Stammel im daſtzen Freihafen in den Rheln. Die Muttet,
' dies gewahrte, ſturzte ſich ihr auf der Stelle nach, allein * —— 8 das Kind nicht mehr erreichen. Ein Ma—⸗ troſe, der dieſem Unglück vom Ufer aus zuſab, ſprang vom Werfte hinab in den Fluß, tauchte unter, und war ſo glůck⸗ ſich, das gerettete Kind den Handen der Mutter, die ſich an einem Balken außerhalb des Schiffes angeklammert hielt, uͤbergeben zu können. *
— Aus Dufſeldorf wird gemeldet: „Die Leipziger Meſſe iſt in ihren Folgen ſehr . fuͤr Elberfeld und Krefeld geworden, da die gefärbten Garne und beſonders die Seidenwaaren aller Art dort einen ſehr erwuͤnſchten Abſatz fanden. Hierdurch iſt neues Leben in Fabrikation und Han, del gekommen, und namentlich hat in Elberfeld die Druckerei für Seiden⸗ und Halb⸗Seidentuücher, für die man vor Kur—⸗— zem einen ganzen Stillſtand befürchtete, in der letzteren Zeit und meiſtens in neuerfundenen Munſtern zugenommen.
Wiſſenſchaftliche Nachrichten.
Die Londoner Literary Gazette giebt folgende Nach— richten über cin, früher in Aegypten aufgefundenes, inter, eſſantes Denkmal des Alterthums⸗
„Briefe, die von Herrn James Burton aus Kairo vom 17. April eingegangen ſind, bringen die Nachricht, daß der trilinguiſtiſche Stein, welchen er im Jahre 1836 unter den Ruinen einer zum Theil verfallenen Moſchee ent— deckte, den Franzoſen ausgelieſert worden iſt, nachdem man ihn wiederholentlich den Herren Salt, Barker und dem Ober⸗ ſten Cradock, welche darauf im Namen und auf den Wunſch der Engliſchen Regierung recht dringend antrugen, abgeſchla— gen hatte. Als Grund aller abſchlägigen Antworten wurde immer die Heiligkeit des Ortes 8 an welchem der Stein ſich befand; leſen wir jedoch den vom 1. März 1825 datirten Brief des Oberſten Cradock an Herrn Abro, ſo ſcheint uns dieſer Grund nicht der wahre geweſen zu ſeyn. Herr Burton war immer der ? deinung, daß es die . ſuͤchtige Dazwiſchenkunft einer Franzöſiſchen Parthei ſey, welche unſerm Begehren im Wege ſtehe; da er ſedoch immer
noch hoffte, durch einen Zufall einmal begünſtigt zu werden,
ſo hielt er, bis ganz vor Kurzem, den Ort, wo er ſeine Ent deckung gemacht hatte, ſo geheim als möglich. Inzwiſchen kam Hr. Champollion in Aegypten an; die Achtung, die er für einen ſo ausgezeichneten Gelehrten hegte, bewog Hrn. Burton, in Ruͤck⸗ ſicht auf Herrn Champollien ſeine bisherige Vorſicht aufzu— geben, und auf den Wunſch des Lord Prudhoe führte er ihn nach der Moſchee, wo er ihm Gelegenheit gab, den Stein zu unterſuchen, was der Franzöſiſche Gelehrte mit ſcheinba—, ter Gleichgültigkeit that. Bald darauf erhielt Herr Linant, ein Franzöſiſcher Künſtlet, der . fuͤr Herrn Bankes und alsdann fur die Afrikaniſche Geſellſchaft arbeitete, einen Brief von dem Franzöſiſchen Conſul, Hrn. Drovetti, worin dieſer ihn, auf Veranlaſſung des Herrn Champollion, auf, forderte, ſie in ihrem Bemühen, es zu verhindern, daß jenes Denkmal des Alterthums nicht eben ſo, wie der Stein von Roſetta, in die Hände der Engländer falle, ſo wie darin, es wo möglich an Frankreich zu verſchaffen, zu unterſtuͤtzen. Herr Linant, ungehalten über einen ſolchen Vorſchlag, und wohl wiſſend, daß, dem Landes Gebrauche gemäß, derjenige, der eine Antiquität zuerſt entdeckt hat, Eigenthuͤmer derſel⸗ ben wird, machte von jenem Plane ſogleich dem Hrn. Bur— ton eine Anzeige. In Felge dieſer Mittheilung fand eine Unterredung zwiſchen dieſem Herrn und Herrn Drovetti att; Letzterer verſicherte bei dieſer Gelegenheit, ſein Einſluß i Ibrabim-Paſcha ſey ſo groß, daß der Stein, wenn nur erſt der frühere Anſpruch darauf beſeitigt wäre, ihm unbe⸗ weifelt überlaſſen werden dürfte; er bat demnach ecm gn. — recht