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Parlaments-Verhandlungenr). In der Sitzung

des Unterhauſes vom 22. Juni erhob ſich der Spre⸗ cher, und ſagte: „Ehe das Haus zu ſeinen gewohnlichen Geſchäften übergeht, wänſche ich daſſelbe auf einen Vorfall aufmerkſam zu inachen, der unſere Privilegien auf das Tiefſte verletzi. In dieſem Hauſe iſt karzlich eine Bill durchgegan, gen, in Bejug auf das Geſetz, welches die Arbeits Zeit fuͤr Rinder, die in Baumwollen, Fabriken beſt t. werden, feſtſtellt; dieſe Bill wurde auf w Oberhaus geſandt, wo ihr, wie ich vernehme, ein Amen de, ment beigegeben wurde, das nothwendigerweiſe wieder ** ö doch, daß die Bill, jenes Amendements ungeachtet, ohne Weiteres der Königl. Tommiſſion übergeben wurde, und die Königl. Beiſtimmung erhielt; ſtatt, wie es der Gebrauch des laments erfordert, ins Unterhaus zuruͤckgeſandt zu wer, den. Unter ſolchen Umſtänden halte ich es nun fur das Beſte, daß dieſes Haus ſogleich einen Ausſchuß abordne, der aus den Journalen des berhauſes ſehe, wie es mit jener Bill dort hergegangen ſey; wenn wir alédann den Hergang kennen, ſo wollen wir uͤber die Maaßregeln nachdenken, die nothwendig ſenn daͤrften, um die Privilegien dieſes Hau⸗ ſes aufrecht zu erhalten.. = Auf Antrag des Hrn. Her⸗ räes wurde hierauf ein Ausſchuß ernannt, der ſich in das Oberhaus begab, dort in den Journalen nachſah, und dem⸗ nächſt den Bericht abſtattete, daß ſich die Sache wirklich ſo berhalte, wie der Sprecher ſie mitzetheilt. Das Haus be⸗ ſchloß ſonach, mit den Lords eine Conferenz zu beſtimmen, um hier über die näheren Umſtände, unter welchen die Bill die Königl. Beiſtimmung erhalten, A. Grant, der ſich 2 . . 2. ĩ ewänſchte Conferenz im ſogenannten gema ten Zimmer ſta nden könne. 2 66 ſich 8 ß 13 Spitze des Ausſchuſſes, wo er mit Lord Marquis von Lansdowne und mehreren anderen deputir, ten Lerds zuſammentraf. Das Refultat dieſer und einer darauf Conferenz berichtete darauf Hr. Herrjes, indem er lagte, daß ihm der Marquis v. Lansdowne im Na⸗ men des Oberhauſes verſichert habe, daſſclb⸗ ſey immer von dem Wunſche beſeelt geweſen, mit dem Hauſe der Gemeinen im beſten Vernehmen zu bleiben, und bedäuetl? es daher ſehr, daß ein Verſehen vorgefallen ſey, indem dem Unterhauſe die in der Bill geſchehene geringfügige Einſchalti, zweier Worte C. to include.) einzuſchließen, nicht mite chr wurde, wie die Lords den Befehl dazu ertheiit hatten. Ihre Derh lichkeiten zweifelten demnach nicht, daß das Unterhaus = Erklärung zufrieden geſtellt ſeyn werde! * Auf den Antrag des Herrn Herries nahm das Haus dieſe Er⸗ klärung an, und brachte derſelbe zugleich eine neue Bill ein, wodurch jene erſte mit dem Amendement fur vollkommen in Ordnung erklart wird. Dieſe Bill wurde auch ſogleich mit den ublichen Formen dreimal hinter einander verleſen und alsdann nach dem Oberhauſe geſchickt. An die Stelle des Lord Caſtlereagh, der das Amt cines Lords der Admiralität angenemmen hatte, und zweier anderen Mitglieder (fuͤr Wick⸗ low und Corſe Caſtle) wurden neue Parlaments /Ausſchreiben erlaſſen. Neuerdings wurde eim? Dittſchrift eingereicht, worin Deſchwerde darüber gefährt wird, daß die Advokaten pon London, wiewohl ſie Ahh an der Zahl ſeyen, die jähr⸗ lich an 26h Mg Pfund zu den Einkünften des Lan— beitragen, doch bei den BSerichtahö fen keine ih‚ nen beſonders an ewieſene Räumlichkeit haben, und oft, um ihr Seſchaſt abzuwarten, während der groͤßten Kalte, in den len von Weſtminſter ſpazieren gehen müſſen. Der von Hen. Hume geforderte Nachweis über die Entreegeld * *

deute, der bisher beshachteten Ordnung entge⸗

en, 0 ö rb an ſes zurn, weſſ be derlei Verhandlungen 2 ſammenbange mir (inan ſtehen, daß das Ver⸗

ch erleichtert wird

m

te bewilligt;

daß jede Pe 2 Eintritts-

t. = Es wurden außerdem in der heuri,

m andere An ;

n verhandelt, die fuͤr das Ausland kein gr Färrn. Bas Haus vertagt ſich bis Mütze ber = Im Oberh au ſe war es der Graf von Shafte s.

bury, der den Lords anzeigte, daß in der (oben erwähnten) Bill ein Verſehen 12 ſey, und zwar durch die in

der Secretaire des 's; er bitte daher, daß das Haus einen Ausſchuß zur rwägung des Gegenſtandes bilde, und

daß ſaͤmmtliche anweſende Lords Mitglieder deſſelben ſeyen.

