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Neubau der London Bruͤcke ſtatt., Lord Durham erklärte, er wolle in ſeiner Oppoſition wider die Bill jetzt nicht be, harren, da er in Erfahrung gebracht, daß die Maaßregel nur eine interimiſtiſche ſey, und man in der naͤchſten Seſſion eine neue Bill, wegen Erhebung der ſtäͤdtiſchen 3 ins Parlament bringen wolle. Der Marquis von London“ derry ſagte, daß er gegen die Bill ſelbſt nichts ha, wurde, wenn ſie nur nicht den Kohlen- Handel
8 beſchwerte. Zufriedenſtellend war es ihm, daß die tadt London ſich bereitwillig ace g, ihre eigenen Fonds ur — der Regierung, bei dem Bau jener Bruͤcke, . viel als thunlich, herzugeben. Er nahm demnächſt auch einen fruͤheren Antrag — Vorladung der Londoner Corpo⸗ rations⸗Mitglieder zurück, und ſprach ſein Bedauern daruber
aus, daß er in dieſer Angelegenheit mit dem edlen Herzoge,
der an der Spitze der Regierung ſtehe, nicht übereinſtimme. — Der Herzog von Wellington, der ſich fuͤr die Noth⸗ wendigkeit des Baus, ſo wie fuͤr das Verfahren der City, in ſehr beſtimmter Weiſe ausſprach, trug alsdann, nachdem der Bericht uͤber die darauf Bezug habende Bill abgeſtattet worden, auf deren dritte Leſung an, die auch erfolgte. Die Bill in Bezug auf dieſenigen Parlaments-Mitglieder, die Aemter in Gſtindien annehmen, wurde heute ebenfalls zum
dritten Male verleſen.
London, 19. Juni. Am 16ten und 17ten d. M. wohnten Se. Maj. der König dem Wettrennen auf der Ascot ⸗Haide bei. ze sd i ſeise wurden mit dem allge⸗ meinſten Enthuſiasmus empfangen, und ſahen ſehr wohl aus. Das Gefolge des Koͤnigs war ſehr zahlreich und glänzend. Von da haben Se. Maj. ſich nach Windſor begeben.
Dem Geruͤchte, daß die Geſundheit des Herzogs von e err gelitten habe, wiederſpricht der Courier aufs
r e. Der heutige Courier enthält folgende Betrachtungen: Nachdem wir geſtern aus amtlicher Quelle mitgetheilt, * , be die officielle Nachricht erhalten, daß der * 24 ußland den Befehl ertheilte, die ausgedehnte okade, welche der Ruſſiſche Admiral kurzlich angeordnet, wieder aufzuheben ſcheint es uns ganz unnßthig, einem in der vor — azette de France Artikel, worin behauptet wird, die Blokade ſey nicht auf . auch nur eine einzige Bemerkung hinzuzufügen. — * uͤberfluͤſſig ſcheint es uns, auf das einzugehen, was andere Franzoͤſiſche Blaͤtter uber die Politik der Preußiſchen Re⸗ lierung, und uber den Aufenthalt des Kaiſers und der Kai— erin von Rußland in Berlin, ſeit Kurzem berichtet haben. Ihre Majeſtäten befinden Sich zu einem Beſuche bei Ihrem erhabenen Vater und Schwiegervater, der fruher die Abſicht hatte, in Sybillenort mit Ihnen zuſammenzutreffen, durch Ünwohlſeyn aber davon zurückgehalten wurde. Nichts ſcheint uns nun natuͤrlicher, als daß ** M. M. der Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland, nachdem Ihre Krönung in Warſchau vollzogen war, Ihre Reiſe bis Berlin ausdehnten, und daß Seine Majeſtäͤt der König von Preußen Ihre Neiſe aufgaben, da Ihre Geſundheit eine ſolche nicht zuließ. Die Franzoͤſiſchen Blatter möchten ſeit Kurzem den Krieg gar zu gern auch auf andere große Machte ausdehnen, und ſcheinen es ganz beſonders darauf abgeſehen zu haben, England mit hineinzuziehen. Wir — 93 ſie — ſeyen eiferſuͤchtig auf die wachſende Seemacht Rußlands. Der⸗ gleichen Redensarten ſind jedoch ſo abgeſchmackt, daß ſie einer ernſten Erwähnung gar nicht beduͤrfen; nur die Bemerkung er. wir, zur Belehrung auswärtiger Journaliſten, hier inzufügen zu müſſen, daß, wenn ſie den Wunſch hegen, uns in ienen Krieg n verwickeln, ſie ſich wahrſcheinlich Ende ſehr getaäͤuſcht ſinden durften. Großbritanien wi Frieden verharren.“
Der Courier und die Times geben jetzt ebenfalls Auszuͤge aus den, von der Allgemeinen Zeitung zuerſt mitget 6 Protocollen der drei auf dem auswärtigen Amte
ondon zuſammengetretenen Geſandten der Mächte, welche bei dem Traetate von London intereſſirt ſind. Die Times ſpricht junächſt ihre Zweifel daruber aus, daß der Sultan ohne Weiteres in die Stipulationen, welche die Geſandten
in Bezug au 2 n viene ſedie Alnabhängigkeit und Begränzung des Sie
Faates ſeſtgeſetzt, eingehen werde, und wirft als⸗ dann . . auf, ob England, wenn der Großherr nicht einwillige, ihn etwa durch die Gewalt der Waffen dazu zwin—
en, oder vielleicht ſerner zuſehen wolle, wenn Rußland und nlelch allein die Vermittler ſind?! = Wider ſprüche ſin⸗ det die genannte Zeitung darin, daß eine erbliche Mo⸗ narchie, wie Griechenland ſie werden ſoll, Tribut an eine
In der Staats⸗Zeitung Nr. 166 und 167 beſindlichen.
andere Macht bezahle, die zu gleicher Zeit eine beſtändige Suprematie uber jenes Reich behalten ſoll. Ein ſolches Verhältniß — fuͤgt die Times hinzu — zwiſchen der Pforte und Griechenland durfte nur hall Streitigkeiten, wie die mit der Moldau und Wallachei, berbeiführen.
