸗Inſperctor Matz 290 II v. d. Laz⸗ Inſbpector Weltz 1] Rihlr, Oberkrankenwaͤrter Ghrge 19 Sgr., ;