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Spanien.
— — Madrid, 25. Juni. iſt die Anzeige enthalten, daß Se. Katholiſche Majeſtaͤt neb
den Infanten und Jufantinnen K. K. H. H. morgen fru Allerhoͤchſt Ihren — Einzug halten werden, zu wel⸗ chem Endzweck der Garniſon dieſer Hauptſtadt heute im Ta⸗ ges⸗Befehl die Ordre ertheilt wird, ſich morgen fruͤh um 1 vorzubereiten, damit um 6 Uhr das Spalier vom Pallaſt an, bis an das Thor von Toledo, gebildet ſey.
: 23. d. M. iſt der Graf Florida Blanca mit ſeiner Frau, bei ſeiner Ruͤckkehr von einem, der Herzogin von Be— navente auf ihrem Landſitz, La Alameda, abgeſtatteten Be⸗ ſuche, eine halbe Meile vor Madrid, von 14 wohlbewaff⸗ neten Räubern (Abends 87 Uhr) angefallen, und nachdem einer der Raͤuber die Pferde beim Zuͤgel ergriffen und den Wagen von der Landſtraße ab in das Feld geleitet hatte, ſeiner Koſtbarkeiten beraubt worden. Mehr als ſechszehn Wagen, eben daher kommend, hatten, ohne angehalten zu werden, gluͤcklich das Thor von Alcala in Madrid erreicht, und einige Perſonen hatten die Rauber mit ihren Flinten auf beiden Seiten der Heerſtraße liegen ſehen. — Die Frau eines Obriſten Portés iſt ebenfalls vor einigen Tagen, fruͤh um halb zehn Uhr, auf einem Spaziergange auf der einen Seite des Prado, ihrer Boͤrſe beraubt worden.
Der Baron v. Caſtiel, ſeit langen Jahren erſter Divi⸗ ſions⸗Chef im Miniſterium der auswärtigen Angelegenheiten, iſt kurzlich in Saragoſſa geſtorben. ;
Der Neffe des Biſchofs von Osma — (der Biſchof war Mitglied der, vom Herzog von Angoulème im Jahre 1823 veranlaßten und von den verſchiedenen Consejos supremos ernannten Regentſchaft) — ein gewiſſer Pavia, bisher im Miniſterio der auswärtigen Angelegenheiten angeſtellt, iſt jetzt zum 1ſten Ambaſſade⸗Secretair in Paris ernannt, indem Hr. Villalba, deſſen Platz er einnimmt, zum Mini— ſter⸗RNeſident in Konſtantinopel befoͤrdett worden iſt.
Der bisherige primer teniente Corregidor, Hr. Ga⸗ lindo, iſt zum algalde de Real Casa Corte, und an ſeiner Statt ein gewiſſer Donul, ein Prisat-Secretair des ver, ſtorbenen Herzogs von San Carlos, während dieſer Botſchaf⸗ ter in Paris war, zur gedachten Stelle eines Richters er, ſter Inſtanz ernannt worden. *
In der Angelegenheit des ehemaligen General Capitains von Neu⸗Caſtilien (General Caro) hat der oberſte Kriegs⸗ Rath das Urtheil geſprochen; da daſſelbe jedoch dem Gutach⸗ ten und der Beſtätigung Sr. Kathol. Maſeſtät anheim ge⸗ ſtellt worden, ſo wird es bis zur gänzlichen tſch e mn der Sache äußerſt geheim gehalten werden. 28
Ueber das in Talaveyra de la Reina ſtattgefunden w wird noch nachträglich gemeldet, daß, vierzebn
inuten lang, Hagel-Körner von allen Größen, ſelbſt ein halbes Pfund ſchwer, und zwar in ſo großer Menge gefallen
ſind, daß der Erdboden eine halbe Spaniſche Elle (36 Ellen Berliner Maaß) hoch damit bedeckt wurde. Ein anderer, uͤber
Mejorada und Segurilla ausgebrochener Hagel, vernichtete
zweihundert Eichen.