Als der Antrag genehmigt war, erſchien auch ſchon bie d

putation des Unterhauſes, die auf eine CEonferen antrug;

das Reſultat derſelben haben wir bereits oben mitgetheilt, und

bleibt nur noch zu berichten, daß, als Sir A. Grant erſchien

und berichtete, daß das Unterhaus mit der Erklarung der

Lords zufrieden ſey, und eine Bill, zur Validirung der in

Rede ſtehenden, uͤbergab, dieſe auch ſogleich zum erſtenmalt

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IMndon, 24 Juni. Am 22ſten v. M. hielten Se. Maj.

im Pallaſte von Windſor ein Kapitel ber Hen en 5 und zwar um die durch dea Tod des Grafen von Liverpool erledigte Stelle wieder zu beſetzen. Achtzehn Ritter des Or⸗ dens waren bei dem Kapitel zugegen; darunter befanden ſich die Herzoge von Cumberland und Glouceſter, Prinz Leopolb und der Herzog von Wellington. Sie erſchienen ane e in ihren prachtvollen Ordens ⸗Gewaͤndern, Se. Majeſtaͤt, als Souverain des Ordens, ebenfalls im vollen Ornate, ſaßen auf einem Throne von carmoiſinrothem Sammet an der Spitze der Tafel, an welcher auch die übrigen Ritter, als ſie dem Könige ihren Gehorſam bezeugt hatten, Platz nah⸗ men. Nachdem das Kapitel durch Verleſung des Ordens⸗ Statuts eroͤffnet worden war, und der Kanzler mitgetheilt hatte, was der Zweck des heutigen Kapitels ey, wurde der Graf von Aſhburnham durch den Waffen ⸗König introdu, eirt. Der Graf kniete vor Sr. Maj. nieder, worauf der König das Staats, Schwerdt über dem Haupte deſſelben ſchwenkte und ihn dadurch zum Ritter des Ordens erhob. Nachdem der Graf dem Könige die Hand geküßt, zog er ſich zurück und der Kanzler ſammelte von den anweſenden Rittirn die Vota, welche von Sr. Maj. unterſucht wurden und bas Reſul⸗ tat gaben, daß der Graf in gehöriger Weiſe zum Ritter erwählt ſey. Er wurde alsdann afus Neue introducirt und unter den uͤblichen Ceremonien mit den Ordens⸗Inſignien bekleidet. Nachdem Se. Maj. n noch einen Hef ge⸗

halten hatten, endigte ein großes ſeuner die impoſante Ceremonie. ö Vorgeſtern fand bei dem Prinzen Leopold von Sachſen. Coburg eine Abend⸗Unterhaltung Statt, an der die höoͤchſten und vornehmſten, jetzt noch in der Stadt beſindlichen Herr⸗ ſchaſten Theil nahmen. Ein großes Concert wurde dabei gegeben, worin ſich, neben den erſten Italiäniſchen San gern, Mlle. Sontag ſowohl in Dentſcher als Italiaͤniſcher Sprache hoͤren ließ. r Der Herzog von Chartres iſt auf ſeiner Reiſe durch England in Birmingham angekommen. 66 Heute wird das Parlament, wie man vernimmt, bis zum 24. Auguſt prorogirt werden; die Rede der Köͤnigtichen Commiſſaire wurde vorgeſtern in Windſor, bei verſammeltem Conſeil, Seiner Maſeſtät vorgelegt und er, heelt die Könthicche Beſtitigung, n wir d, e, nicht geſehen haben,“ aͤußert ſich bei dieſer Gelegenheit der Courier, „ſo ſind wir nicht im Stande, zu ſagen, in welcher Reihe die in ſelbiger angedeuteten Gegenſtände aufeinander folgen. Nach dem indeſſen, was wir gehört haben, glauben wir, daß die Rede mit der Erklärung an beide Häuſer be, innen werde, daß Se. Majeſtät Sich in Stand geſetzt ehen, ſie ihrer Parlaments Geſchäſte zu entlaſſen, indem die Angelegenheiten der Sitzung beendigt ſeyen. Zu gleicher Zeit werden Se. Majeſtàt Ihre Anerkennung des Eifers und der Thätigkeit an den Tag legen, die beide Haͤuſer bei vielen, für die ö Wohlfahrt Kußerſt wichtigen Gegenſtänden ge zeigt haben. Es wird ſerner der freundſchaftlichen Geſinnun, gen aller auswärtigen Mächte gegen Großbritanien Erwäh⸗ nung geſchehen, ſo wie der Anſtrengungen, die Se. Majeſtat Temacht haben, um die Bedingungen des Tractakrs vemm hren Juli zu erfüllen, wobei das Parlament unterrichtet werden wird, daß in dieſem Augenblick Geſandte Großbritantens und Frankreichs auf dem Wege nach Konſtantinopel ſind, um dort zur Erreichung des wunſchenswerthen Zweckes auf 8 Neue in

Unterhandlungen zu treten. Ueber die Fortſetzung des Krieges zwiſchen Rußland und der Pforte, ſo wie ber die Unter—