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d'or) vorgezogen hat. dieſen Preis ſowohl, als um den noch erledigt gebliebenen Pokal, im Laufe dieſes Jahres ein zweites Rennen veranſtal⸗ tet werden. ; ; (

Ueber die Entſtehung und die Wirkſamkeit des im Artikel „Frankfurt . M.“ erwaͤhnten Vereins iſt uns Nach⸗ ſtehendes von dorther mitgetheilt worden:

„Unter den hier beſtehenden milden Stiftungen giebt es eine, die durch die beſonderen Umſtände, welchen ſie ihre Entſtehung verdankt, und den patciotiſch wohlthätigen Zweck, den ſie in ſtiller Wirkſamkeit verfolgt, bekannter zu werden verdient, als ſie es zu ſeyn ſcheint. Da ſie urſprünglich aus dem Bemühen eines Preußiſchen Stagts-Beamten her vor gen iſt, und in ihrer weſentlichen Richtung Preußi⸗

ſchen Unterthanen zu Gute kommt, ſo wird eine möglichſt kurze Notiz daruber nicht unwillkommen ſeyn.

Unmittelbar nach der Rettungs- Schlacht bei Waterloo Belle⸗Alliance) regte ſich in dankbaren, vaterlandiſch aufge⸗ regten Gemuͤthern der Wunſch, etwas zu thun fur die Strei⸗ ter, die mit ihrem Blute die Kriegs Flamme, welche von Neuem Über Deutſchland einzubrechen drohte, gelöͤſcht hatten. Die Anweſenheit eines Königlich Preußiſchen Geſchäftsträgers, des Freiherrn v. Otterſtedt, zu Frank⸗ furt am Main veranlaßte mehrere Individuen und Corpora⸗ lionen in der Nähe, ihn zum Vermittler ihrer Gaben zu er— wählen. Die erſte Sendung dieſer Art kam von dem Hrn. Conſiſtorialrath Keller zu Buding en und beſtand in 2591. Bald wuchſen diefe Spenden wohldenkender Deutſchen zu der beträchtlichen Summe von 6069 Fl. an, werunter, als

auptpoſten, der Ertrag einer von der Freimaurer, Loge zur

inigkeit in Frankfurt a. M. veranſtalteten Dammlung mit 2500 Fl. begriffen iſt. Nachdem aus dieſen Geldmitteln an⸗ ſehnliche Verwendungen für den Augenblick der dringendſten Noth gemacht, auch die gleichzeitig von vielen Seiten und in namhaften Quantitäten an den Königl. Preußiſchen Ge⸗ ſchaftsträger gelangten Hospital⸗Bedärfniſſe in natura, vor- nehmlich durch Vermittlung des Frauen- Vereins zu Kön, ihrer Be . . vertheilt worden waren, faßte der Frhr. v. Otterſtedt im October 1815 den Gedanken, einen Thell der ihm von patriotiſchen Händen anvertrauten Baar, ſchaften zur Gruͤndung eines „Jnſtituts für Invaliden aus den Schlachten vom 15. bis 1X Juni 1813. zu beſtimmen, und verband ſich, um weitere Schritte zur Erreichung dieſes Zwecks zu thun, mit dem Ober ⸗Hofprediger, Herrn Brei⸗ denſtein zu Homburg, und drei hieſigen Geiſtlichen, den Herren Pfarrern Kirchner, Spieß und Stein. Das edle Streben blieb nicht ohne erſprießliche Frucht. Von vie⸗ len Seiten kamen Beiträge ein, und namentlich glänzt dar, unter eine Summe von ziß7 Fl. hervor, welche von dem Hamburger Frauen⸗Verein zugeſendet ward. Im Oe⸗ röber 1316, als Herr ven Otterſtedt von hier abging, veran— laßte er noch, daß ſich mehrere würdige Manner den vier Geiſtli⸗ chen, welche bis dahin mit ihm ein Ziel verfolgt hatten, anſchloſ⸗ ſen. Der fuͤr alles Gute ſo empfängliche Staatẽrath v. Bethmann ließ ſich bereit finden, den Vorſitz zu übernehmen, und ſo 22 ſich im December 1816 der ſeitdem gedeihlich fortbe⸗

ehende

„Verein zur 4 Deutſcher Krieger, die in der

Schlacht von Belle-Alliance invalid geworden.)“

) Die Mitglieder waren: vier Geiſtliche. Hr. 1 Kirch. ner, Hr. Pfarrer Spieß, Hr. Pfarrer Stein, in Frankfurt, und r. Sber Hofrrediger Breidenſt ein zu Hemſburg; dann drei anner aus dem HDandelsſiande Hr. von Bethmann, Sr. Brentano Laroche und Hr Khſt er. (Statt des am * Der. rbenen Herrn von Bethmann m, nach dem Mitglieder, deſſen * err von St. rn.

,

muren werden unentgeltlich beſergt von Hrn Nitter, Quch. dalter im Hauſe Geb. Bethmann, und dem Hofrath Ber , der ſchon unter des Freiherrn von Otterſtedt Direktion zur Bildung eines Invaliden Fonds thaͤtig mitwirkte, 2

ward, die der ee, n , m, m,, .

