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der Beſatzung in den Haͤuſern und Moſcheen eingeſchloſſen

eneral⸗Adjutant, Baron Beismar,

berſten Leman, mit dem 2Aten Bataillon des nfante⸗ rie⸗Regimentes Tobolsk, die am linken Ufer nachgebliebenen

ſo wie die wieder zuruͤckgekommenen Fahrzeuge beſteigen, n

befahl ihm, oberhalb der am Uſer beſin Redoute zu lan⸗ den, diefe mit Sturm zu nehmen, und ſich zum Angriff des Feindes mit dem Oberſten Grabbe zu vereinigen. Dieſe, von ben Tuͤrken mit dem Muth der Verzweiflung vertheidigte Re⸗ doute wurde mit Blitzesſchnelle und mit ſeltenet Uner chrockenheit angegriffen und, trotz des Kartätſchen, und Flinten⸗-Feuers

des Feindes, der ſich hartnäckig weigerte, ſich zu ergeben, ge nommen. Nachdem der 5 ſich noch einige Zeit in der Citadelle vertheidigt hatte, rückte er heraus, und ergab ſich dem Oberſten Grabbe, mit ſeiner ganzen, aus 400 Mann beſtehenden Beſatzung, auf Discretion. Nun ertheilte der

Baron Geismar den Befehl, die Kanonier⸗Schaluppen an, ugreifen, und eine derſelben fiel uns auch, mit der darauf er ollen Kanone, in die Hande. Der Verluſt des Fein⸗ bes bei dieſer Gelegenheit war fehr bedeutend. Nur ſeiner aus 500 Mann beſtehenden Reiterei, die ſich unter den Be⸗ fehlen eines andern Paſcha befand, gelang es, ſich durch die Flucht zu retten; alle übrigen Tua f Truppen, die an diefem Gefecht Theil genommen hatten, waren als Opfer ih⸗ rer Hartnäckigkeit gefallen. Unter den Todten fand man den Aja von Rachova, Selim Efendi. 5 Kanonen, 9 Fah⸗ nen und 465 Gefangene, worunter Huſſein Ali, von Vrana, Paſcha von 2 Roßſchweifen, und eine große Anzahl von Of⸗ ficieren, waren der Preis dieſes Sieges. Unſererſeits haben wir an Todten 3 Officiere und 47 Gemeine verloren; ver— wundet wurden; 11 Offieiere, worunter der Oberſt Grabbe, der Oberſt Graf Tolſtoi, der Capitain zweiten Ranges des Generalſtabes, Baron von Korff, der djütant des Baron Geismar, Lieutenant Engelhardt von den Garde ⸗Uhlanen, und der Feldprediger des Tebolskiſchen Infanterie / Regiments; unter den Gemeinen zählte man 175 Verwundete.“

Br. und Collegienrath Friedeburg und einem Hrn. Hellermann, einem Ausländer, iſt es von Seiten der Regie, rung erlaubt worden, ſich in Rußland mit der Heilung des Stammelns zu beſchäftigen; zur Belohnung fr die ken dang der Heilart dieſes Fehlers ſol einem Jeden ven ih. nen eine Summe von 16,900 Rubeln aus der allgemeinen

mediciniſchen Kaſſe ausgezahlt, und dem Herrn Hellermann, fuͤr Verfertigung der von ihm zum Behuf der Heilung der Stammler erfundenen Maſchine, ein Privilegium auf 6 Jahre, Abgaben frei, ertheilt werden.

31 Fon 1. Juli. Vor einigen Tagen reiſten der Ge⸗ neral Gouverneur don Neu⸗Rußland und Beſſarabien, Graf Worontzoff, der Graf Langeron und der Graf Pahlen von hier nach Tultſchin ab. ;

Der Eollegien⸗Rath Lewſchin hat der hier zu errichten⸗ den öffentlichen. Bibliothek eine ſehr intereſſante Sammlung alter, auf die hieſigen Gegenden ſich beziehenden geographi⸗ ſchen Werke geſchenkt. Unter andern befindet ſich in derſel⸗ ben Ptolomaus . Griechiſch und Lateiniſch mit Karten, gedruckt 1605; Dien Chryſoſtomus, Griechiſch; Stra⸗ do's Geographie, Griechiſch und Lateiniſch; die Beſchreibung des Pontus Eurinus von Arrian, Griechiſch und Lateiniſch; Tacitus Annalen, u. ſ. w.

