nmiſſion, und zwar aus zweien Gruͤnden, einmal, weil der Gouverneur des Invalidenhauſes (Graf von Latour⸗ Man. bourg) uͤber jeden Verdacht erhaben ſey, und zweitens, weil man ein böͤſes Beiſpiel geben wurde, wenn man Militairs unter der Fahne das Recht ü wollte, ſich an die Kammer zu wenden. Militairs, die ürſache zu Beſch werden haben glaubten, müßten ſich an ihre Vorgeſetzten wenden, und nur, dieſe ihnen nicht gerecht wuͤrden, könnten ſie ihren Reeurs an die höchſte Beer. nehmen; dieſe ſey aber für ſie nicht die Kammer, ſondern der haupt der Armee. Der Kriegs, Min iſter äußerte ſich uͤber die Sache in ſolgender Art: „Es iſt dies das erſte Mal, m. H., daß Militairs unter der Fahne ſich an die Kammer fruͤher als an ihre unmittelbaren Vorgeſetzten, oder an mich, der ich von ihren Reclamationen nicht die mindeſte Kenntniß gehabt habe, wenden. Es * nicht noch einer Ueberweiſung der in Rede ſtehen⸗ den Bittſchrift an mich, um Aufſchlüſſe über die Verwal⸗ ng des Invalidenhaufes zu geben. Ich werde ſolches ſo⸗ gleich thun. Dieſe Anſtalt iſt auf die vaterlichſte un befrie⸗ digendſte Weiſe organiſirt, wie ſolches ſchon daraus hinlaͤng⸗ lich hervorgeht, daß zu keiner Zeit mehr Geſuche um Auf—

oͤnig, das Ober⸗

nahme in dieſelbe, und weniger Geſuche um Ausſcheiden

aus der Anſtalt eingegangen ſiend, als gerade jeßt. Da es den Invaliden 6. zwiſchen der Penſion und dem Invalidenhauſe zu wählen, ſo iſt man nicht befugt, age zu fuͤhren, wenn man ſich fuͤr dieſe letztere Wahl ent⸗ ſchieden hat, und im Uebrigen die Anſtalt jeden Augenblick wieder verlaſſen kann. Das Invalidenhaus ſteht unter der Aufſicht des Kriegs⸗Miniſters, welcher ſtets ſeine ganze Sorg; falt darauf verwendet hat, und nimmermehr zu Mißbraͤuchen, wie diejenigen ſind, welche die Bittſteller bezeichnen, ge⸗ ſchwiegen haben würde. Ich glaube, daß jeder Verſtoz ge⸗ gen die Mannszucht exemplariſch geahndet werden muͤſſe, und wenn die Petition daher mir uͤberwieſen werden ſollte, 8 wurde ich ſelbſt dieſes Exempel geben.“ Nach einigen merkungen des Bericht,-Erſtatters wurde über die gedachte ittſchrift zur Tages⸗Ordnung geſchritten. GSroßes Geiich. tet erregte die Eingabe eines gewiſſen Duboucher, weicher tine Hürde Otczer, zugleich aber die Vertilgung der Sper—⸗ linge mittelſt einer Prämie von 135 Centimen für des Stück, in Antrag brachte. Die Vittſchrift mehrerer Einwohner zu Nancy, welche die Abſchaffung des lten Votums und der ſiebenjährigen Zuſammenſtellung der Kam, mer verlangen, wurde auf das Nachweis⸗Buͤreau niedergelegt. Die uͤbrigen Petitionen, woruͤber berichtet wurde, waren durchaus von keinem Intereſſe; ſie betrafen faſt lauter Pri⸗ vat / Reclamationen, und wurden großtentheils durch die Ta⸗ ges Ordnung beſeitigt. ;

