jutanten,

mende Regen vermehrte noch die bedraͤngte Lage der Einwoh, ner. Bei dem Paſcha war die Nachricht eingegangen, daß die kleine Stadt Drama durch ein Erdbeben gänzlich zerſtört worden ſey; alle . Dorfer waren mehr oder we niger beſchädigt; ein vier Stunden entfernt liegender Ber hatte ſich geöffnet, und warf ein röͤthliches Waſſer aus. Au

die Stäbte Kavala und Scres haben viel gelitten. In Adria⸗ nopel dauern die Erd⸗Erſchuͤttungen ſeit einem Monate faſt ununterbrochen fort. Nach Briefen von daher vom 6. Mai hatten ſich in zwei Tagen zwölf Erdſtöͤße verſpüren laſſen, von denen der erſte 65 Secunden dauerte. Die Stadt glich einer Einöde; alle Einwohner hatten ſich in die Hoͤfe und Gaͤrten gefluͤchtet.

Griechenland.

Der Courrier d' Orient ſchreibt aus Aegina, vom 9g. bis zum 18. Mai: „Am Sten d. M. ging die Fregatte „Fleur de Los“ auf hieſiger Rhede vor Anker, und ver— kändete bald durch eine Artillerie Salve den Augenblick, wa der Marſchall Maiſon ſie verließ, um ans Land zu ſteigen. Ehe wir aber den Aufenthalt des Marſchalls in unſerer Stadt beſchreiben, wollen wir einen fluͤchtigen Blick auf den Weg werfen, den derſelbe von Modon aus genommen hat. Er wollte Griechenland nicht verlaſſen, ohne das Innere die⸗ fes, an Natur⸗Schönheiten ſo reichen Landes geſehen zu ha— ben, und war uͤberzeugt, daß er dadurch einen der theuerſten Wünſche der Einwohner erfuͤllen würde. Der Marſchall reiſte daher, von dem Ober⸗Stab sarzte Roux, dem General⸗ Zahlmeiſter der Expeditions Armee, Firino, und ſeinen Ad⸗ den Herren von St, Leger, von Rehan und von Dillon begleitet, den 20. April von Modon ab, und über nachtete den erſten Tag in Cumbs auf einer von Bäumen beſchatteten Hochebene, und den zweiten Tag in dem großen Dorfe Niſi. Am 22. April beſuchte er die impoſanten Rui, nen von Meſſene und reiſte bis Leondari, wo er erſt drei Stunden nach Sonnen-Untergang anlangte; am 25ſten war er in Tripolizza und am 26ſten in Lerna. An allen dieſen Orten kamen ihm die Behörden und die Einwohner mit Blumen und Lorbegrkränzen n und ſprachen ihm in Ermangelung der Worte durch Blicke aus, wie ſehr ſein An— blick ſie beglücke. Von Lerna begab ſich der Marſchall, von einer Schwadron Griechiſcher Reiterei geleitet, nach hier nahm er bei dem Ruſſiſchen Gelandten, Grafen gari, ein Fruͤhſtuͤck ein, empfing die Demogeronten, beſuchte die neue Cavallerie⸗Kaſerne und ſetzte gegen Mittag ſeine Reiſe nach Napoli di Romania fort. Der Gouverneur dieſer Feſtung und General⸗Direktor des regelmaßigen Corps, Oberſt Heydeck, war ihm bis zu den eine halbe Stunde von der Stadt entfernten Ruinen von Tyrinth entgegen ge— gangen; die Demogeronten, den außerordentlichen Commiſſa⸗ ius von Argolis an ihrer Spitze, begrüßten ihn an dem Landchore; der Marſchall zog unter den ſeinem Range gebuͤh⸗ tenden militairiſchen Ehrenbezeugungen in Nopoli di Roma— nia ein, und ſtieg in dem zu ſeinem Empfange in Bereit ſchaft geſetzten 23 des Herrn Kalergi ab. Am 2. April beſuchte er den Palamides, wo er von dem Commandanten des Forts, Rayko, empfangen wurde, Am 28ſten wohnte er einem Balle bei, den Herr Scuffo ihm zu Ehren veranſtaltet hatte, und beſichtigte am folgenden Tage das Arſenal; zu Mittage ſpeiſte er bei dem Praͤſidenten, der an demſelben Tage in Napoli angekommen war. Am 2. Mai gab die Stadt dem Marſchall in dem ſchoͤnen Sitzungsſagle des ge—