R Connituirung des

digſtem iſ, erhellt aus nach ſtchen⸗

Wie wir vernehmen, wird nun um

und durch Mitwirkung der

validen ausbezahlt worden.

lwollen dem, ſeiner Zeit an von Onterncht gelangten Schrei:

5 Neue ſt e Sö5rſen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 18. unt. Oeſterr. 53 Netallid. S7. Dank-Metien

u 1090 Fl. 162. ; nr,

Gedruckt bei A WB. Hayn.

15. Juni. Ip Ctige Rente 79 F:. 25 Cent, 5pCtige 109 Fr. . * Nedacteur Jo bn. Mitredacten? ettel.

,

24

Das urſpruͤnglich von dem Frhrn. v. Otterſtebt an den Verein abgegebene Stiftungs-Kapital (Ergebniß der genau geführten Rechnung: 1) über die ſeit Juli 1815 eingegange⸗ nen Beiträge fuͤr verwundete Preußiſche Krieger, wovon 1673 Fl. vom Auguſt 1815 bis September 1816 nach

Willen der Geber wirklich verwendet wurden; und 2) uͤber die ſeit October 1815 eingegangenen Beiträge zur Errichtun eines Inſtituts fuͤr Invaliden) betrug 5. 32 Kr. und i

89

durch ſpater dazu gekommene Gaben auf eirea 1,0005. angewach⸗ ſen, welche, da man noch in Zeiten bedacht war, Engliſch⸗Preu⸗ ßiſche Obligationen dafür anzukaufen, einen jährlichen Zins,

Ertrag von beinahe 600 Fl. abwerfen. Aus dieſem Fonds

wurden zum erſtenmal am 18. Juni 1817 Unterſtuͤtzungen an acht Invaliden, und zwar jedem ar, .

oͤnigl. 1. ziſchen Behörden ausbejahlt, und da man ſpäterhin jäh ich 150 Fl., daun 5090 l. und zuletzt ſelbſt 609 Fl. vertheilte, eit 1817 über 5600 Fl. Unterſtuͤtzungs-Gelder an einzelne In⸗

Die Schleſiſche (Breslauer) Zeitung enthalt einen Aufruf des Ober Präſidenten von Schleſien, Herrn von

Merckel Exc, wegen Bildung von Vereinen zur Unter ſtützung& der durch die Ueberſchwemmungen

in Schleſien verunglückten Einwohner der Provinz und wegen Empfangnahme von Beiträgen zu dieſem Behufe.

in Breslau nimmt Beiträge an.

22 damaligen Kriegs Miniſters Herrn Generals v. Boye n cellenz - „Sehr erfreut durch die von Ew. Hochwohlgeboren mittelſt geebtten Schreſbens vom 1öten v. M. mir gegebene Nachricht von dem Fortbeſtchen und den geſegneten Beinühungen des ſich dort unter Ibrer Leitung gebildeten ö Vereins jur Unterſtüßung in der len e ee Schlacht von Belle⸗ Alliance invalid gewordenen Krieger, habe ich es mir nicht verſagen 2 von dieſer Verbindung und deren patriotiſchen Tenden; Se. den König in Kenntniß zu ſetzen. Mit . ohlgefallen nahmen Se. Majeſtat meinen Vortrag auf, und ich erhielt von Allerhöchũdemfelben den mir üderaus angenehmen Befehl, Ew. Hochwohlgckoren, ſo wie den übrigen a ge, Mitglie dern 'die Erfenntlichkeit und Zufciedenkeit Sr. 8 z und Sie Alle des 2 nens Wohlwolle Herr dieſez mir n ommenen Auftrags, und 2 mit zugleich die Verſicherung der ausgezeichneten Hechach ͤ die Ihrem ehrenvollen Unternehmen gebührt, und die Allen von meiner Seite aufrichtig gewidmet iſt.“ Berlin, den 1. Februar 1817. ; = Königlich Preußiſcher Kriegs-Miniſte (gez) von Boyen.

Königliche Schauſpiele. ;

Montag, 22. Juni. Im Opernhauſe: Remed und Julia, Trauer ſpiel in 5 , von Shakeſpeare.

Im Schanſpielhauſe; 1) Marina, ou: Un mariase

iucinalian, drame-vanderille en 2 actes, du lhätre d Madame,. par Seribe. * La Quarantaine, vaudevelle e

acte, du iheätre de Madame, par Seribe. 2

Königs ſtädtſches Theater.

Montag, 22. Juni. Zum Erſtenmale;: Timur, der

tar /- Chan, großes Melodrama in Akten, nach dem Engl

ſchen, mit großen Aufsügen, Märſchen und Evolutionen

. ausgeführt von der geſammten Kunſtreiter, Geſe chaft des Herrn Tourniaire.

Auswärtige Börsen. mater dam, 16. Juni. OQenerr. Sp Ci. Merallig. 8353. Beak- Actien 147 Lari,

ligaüc cn 78. Russ. Engl. Aul. S5. Rau. Aul. lab. Cen.

Ham bars, 19. Juni. Oerierr. Ip Cent. Metallique 88] Part- Oh ir. 124. Acien 1115. Ruc. Enęl. Aul. 4. Rur. Aul. Hark. Cerr

8:1. n 12. Juni. Hamburg 65 Tage 95. Silber- Rubel 3681.

Wien., 16. Juni. zy C. Meral. 6. Hank AM IM

ner

Partial Obiizat. 12446.

e

Die Vertheilung fuͤr 1829 ſt in dieſerr Summe noch nicht mitbegriffen und beträgt 636 Fi.

Das Ober Präͤſidial⸗ Bureau

ſo ſind im Ganzen