Von Langreo in Aſturien wird jetzt eine unglaubliche Menge Steinkohlen, zu 20 bis 20 Quartos (6 Sgr.) pro Centner an Bord der Schiffe geliefert und nach Adra verſandt.
In der Nahe von Oyarzun an der Franzoͤſiſchen Gränze
iſt eine Silber⸗Mine entdeckt worden, welche, der Ausſage der Mineralogen zufolge, ſehr ergiebig und, der Chronik ſe— ner Provinz zufolge, ſchon zu Zeiten der Römer bekannt eweſen ſeyn ſoll. Andere wollen ſogar behaupten, daß die rthager aus jener Mine Silber ⸗Barren zogen, und fuͤr Hannibal ein Tafel⸗Geſchirr daraus verfertigt worden ſey.
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Der Nuͤrnberger Correſpondent giebt folgendes Schreiben: „Seres (in Rumelien, 12 Deutſche Meilen nord⸗ oſtwärts von Salonichi), 12. Juni. Wir leben zwar
inter der Tuͤrkiſchen Operationslinie, jedoch auf der großen ¶Macedoniſchen Etap aße, auf der die Conſcribirten aus
Salonichi und der ſuͤdlichen Turkei dem Hauptheere in Schumla zuſtroͤmen, oder in Sophia die erb g. Abrichtung erhalten. Der jungen Mannſchaft gefällt der Sold der neuen Milizen und deren raſches Avanciren gar ſehr, obgleich die Sohne vornehmer Tuͤrken ſelten in jener Miliz Dienſte nehmen. Die Verpflegung der Krieger iſt bei der jetzigen Tuͤrkiſchen Armee⸗Verwaltung viel ſorgfältiger, doch herrſcht wahrlich in Schumla kein Ueberfluß, obgleich die vielen vertriebenen Nord- Bulgaren chriſtlichen Namens von den Türken im Jahr 1828 gezwungen wurden, große Landſtrecken mit Getreide zu be
n dem heutigen Diario den hab
ihrem beiderſeitigen Wohl gereichen und dazu beitragen kan
hellen, das ſi zum Theil für die Armeebeb i faſſſe 6
theils zum eignen Unterhalt behalten ſollten. tten ſpaͤ⸗ ter nicht neue Requiſitionen dieſe Bauern erſchoͤpſt, ſo wurden ſie ſich ganz wohl bei jenem Zwange
haben, aber der neidiſche Tuͤrke goͤnnt nur ſich WVohlſtand. — Die Lager⸗Krankheiten graſſirten im vorigen Jahre unter den Kriegern und Pferden der Ruſſen, und vom diesjährigen Sommer hoffen die Tuͤrken, daß er ihnen eben ſo guͤnſtig ſeyn werde; doch wird Siliſtria gewiß mit Naͤchſtem fallen, wenn es der Groß Weſir nicht zu eniſetzen vermag. Dies wird ihm aber eben ſo ſchwer werden, als
den Ruſſen möglich, mit der ,, , vor Siliſtria nach deſſen Fall Schumla's weitläu heimzuſuchen. Soll dann zu ſpaäͤt ſeyn, den
nach Adrianopel zu en, ſo wird es doch vielle lich, in Süͤd⸗Bulgarien die Winter⸗-Quartiere zu en.
aſt die ganze Griechiſche Bevölkerung auf dem platten Lande umeliens lebt an der Kuͤſte von Burgas bis Midia. Saä⸗ hen dieſe bei Rußland wahren Ernſt, ſie zu befreien, ſo war ⸗ den ſie ſich fur die Ruſſen, wie die Armenier am Kaukaſus n. Die Chriſten und die Moſcheen ſind durch die Sultaniſchen Requiſttionen bereits erſchoͤpft; wir hoffen von ‚
bewaffnen.