Im Unterhauſe ereignete ſich eine Debatte uͤber das Ver⸗ langen des Sir Th. Wilſon, Hampſtead⸗Haide bei London 2 a bebauen zu duͤrfen, wogegen die Times ſich ſehr
eftig erklärt.
Der Herzog von Wellington, der an der Stelle des ver⸗ ſtorbenen Grafen von Liverpool, zum Maſter des Trinity⸗ Collegiums erwählt worden iſt, legte in dieſen Tagen als ſolcher, ſeinen Eid in Gegenwart einer ihm von jenem Colle⸗ gium zugeſandten Deputation ab. ;
* 2 Smith bewirbt ſich um den Hafenbefehl zu Plymout 6a. j
Der Dechant von Canterbury, Dr. Bagot, ſoll zum Biſchof von Oxrfort ernannt ſeyn. .
Die Hofjeitung meldet, daß Herr John C. Roß als K. Niederlaändiſcher Conſul in Malta anerkannt worden. Im⸗ gleichen, daß der Herzog von Clarence den Geiſtlichen Hrn. —— zu einem ſeiner Haus- Kapläne er⸗ nannt habe.
Die Times haͤlt ſich uͤber den heſtigen Eifer der Fran⸗ zoͤſſchen Deputirten bei Unterſuchung der geiſtlichen Budgets auf; wozu doch ſo wenig Urſache vorhanden ſey, wenn man neben der Ungehörigkeit, daß der Unterhalt der Landeskirche jedes Jahr dort ** Neue bewilligt werden muͤſſe, in Be⸗ tracht ziehe, daß ſie der Nation weniger als 11 Million Pfd. Sterling im Jahre koſte. Die Einkünfte von drei oder vier unſerer Iriſchen (proteſtantiſchen) Bisthumer betruͤgen allein genug, um die 80 Praälaten der katholiſchen Kirche in Frank reich unterhalten zu konnen.
Die Liſſaboner Zeitungen bis zum 6ten d. M. liefern unter Anderm auf 30 Spalten einen Theil des Ve— richtes von dem bekannten Gerichts⸗-Verfahren in Porto. Die Expedition gegen Terceira war aufs Neue ſegelfertig und wurde vom Hofe und deſſen Anhaͤngern fuͤr nicht wenig furchtbar gehalten.
Nachrichten aus Liſſabon zufolge, wurden am 23. Mai Al und am 2äſten 14 Gefangene aus dem Limoeiro nach dem
Thurme S. Julian gebracht, weil ſie ſich — nach dem Aus⸗
drucke der — „zum a . übrigen Gefangenen“ ie e . gegen 8
legitime und väterliche Regierung des Königs erlaubt haben.
Zu Oporto ſind 11 Tonſtitutionnelle zur Deportation 268 Mozambique (an der Oſt⸗Afrikaniſchen Kuͤſte) verurtheilt worden.
Zu Falmouth ſind drei Per ugieſiſch Kriegsſchiffe und eine Spaniſche Fregatte angekommen. :
In dieſen Tagen erſchien hier ein, unter den gegenwär⸗ tigen Umſtänden ſehr intereſſantes, und vielleicht auch nicht unwichtiges Werk, unter dem Titel „Lonſtantinopel im Jahre 18387 der Verfaſſer iſt ein Herr Macfarlane.
Der durch ſein muſicaliſches Talent ausgezeichnete Herr Nathan hat einen kleinen Band: „Rhapſodien von Lerd — enthaltend, herausgegeben; das Werk finder vielen
eifall. ; De ern wohnten in Alisbury der Adel und die Freiſaſ— ſen der Grafſchaft Buckingham einen großen Mahlzeit bei, die dem Marguis von Ehandos, auf Anlaß der Ueber teichung ſeines Biſdniſſes in ganzer Figur, gegeben wurde. Verfertigung deſſelben war noch ven dem dortigen vormali—
en Braunſchweig, Eiub, deſſen Praͤſident er geweſen, beſchloſ⸗ 2 worden. Es wurde ein, am vorigen Tage gefangener, in voller Linge zugerichteter Stör von ; 11 lang und 140 Pfd. ſchwer, von vier Leuten auf den Schultern zur Tafel gebracht. ]
In Leeds ſand neulich an einem Sonntage auf freiem Felde eine Verſammlung von Perſonen ſtatt, die zu einer unter dem Namen „weibliche Schwärmer“ bekannten reli⸗ giöſen Seete gehören. Die Mitglieder derſelben nennen ſich auch „Soldaten des Kreuzes“, und ihre Verſammlung ſah, wie man aus Leeds ſchreibt, in der That einem Lager ahn— lich; denn ſie hatten eine carmoiſinfarbene ſeidene Fahne, auf der mit goldenen Buchſtaben ein bibliſcher Spruch ſtand, als Feld, Zeichen aufgeſtellt. Die bei dieſer Gelegenheit ge haltenen Keden waren im höchſten Grade uberſpannt und fanatiſch. ; ; Da es mit dem Kredit der neuen Spaniſchen Rente nun fowohl in Paris wie hler völlig zu Ende geht, belebt ſich die Hoffnung wieder, daß die Spaniſche Regierung, um
Beilage
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