ernſtlich, ſeinen Auſpruch auf cinen — * der ihm . Drovetti aus Freund ſchaft zuer —ᷣ— werden wätde, fahren zu laſſen. Dr. Burton lehnte * . die Butte ab; ganz abgẽfehen, legte . dan ger ſe ichen ü d, ichten die Engliſche Regierung zu ſichten, babe. er r indeſtens mit dem 383 Hr. Drodetti bat darauf, ihn minde k lt, wo der Stein ſich befinde, bekannt zu machen, doch wurde auch diefem Wunſche kein Genüge geleiſtet. Nach die⸗ ſer Unterredung hielt es He Burton inzwiſchen fur ange⸗ meſſen, neuerdings einige Schritte beim Vice König, des Steines wegen, zu thun, doch — es war ſchon zu ſpaͤt, Ibra⸗
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vorgefallen war Drovetti, auf
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wirklich zwei Tage unentdeckt blieb, welche Zeit Hr. B. *
f Der Stein dann herausgefordert und abgeliefert, denn der Vr e gh r. Barker Vorſtellungen dagegen machte,
doch noch, daß, in Ruͤckſicht auf die mit — 231 3
Umſtaäͤnde, Herrn Burton die Benutzung des Steines, ehe
er fuͤr imme in den Beſitz des Herrn Brovetti
vier Tage zuſtehen ſoll. Den , k— 33 — 2 nes hatte man fruͤher, ehe man ihn von dem Orte, wo er elegen, weggenommen, noch nicht genau beſtimmen koͤnnen; ei der nun erfolgten Unterſuchüng ergab es ſich, daß der
Werth nicht ſo bedeutend war, als man fruͤher geglaubt
hatte, denn der Stein erweiſt ſich nur als das Fragment eines groͤßeren, von dem er etwa die Haͤlſte darſtellt. Es findet ſich darauf eine Prozeſſion in Bas⸗Relief abgebildet; darunter erblickt man 29 oder 30 Zeilen in hieroglyphiſchen Charakteren, 27 in denen der alten Landes- Sprachen und Min Griechiſcher Schrift — wegen der eben erwähnten Verſtuͤmmelung findet ſich jedoch von jeder Zeile nur die Haälſte, wozu noch kommt, daß einige Charaktere ganz ver⸗ wiſcht ſind und andere nur ſichtbar werden, wenn man ſie entweder beſeuchtet, wodurch ſie etwas dunkler erſcheinen, als die uͤbrige glatte Flache, oder wenn man ſie in ein ſoiches
Licht ſtellt, das dazu geeignet iſt, die Zuͤge etwas hervorzu⸗
heben. Wiewohl ihm nur eine kurze Zeit geſtattet und die Aufgabe eine ſehr ſchwierige war, ö iſt es doch Herrn Burton gelungen, mit Hälfe des Herrn Wilkinſon eine Copie zu Stande zu bringen, und hat er ſeitdem auch den Griechiſchen und den ere gn , Theil lithogra⸗— phiren laſſen. Zwei Abdruͤcke ſind bereits hier angelangt; man war damit ſo eilig zu Werke gegangen, daß der Theil, der ſich in Charakteren der alten Landes⸗Sprache darauf be= findet, und welcher der am wenigſten verſtümmelte iſt, noch nicht fertig war, als man jene ſchon abſandte. Binnen Kur—⸗ zem erwarten wir jedoch auch dieſen Theil, ſo wie eine grö— here Copie der ganzen Darſtellung und einen Abguß in Gips. Der Gegenſtand ſcheint ſich auf die Tochter des Auletes zu beziehen; der Name Bereniea kommt in dem hieroglyphiſchen Theile mehrere Male vor.“
Die Literary⸗Gazette macht zu dieſem Berichte noch folgende Aniaerkung: „Allen Literaten Europa's iſt die hohe Wichtigkeit des Roſetta⸗Steines bekannt, der ſich im Bri⸗ tiſchen Muſenm befindet; es wird derſelbe als ein Schluͤſſel dunkeln Denkmalen die uns unter
,, — Kol e, On, von großem archäologiſchen Werthe ſeyn und könne
deshalb zu erkennen geben, daß er für England und — durch Künſtgriſſe, verloren . iſt, die den dabei Be⸗ theili — . r z z
das n e en . eyen e aus der l
leong, nicht aber aus dem befreundeten , Verhältniſſe hervorgegangen, in we bouiſchen Regierung Frankreichs ung befinden.
die Erzählung genau ſo, wi * . e ſie uns zugekommen iſt, indem
werden wir, wenn ſich ſelbige wird lithographiren und in die Form der Literary⸗Gazette hineinbringen laſſen, die
ta at s⸗3eit ung Ni. 260.