ſctzgebenden Körpers einen Ball, auf welchem die Tochter des

General Nikitas ihm im Namen der Frauen von Napoli einen Gfückwunſch nebſt einem Lorbeerkranz überreichte. Der Marſchall verließ am 3. Mai Napoli, und hielt in dem Dorfe Karvati an, um die in der Nähe befindlichen Ruinen von Mycene und das Grab Agamemnons zu beſuchen; am ſol— enden Tage traf er bei guter Zeit in Korinth ein, und be—⸗ fer die hochgelegene Citadelle; mitten unter den Trümmern des Pallaſtes Kiamil⸗Beys war ein Zelt errichtet, unter welchem der Marſchall uͤbernachtete. Am ten beſich⸗ tigte er den Iſthmus in ſeiner Breite, ſah Kenchreg, den alten Hafen Korinths am Golf von Saros, früuͤh— ſtückte in dem Dorfe Kalamaki, dem gegenwartigen Hafen des Iſthmus, und Übernachtete in dem großen Derſvend oder dem Engpaſſe, der den Peloponnes vom Feſtlande trenut. In der Nacht näherten ſich Wölfe und Schakals, deren es in den Waͤldern dieſer Gebirgs- Gegend ſehr viele giebt, dem Lager, und ſetzten die Pferde des Marſchalls und ſeines Geſolges in Furcht, dieſe zerriſſen ihre Zuͤgel und ſlo⸗ hen im Dunkel der Nacht davon; der ganze folgende Tag wurde damit zugebracht, die Pferde auſfuſuchen und zurück, zubringen; einige waren bis nach Korinth gelaufen. Am .

