des Bundes e, worden, und endlich dieſe Verfaſſung von Sr. Herzogl. Durchlaucht uͤberall nicht anerkannt worden ſey. Die aufgedrungene — vom Jahre 1820 kerl, im 79ſten Artikel die Bedingungen, unter welchen dieſelbe, als in anerkannter Wirkſamkeit befindlich, zu be⸗ trachten ſey. Es namlich der jedesmalige Landesherr nach dem Antritte ſeiner Regierung die gewöhnliche Erbhul, digung von den Unterthanen nicht eher verlangen und ſich leiſten laſſen, ale bis von Höͤchſtdemſelben die Landſchafts⸗ Ordnung ſolmlich und buͤndig angenommen und beſtätigt, auch die hergebrachte Verſicherung wegen Aufrechthaltung der über die Primogenitur in dem Fuͤrſtlichen Hauſe Braun ſchweig⸗/ Wolfenbuͤttel beſtehenden Vertraͤge und des pacti HNenrico-Wilkelmiani ſchriftlich —— worden. — Jenen Bedingungen . uͤberall kein Genüge geleiſtet, indem Se. Herzogl. Durchlaucht die betreffende Landſchafts Ordnung nicht nur nicht angenommen und beſtaätigt, ſondern ſo⸗ gar gegen deren Gultigkeit auf das Feier ſichſte proteſtirt, in⸗ dem Höchſtdieſelben ferner ſich die Erbhuldigung nicht leiſten laſſen, die beſtimmten Reverſalien nicht unterſchrieben, und indem Sie ſogar das übliche, Höchſtihnen bei ihrem Regie⸗ rungsantritte offerirte ſtndiſche Geſchenk von 20,000 Rthlr. nicht angenommen. — Es ſey von den Standen auch nicht ein einziges coneludentes Factum angefuͤhrt, noch viel weni⸗ * erwieſen, aus welchem die Agnitisn der aufgedrungenen . gefolgert werden koͤnne, Eine Verbind— lichkeit Sr. Herz. D., die landſchaftliche Urkunde vom J. 1820 annehmen zu müſſen, ſey uͤberall nicht vorhanden, weil einem vormundſchaftlichen Regenten, mit Ausnahme eines etwa vorhandenen Nothſtandes, nur Verwaltungsrechte zu⸗ ſtänden, keinesweges aber die Befugniß, uͤber wohlerworbene Regenten und Eigenthumsrechte des pflegbefohlenen Fuͤrſten 41 disponiren. Gegen dieſe allgemein anerkannten ſtaatsrecht— ichen Grundſätze ſey durch die vormundſchaftliche Regierung im e n nn Braunſchweig gehandelt, und um nur ein BVeiſpiel anzuführen, ſo ware den urſpruͤnglich landſtaͤndiſchen Guͤtern St. Herz. D. das Stimmrecht auf allgemeinen Land⸗ tagen wid tlicherweiſe entzogen worden. Es ſey nicht zu uͤberſehen, das dasjenige, was in der Differenz mit den Staͤn⸗ den von dem Bunde als Rechts⸗Princip anerkannt werden möchte, fuͤr ewige Zeiten dem deuͤtſchen Staatsrechte ange höre, und als angenommener Grundſatz in den geeigneten ᷓ . zur Anwendung gebracht werden muͤſſe. Werde es maithin anerkannt, daß der vormundſchaftliche Regent der Braunſchweigſchen Staaten die Befugniß gehabt habe, eine neue Landſchafts⸗ Ordnung einzuführen, durch dieſen Grund⸗ vertrag die dem wirklichen Regenten fruͤherhin zugeſtandenen Rechte zu beſchraͤnken und aufzuheben, ſo werde in dem gan⸗
zen übrigen Deutſchland und zwar ohne Ruͤckſicht auf die
