Columbiſche Armee, waͤhrend ſie Peru in ſeinem Unabhän — unterſtuͤtzte, erlitten hat, ſo ſoll Peru ſich eierlich verbunden halten, den Inhalt des beſagten Docu— ments genau und nach den Bedingungen, welche die laut Art. 2. zu ernennende Commiſſion beſtimmen wird, zu erfül⸗ len. Art. 5. Die Regierung von Peru ſoll der Columbi⸗ ſchen Regierung fuͤr die — ihres Agenten von Lima die⸗ jenige Genugthuung geben, welche in ſolchen Faͤllen gebräuchlich iſt; Columbien dagegen ſoll ſich gegen Peru auf eine genugthuende Weiſe uͤber die Zuruͤckweiſung des Peruaniſchen Geſandten erklaͤ⸗ ren. Art. 6. Keine von beiden Republiken hat das mindeſte Recht, ſich in die Verwaltungsform oder in die innern An⸗ gelegenheiten der andern zu miſchen, und beide machen ſich verbindlich, die Unabhängigkeit der Boliviſchen Republik ſo⸗ wohl, als aller andern Continental⸗Staaten zu reſpectiren. Art. 7. Die genaue Beobachtung des vorſtehenden Artikels, ſowohl in Beziehung auf die contrahirenden Partheien als auf Bolioien, ſoll eben ſo, wie jeder andere ſtreitige Punkt, im Definitiv-Tractat auf das dentlichſte beſtimmt werden. Art. 8. Da zwiſchen beiden Regierungen Mangel an Ver⸗ trauen geherrſcht hat, ſo ſoll, gleich nach Abſchließung des Friedens⸗Tractates, die Regierung der Vereinigten Staaten erſucht werden, die Erfuͤllung der gegenwartigen Stipulatio⸗= nen als Vermittler zu verburgen. Art. 9. Da Tolumbien nicht darein willigen wird, den Friedens Tractat zu unterzeichnen, ſo lange ſich noch feindliche Truppen auf ſeinem Gebiete befin⸗ den, ſo iſt man dahin uͤbereingekommen, daß die Peruaniſche Armee ſich ſofort füdlich vom Macara zurückziehen, und man zur definitiven Ausfuͤhrung des Tractates ſchreiten ſoll, wozu jede der contrahirenden Partheien Bevollmächtigte zu erwaͤh— len hat, die im Monat Mai in der Stadt Guayaquil zu⸗ ſammenkommen werden; unterdeſſen ſollen in den Provinzen nur kleine Garniſonen bleiben, und jede Parthei Commiſſaire ernennen, die uͤber die Vollziehung dieſer Beſtimmung zu wachen haben. Art. 190. Die Regierung von Peru macht ſich verbindlich, an Columbien die Corvette „Pichincha“ ſo⸗ bald als * auszuliefern, und im Laufe eines Jahres 150, 000 Dollars zu zahlen ᷣ ulden zu decken zu zahlen, um die Schulden z ? welche das Peruanſſche Geſchwader in Nfuaya und Guaha— quil gemacht hat. Art. 11. Die Peruaniſche Armee ſoll ih- ren Rückzug nach Loſa am 2. Marz antreten, und innerhalb 20 Tagen, vom heutigen Tage an gerechnet, das Columbi= ſche Gebiet gänzlich geraͤumt haben. In derſelben Zeit ſoll die Stadt Guayaquil mit ihren Schiffs- und militairiſchen Vorraͤthen den reſpectiven Autoritäten unter denſelben Bedingungen uͤbergeben werden, als ſie dem Befehls— haber des Peruaniſchen Geſchwaders am 21. Januar überliefert wurde. Art. 12. Den Columbeern in Peru, ſo wie den Peruanern in Columbien, ſollen fuͤr ihre Perſonen und fuͤr ihr Eigenthum voͤllige Sicherheit gewährt werden, ihre politiſchen Meinungen mögen geweſen ſeyn, welche ſie wollen. Art. 13. Die Commiſſaire von Columbien und Peru machen ſich anheiſchig, von ihren