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ga Rochelle zu graben, und rügte die harte Behand lung, welche dieſelben , Der Miniſter des Innern trat den Anſichten des vorigen Red⸗

ners bei. „Die verurtheilten Militairs“, äußerte er, „muͤſſen

allerdings auf angemeſſene Weiſe behandelt und aller der Er⸗ leichterung theilhaftig werden, die mit der offentlichen Si⸗ cherheit und der Art ihrer Strafe verträglich it. Demun—⸗ geachtet muß ich es bedauern, daß bei Gelegenheit des Bud⸗ . ein Gegenſtand von ſo zarter Natur von dieſer Redner⸗ hne herab zur Sprache gebracht worden iſt. Die Kammer

wird leicht einſehen, daß es gefährlich ſeyn wurde, durch der⸗

gleichen Beſchwerden uͤber die Behandlung der verurtheilten Militairs, denſelben einen Sahrngeſtz ] 1 bereiten, und ſie vielleicht zu veranlaſſen, ſich kuͤnftig Ungehorſam egen ihre Vorgeſetzten zu Schulden . laſ⸗ . Als nach diefer Bemerkung die Herren Ga ot und von la Boſſiere den Gegenſtand noch weiter erörtern wollten, erklärte der Präſident, er konne ihnen nur das Wort geben, wenn ſie äber die Kanäle ſprechen wollten, muͤſſe es ihnen aber entziehen, ſobald ſie von dieſem Gegenſtande der Berathung abwichen. „Danken Sie es Ihrem Reglement, meine Herren,“ fügte der Praͤſident dinzu, „daß es mich in den Stand ſetzt, einer ſo unzeitigen Debatté ein Ende zu machen. Ohne die pünktliche ollzie⸗ hung deſſelben wuͤrde leicht jede Berathung zu Aergerniſſen und Unordnungen Anlaß geben.“ Der Marquis von la Bosaſſiere verzichtete jetzt auf das Wort, und Hr. Becquey beſtieg zum zweitenmale die Redner⸗Bühne; er behauptete, daß die . Militairs an dem Kanale zwiſchen Niort und la Rochelle ohne Murren arbeiteten, auch dabei mit al— ler möglichen Schonung behandelt würden, Hierauf wurde eine von dem Baron v. Lepelletier d Aulnay in Antrag gebrachte Er⸗ ſparniß von 59/000 Fr. angenommen. Der Marquis v. Cord oue äußerte ſich uͤber das Corps der . und klagte uͤber die Langſamkeit, womit die Streitfragen zwiſchen den Pri⸗ vatperſonen und der Verwaltung erledigt warden. Die Her⸗ ren J. Lefvre und von Labor de ſtellten ausfuhrliche Betrachtungen über den Kanal-Vau und uͤber die Art und Weiſe an, wie die Mittel zur Beſtreitung der Koſten fuͤr denſelben am leichteſten herbeizuſchaffen ſeyn würden. Der Miniſter des Innern erklärte, daß den Kammern bei ihrem nächſten Zu fam mentritte (reęunioh) ſomeh in die, ſer Beziehung, als hinſichtlich der Ausgaben fuͤr die Ver⸗ beſſerung der Landſtraßen geeignete Vorſchläge gemacht wer⸗ den würden. Auf die von mehreren Seiten gemachte Be— merkung, die Sitzung werde alſo wohl nicht geſchloſſen, ſondern a werden, blieb der Miniſter die Antwort ſchuldig. Am Schluſſe der Sitzung, welche um 6 Uhr auf⸗ ehoben wurde, trug der Präſident noch ein Schreiben des * Lacrolx Laval, Deputirten des Rhane⸗Departements vor, worin dieſer, dringender Geſchäfte halber, einen Urlaub nachſucht. Der Üürlaub wurde bewilligt.

Paris, 17. Juni. Die Herzogin von Berry wird auch in dieſem Jahre wieder einen Theil des Sommers uͤber in Dieppe, zum Gebrauche der dortigen Seebaͤder, zubrin⸗

en. an glaubt, daß auch die Dauphine ſich auf kurze eit nach Dieppe begeben und ſich von dort nach Cherbourg einſchiffen werde.

In dem geheimen Aus ſchuſſe der Deputirten⸗ Kammer, welcher geſtern nach Aufhebung der öffentlichen Sitzung ſtatt fand, beſchäftigte die Verſammlung ſich mit der Prufung des Budgets der Kammer. 8

Unter den Petitionen, welche wahrſcheinllch noch im Laufe der diesjährigen Sitzung in der Deputirten / Kammer zur Sprache kommen werden, befindet ſich eine, worin ein gewiſſer Vicomte von Valernes zu Avignon darauf antraägt, daß die Kammer den König um ein Geſetz bitte, welches jeden jungen Mann, der in dem Jeſuiter-Collegium zu Frei— burg oder an andern Orten erjogen worden, von allen Civil⸗ und Militair⸗Aemtern ausſchließt. ;

Die Quotidien ne enthält Folgendes: „Am (äten iſt ein außerordentlicher Courier von hier nach Madrid 23 fertigt werden, Er iſt, wie wir vernehmen, der Ueberbrin⸗

er von Depeſchen, weiche ſich auf den Tages zuvor in der

eputirten Kammer . Bericht des Hen. Sappey über die Ausgabe der Spaniſchen Rente beziehen. Der Fi⸗ nanz-⸗Miniſter hält ſonach das Verſprechen, das er gegeben . ſich über dieſe ſtandalsſe Sache alle bensthigten Auf, chlüſſe zu verſchaffen. Die Spaniſchen Fends ſind, wie man ſolches erwartete, am 15ten an der Börſe bedeutend gewichen, und neigen ſich zu einem noch tieferen Sinken.“

Das Journal du Commerce will wiſſen, dem Fran— zoͤſiſchen Geſchäͤftsträger in Neapel ſey der Veſehl zugeſandt worden, die beiden Neapolitaniſchen Flüchtlinge Ruſſt und

Galotti, welche der Präfekt von Corſiea in den letzten Ta⸗ gen des Mai der Sicllianiſchen Regierung ausgeliefert hatte, zuruͤck zu verlangen. 1 ; r

In Malmaiſon wird der Verkauf des Mobiliars Na⸗ poleon s fortgeſetzt. Das im Bibliothek, Zimmer dliche und Schreibzeug hat der General Thiard er

anden.