Groͤße des Staats, in einem gleichen Falle, der vormundſchaft⸗ liche Regent eine gleiche Befugniß in Anſpruch nehmen können. Uebrigens ſtände aber auch den reclamirenden ſtandiſchen Corporationen, abgeſehen von dem Weſen der Sache, kein formelles Klagerecht zu. Wenn nämlich nach dem Sten 8. Nr. 2 des in dem Bundestags-Protokolle vom 12. Juni 1517 enthaltenen commiſſariſchen Gutachtens, betreffend die Competenz der Bundes Verſammlung, einzelnen Individuen, ſo wie ganzen Corporationen und Klaſſen, die Befugniß ein⸗ geräumt worden, ſich an die Bundes ⸗Verſammlung wenden uu dübfen, wenn die in der Bundes-Aete beſtimmte Gerecht⸗ * oder ſolche, welche ihnen in derſelben ausdruͤcklich ein⸗ geraͤumt worden, ohne erſt einer nähern Entwickelung zu be—⸗ dürfen, verletzt worden, ſo ſey es augenfällig, daß ſich für die von den Ständen des Herzogthums Braunſchweig erho⸗ bene Reclamation, im Sinne der Bundes⸗Geſetzgebung, kein Klagerecht fundirt befinde. Die weitläufigen Darſtellungen der Landſtande, insbeſondere aber der Umſtand, daß in den“ ſelben beinahe Alles auf Raiſonnement hinaus lauſe, lieferten einen ſchlagenden Beweis, daß die von den Ständen in An⸗ ſpruch genommenen Gerechtſame erſt noch einer nähern Ent— wickelung bedurften, und dieſes ſey um ſo mehr der Fall, als von Seiten der Herzoglich Braunſchweigſchen Regierung nachgewieſen worden, daß für die Anerkennung der aufge⸗ k vom Jahre 1820 weder ein rechtlicher, noch vernuͤnftiger Grund vorhanden ſey.“ Fulda, 5. Juli. Das Unternehmen, dem Deutſchen Apoſtel Winfried Bonifazius in der Nähe unſerer Stadt ein Monument zu ſetzen, nähert ſich immer mehr ſeiner Vollendung. Durch die reichlichen Beiträge, welche hiezu hochherzige edle Deutſche füͤrſtliche Perſonen (von dreien wurden allein 2200 Fl. dazu beſtimmt) bewilligten, ſo wie durch die erheblichen Erträge der durch das ganze Königreich Baiern und an mehreren anderen Orten veranſtalteten Samm⸗ lungen werden die Unternehmer nun in Stand geſetzt, daſ⸗
ſelbe in
und koloſſal anfertigen laſſen zu konnen. Der geſchickte Bildhauer ner Henſchel in Caſſel hat bereits eine Zeichnung über das zu fertigende Standbild entworfen, und wird deſſen Ausfuͤhrung ubernehmen. ꝛ Daſſelbe ſoll auf einen Wurfel und dieſer auf einen durch Baſaltkeulen gebildeten kde geſtellt werden.
Stuttgart, 6. Juli. ie auf den Heilbronner Markt gebrachte Wolle iſt ſchnell nach einander verkauft wor⸗ Die Preiſe hielten ſich von 40 bis 66 Fl. Nur wenige fei⸗ nere Parthieen ſind noch vorraͤthig, welche die S 222 uu den gegenwartigen geringeren gteiſẽ? nicht abgeben wol⸗ en. Ein großer Theil der verkauften Wolle wird in das Ausland verfuͤhrt.
— Aus dem Tauberthale wird unterm 1. Juli gemel⸗ det: Die meiſten Trauben haben verbluͤht und die uͤbrigen werden in wenigen Tagen die Bluͤthe vollenden. Der Fut⸗ terkräͤuter erſter Schnitt iſt vorzuͤglich gediehen. Der Rog⸗ gen wird bei fortdauernd guͤnſtiger Witterung in der zweiten Hälfte des Juli reifen, und der gegenwärtige Stand der uͤbrigen Feldfruͤchte begruͤndet die ſchoͤnſten Hoffnungen.
Schweiz.