reſpectiven Regierungen Amneſtie-Deerete fuͤr alle Perſonen zu erbitten, die ſich im gegenwärtigen Kriege compromittirt haben möchten. Art. 1. Mit dieſem Praͤliminar⸗Tractat beginnt ein definitives Bund⸗ niß, welches ſpaͤterhin von einer diplomatiſchen Commiſſion derge⸗ 2 geordnet werden ſoll, daß dadurch eine immerwährende reundſchaft zwiſchen den Republiken Columbien und Peru gegen alle fremde Angriffe geſchloſſen werde. Art. 15. Die contra⸗ hirenden Partheien machen ſich von dieſem Augenblick an verbindlich, daß die gegenwärtigen Punkte als Grundlage des deſinitiven Friedens⸗Tractates dienen ſollen. Art. 16. Die egen die Columbiſchen Hafen erklärte Blokade ſoll von der eit an aufhören, wo die Commiſſaire beider Armeen in Guaya—⸗ quil angekommen ſeyn werden, um den Inhalt des 11ten Ar— tikels in Erfuͤllung zu bringen. Art. 17. Von dieſem Tractat ſollen vier Abſchriften, wovon zwei fuͤr jede Parthei, genommen, und binnen 26 Stunden von dem Groß- Marſchall von Aga— eucho, Ober⸗Befehlshaber des ſuͤdlichen Columbiens, im Na⸗ men ſeiner Regierung, und von dem Praͤſidenten von Pern im Namen ſeiner Regierung, ratiſicirt werden. Gegeben und unterzeichnet im Lager von Jiron am ANſten Februar 1829. 3 * Joſe Flores. A. Gomarra. D. F. O Leary. L. J. de ibegoſo. J. M. Saens, Secretair. J. M. de la Cuba, Seeretair. ĩ Hauptquartier gegenüber Jiron, den 1. Marz. Zum ! und zum unwiderſprechlichen Bewels, daß Colum—- ien gegen den Krieg iſt, — daß es die Peruaniſche Nation liebt, und nicht wuͤnſcht, den erfochtenen Sieg zu mißbrau— chen und Peru zu demuͤthigen, oder einen — 2 ſeines Ge⸗ bietes in Beſitz zu nehmen, billige, beſtätige und ratiſicire ich dieſen Tractat. A Sue re.
bieten auch wir uns von
Inland.
Berlin, 1. Juli. Auch in Glatz hat ſich ein Verein zur Empfangnahme milder Beiträge fuͤr die daſelbſt am 160. und 11. v. M. durch die Waſſerfluthen verungluͤckten Ein, wohner gebildet. Mit Vergnügen machen wir den nachſte= henden Aufruf bekannt, den derſelbe unterm 23. v. M. an die Wohlthaͤtigkeit des Publikums erlaſſen und uns, Behufs der Aufnahme in die Staats⸗-Zeitung, zugefertigt hat:
„Mit Freude bemerken wir, wie man ſchon von allen Seiten ſich beeilt, unſeren armen durch die am 10ten und 11ten d. M. gewalteten Waſſerfluthen verungluͤckten Mitbruͤdern in ihrer 1 huͤlfreich de ſſe o h gen, und ſo
, erzen an, milde Gaben fuͤr die am w — Orte Verunglückten, unter der Adreſſe des Kauf⸗ manns Joſeph Grolms in Glatz, 3 und daruber oͤffentlich Rechenſchaft abzulegen. r die in den Jahren 15938 und 1733 hierſelbſt ſtatt gefundenen Waſſerfluthen ſind mit denen zu vergleichen, welche am 10ten und 11ten d. M. unverwindliches Üngluͤck über einen beträchtlichen Theil der hieſigen Stadtgemeinde gebracht haben, und jedem Menſchen⸗ freunde muß das Herz in der Bruſt erbeben, wenn er die Graͤuel der Verwuͤſtung und Zerſtörung in den Vorſtädten, und unter den Truͤmmern die Jammer⸗Geſtalten erblickt, welche die Hand des Herrn ſo ſchwer getroffen hat. Moch ten ſie doch recht bald getroͤſtet und mit kraͤftiger Huͤlfe er— freut werden. ?