Der Meſſager des Chambres lobt die hieſige ſtäd—⸗ tiſche Behörde, daß ſie ſich die Anlegung von Trottoirs ſo angelegen ſeyn laßt, und fuͤr die Erhaltung der Rein lichkeit

in den Straßen ſo große Sorge trägt. Noch wenige Jahre,

und Paris wird nicht mehr den

äußert das gedachte Blatt, den unſere Vorfahren

Beinamen der Kothſtadt verdienen, ihr gegeben hatten.

Großbritanien und Irland. Parlaments⸗-Verhandlungen. In den Sitzun des Oberhauſes vom 13. und 15. 3 ,

ſich faſt ausſchließlich mit den auf die Rechnungs⸗

der Stadt London, und auf den Neubau der London ⸗Brüͤcke Bezug habenden Gegenſtaͤnden '). Der Marquis von Lon— donderry erklaͤrte, daß, da die von dem Gemeinde⸗Rathe Dun Rechnungen noch immer nicht vollſtändig ſeyen, er falls bis zum nächſten Montage nicht Alles vorgelegt worden einen Antrag zur Vorladung des Lord⸗Maypors vor die Barre des Hauſes machen werde. Der Herzog v. Wellington machte jedoch, eben ſo wie mehrere andere Lords, darauf aufmerkſam, daß es nicht etwa am Willen des Stadt, Raths, ſondern an den Umſtaͤnden liege, wenn die Rechnungen noch nicht vollſtändig vorgelegt es wärde daher auch angemeſſener erſcheinen, mit einer ſol= chen Drohung, wie ſie der Marquis ausgeſpreochen, nicht auf⸗ zutreten. des Lord Mayors einige Corporations- Mitglieder der Stadt „London / in ſeiner Motion Anzeige zu ſubſtituiren.— Da

andere Gegenſtände nicht mehr vorliegen, ſo kam auch in der

Sitzung vom 16. Juni nichts weiter als eine Eheſcheidungs⸗— Angelegenheit zur Sprache.

London, 17. Juni. Se. Maſeſtät verließen am letz, ten Sonnabend den Pallaſt von St. James, ſtiegen auf 22 im am⸗-Pallaſt, den Sie, wie es heißt, 5 2 nicht beſucht hatten, ab, und fuhren darauf

ſich nach ſeinem Landſitze Kew begeben. ;

Morgen, als am Jahrestage der Schlacht von Waterlos, wird der Herzog von Wellington ein ſehr glänzendes Gaſt⸗/ mahl geben.

Bei einem Mittagsmahle, der vorigen Woche 6. ward der neue Großſiegelbewahrer Graf Roßlyn den Eabinets-Miniſtern vorgeſtellt.

Der Marquis von Barbacena kam vor einigen Tagen aus Laleham, der Reſidenz der jungen Königin von Portu= gal, hier an, und hatte Conferenzen mit dem Braſilianiſchen Geſandten und dem Grafen von Aberdeen. ;

Vorgeſtern hatten der Braſilianiſche Geſandte Vicomte Itabayana und der dieſſeitige Geſandte bei den freien Han⸗

ſeeſtädten, Hert Colquhoun, im auswärtigen Amte eine Con.

ſeren; mit dem Grafen von Aberdeen; an demſelben Tage * im Colonial⸗Amt eine Unterredung zwiſchen dem Gra— en von Dalhouſie und Sir . Murray ſtatt. Der Ausſchuß des Unterhau

der gegen den Architecten, Hrn. Naſh erhobenen Anklagen (in Bezug auf den Bau des Buckingham-Pallaſteg uͤber⸗ tragen worden war, hat ſeine Arbeiten beendigt. Der Be—= richt im Unterhauſe wird am nächſten Freitage erwartet, und ſoll daraus auf das Deutlichſte hervorgehen, daß nicht eine

der gegen Hrn. Naſh vorgebrachten Beſchuldigungen

gegruͤndet ſey. Der Courier kuͤndigt es triumphirend an, daß, in der Wahl. Angelegenheit der Üniverſitãt Cambridge, der Tanzler

der Schatzkammer für Hrn. Bankes ſich erklärt habe und mit einigen Freunden nach Cambridge abgegangen ſey, um

dort fuͤr ihn zu ſtimmen.

u Ehicheſter fand am Freitag ein Gaſtmahl der dorti⸗

en Parlaments Reformatoren ſtatt, wobei beſchloſſen ward,

daſſelße für Reform zu thun was die Katholiken für die Emancipation gethan namlich das Land in Aufregung

zu bringen und darin zu erhalten.

orlegung

worden ſeyen;

Der Marquis ließ ſich dadurch auch bewegen ſtatt

Der Hertzog von Cumberland hat London verlaſſen, und

das der Graf Bathurſt in

es, dem die Unterſuchung

Einige ren g . machen die Bemerkung, daß ü

es nur dieſe Angelegenbeſt ſeh, welche die Prorogation den laments noch zurückhalte. Das Privat⸗Intereſſe einiger 20

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als daß ſie nicht, ſo viel als möglich, dawiber obpomeen ſollten=

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