Zurich, 4. Juli. Der Verniſche Hüͤlfsverein fuͤr die Griechen hat im Juni, bei ſeiner nunmehrigen Auflöſung, eine dritte und Schlußrechnung im Druck ausgegeben 6 S. 8.) Sie erſtreckt ſich vom 1. Juli 1821 bis 31. Decem⸗ ber 1528, und befaßt eine Einnahme von 19,782 Fr. 5 Batz, wozu ungefähr alle Gegenden des Cantons durch ihre Ga— ben beitrugen, gegenuͤber die Ausgabe von 19,671 Fr. — meiſt in Baarſendungen an den Centralverein in Genf ⸗ ſtehend. Die Summe aller drei Rechnungen vom Juli 1820 bis auf jetzt, oder während des Beſtandes von dem Berner Griechenverein, ſteigt auf 30, 683 Fr. Angehängt iſt der dritten Rechnung ein leſenswerther Brief des Philhellenen Hahn in Bern, der ſeit 1325 in Griechenland für die Un abhängigkeit der Griechen kämpfen hilft, aus Nauplia im October 1828 geſchrieben.
Der zweite und letzte Band des „Handbuchs der Ge- ſchichte der Schweijeriſchen Eidgenoſſenſchaft von Ludwig Meyer von Knonau, Rathsherrn in Zürich (3uͤrich bei Orell, Füßli und Comp.) iſt gegenwartig erſchienen.
O e ſt erreich. : .
Wien, 7. Juli. Ueber das Gefecht im Maroccaniſchen Hafen von Laraſch und die uͤber demſelben vorangegangenen
reigniſſe enthält det Oeſterreichiſche Beobachter Fel ⸗ gendes: . „Schon im Jahre 1783 war ein Friedens- und Han⸗ gels⸗-Tractat zwiſchen dem Kaiſerl. Königl. Oeſterreichiſchen Hofe und der Regierung von Marocco abgeſchloſſen worden. Dieſer Tractat wurde im Jahre 1805 feierlich erneuert, und auf ewige Zeiten beſtaͤtiget. Keine Klage, kein Mißverſtänd⸗ niß trübte in dem Laufe dieſes langen Zeitraums die beider⸗ ſeitige Eintracht. Um ſo befremdender mußte natuͤrlich die Nachricht ſeyn, daß die mit einer reichen Ladung von Trieſt nach Braſilien ſegelnde Oeſterreichiſche Handels ⸗Brigantine e, Capitain Blaſinich, zu Anfange des verfloſſenen Monats Auguſt, von einem Maroccaniſchen Kriegs⸗Fahrzeuge in der Nähe von Cadix aufgebracht, und nach dem Haf von Rabat abgeführt worden ſey. Die aus obbeſagtem Schiffs, hauptmann und i Makroſen beſtehende Mannſchaſt hatte ſowohl bei Geiegenheit der Wegnahme, als auch während ihrem Zuge durch die Maroccaniſchen Staaten viele, ſelbſt mit Lebensge⸗ fahr verbundene Mißhandlungen zu erleiden, bis ſie zulebt, auf Verwendung der zu Tanger befindlichen auswärtigen EConſulate, in beſagte Hafenſtadt abgefüͤhrt und daſelbſt unter die Obhut der erſtern geſetzt wurde. . K. K. Majeſtät fanden ſich durch dieſen ganz un⸗ erwarteten Vorgang bewogen, eine Abtheilung Allerhöchſt, Ihrer Marine, unter den Befehlen des Corvetten⸗-Capitain Dandiera, in die Meerenge von Gibraltar abzuſenden, um nicht nur die Oeſterreichiſchen Kauffahrer r jeden weitern Angriff von Seiten der Marroccaniſchen Kreuzer zu ſchützen. ſondern auch im Wege der Gute eine angemeſſene Genug, thuung fuͤr die, bei 26 Anlaß, der Oeſterreichiſchen a. zugefügte ſchimpfliche Beleidigung, ſo wie die Zurüͤckgabe mitten im Frieden, ohne alle vorläufige Erklärung, ja ſſ ohne allen, auch nur ſcheinbaren rechtlichen Grund enom“ menen Brigantine ſammt Ladung und Schaden, Erſatz ju verlangen, zugleich aber die Freundſchafts⸗Verhaͤltniſſe ſchen beiden Regierungen auf den Fuß von 1805 wieder ſtellen. In dieſer Abſicht wurde dem Diviſtons⸗ Comman⸗
Beilage
aſen
Se.