In Ismail ward im Laufe des letzten MaiMonats die dort Reuſſch errichtete Kreisſchule feierlich eröffnet.

Frankreich.

Deputirten-Kammer. In der Sitzung vom 8. Juli wurden die Berathungen aber das Budget des Fi— FRanz⸗Miniſteriums, und zwar zunäͤchſt über die Lotterie Verwaltung, bei welcher die vorige Sitzung abgebrochen wor den war, fortgeſetzt. Hr. B. Con ſtant trug nach einigen Betrachtungen uͤber den verderblichen moraliſchen Einfluß der Lotterie auf die gänzliche Unterdrückung derſelben an, und ſtimmte gegen jede Geldbewilligung zu der Verwaltung der⸗ ſelben. Herr von Laboulaye ergriff nach ihm das Wort, weniger, wie er ſagte, um Über die Lotterie zu ſprechen, als um auf einen Vorwurf zu antworten, den der vorige Red⸗ ner am Schiuffe der letzten Sitzung der Kammer gemacht * daß dieſelbe nämlich die großen Geldſummen, welche chwer auf den Steuerpflichtigen laſteten, zu ſchnell bewillige; wahrſcheinlich hade er dabei nicht bedacht, daß die Verſamm⸗ lung bereits 5389 Vorträge über das Budget vernommen hätte, woraus hinlänglich hervorgehe, daß die Intereſſen des Landes nicht vernachläſſigt worden ſeyen. (Hler wurde der Redner unterbrochen, und einige Deputirten riefen ihm u, er habe wohl ſagen wollen, daß in der e Sitzung berhaupt 589 Reden gehalten worden ſeyen; Andere mein⸗

ten, * rechne . jede l, ,, eine Rede)

, be , , . a n aber die t ö welche —— an z Reform bjeduͤrften.