Paris, 6. Juli. Die Herzogin von Berry iſt vor⸗ geſtern Abend von Ihrem Schloſſe Rosny hierher zuruck

ekehrt. = . den (geſtern von uns gemeldeten) Aufſtand in Toulon enthält ein Privat- Schreiben von dorther Folgen, des: „Die See⸗Soldaten des Linienſchiffs le Conquèérant“, welche, der auf die Organiſirung der Schiffs Mannſchaften bezuglichen Verordnung gemäß, nach Ablauf einer beſtimmten Zeit entlaſſen werden, erſchienen heute früh, ungefähr 250 an der Zahl, vor dem Präfektur⸗Gebaäude, und verlangten on dem interimiſtiſchen Präfekten, dafür zu ſorgen, daß ſie ß leich verabſchiedet und nach Hauſe entlaſſen würden. Die ſer befahl ihnen, ſich zuvoͤrderſt an Bord ihres Schiffes zu begeben, alsdann würde er ihr Geſuch unterſuchen und die Befehle des Miniſters daruͤber einholen. Die See⸗Soldaten hörten aber nicht auf dieſen Befehl, ſondern eilten nach dem Thore, um die Stadt zu verlaſſen; hier wollte ihnen die Wache mit gekreuz⸗ tem nnet den Ausgang verwehren; 6. wurde aber zu⸗ ruͤckgedraͤngt; auf die Ordre der wachthabenden Offieiere wurde nicht gehört, und es gelang den Meuterern, das Freie un gewinnen. Es marſchirten ihnen ſogleich zwei Truppen, Rh in en nach, um die Bethörten aufzuhalten, die un— derdeß, ihr Vorhaben bereuend, auf einer Anhöhe in der Nähe der Stadt Halt gemacht hatten. Hier wurden ſie von einigen Officieren des Conquérant“ eingeholt, welche viele der ſelben zu ihrer Pſicht zur ck fahrten die Uebrigen irren noch in der Umgegend der Stadt umher.“

„Der Conſtituticnnei meldet als ein allgemein ver= breitetes Gerücht, der Graf Portalis werde das Portefenille 2 auswärtigen Angelegenheſten an den Baron Pasquier abtreten.

Der Cardinal von Clermont Tonnerte iſt aus den Ba— dern zu Air in Savoyen wohin er ſich von Rom aus be— geben hatte, vor einigen Tagen hier eingetroffen; er ſcheint don dem Falle, welchen er that, als er ſich in das Conclavpe begab, vollig wieder hergeſtellt zu ſeyn.

Raths / Kammer;

ſtarken

*

Nachdem der 7 Procurator von dem Spruche der

daß gerichtliche Belangung der Ver⸗ * der Broſchüte der Menſchenſohn“ nicht begruͤndet En, an den Känigl. Gerichtshof apptnlr. heit geriet nunmehr, im Widerſpruche mit jener An cht, die Herren Barthelem9y und WVerfaſſer der gedachten Schrift) vor das Zuchtpolizei Gericht verwieſen. ;

Der verantwortliche Geſchäftsfuhrer des Courrier fran⸗

ais, Herr Chatelain, hat von dem unlängſt gegen ihn ge⸗ een rtheile des Zuchtpolijei⸗ Gerichts appelſirt.

Hr. Viennot, Redacteur des ‚„Korfaren“ (eines kleinen Pariſer 8 iſt gleichfalls eines Preß⸗Verge⸗ hens zu 14täͤgiger Haft und einer Geldbuße von hh Fr. ver⸗ urtheilt worden.

Der Verein fuͤr die Verbreitung des Elementar- Unter⸗ richts, welcher vor 4 Jahren nur aus 700 Mit liedern be⸗ ſtand, zählt deren jetzt 2260. Einem über den ſtand des Elementar, Unterrichts in Paris erſchienenen Berichte zufolge Ind in den zwöoͤlf Bezirken der Hauptſtadt uberhaupt 76/00 ſchalfähige Kinder, von denen 19), 0 bei ihren Eltern oder in den Gymnaſien, 13,560 in den Schulen, wo bezahlt wird, und 17,2809 in den Freiſchulen Unterricht enießen. Die

Zahl der Kinder, welche gar keine Schule beſuchen, beträgt

etwa 25,050. J

Der Baron von Rothſchild hat fuͤr das Schloß Fer⸗

riores, r dem Herzog von Otranto gehoͤrte, „600, r. bezahlt. ;

Nachrichten aus Tanger vom 15ten v. M. zufolge war wieder eine Oeſterreichiſche Corvette an der dortigen Kuͤſte erſchienen, um den Hafen von Rabat zu recognoseiren, in welchem ſich die von den Maroccanern genommene Oeſter⸗ reichiſche Brigg befindet; die Corvette zeigte ſich darauf auch vor Tanger ſelbſt, ſtach aber bald wieder in Sxe.