der Ruſſiſchen Ausdauer unſere Erloſung.“ rier enthält ein Privatſchreiben von der Tuͤrkiſchen Graäͤnze vom 18. Juni, woraus wir Folgendes entnehmen: „Die Lei⸗ den und Bedraͤngniſſe, unter denen dieſes Reich (das Tuͤrki⸗ ſche) ſeufzt, die Opfer, welche der Krieg von deſſen Einwoh⸗
nern heiſcht, uͤberſteigen alle Begriffe. — Die Ungluͤcksfälle,
welche das Heer gegenwaͤrti der Maſſe des Turkiſchen * ſeinem blinden Glauben an ein unvermeidliches Geſchick, ohnfehlbar als Strafe des Propheten fuͤr ſo viele, den Un⸗ glaͤubigen nachgeahmte Neuerungen, angeſehen werden, und den bisherigen, durch einige gluͤckliche Erfolge Muth deſſelben entnerven, oder wenigſtens ſehr ſtimmen.
Zwar giebt es unter den Tuͤrken ſelbſt eine nicht geringe Parthei, welche die eingeführten Neuerungen als zeitge
und zweckmäßig anſieht und mit Vergnuͤgen und rung die ra 28 gm, n. 6 *
rab⸗
die, auf ſolche Art eingeubten Truppen, es mit jeder ee Macht aufzunehmen im Stande ſeyen. Dieſen Glauben hat
nun die letzte Niederlage bei la geſchwächt, und ſich lt b ,
higen, welche
jetzt auch ni loren ſehen. Lon, durfte vielleicht bald eine Kriſis her ⸗
beigeführt werden, die für den Sultan und fuͤr das Reich
gleich bedenklich, ſogar die perſsnliche Sicherheit des Erſtern bedrohen konnte Es iſt in fremden gie von dem Ei ⸗ ruppen ein- geuͤbt werden, ſo wie von den Fortſchritten, welche ſie in ei-
fer die Rede geweſen, mit welchem die regulairen
nem
. Zeitraume bereits gemacht; wie dem nun auch ſey, ſo o ell
ſchlacht zu meſſen, und daß, ſo lange unwiſſende, mit allen
Regeln Europaͤiſcher Taetit unbekannte Paſchas das Eom⸗= mando uber ſie fuͤhren, auf keinen Erfolg von ihrer Seite
gezählt werden kann.“
In land.
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ueber die Urſachen der verſchie denen Preisſtel,
Wolle auf den in diefem Jahre abge— haltenen Wollmarkten. ;
Das Woll Geſchaͤft iſt ein ſo wichtiges fuͤr unſere Land
lung der
wirthe und Fabrikanten, daß recht fehr zu wünſchen ſtehet,
beide Theile, der der Producenten und der der Verbraucher, beſpräͤchen ſich recht offen und ruͤckhaltslos über das, was zu 9 die Vortheile zu vermehren und ſicher zu ſtellen, die die Woll. Production und die Verarbeitung des koſtbaren Materials dem Lande gewähren koͤnnen. Dieſe Vortheile werden um ſo großer und beſtandiger ſeyn konnen, je genauer und 2 der Schaͤferei Beſitzer von dem unterrichtet iſt, was der Fa⸗ brikant bedarf, und wenn ihm von dieſem die Beſchaffenheit und die Eigenſchaften beſtimmt angegeben werden, w.
die Wolle haben muß, damit er ſie, nach den Erforderniſſen
Beilage
8.
befun ⸗
ſeinem Vorfahren der Entſatz Varna's. Hoffentlich wird es ftige 8a J r 2 ‚.
Der Nürnberger Friedens und Kriegs ⸗Ku⸗
betroffen haben, werden von olkes, in ſeiner Rohheit und
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unde⸗
r n e n ai ſcher Kriegskunſt eingenbten Truppen r n en,
Bewunderung wurde nur durch den Glauben begruͤndet, daß
ſtens Thatſache, daß ſie noch lange nicht feſt genug waren, um ſich mit den Ruſſen in offener Feld⸗
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