rgos; Ul⸗

Mai kam der Marſchall nach Megara, beſtieg die „Fleur de Eys“, ſegelte um die Inſel Salamis hielt ejnen Augenblick vor dem Hafen von Athen an, und langte, wie bereits ge⸗ meldet, ain Sten hier an. Der Marſchall beſtieg ein Boot, welches ſchnell den Raum, der die Rhede vom Hafen trennt, durcheilte, und landete am Molo, wo ihn die Orts⸗Vehör⸗ den und der Marquis von Valmy, der proviſoriſche Geſchäſts⸗ träger Frankreichs, empfingen. Die Griechiſchen Schiffe f hr⸗ ten auf dem großen Maſt die weiße Flagge und begruͤßten den Marſchall mit unaufhörlichem Kanonen Donner. Er wurde unter dem Andrange einer unzählbaren Volksmenge und dem Vortritte einer Militair⸗Muſik, und von einer Ehren⸗ wache Ypſariotiſcher Matroſen umgeben, nach dem Franzoͤſi⸗ ſchen General Conſulat geleitet, welches mit Blumengewin⸗ den, mit dem Franzoͤſiſchen Wappen und dem Schriſtzuge der drei Mägte verziert war; eine Deputation von 109 Waiſenkindern, deren Vater ſämmtlich fur das Vaterland gefallen ſind, kam ihm entgegen. Zunächſt begab ſich der Marſchall zu dem Präſidenten, bel welchem er eine halbe Stunde ver— weilte, worauf Beide nach dem Conſulat zurüͤckkehrten; der Präſident gab ein Mittagsmahl und eine allgemeine Erleuch⸗ tung beſchloß den feſtlichen Tag. Bis ſpät in die Nacht ließ ſich unter den Fenſtern des Marſchalls Muſik und Freu, dengeſchrei vernehmen. Am folgenden Tage beſtieg der Mar⸗ ſchall mit dem Praäſidenten ein Griechiſches Schiff, um dem Schauſpiele eines Angriffs auf ein am Meere erbautes Fort beizuwohnen; darauf ftellten zwölf Griechiſche Briggs und Goeletten, von denen ſechs die Tuͤrkiſche Flagge trugen, ein Seegefecht dar. Dieſe Naumachie endigte mit dem uͤckzuge der Türkiſchen Schiffe, unter welche man zwei Brander ge— ſchickt hatte; kein Unfall truͤbte das ſchoͤne Schauſpiel. Das ÜUfer und die Haäuſer waren mit Zuſchauern bedeckt. Marſchall beſuchte dann die Waiſen-Anſtalt, und begab ſich ſpäter zu einem von den Mitgliedern des Panhellenions ver, anſtalteten Gaſtmahle, bei welchem der Präſident mit dem Stern und dem Großkreuze des Ordens der Ehren- Legion erſchien. Abends wurde in dem Hauſe des Herrn Condo⸗ ſtavlo ein Ball gegeben, welchen der Marſchall und der Praͤſi⸗ dent beſuchten, und deſſen Glanz durch die Anweſenheit der erſten Beamten der Griechiſchen Regierung, der Land, und 27 der drei Mächte, ſo wie durch die Gegenwart einer Menge Griechiſcher Damen, die in den wechſelnden höchſt maleriſchen Trachten der verſchiedenen Landes-Gegenden erſchienen, erhöht wurde. Um Mitternacht zog ſich der Marſchall zuruck und ging ſogleich an Bord der „Fleur de Lys“, welche bald darauf mit der Engliſchen Fregatte „Blonde“ nach Poros unter Segel ging. Am 10ten langte er im 67 von Poros an, welchen auch der Ruſſiſche Admiral Graf Heyden mit drei Linienſchiffen und einer Fre— gatte einlief; am 41ten ſegelte der Marſchall nach Hydra, wo er von dem Probulos der Finanzen, Georg Conduriotti, und den Demogeronten unter Glockengelaute und Kanonen⸗ Donner empfangen, wurde und trat noch an demſelben Tage die Rückfahrt nach Navarin an. Vor einigen Tagen ſind 136, von dem Franzoͤſiſchen General- Conſul Drovetti in Aegypten losgekaufte Griechen, auf einem Franzöͤſiſchen Trans⸗ portſchiffe hier en, Der Marquis von Valmy zeigte die Ankunft derſelben dem Präſidenten in einem Schreiben an, welches dieſer mit Folgen dem beantwortete; „Aegina, 18. Mai 1829. err Marquis!

Mit unausſprechlicher Dankbarkeit empfange ich die neue Wohlthat? die Sie mir in Ihrem geſtrigen Schreiben ankündigen. Die Unglücklichen, welche durch die Freigebig, keit Ihres erbabenen Monarchen aus der Sklaverei befreit und ihrem Vaterlande wiedergegeben ſind, vereinigen ſich mit denen, welche fruͤher durch den menſchenfrceundlichen Ei- fer der Herren Gros und St. Leger losgekauft wurden, um aus vollem Herzen die Segnungen des Himmels auf Karl X. und Frankreich herabzuruſen. Ich werde mich glücklich füh= len, wenn ich dieſe Unglücklichen in Stand ſetzen kann, durch Arbeit ſich ſelbſt, ihren Familien und dem Vaterlande nüßb⸗ lich zu werden. Haben Sie die Güte, zu den Füßen Sr. mie g n, Maſeſtat die Huldigung unſeres aufrichtig⸗ ſten ankes niederzulegen, genehmigen Sie, Herr Marquis, u. . w.“ Der Praͤſident J. A. Capodiſtrias. Der Se— cretair fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten, S. Trikupi.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

NewYork, 1. Juni. Unter den Reformen, welche von der neüen Verwaltung bereits vorgenommen worden ſind, und es noch werden ſollen, wird wahrſcheinlich keine ſo viel Aufſehen im ganzen kande machen, als die, welche ſich auf

die penſtonirten Veteranen aus der Revolutionsjeit bezieht.