Nachdem Hert von Traey ein orte des Tadels über das Lotterie⸗Wefen ausgeſprochen hatte, nahm der Finani⸗ Miniſter das Wort. Es handle ſich, ſagte er, ei tlich nicht darum, zu eroͤrtern, ob die Lotterie unmoraliſch ſey; JIchermann wuͤnſche die Unterdrückung derſelben, ſie ſey aber als ein nothwendiges Uebel zu betrachten, da ſich, ſobald man ſie abſchaffen wollte, heimliche und auswärtige Lotterieen haͤu⸗ fen würden, deren Üünterdruͤckung ſelbſt jetzt, wo eine Staats, Lotterie in Frankreich beſtehe, nicht möglich ſey. Es könne ſich alſo nur um eine Verbeſſerung des Lotterieweſens handeln, und dieſe habe ſeit einem Jahre auch wirklich ſtatt gefunden; in 33 Departements ſey die Lotterie abgeſchafft, und der geringſte Einſatz von 10 Sous auf 2 Fr. erhoht worden, wodurch außer manchen andern Vortheilen in den Verwaltungs⸗Koſten eine jährliche Erſparniß von wenigſtens einer Million erzielt werde. Nachdem noch Herr Eu ſebe Salverte den Antrag des Hrn. B. Conſtant unterſtützt hatte, wurden die fuͤr die Lotterie ausgeſetzten 320, 05 Fr, fo wie mehrere andere zum Budget des Finanz. Miniſteriums gehörige Rubriken, im Betrage von 17 174,000 Fr., ohne weitere Debatten bewilligt. Die Kammer nahm hierauf auch den 2ten Artikel des Finanz- Budgets an, welcher für die ſammtlichen Ausgaben dieſes Miniſteriums fuͤr das Jahr 1830 die Summe von 7,296, SI Fr. bewilligt. Die Ver ſammlung beſchaͤftigte ſich nun mit neun, von verſchiedenen Mit⸗ gliedern in Antrag . Zuſatz⸗ Artikeln. Der Graf Soſthene von la Rochefaucauld hatte deren allein vier n von denen er jedoch den erſten, welcher ſich auf eine Verringerung der Koſten bei der Steuer- Erhebung bezog, nach einigen widerlegenden Bemerkungen des Finanz⸗ Miniſters zurücknahm. Die drei andern wurden ohne wei tere Debatten nach der Reihe verworfen; ein gleiches Schick; ſal traf ein Amendement des General Mathieu Dumas. Herr v. Cormenin entwickelte hierauf einen von ihm vor⸗ geſchlagenen Zuſatz⸗-Artikel, durch welchen jede Anhäufung von Gehältern, in welchem Zweige des Staatsdienſtes und unter welchem Vorwande es auch ſeyn moͤge, aufgehoben werden ſoll. Der Redner verwahrte ſich zunächſt gegen den Vor— wurf, daß ſein Amendement nicht zu den Berathungen uͤber das Budget gehöre; es ſey vielmehr eine weſentlich finan eielle Frage, da ſie eine Verminderung der Auflagen zum Zwecke habe. Er ſuchte hierauf zu beweiſen, daß dieſer Zweck durch ſei⸗ nen Vorſchlag erreicht werden konne. Aus den amtlichen Liſten des Rechnungshoſes gehe hervor, daß im Jahre 1827 durch die Unter⸗ drůckung der Gehalts. Anhaufungen 1 Mill. hatte erſpart werden können; ſeitdem ſeyen zwar mehrere dieſer Anhäufungen weg gefallen, und das Kriegs-Miniſterium habe die Anordnung getroffen, daß ein Militair Beamter nicht zugleich ein Gehalt far ein Civil-ANꝑmt beziehen konne; dennoch ergebe ſich aus den ſehr unvollſtändigen Liſten des Rechnungshofes, daß durch die gänzliche Vermeidung der Gehalts-Anhäufung im Budget für 1850 wenigſtens 150,000 Fr. hätten geſpart werden konnen. Man habe eingewendet, daß, im Falle die Gehalts Anhäufung abgeſchafft würde, diejenigen, welche dieſe Maaßregel betreffe, dasjenige ihrer Aemter, fi welches man = das Gehalt nähme, abgeben würden, woraus ſur den Staat der Ucheiſtand erwuͤchſe, den Poſten entweder ganz unbeſetzt zu laſſen, oder einen Beamten mit vollem Ge/ halte anzaſtellen, wahrend der vorige nur das halbe be⸗ zogen habe. n man ſey nicht berechtigt, dieſen Fall voraus zu ſetzen; das Ehrgefuͤhl werde die meiſten der Veam'⸗ ten abhalten, einen Poſten darum aufzugeben, weil man ih⸗ un das Schalt dafür entziehe. Der Redner führte hierauf mehrere Beiſpiele von Staats⸗-Dienern an, welche bei ein⸗ facher Beſoldung doppelte Staats- Aemter bekleideten, und ſchloß mit dem Antrage auf unbedingte Abſchaffung jeder Ge⸗ halts Anhäufung, von der er ſelbſt die Gelehrten uicht aus⸗ . wiſſen wollte. Die 1 von Tracy, B. onſtant und von Laborde wänſchten zwar auch die Anſ häufung der Gehälter in allen Zweigen der Staats Verwal⸗ tung abgeſchafft zu ſehen, nahmen jedoch . Gelehrten und Känſtler' von diefer Maaßregel aus, der Erſtere ſchlug Aber dieſen Punkt ein Unter Amendement zu dem Artikel des Hrn. von Cormenin vor, Der Miniſter des Innern, wel⸗ cher hierauf die rear, , . bekaͤmpfte das Amen dernent, weiches nach feiner Anſicht in dem gegenwär— tigen Zuſtande der Seſetzgzbung nur die groͤßte Verwirrung hervordringen könne; die Anhäufung der Aemter ſey bis jetzt cfetzlich eriaubt, und zwar in der Art, daß der mehrere Een betleidende Beamte fuͤr die erſte derſelben das ganze

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