Glatz, 23. Juni 1829. —
Der Verein zu Forderung milder Unterſtuͤtzung der hierſelbſt am 190ten und 11ſten d. M. durch Waſſerfluthen verungluͤckten Einwohner. v. Diericke, Oberſt und Commandeur. Friedrich, Bau⸗ Inſpector. Geyer, Juſtiz⸗Rath. Grolms, Kaufmann. Hopff, Diviſions Prediger. Hübner, Poſtmeiſter. Vater, Polizei⸗Direktor.“
— Aus Stettin ſchreibt man unterm 29. v. M.: „Seit einigen Tagen iſt das Waſſer hier bedeutend im Steigen be—⸗ — * Am beunruhigendſten iſt der Waſſerſtand jedoch in den Oderbruͤchen und namentlich oberhalb unſerer Stadt. Die Wieſen koͤnnen gar nicht gemäht werden, und durften — 1 — e benen, da das Waſſer j —— 8 0 t, eine neue nze wird durchdringen ker aden , n , lr. J ] c= wenn das jetzt mit Macht anſtroͤmende Oberwaſſer nicht dort Ueberſchwemmungen verurſacht.“ — „Die Ausſtchten zur Aerndte ſind nicht beunruhigend und namentlich berechtigt das Winterkorn zu guten Hoffnungen, aber der Raps hat durch den kalten, 6 Winter ſehr gelitten.“
— Dlle. Garnerin, die beruͤhmte Luftſchifferin, iſt, wie in Hamburger Blaͤttern berichtet wird, nach ELuͤbeck gereiſt, um ſich, nach einer dort mit dem Fallſchirm veranſtalteten Luftſahrt, von da nach Berlin zu begeben.
ueber Prohibitiv⸗Syſteme und deren Folgen, beſonders in ,, auf Frankreich und z reußen.
Die Frage, ob Prohibitiv, oder freie Handels Syſteme nützlicher ſind, wird jetzt mehr als je ein Gegenſtand der öf= fentlichen Beſprechungen. Die Discuſſion daruber iſt in neuerer Zeit in den Kreis des praktiſchen Lebens 6 — gen, und nicht mehr, wie früher, darauf beſchräͤnkt geblieben, blos von Schriftſtellern oder Staatsmännern gefuͤhrt zu wer⸗ den, die ſie, aus Liebe zur Wiſſenſchaft, oder ihres Berufs wegen, zum Objecte ihres Nachdenkens und ihrer Forſchun⸗ gen wählen wollten ober mußten. Sehr Vieles trägt dazu bei, daß ſie jetzt ſo oft in den Sitzungen der geſetz gebenden Kammern der Repräſentativ, Stagten öffentlich verhandelt, und das darüber Gefagte in den Zeitungen mitgetheilt wird, in dieſen ſich auch wohl häufig beſondere Ralſonnements und Bemerkungen daruber ſinden. Die Aufklaͤrung dieſer Sache, und die Verbreitung richtiger Anſichten darüber, iſt in der That von Wichtigkeit, und ſehr zu wünſchen, daß ein Jeder, der Anſprüche auf Bildung macht, derſelben Aufmerkſamkeit
und Beachtung ſchenke. — Nichts iſt mehr dazu geeignet,
die öffentliche Meinung daruber feſtzuſtellen und zur Ueber⸗ einſtimmung zu bringen, als die Darlegung von Thatſachen
und Erfahrungen, aus welchen die Folgen und Wirkungen
der beiden erwähnten Syſteme ſich unläugbar ergeben und vergleichen laſſen. Dieſe ſind ſchlagender als alle Deduetion, die auf unhaltbare Theorieen, oder als alle Behaupt 1 die auf durch Gewohnheit und Dauer geheiligte Vorur gegründet werden; und nichts kann wohl erſprießlicher ſeyn, als dieſe Thatſachen und Erſcheinungen herauszuheben, und dem unbefangenen Publikum vor Augen zu .