Eine telegraphiſche Depeſche aus Toulon berichtet, daß die auf das Gerücht von dem Erſcheinen Algieriſcher Raub— ſchiffe längs der oͤſtlichen Kuͤſte ausgeſchickten Schiffe zuruͤck⸗ gekehrt ſeyen, ohne auf ein verdächtiges Fahrzen zu ſtoßen. Eben ſo erklären alle von der Italiaͤniſchen Kuͤſte kommende ſreme Jahrzeuge, daß ſie keine Algieriſchen Korſaren geſe⸗ hen haben.

Mehrere Gegenden Frankreichs ſind von haͤuſigen und wittern heimgeſucht worden; beſondertz hat die Ge⸗ gend um Langres ſehr gelitten. **

Der fan. Gebrauch der Blutegel, den die Aerzte jekt anordnen, hat im Departement der Maas die Errichtung einer ausſchließlich zur Fortpflanzung dieſer nitzlichen Thiere beſtimmten Anſtalt veranlaßt; ſie beſteht aus 3 Moorteichen, die über eine Million Blutegel enthalten, welche hierher und nach den Departements verführt werden. Man ſiſcht dieſel⸗ ben mittelſt eines rothen Lappens, der an einer Ruthe in's Waſſer gelaſſen wird, und an den ſie ſich ſogleich in Maſſe anhaͤngen. ĩ

Großbritanien und Irland.

London, 1. Juli. Vorgeſtern präſidirte der Herzo von Clarence bei dem jährlichen Mahle der Dr, O. ration, bei welchem auch der Herzog von Wellington und mehrere audere Miniſter jugegen waren.

Die heutige Times n, ,, „Die, mit der Wegnahme eines, „Union“ genannten, Schiffes durch einen Spaniſchen Kaper, 2 innerhalb der Gränzen des Brit, ſchen Canals) verknüpften Umſtände werden den Unterzeich⸗ nern auf Lloyds ſowohl, als allen denen, die re. an unſrer Ya nf r! nehmen, noch wohl im Andenken ſeyn. Es ſcheint, daß die Klagen der Eigner um Weder! tſtat⸗ tung der Ladung unter dem Nechtsgrunde einer illegalen Beraubung, von dem Amte des Auswärtigen der prompteſten Aufmerkſamkeit gewürdigt worden ſind. 5 vernahm ohne den gerinſten Zeätverluſt, unter der eignen Leitung des Lord Aberdeen, die Meinung der ausgezeichnetſten Rechtsgelehrten über die Gültigkeit der Klagen, und da dieſe, was bir La⸗ dung anbetrifft, günſtig für die Kläger war wurden une. zůglich Hrn. Boſanquet, unſerm C argé d Affaires in Ma⸗ drid, Inſtructionen Heger r, um dieſe Klagenden zu re— praͤſentiren und die Aufmertſamteit der Spantſchen rung auf dieſen Gegenſtand zu lenken. In Folge deffen iſt von genanntem Herrn nachſtehendes, an die HH. Arnold, Wollet ü. Comp. hieſelbſt gerichtetes Schreiben aus Madrid vom 25. Juni eingelaufen? „Meine Herren! Den Empfang Ihres Schreibens vom dene, die Klagen Vritiſcher Kaufſeute wegen der Ladung des unlängſt von der Span. Brigg „Fernando Vl,“ gekaperten und nach Corunna aufgebrachten Engl. Schiffes „Union“ be⸗ treffende Documente beigefügt waren, habe 1 Ihnen zu

egie⸗

Q. d. anerkennend, welchen verſchie 4